Langzeitmotivation beim Klavierspiel

@Muck usw.

Habt ihr schon mal überlegt, was passiert, wenn die Motivation komplett geschrottet ist? Dann interessiert Dich kein Klavierspiel mehr, und auch kein Klavier-Forum, das war's dann. Auch die richtige Sitzhaltung am Klavier, wie guter Pedalgebrauch geht, irgendwelche guten Fingersätze usw. usf. sind nicht mehr besonders wichtig.

Und auch eine halb-geschrottete Motivation ist nicht gerade angenehm... lustlos bringt man sich hin und wieder dazu, klavierzuüben, aber sonst...

Ich kenn' das teils auch aus anderen Foren, dass es halt diese Leute gibt, die schon längst nicht mehr aktiv an der Sache selbst arbeiten. Die treiben sich dann in Smalltalk etc. Fäden rum, haben mords-hohe Beitragszahlen usw. usf.

All das wünsche ich keinem von euch, bzw. von uns. Aber es kann wohl passieren...

Seltsam ist mal wieder, dass...

... jetzt, wo ich mit einer sehr lockeren Motivation arbeite ("Repertoire nicht verlernen"), auf einmal wieder die Ideen sprudeln, und sich wieder Fortschritte zeigen... egal... ich glaube, man muss nicht alles immer verstehen...
 
Habt ihr schon mal überlegt, was passiert, wenn die Motivation komplett geschrottet ist?
Da brauche ich gar nicht zu überlegen, nur einen Blick in meine Küche zu werfen. Keiner räumt da auf und mir fehlte seit eh und je die Motivation dazu. Die Motivation kommt dann aber doch gelegentlich in größeren Abständen, wenn man den Anblick nicht mehr ertragen kann und hält dann ein bis drei Tage an.

Alles eine Frage der sozialen Kontakte, häufiger Besuch, häufiger Aufräumen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt auch negatives Üben: je mehr ich übe, desto schlechter wird es!
Ja, das habe ich definitv auch schon erlebt. Eine zeitlang geht alles ganz erfreulich aufwärts, und dann...

Sogar obwohl ich Stücke täglich spielte, haben die technisch schwierigsten Passagen angefangen, abzubauen, die Töne kamen dann schlechter. Manchmal ist es schon seltsam mit dem Klavierspiel...

Ein super Tipp von Dir übrigens ist, Stücke immer auch in verschiedenen Ausdrücken usw. zu proben. Das bringt enorm was für die Sicherheit, Vortragsfestigkeit, und so weiter...
 
Sich alleine deshalb aufzuerlegen, ein Piano zu benutzen, nur weil man es mal angeschafft hat, würde bedeuten, dass diese Person nicht Klavier spielen würde, wenn sie keines hätte - selbst wenn sie das Geld hätte, sich eins zu kaufen.
Nun ja, was soll ich dazu sagen? Ich habe mir das jetzige Digi ja bewußt gekauft (nachdem das alte über den Jordan ging), WEIL ich weiter klavierspielen wollte. Das ist auch heute noch so. Das ist sozusagen eine Tatsache, keine hypothetische Betrachtung.

Und:
Du sagst in Post #52 auch selbst, dass dieser Grund für dich nicht ausreichen würde, damit du dich hinsetzen und üben würdest. Das heißt - wieder losgelöst von dir -, die Person will gar nicht Klavier spielen und könnte die Zeit anders nutzen. Damit ist Punkt a) keine Motivation im eigentlichen Sinne, sondern das käme einem inneren Zwang gleich, sich allein dadurch zum Üben verpflichtet zu fühlen.
Motivation, Zwang, Selbstdisziplin (als: Selbstzwang zu einer bestimmten Sache) ist für mich im Grunde alles die gleiche Kiste.

Wir haben ja schon gesagt, Motivation kann von innen kommen ("Klavier macht mir einfach Spaß und Freude!") oder von äußeren Faktoren beeinflusst sein ("Der KL soll nicht enttäuscht werden", "Das investierte Geld soll nicht verloren sein"), oder eine beliebige Mischung aus solchen Dingen.

Übrigens eine gute Motivation, wenn man mal alles hinschmeissen will bei einem Hobby, ist immer, sich zu sagen: "Was, die ganze bis jetzt investierte Zeit soll vergebens gewesen sein?"

Wenn man sich das überlegt, macht man eben doch meist weiter. Ich kenn' das aus anderen Hobbybereichen mit sehr langfristigen "Projekten".

Es gibt vieles, das die Motivation beeinflussen kann. Und was bei dem Einen für die Motivation sehr förderlich ist, kann bei einem Anderen die Motivation völlig zerstören.

Fakt ist: hat man (s)eine gute Motivation für etwas gefunden, dann geht das Ganze viel leichter von der Hand.

