Welche Stücke sollte man nach 10 Jahren Klavierunterricht spielen können?

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quadratzahlenmusik

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3. Okt. 2019
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Hallo,

ich bin noch ganz neu hier und wollte mich mal erkundigen, welche Stücke man so ungefähr nach 10 Jahren Klavierunterricht spielen können sollte.
Ich spiele aktuell die c-Moll Sonate von Beethoven ("Pathetique") und habe davor den Liebestraum Nr. 3 von Liszt und davor "Hochzeitstag auf Troldhaugen" von Grieg gespielt. Ist das im Mittelfeld oder unterdurchschnittlich?
Ich bin jetzt 17 Jahre alt und habe seit ich 7 bin durchgehend Unterricht gehabt, dieses Jahr wird jetzt mein letztes Jahr Klavierunterricht sein, da ich nach dem Abitur wegziehe.
Allgemein würde ich gerne wissen, ob ich mit diesem Niveau die meisten Klavierwerke einigermaßen spielen könnte, damit ich mit für die Zeit nach der Schule meine Stücke auch selbst auswählen kann.
Das bedeutet nicht, dass ich mich nicht mehr verbessern möchte, mein größter Traum ist es schon seit Jahren irgendwann mal das Klavierkonzert in a-Moll von Grieg spielen zu können (von dem ich bis jetzt leider nur den Anfang kann).

Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und Antworten!

Viele Grüße
Quadratzahlenmusik :)
 
Hi Quadratzahl,

Es kommt natürlich sehr darauf an, wie du diese Stücke spielst. Ich gehe mal von einem "durchschnittlichen" Spielniveau der Stücke aus. Damit kannst du schon sehr zufrieden sein, denn das sind anständige Werke, soweit kommt nicht jeder, auch nach 10 oder 15 Jahren des Unterricht nicht. Das lässt darauf schließen, dass du einen vernünftigen Lehrer hattest, einigermaßen regelmäßig geübt hast und motorisch / kognitiv fürs Musizieren nicht unbegabt bist :001:

"Alles" kannst du mit diesem Spielniveau noch nicht spielen, die Schwierigkeiten türmen sich hoch... Aber du hast trotzdem eine fast endlose Auswahl aus wunderbarer Klavierliteratur, angefangen bei Französischen Suiten von Bach über die meisten Mozart-Sonaten, einige Beethoven-Sonaten, leichtere Werke der Romantiker und in der Moderne...
Grieg ist vermutlich noch etwas zu schwer - aber wenn du einigermaßen stetig weitermachst, nicht unerreichbar für den Hausgebrauch.

Viele Grüße und willkommen hier!
Stilblüte
 
Ist das im Mittelfeld oder unterdurchschnittlich?
Das ist zwar nun etwas Off-Topic, aber diese Frage sollten dich gar nicht beschäftigen (denn sie rauben Kraft, die an anderer Stelle dringender benötigt wird)! Viel wichtiger ist für dich die Klärung der folgenden Fragen:

- Spiele ich gerne Klavier?
- Habe ich vor, das Klavierüben in der nächsten Zeit weiterzubetreiben?
- Gibt es bestimmte Stückziele die ich erreichen möchte? Wenn ja, welche?

Falls du all diese Fragen positiv beantworten kannst, wirst du deine Stückziele auch erreichen :-). Eventuell dauert es ein bisschen, aber das ist nicht schlimm. In unserer heutigen Welt glaubt man immer, dass man alles so schnell wie möglich erreichen muss usw. usf. Viel wichtiger ist die Erkenntnis: Wenn du was gerne, regelmäßig, stetig und gewissenhaft betreibst, wirst du irgendwann auch das erreichen, was du dir wünschst. Wenn du das Gefühl hast, dafür länger zu brauchen als andere ist das auch ok. Du wirst es dennoch erreichen. Auch Langsamkeit hat ihre Stärken, auch wenn sie auf den ersten Blick unattraktiv erscheint! (Ich empfehle in dem Kontext die "Entdeckung der Langsamkeit" von Nadolny).
 
ich halte das für die falsche Frage. Es ist vollkommen egal was du spielen kannst. Entscheidend ist ob du inzwischen in der Lage bist, dich auch ohne Lehrer weiter zu entwicklen, selbständig an neuen Stücken zu arbeiten.
Auch wenn während der Berufsausbildung und in den ersten Berufsjahren die Zeit dafür etwas knapper wird.
Gruß
Manfred
 
Zum eigentlichen Thema kann ich nichts beitragen, aber das hier
wird jetzt mein letztes Jahr Klavierunterricht sein
finde ich sehr schade. Wieso meinst du, mit Beginn des Studiums bzw. einer Berufsausbildung keinen Musikunterricht mehr nehmen zu können?

