Steigerung der Konzentrationsfähigkeit durch Klavierüben?

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dark-blue

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Hallo zusammen,

ich merke bei mir immer wieder, dass ich generell dazu neige, schnell die Konzentration zu verlieren, mich also nicht so lange effizient auf ein und die selbe Sache konzentrieren kann. Nun habe ich mich gefragt, ob das, wenn man dies beim Klavierüben als zusätzlichen Aspekt mit einbezieht, wohl einen merklichen Effekt auf die Konzentrationsfähigkeit hat.

Aktuell ist es so, dass ich in 15 Min.-Blöcken spiele und da klappt das meiner Ansicht nach auch noch ganz gut mit der Konzentration. Ich werde evtl. mal einen Langzeittest machen und die Blöcke langsam steigern, in der Hoffnung, dass die Konzentration nicht nachlässt.

Hat jemand von euch Erfahrung damit? Anfänger haben da sicherlich stärkere Probleme, als die Profis.

Schönen Gruß,

dark-blue
 
Das Smartphone (und dergleichen) ist die Ursache für Deine "Konzentrationsschwäche".

Such also nicht nach Ausflüchten oder "anderen Möglichkeiten", sondern bekämpfe die Ursache.

Dann stellen sich Fragen wie in obigem Posting gar nicht.

Sei zudem getröstet: Wie Dir geht es SEHR vielen. Das Smartphone sowie Social Media sind zwei der übelsten Erfindungen, die ohne Folgenabschätzung auf Milliarden von Menschen losgelassen werden.

Gegen deren Folgen ist - ganz ernsthaft! - CO2 Kinderkacke.
 
@dark-blue
Handy und Co waren es bei mir ganz sicher NICHT. (social media = Clavio, kommt weit hinter „Klavierüben“.)

Bevor ich Klavierunterricht genommen habe, hatte ich in der Wiedereinstiegsphase eine recht strenge Aufteilung in kürzere Blöcke (ca 15-20 Min) mit allen möglichen Schwerpunkten. Für den Anfang war das auch ausreichend und die Strukturierung beim Lernen ohne Lehrer wichtig. Da schienen die 15 Minuten manchmal schon lang.

Das ist mit dem Klavierunterricht weggefallen.
Dadurch, daß die Schwerpunkte in den Stücken verteilt liegen, verteilt sich auch die Aufmerksamkeit..und führt nach und nach zu viel, viel besserer Konzentration.
Es war ein schleichender Prozeß. Heute kann ich mal mehr, mal weniger, mal besser mal schlechter üben, aber es sind durchaus mehrere, nur durch kleine Kaffeepausen unterbrochene, Stunden möglich.
Ich gehe gerade ins dritte Jahr Unterricht, Wiedereinstieg Anfang 2017.

Ich glaube, die „schlechten Tage“ in Qualität und Quantität muß man hinnehmen, ein Lernprozeß. Es geht nie steil bergauf, immer sind kleine Abstiege dazwischen (die aber auch ihren Sinn haben, denn sie dienen der Verinnerlichung).
Das Zauberwort: Geduld
 
Ich werde da jetzt gezielt das Smartphone weit weg legen und ....
ich denke nicht, dass @hasenbein von einmaligen, einzelnen Ablenkungen durch das Smartphone spricht, welche lediglich akute Störungen bei der Konzentration bewirken, sondern dass er eher meint, dass der exzessive Handygebrauch generell zu chronischen Konzentrationsproblemen führt.
Was ich durchaus für realistisch erachte. Wer weiß denn schon, wie sich die ungehemmte Beschäftigung mit dem Smartphone auf die Physiologie des Oberstübchens auswirkt...?


(gesendet von meinem Android-Smartphone)
:geheim:
 
Zuletzt bearbeitet:


Der Hammer, was es alles für einen Blödsinn gibt...

Obwohl ich dem Hasenbein zumindest teilweise recht geben würde - siehe hierzu z.B. auch:


View: https://www.youtube.com/watch?v=oLCOzpwuYE8


glaube ich doch, dass es mannigfaltige Gründe für Konzentrationsstörungen gibt.
Und ich glaube auch, dass man das üben kann. Und ein Instrument zu üben ist nicht die schlechteste Variante hierfür. 15 min erscheint mir schon sehr wenig, das wäre bei mir undenkbar, dafür lohnt es sich nicht, den Deckel aufzumachen. Ich habe nicht so viel Zeit wie ein Profi, aber ich übe doch meist mindestens 1 h an einem einzigen Stück und bin dabei schon sehr konzentriert. Das A und O ist bei mir, dass diese ständige feed- back Schleife eingeschaltet ist, das erfordert dann, dass ich 100 %-ig bei der Sache bin, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die Konzentration da nachlassen kann. Es ist ein ständiges Probieren, hören, unzufrieden sein, Passage nochmals, viele unterschiedliche Übevarianten, mal schnell, mal langsam, mal vereinfacht, mal so mal so, und immer wieder braucht man 100% Gehirn dazu. Wichtig sind auch Übungserfolge, damit sich das Gehirn selbst belohnt. Konzentrationsstörung kommt bei mir dann erst mit geistiger Ermüdung.

