Welche Ausgaben soll man nehmen?

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Lübeck

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Ich möchte mir bald den Notenband für Buxtehudes Orgelpräludien kaufen. Nun stellt sich die Frage welche Aussgabe.
Gibt es allgemein große Unterschiede zwischen den Ausgabe
Außerdem würde mich interessieren, welche Bachausgabe ihr am liebsten mögt?
 
Wenn man sich genauer mit der komplizierten Quellenlage auseinandersetzen möchte, dann die Ausgabe von Michael Belotti. Sonst ist die Bärenreiter-Ausgabe (Albrecht) auch in Ordnung, die aber im Nachtrag zur 2. Auflage selbst Belotti empfiehlt.

Für Bach benutze ich Bärenreiter, wollte mir aber bei Gelgenheit auch einmal die neue Ausgabe bei B&H ansehen.
 
Wenn man sich genauer mit der komplizierten Quellenlage auseinandersetzen möchte, dann die Ausgabe von Michael Belotti. Sonst ist die Bärenreiter-Ausgabe (Albrecht) auch in Ordnung, die aber im Nachtrag zur 2. Auflage selbst Belotti empfiehlt.

Für Bach benutze ich Bärenreiter, wollte mir aber bei Gelgenheit auch einmal die neue Ausgabe bei B&H ansehen.

Gauf,
jetzt wird es erotisch. Oder so. :super:
B&H bedeutet Büstenhalter? :lol:
Gauf! :017:
 
Was ist denn mit der Buxtehude Ausgabe von Breitkopf und Härtelt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also:
Peters und Hansen sind relativ alt, nicht der Kracher.
Breitkopf hat die alte Beckmann-Ausgabe, aus der ich meistens spiele, auch aus alter Gewohnheit. Beckmann war in den 80ern ein Hit, weil er als erster versuchte, die chaotische Quellenlage in den Griff zu bekommen und ziemlich kritisch heranging. Dabei hat er viele gute Sachen gemacht, allerdings an manchen Stellen sehr großzügig korrigiert, wenn es ihm nötig erschien auch gegen alle Quellen. Das ist manchmal zuviel. Leider gibt es davon x Auflagen, nicht alle haben einen kritischen Bericht, wo man nachvollziehen kann, was er gemacht hat. Ich würde sagen, entweder die erste (antiquarisch) oder die neuste Auflage nehmen.
Belotti korrigiert nur das, was unbedingt sein muss, weil offensichtlich falsch. Daher ist er eine gute Referenz für das, was wirklich in den Quellen steht. Leider ist die Ausgabe teuer und zum Spielen eher zu schade. Würde ich als Vergleich nehmen. Zum Spielen sind auch die 2 Systeme nicht so praktisch. Grundsätzlich natürlich sinnvoll, da bei B. oft nicht eindeutig klar ist, was ins Pedal gehört. Bei 3 Systemen muss man (=der Herausgeber) eine Entscheidung treffen.
Schott finde ich in der "neuen" Beckmannschen "tabulaturkonformen" Notation ziemlich unpraktisch, einfach mal eine Probeseite im Netz ansehen.
Bärenreiter sieht auf den ersten Blick anständig aus, habe ich selbst aber nicht da.
 
Also kann man sagen, dass die Breitkopf und die Baerenreiter Ausgaben ganz gut sind, wenn man nicht gerade ein Vermögern ausgeben möchte?
 
Das ist natürlich sehr einfach formuliert. Beckmanns Korrekturen sind ja nicht per se gut oder schlecht. Man muss das im Einzelfall bewerten und eine Entscheidung treffen. Bei Buxtehude kommt man kaum umhin, sich einen Überblick über die wichtigsten Quellen und auch Fehlerquellen zu verschaffen.

Es gibt von B. keine Autographen der Orgelwerke, nur mehr oder weniger gute Abschriften, die teilweise voneinander abhängig sind. Darüber hinaus hat er wohl in Tabulatur notiert. Tabulaturen sind für bestimmte Fehler anfällig, Notenschrift für andere (wie schnell hat man sich da mal um eine Terz verschrieben) und bei der Übertragung entstehen typischerweise nochmal andere Fehler. Kann man im Buch von Belotti nachlesen.