Klar gibt es Fälle wo dem Schüler das Instrument so verleidet war, dass es mit dem Ende der Schulzeit (und der elterlich angeordneten Unterrichtspflicht) auf dem Dachboden entsorgt wurde. So klingt dein Beitrag aber für mich gar nicht. Wenn ich dir einen Rat geben darf: Versuche dranzubleiben, auch an anderen Orten gibt es Klavierlehrer und Möglichkeiten, sich musikalisch zu betätigen. Ich habe das für mich zeitlebens so halten können und bin sehr froh darüber. Wenn meine Kinder das eines Tages auch mal schaffen, wäre für mich ein großes Ziel erreicht.
 
mal ganz naiv in die Runde gefragt:
kann man generell davon ausgehen, dass jemand, der seit seinem siebten Lebensjahr Unterricht hat und nach immerhin zehn Jahren immer noch nicht selber einschätzen kann, welche Stücke er spielen können müsste und ob „das schwere Stück XYZ" im Rahmen seiner Fähigkeiten liegt, das betreffende Stück „XYZ“ vermutlich nie zufriedenstellend beherrschen wird?
 
nein, es kommt auf die besondere Lage des Einzelfalles an:023:;-)

Ohne das leidige KL-Bashing zu forcieren, 10 Jahre Unterricht, der womöglich nicht genügend zu selbstständigen Musikverhaltensweisen anregt und diese nicht kontinuierlich fördernd aufbaut, können zu fraglichen Zuständen führen.

Andererseits:

Wer die Pathetique komplett spielen kann, jedenfalls für Hausmänn*innen ordentlich brauchbar, oder so, sollte ein gerüttelt Maß an musikalischem Beurteilungsvermögen entwickelt haben, um jedenfalls zu wissen, was etwa geht,
im Grunde reicht dann auch schon ein kursorischer Blick über den auf Spielbarkeit hin zu verprobenden Text.:super:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt immer auf das Bashing des Unterrichts an.

Ohne den besonders leidigen Einzelfall anzuregen, 10 Jahre Zustände die womöglich nicht kontinuierlich zu fördernde KL-Verhaltensweisen forcieren und diese nicht selbstständig aufbauen, können zu fragwürdiger Musik führen.

Andererseits:

Wer die Pathetique gerüttelt hat, sollte seine Hausmännin komplett bespielen können, oder wenigstens so, dass ein kursorischer Blick auf das Beurteilungsvermögen ordentlich brauchbar entwickelt ist, um jedenfalls zu wissen, was etwa geht, im Grunde reicht auch das Verproben einer ordentlichen Mass.
full
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin jetzt 17 Jahre alt und habe seit ich 7 bin durchgehend Unterricht gehabt,
Du kannst Stücke spielen die sich im Hennenbereich 6 und 7 (Henle) bewegen.
Gemäß meiner Näherungsformel sind 1 Jahr pro Hennenstufe (gilt bis Stufe 7) möglich (für Kinder u. Jugendliche). Du bist daher von der Zeit her mittelmäßig unterwegs.
Was jetzt aber niemand weiß ist wie gut du spielst. Eve. bist du schon bereit für noch schwerere Stücke.
@alibiphysiker hat dir gute Tipps gegeben.
Unklar sind mir deine zukünftigen Ziele am Klavier ...
 