Der Hartmut
 
@Hartmut darf ich dann fragen, wie viel Konzentration Du in Deinem Job brauchst? Eine Stunde, nachdem man schon acht Stunden hochkonzentriert bei der Arbeit war, erscheint mir verdammt viel.
 
ich denke nicht, dass @hasenbein von einmaligen, einzelnen Ablenkungen durch das Smartphone spricht, welche lediglich akute Störungen bei der Konzentration bewirken, sondern dass er eher meint, dass der exzessive Handygebrauch generell zu chronischen Konzentrationsproblemen führt.

Dass denke ich auch und es ist auch genau so!

Ich würde auch nicht nur auf dieses verkürzte Video setzen welches oben verlinkt wurde, sonder die Bücher des Herrn Spitzer auch mal lesen. Auch das Thema Blau-Licht der Bildschirme erklärt sicherlich schon vieles.
 

Gute Idee ist das mit dem Smartphone- und Social-Media-Verbot!

Das könnte man sehr gut ergänzen durch ein Naviverbot verbunden mit einem Straßenkartenzwang. Dann wüssten die Leute auch wieder, was Norden und Süden eigentlich bedeutet.

CW
 
@beo, @Hartmut
Die Mischung ist entscheidend. Die wenigsten Abläufe erfordern über mehrere Stunden volle Konzentration. Ich habe beim Arbeiten Phasen hoher Konzentration und zwischendurch solche, wo ich das Gehirn auch mal baumeln lassen kann - und sei es auch nur für Minuten.
Was Hartmut beschrieben hat, dass man beim Üben ständig die Perspektive unter kritischem Beobachten des Ergebnisses wechseln muss, unterschreibe ich voll! Monotonie tötet jede Aufmerksamkeit.
Vor der Arbeit üben ist Klasse.

Wenn Handys und Konsorten zum Problem für das Arbeiten werden, und man es noch merkt, sollte man aufhorchen.
Handys und Smartphones sind wie Zucker, Plastiktüten, FCKWs, Aufzüge, Schlaftabletten, Mozart und Nuklearenergie. Die Dosierung macht’s!;-)
 
dark-blue, ich bin mir sicher, dass Klavierspielen hilft, die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Vorausgesetzt, man will wirklich Fortschritte machen und hat jemanden, zumindest am Anfang, der das kontrolliert.

15 Minuten sind doch für den Anfang schon ganz gut! Alles was neu ist für das Gehirn, ist anstrengend und kräftezehrend, aber je mehr man sich dran gewöhnt, desto besser klappt es.

Mich hat mal im Schwimmbad jemand gefragt, wie ich es schaffe, so lange am Stück zu kraulen. Das war so ein Moment, wo ich selbst überrascht davon war, wie selbstverständlich etwas für mich ist. Die Antwort darauf war natürlich ganz einfach, und das habe ich auch gesagt: Das ist wie beim Joggen, üben, langsam steigern, dann läuft das.

Das ist bei geistiger Tätigkeit nicht anders. Und Klavierspielen ist ja eine sehr komplexe Tätigkeit, die sich auch nicht so automatisieren lässt wie Schwimmen, wo man ruhig ins Träumen kommen kann, ohne abzusaufen.

Merke ich, dass ich beim Klavierspielen über irgendwas anderes nachdenke, unterbreche ich mich. Das bringt nämlich nix. Aber meistens habe ich eher das Problem, dass ich nicht aufhören will. Ich bin dann so drin und möchte immer weitermachen.

Also bleib locker, aber bleib dran.
 
glaube ich doch, dass es mannigfaltige Gründe für Konzentrationsstörungen gibt

Ich stimme dieser Aussage natürlich vollumfänglich zu.

Aber bevor man nach Pathologien fahndet, sollte man zunächst eine Globalanamnese erheben. Und dabei sind bei "jungen Leuten" die ubiquitären Handys/Smartphones Störquelle Nummer eins. Abschalten das Ding.

Falls das Problem persistiert:

Schlafgewohnheiten unter die Lupe nehmen.
Ob es überlagernde Gedanken/Sorgen gibt, die eine längere Konzentration verunmöglichen.

Schließlich und endlich: Konzentration kann man einüben. Klavierspiel ist auf jeden Fall förderlich (falls man dranbleibt, natürlich). Die Idee, Übezeiten genau zu protokollieren, ist in dieser Hinsicht eine gute Idee. Allein schon, weil man sich selbst damit kontrolliert und anspornt, schließlich will man jeden Tag ein bisschen besser werden. ;-)
 
@Hartmut ´s Idee, vor dem Einstieg in den Arbeitstag zu üben, sollte unbedingt ausprobieren, wer es sich einrichten kann.
Ich hatte es eine Zeitlang gemacht und der Erfolg war greifbar. Erstens, ich konnte in einer Stunde viel erreichen, die Konzentration war nicht gestört durch den Nachhall des Arbeitstages (Kopfkino). Zweitens, man ist ausgeruht und nicht erschlagen. Drittens, man geht dann an die Arbeit und hat das Gefühl, schon etwas geschafft zu haben und viertens: ich bewältigte den Arbeitstag ausgeglichener, interessierter.
Das muss nicht für jeden zutreffen, könnte aber bei dem einen oder anderen helfen.
 

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