Warum unterschiedliche Noten für C-, B-, Es-Instrumente?

Orchid

Orchid

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Warum gibt es eigentlich verschiedene Noten für C-, B- oder Es- Instrumente?

Ich denke mal, weil sie unterschiedlich gestimmt sind.

"Wenn auf einer Klarinette als B-Instrument ein C gespielt wird, dann muss das Klavier als C-Instrument ein B spielen, um denselben Ton zu erzeugen."

Die Klarinette ist also wohl um einen Ton tiefer gestimmt.

Die unterschiedlche Notation verstehe ich aber nicht wirklich. Wenn man vom Referenzton A' = 440 hz ausgeht, warum notiert man für ein Klarinetten-C nicht einfach B und nennt das dann auch so?

Dient die unterschiedliche Notation etwa nur der Vereinfachung des Notenbildes für Klarinette und co., wenn sie zusammen mit Klavier oder Cello spielen wollen?

Aber warum stimmt man die Instrumente nicht in der gleichen Höhe, dann könnten doch alle dieselben Noten verwenden?

Kann mich jemand erhellen?

Ach: Und wenn das Klavier C spielt, ist dann für die Klarinette D notiert?

Und: Auf dem Klavier kann ich doch eigentlich alle Noten verwenden, wenn ich alleine spiele, oder? Es klingt dann eben nur höher als auf der Klarinette. Richtig?

Liebe Grüße
Orchid
 
Das hängt damit zusammen, dass es Blasinstrumente in verschiedenen Stimmungen gibt. Es gibt Klarinetten in B, in A, in C, in Es, seltener auch in D. Durch die transponierende Notation bleiben die Griffe immer gleich, wenn man das Instrument wechselt.

Ach: Und wenn das Klavier C spielt, ist dann für die Klarinette D notiert?
Wenn es sich um eine B-Klarinette handelt. Bei einer A-Klarinette notiert man Es, wenn C erklingen soll etc.
 
Moin!

Einen Tot muss man sterben.

Entweder ich notiere klingend, dann darf ich verschiedene Griffe für dieselbe notierte Note lernen. Die Kommunikation mit dem Instrumentendoktor wird schwerer, da dieselbe Klappe dann unterschiedlich heißt. Unter Umständen wird es lästig mit zuvielen Jilfslinien nach oben oder unten. Ich darf dann auch den Basschlüssel lernen, wenn ich ein tiefes Instruement speile.

Oder ich notiere transponierend. Dann gibt es eine klare Zuordung Note <=> Griffe, egal, ob ich gerade ein Es- oder B-Instrument bediene. Wenn ich sage "Meine Gis-Klappe jat wieder geklebt", weiß jeder, was Sache ist.


Fun Fact I:
Adolphe Sax hatte zwei Reihen von Saxen vorgesehen: B/Eb-Instrumente, die (mehr oder weniger) mit Militärkapellen spielen sollten. Und C/F-Instrumente, die für 'konzertante' Musik (z.B. im Orchester) eingesetzt werden sollten.

Die B/Eb-Instrumente haben sich durchgesetzt, bis auf die zwischenzeitliche Mode des C-Melody-Saxes for 100 Jahren. Im Orchester ist das Sax selten zu finden. BTW: das F-Sopranino für den "Bolero" ist nie gebaut worden.


Für mich hat die transponierte Notation den Vorteil, dass ich halt die Zuordnung Note <=> Griff nur zweimal lernen musste (für Sax und Klarinette) und nicht viermal (Es- und B-Instrumente).


Fun Fact II:
Man kann die Noten, die für ein C-Instruemnt im Bassschlüssel notiert wurden, mit einem Es-Instrument (in meinem Falle Baritonsax und Kontraaltklarintte) spielen. Man muss sich einen Violinschlüssel davor denken und die Vorzischen anpassen (3# dazu bzw. 3b weniger). bei den Akzidentien ist Vorsicht geboten, aber man bekommt das ganz gut hin.


Grüße
Häretiker
 

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