Beckmann arbeitet hauptsächlich mit innerer Textkritik. Also, wenn ein Thema einmal in einer bestimmten Gestalt auftaucht, muss es an anderer Stelle genauso sein. Oder eine gewagte Stimmführung, die sich am Rande der "Legalität" bewegt, darf natürlich nicht sein. Das muss man korrigieren. Die Gefahr ist natürlich, dass man zuviel macht und die kreativsten Stellen der Musik "wegkorrigiert". Nicht weiter tragisch, wenn man anhand eines kritischen Berichtes sehen kann, was gemacht wurde. Der ist in der 1. Aufl. von 1972 (?) drin, später nicht mehr. Da gibt es zwar mehr Korrekturen, aber keinen Bericht. In den letzten Auflagen hat er meines Wissens frühere Korrekturen zurückgenommen und der Bericht ist wieder drin.

Albrecht bei Bärenreiter kenne ich nicht. Sieht auf den ersten Blick anständig aus, aber den Text habe ich nicht überprüft. Ich spiele Beckmann, schaue aber immer noch mal bei Belotti nach, was da wirklich gestanden hat.
 

Die Antwort auf Bach bin ich noch schuldig. Ich bin größtenteils mit Peters aufgewachsen. Die ist natürlich relativ alt. Zu der Zeit galt Bärenreiter als non plus ultra. Abgesehen vom neueren Text ist diese weiter gesetzt, großzügiger, aber auch mit mehr Blätterstellen.
Neu gekauft habe ich die neue B&H. Nicht schlecht, aber in so weit minimalistisch, dass etliche Werke, deren Authentizität nicht gesichert ist, herausgenommen wurden oder als PDF auf der beiliegenden CD zu finden sind. Da kann ich natürlich gleich einen IMSLP Ausdruck nehmen und eine Lose-Blätter-Sammlung aufmachen. Just passiert mit der Fantasie a-moll (561), die ich neulich im Konzert gespielt habe. Nicht mehr da, also wieder zrück zu Peters. Andere Sachen spiele ich aus alter Gewohnheit aus Peters, weil ich zu faul bin, mich an neue Noten zu gewöhnen.
 
Nochmal eine kurze Nachfrage, weil mir das bei anderen Noten aufgefallen ist.
Wie sieht es bei den Ausgaben eigentlich mit der Bindung aus und wie robust ist diese?
 
Diese Frage kann man - unabängig vom Komponinsten - nicht allgemein beantworten, da die Ausstattung sich bei jeder Auflage bzw. Nachdruck verändern kann. Papiersorte, Umschlagmaterial, Bindung werden bei jedem Nachdruck vom Hersteller (das ist die zuständige Fachperson im Verlagswesen) zusammen mit Druck- und Bindebetrieb neu festgelegt.

Da hilft nur die aktuell lieferbaren Exemplare in Augenschein nehmen und vergleichen. Allenfalls User, die auch kürzlich dieses oder jenes Heft / Buch gekauft haben können eine Orientierung (mehr aber auch nicht!) sein.
 
Ehrliche Antwort? Fast überall Mist. Echtes Üben halten die alle nicht aus, bei Bach am ehestern noch Bärenreiter. Ich habe mir die Sachen, die ich oft brauche beim Buchbinder einbinden lassen.
 
Breitkopf hat bei der Bruhns Ausgabe eine schlaue Bindung genutzt. Und zwar haben sie da gar nicht gebunden, sondern einfach nur in der Mitte gefaltete Blätter zusammengetackert. Bei Bach gibt es das wohl nicht?
 
Im Orgelsektor gibt es eine Serie (Orgelspielen mit Hand und Fuß) die hat hinten bei den Seiten eine Art Perforation. Dadurch lassen sich die Seiten wunderbar öffnen ohne sie umbiegen zu müssen. Ich spiele unwahrscheinlich gerne aus dieser Sammlung, zum einen sind die Noten hochformatig, zum anderen bleiben sie offen und enthalten viele der Klassiker ganz toll nach Schwierigkeitsgrad sortiert. Kann mir vorstellen, dass die lange halten.
 
Bei meiner Vincent Lübeck Ausgabe haben sich schon einiger Seiten leicht gelöst (erst ein Jahr alt). Ist aber nur eine Broschurheftung von Schott music. Die Bachausgaben von Breitkopf und Bärenreiter sind beide Fadenheftung. Bei Peters bin ich mir nicht sicher.
 

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