Hattet ihr - heute oder gestern - einen schönen Übungserfolg?

Hallo Dreiklang!

Ich geb' mal meinen Senf als Amateurspielerin dazu:
Die Handhaltung ist in dem Zusammenhang wichtig: Keine übersteckten Fingergelenke, sonst wirds in jedem Fall verkrampft. Die Hand bildet in jedem Fall noch ein Gewölbe, wenn auch ein sehr flaches. Aber wahrscheinlich erzähle ich Dir alte Hüte.

LG
Leonie
 
@rolf, @chiarina, @all

ich hatte mich mit meinem Beitrag da irgendwie "verrannt", sorry...

Fakt ist, daß ich eine persönliche Geschwindigkeitsbarriere durchbrochen habe beim Akkordspiel, aber das fand eher durch eine andere "geistig-innerliche Technik" statt.

Die Finger dürfen nie "starr" sein (im Gegenteil, sie sind ja auch in schneller, gleitender Bewegung).
 
Liebe Leonie,

Die Handhaltung ist in dem Zusammenhang wichtig

ich achte weder auf Hand- noch auf Fingerhaltung. So wie der ganze Spielapparat sich entscheidet, daß eine schwierige Aufgabe am besten, einfachsten und schnellsten gelöst werden kann, bei gewünschtem Klangergebnis, so spiele ich auch Klavier. Da kommen manchmal schon recht seltsame Dinge raus - aber das ist mir gleich. Solange die Tastenoberfläche des Instruments und die Finger alles klaglos mitmachen, paßt es für mich.

Hauptsache, das Stück klingt so wie ich es will, und es geht schnell. Separate Übungen, Handhaltung einhalten, Finger separiert bewegen und solche Dinge, damit halte ich mich nicht auf, das wäre mir entschieden zu nervig :cool::cool:

Das schnelle, gute, gezielte Klangergebnis des Stückes zählt für mich, sonst nichts. Bislang bin ich damit immer bestens gefahren.
Auch damit bewege ich mich außerhalb der meisten Lehrmeinungen, denke ich. Ich bin eben ein Non-Konformist... :D:cool:
 
Ich habe das Allegro der Pathétique gespielt, und hatte die Idee, mir einmal einen schwierigen Lauf konsequent vorzunehmen. Am Anfang lief es, wie erwartet, gut mit der Metronommethode. Dann kam ein Punkt, an dem immer wieder sporadische Schludrigkeiten entstanden, die auch mittels Metronom erstmal nicht wegzubekommen waren.

Die Lösung war: den Lauf weiter forte/fortissimo zum Metronom zu üben. In der Weise, daß jeder einzelne Ton beim Üben immer sicher kommt. Anfangs benötigt das teils eine verspannte Hand, aber das macht rein gar nichts.

Der f/ff Lauf ist also in sich technisch vollkommen sauber. Beim weiteren Üben eliminierte das Gehirn nach und nach automatisch die Verspannungen, und höhere Geschwindigkeiten wurden erreichbar. Die Technik, um die Problemstellen sauber zu meistern, und damit den ganzen Lauf, blieb dabei aber erhalten.

Das ganze hat mich gestern nur eine halbe Stunde oder so gekostet. Und jetzt läuft dieser Lauf in Summe so sauber, zuverlässig und schnell wie noch nie.
 
weiter forte/fortissimo zum Metronom zu üben.

Das ist wohl ein grundlegendes Prinzip (ich nenne es das "forte-Prinzip"). Durch das kräftige, saubere forte-Spiel, werden die speziellen Schwachpunkte der Muskeln und der Technik gezielt austrainiert, die eine Passage aufweist. In Folge läuft sie auch unangestrengt sehr sauber (genauer gesagt, so sauber wie man "hintrainiert"). Der Pathétique-Lauf macht großen Spaß - zum erstenmal kommen gewisse Töne einfach immer :cool:, und es ist eine Freude so.

Man darf das forte-Prinzip beim Metronomüben aber erst dann anwenden, wenn das übliche, in Hand und Arm entspannte Metronomüben keine Fortschritte mehr bringt.

Man kann es auch dazu einsetzen, um die Geschwindigkeit einer Passage dann stufenweise immer weiter zu steigern (ich komme mit dem Lauf bald in meinen Ziel Bereich - die Geschwindigkeit vieler bekannter Pianisten).