Es scheint ein unausrottbares Bedürfnis zu geben verschiedene Menschen und Lebensläufe über einen Kamm zu scheren.
Warum kann man nicht ohne Bewertung akzeptieren, dass A nach 5 Jahren mässigen Unterrichts Chopins 6. Polonaise und Mephisto Walzer von Liszt spielt, während B nach 10 Jahren bei einem guten KL mit viel Vergnügen aber wenig Erfolg an einem einfachen Walzer von Schubert sitzt
 

Es scheint ein unausrottbares Bedürfnis zu geben
Ich glaube du liegst einem groben Irrtum auf: für die meisten Klavierlernenden, sowohl Kinder als auch Erwachsene, ist eine der größten Motivatoren, wenn sie sehen wie sie besser werden!
Das heißt wenn man 10 Jahre Klavier spielt und nur die Henne 1 knattern kann , dann ist das für viele nicht motivierend = demotivierend. Und das sind dann genau die die dann aufhören weil nichts weiter geht.

Das heißt das die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen muss: stetige Verbesserung aber nicht genau auf die Uhr schauend.
 
Verbessern sollte man sich mit den Jahren schon, aber der Kurvenverlauf ist halt bei jedem anders!

@playitagain: Du immer mit deiner Sodomie...! :lol::lol:
 
Das heißt wenn man 10 Jahre Klavier spielt und nur die Henne 1 knattern kann , dann ist das für viele nicht motivierend = demotivierend. Und das sind dann genau die die dann aufhören weil nichts weiter geht.

Die halten keine 10 Jahre durch!!
Aber es gibt durchaus Schüler, bei denen das Klavierspiel eher eine therapeutische Funktion hat, oder andere, für die 'Fortschritt' einfach keine Bedeutung hat, ... für die das Klavierspiel auf einem bestimmten Level endet und bei denen es ausgesprochen unpädagogisch wäre überhaupt das Thema der Steigerung der Schwierigkeit zu thematisieren. Das ist meist eher das Problem des Lehrers, wenn er aufs Fortschreiten fixiert ist. Bei sehr alten Schülern ist öfters sogar ein behutsames Absenken der Ansprüche zu gestalten.
Diese Schüler haben auch das Recht auf ihre Art Klavier zu spielen.
Ärgerlich sind solche, die könnten und theoretisch auch wollten, aber nicht bereit sind dafür etwas Zeit und Gehirnschmalz einzusetzen.
 
Man sollte doch für sich selbst Klavierspielen und nicht, um sich mit anderen Menschen vergleichen zu können!
Jeder Mensch hat unterschiedlich gut ausgeprägte Talente, unterschiedliche Interessen und unterschiedlich viel Zeit investiert. Hinzu kommen die verschiedenen gut-mäßig-schlechten KL.

Fazit: ein Vergleich ist doch eigentlich kaum möglich, wenn doch die Voraussetzungen schon so unterschiedlich sind.

Vergleicht man 3 Studenten an einer Musikakademie, dann könnte ich einen Vergleich schon eher verstehen: alle haben gleichen Unterricht und vermutlich die gleiche Zeit zum Üben. Selbst dort stellt sich die Frage der Vergleichbarkeit aufgrund Vorkenntnisse, Talente und tatsächlich investierte Zeit.

@quadratzahlenmusik: Wenn Du nicht professionell Klavierspielen möchtest, dann freue Dich über das, was Du kannst. Ist es Dir nicht genug: mehr üben und ggf. den KL wechseln, falls es da bedenken gibt.
 
Das mit dem knattern kommt ja von dir ;-)

oder andere, für die 'Fortschritt' einfach keine Bedeutung hat, ... für die das Klavierspiel auf einem bestimmten Level endet und bei denen es ausgesprochen unpädagogisch wäre überhaupt das Thema der Steigerung der Schwierigkeit zu thematisieren.
Hoffe sehr dass für einen 17 jährigen das Level noch steigerungsfähig ist. Das wäre ja schlimm wenn es nicht so wäre. Du zählst hier eher Ausnahmen auf.

Die Frage vom OP kann ich sehr verstehen. Jeder vergleicht sich doch ab und an mit anderen. Männer unter Männer, Frauen unter Frauen , Vereinsmitglieder, Geschwister, Sportler etc.
Und woher soll ein 17 jähriger Wissen wie er im Verhältnis zu anderen dasteht?

Die Frage vom OP "wo stehe ich" ist zutiefst menschlich. Und an der Frage erkennt man auch das das voran kommen = besser werden doch eine wichtige Rolle spielt. Für die meisten.
 

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