P.S.
Das "forte-Prinzip" führte auch zu dem Mißverständnis in Post #116. Ich habe dort im Grunde ansatzweise das forte-Prinzip für Akkordspiel beschrieben, welches dann zum sauberen, sicheren, schnellen und entspannten Akkordspiel hinführt.
 
Einfach mal so...

Ich muss mal was loswerden (und krame dazu diesen alten Faden hier raus).

Seit etwa drei Wochen nehme ich mir vermehrt "Henne 3 bis 4" Stückchen aus meiner Jugend vor. Die hatte ich damals im Klavierunterricht gelernt ;-)

Quasi eine Aufarbeitung von Jugenderlebnissen. Selten habe ich solche enormen Erfolge in so kurzer Zeit gemacht (die Läufe, "hakeligen" Stellen, und so weiter...) und solche Freude am und mit dem Klavier (bzw. E-Piano) gehabt... :021:

Habe konsequent ein paar wichtige Übeprinzipien angewandt (z.B. auf maximal entspannte Unterarmmuskeln hin üben) und habe praktisch alle Verspannungen, die sich damals beim Üben gebildet hatten, herausbekommen. So flüssig und klangschön liefen diese netten Stückchen noch nie... :021:

Ich kann praktisch gar nimmer aufhören mit dem Üben, soviel Spaß macht das gerade. Und heute hab' ich zwei Stückchen auch der Freundin vorgespielt. Ihr hat's gefallen... :blume::herz:
 
Tja, so kann es einem gehen. Das schwere Stück läuft seit einigen Tagen recht gut, das neue leichtere hat mich heute im Unterricht auf die Palme gebracht, das hat vorne und hinten nicht geklappt. Danach lief das schwere völlig aus dem Ruder, der gute Karol möge es mir verzeihen. Phrasierung, Agogik, Rhythmus - nichts übrig von dem, was ich in den letzten Tagen geübt und gespielt habe. Aber ich habe immerhin gemerkt, wann ich in dem Stück an welcher Stelle welche Fehler gemacht habe. Trotz des dicken Halses beim Spielen. Der zweite Durchgang war dann - trotz des erhöhten Adrenalinspiegels - schon besser.

Aber ich lasse mich davon nicht entmutigen. Auch nicht, wenn es weitere sechs Monate dauern wir bis ich zufrieden bin. Wenn ich etwas will kann ich sehr hartnäckig sein.
:-)

Aber ich frage mich, wo meine Gelassenheit geblieben ist.
:cry:
 
Liebe Marlene,

im Unterricht klappt ja so manches Stück nicht, das liegt oft an der Nervosität. Du bist ja auch noch nicht so lange bei Deinem neuen Klavierlehrer. Beim nächsten Mal läuft es sicher besser.

Viele Grüße
ursula
 
im Unterricht klappt ja so manches Stück nicht, das liegt oft an der Nervosität.

Oh ja, das hab ich gestern im Unterricht auch wieder erlebt. Ich hab auf die Tasten gestarrt und hatte völlig die Orientierung verloren. Auf mein Kommentar:"Zu Hause weiß ich immer sofort wo die Finger hinmüssen", meinte mein KL nur trocken:"Liegt bestimmt daran, dass ich dir immer so dicht auf den Pelz rücke, ich geh mir mal was zu trinken holen." Kaum war er aus dem Raum klappte alles sofort.:lol: Zum Glück dann auch noch, als er wieder da war.:-D

Aber ich frage mich, wo meine Gelassenheit geblieben ist.

Die kommt bestimmt ganz schnell wieder.:-)
 
Ich hatte gestern einen schönen Übeerfolg. Meine "Melodie" klappt mitlerweile sehr gut. Ich kann dem Konzert am 26. also relativ gelassen entgegen sehen. :026:
Mit meiner Leistung beim neuen Stück bin ich auch einigermaßen zufrieden. Das beim ersten Versuch nicht alles klappt, ist normal. Wenn ich gleich Zuhause bin, darf ich Üben!:001:
 
Zuletzt bearbeitet:

Es lag nicht


denn es stört mich nicht, dass er neben mir sitzt, wenn ich vorspiele. Er hatte aber auch diese Vermutung und sich beim zweiten Durchgang aus meinem Blickfeld zurückgezogen.

Ist Gelassenheit im künstlerischen Bereich ein so hoher Wert, dass man dem nachtrauert.

Gelassenheit ist immer wertvoll, egal in welcher Lebenssituation. Am Klavier bin ich früher oft zum HB-Männchen geworden und kenne daher den Unterschied sehr genau. Aber ich muss ihr nicht nachtrauern, weil ich sie zum Glück nach wie vor besitze. Sie hat nur eine vorübergehende Auszeit genommen. Daher war meine Frage


unangebracht, sie ist mir aus Frust über mein haarsträubendes Vorspielen herausgeruscht. Das lag vermutlich daran, dass das kleine böse Männchen in mir mich aus dem Verborgenen ermahnt hat: "Lass doch endlich die Finger von dem Stück, das kriegst Du eh nicht auf die Reihe!".

Der Wicht hat aber Unrecht! Ich bin sicher, dass ich es so spielen werde, dass ich zufrieden sein werde und meinen Zuhörer sich nicht die Nägel aufrollen. Wie lange es dauern wird ist mir egal, denn ich bin dieses Stücks noch nie überdrüssig geworden.
:-)
 
Das lag vermutlich daran, dass das kleine böse Männchen in mir mich aus dem Verborgenen ermahnt hat: "Lass doch endlich die Finger von dem Stück, das kriegst Du eh nicht auf die Reihe!".

Der Wicht hat aber Unrecht! Ich bin sicher, dass ich es so spielen werde, dass ich zufrieden sein werde und meinen Zuhörer sich nicht die Nägel aufrollen. Wie lange es dauern wird ist mir egal, denn ich bin dieses Stücks noch nie überdrüssig geworden.
:-)

Dieser böse Wicht hat kein Mitspracherecht!!!:010: Du schaffst das. Ruhig bleiben und üben.:026:
 
"Lass doch endlich die Finger von dem Stück, das kriegst Du eh nicht auf die Reihe!".
Nach meiner Erfahrung ist genau dieser Gedanke manchmal der richtige: Man ist wütend, auf das Stück und sich selbst, pfeffert die Noten in die Ecke (im übertragenen Sinne), und schließt damit ab.
Irgendwann, nach ein paar Tagen, regt sich dann der Gedanke: "Naja, vielleicht kann ich's ja doch nochmal probieren." Und siehe da - was vorher nicht ging, ist plötzlich möglich. Weil man lockergelassen hat. Und weil das Unterbewusstsein an dem Stück weitergearbeitet hat.
 

Locker gelassen habe ich vor etwa zwei Wochen nachdem ich am Abend einen Glas irischen Whiskey-Sahne-Likör getrunken habe (das Imitat). Und weil ich selten Alkohol trinke, hatte ich das Zeug schnell gespürt. Aber das zu schwere Stück lief richtig gut und ich war danach richtig euphorisch. Ich muss jetzt aufpassen, wenn im im Supermarkt am Regal mit den alkoholischen Leckerchen vorbeigehe. Disziplin!
;-) :-D

Aber eigentlich weiß ich es ja: Mit dem Klavier spielen ist es wie mit dem Wetter: Mal Sonnenschein, mal Regen, mal Sturm und Hagel. Und dann wieder Sonne.
:-)
 
Im Unterricht saufen! Hat er Dir wenigstens auch was mitgebracht?


Manno Klavirus, ich bin zwar noch absolute Anfängerin, aber so schlecht sind meine Versuche Klavier zu spielen nicht und mein Aussehen auch nicht so schauderhaft, dass man sich das schön trinken muss.:cry2:
Um deine Frage zu beantworten nein, aber nach Leitungswasser dürstete es mich auch nicht.:coolguy:
 
Bei mir hat ein Stück gestern Abend im Unterricht aber auch so überhaupt gar nicht hinhauen wollen. Ich fühle mit Euch!
 
Noch ein eher Unerfolg: Ich möchte meinen neuen Lehrer mit einer flott gespielten Sonata beeindrucken und statt dessen verkack ich das sowas von..:008::017:Das habe ich mich entschlosen unterlasse ich zukünftig..
 

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