Es gibt - zum Beispiel - ja auch Mittel und Wege, dem "inneren Schweinehund" beizukommen. Auch so ein "Forschungsgebiet" von mir... gezwungenermaßen... :007:

Nach einigem Herumprobieren habe ich mittlerweile die Methoden gefunden, mit denen ich mich persönlich einfach und leicht zu irgendwelchen unangenehmen Tätigkeiten motivieren kann (z.B. der Klassiker: die jährliche Einkommensteuererklärung und ähnliches).

Irgendwie... mit ein bisschen Phantasie und Kreativität, geht das alles.

Sicher auch hinsichtlich des Themas "Motivation für's Klavierspiel".

Wenn die Motivation und der Antrieb dazu nicht sowieso schon ausreichend da sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, was soll ich dazu sagen? Ich habe mir das jetzige Digi ja bewußt gekauft (nachdem das alte über den Jordan ging), WEIL ich weiter klavierspielen wollte. Das ist auch heute noch so. Das ist sozusagen eine Tatsache, keine hypothetische Betrachtung.

Und:

Motivation, Zwang, Selbstdisziplin (als: Selbstzwang zu einer bestimmten Sache) ist für mich im Grunde alles die gleiche Kiste.

Wir haben ja schon gesagt, Motivation kann von innen kommen ("Klavier macht mir einfach Spaß und Freude!") oder von äußeren Faktoren beeinflusst sein ("Der KL soll nicht enttäuscht werden", "Das investierte Geld soll nicht verloren sein"), oder eine beliebige Mischung aus solchen Dingen.

Übrigens eine gute Motivation, wenn man mal alles hinschmeissen will bei einem Hobby, ist immer, sich zu sagen: "Was, die ganze bis jetzt investierte Zeit soll vergebens gewesen sein?"

Wenn man sich das überlegt, macht man eben doch meist weiter. Ich kenn' das aus anderen Hobbybereichen mit sehr langfristigen "Projekten".

Es gibt vieles, das die Motivation beeinflussen kann. Und was bei dem Einen für die Motivation sehr förderlich ist, kann bei einem Anderen die Motivation völlig zerstören.

Fakt ist: hat man (s)eine gute Motivation für etwas gefunden, dann geht das Ganze viel leichter von der Hand.

Es gibt - zum Beispiel - ja auch Mittel und Wege, dem "inneren Schweinehund" beizukommen. Auch so ein "Forschungsgebiet" von mir... gezwungenermaßen... :007:

Nach einigem Herumprobieren habe ich mittlerweile die Methoden gefunden, mit denen ich mich persönlich einfach und leicht zu irgendwelchen unangenehmen Tätigkeiten motivieren kann (z.B. der Klassiker: die jährliche Einkommensteuererklärung und ähnliches).

Irgendwie... mit ein bisschen Phantasie und Kreativität, geht das alles.

Sicher auch hinsichtlich des Themas "Motivation für's Klavierspiel".

Wenn die Motivation und der Antrieb dazu nicht sowieso schon ausreichend da ist.

Stimmt, man kann Motivation für sich selbst definieren, wie man möchte und sich selbst motivieren, wie es für einen selbst am besten funktioniert.

Ich kenne den Gedanken selbst, dass man etwas nutzen möchte, das man bezahlt hat. Es soll sich ja bezahlt machen und sonst wäre es ja ein Fehlkauf. Nachdem ich festgestellt habe, dass ich für mehrere Instrumente nicht genug Zeit habe und mich lieber auf eines konzentriere, habe ich aber meine E-Bässe verkauft und so auch Ballast abgeworfen. (Eigentlich müsste ich mir also einen anderen nickname zulegen)

Ich finde den Gedanken nicht schlecht, das zu tun, was für einen aktuell am besten ist, ohne an die Vergangenheit zu denken: Wenn mir z. B. ein Konzert absolut nicht gefällt, gehe ich in der Pause und bleibe nicht aus dem Grund, dass ich das Ticket bezahlt habe. Der Kauf ist nicht mehr rückgängig zu machen, aber ich kann den Plan ändern und die Zeit angenehmer verbringen, falls das Konzert nichts für mich ist.
 
Genau: flexibel sein, bzw. sich flexibel zeigen... :super:
 
Übrigens eine gute Motivation, wenn man mal alles hinschmeissen will bei einem Hobby, ist immer, sich zu sagen: "Was, die ganze bis jetzt investierte Zeit soll vergebens gewesen sein?"
Wenn ich ein Hobby begonnen habe, so habe ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht, ob ich mich ausreichend motiviert fühle. Und wenn eines Tages die Motivation für ein Hobby gesunken ist, dann bin ich diesem Hobby nicht mehr nachgegangen und habe mir darüber ebenso wenig Gedanken gemacht. So ist das halt mit einem Hobby, im Gegensatz zu beruflichen Verpflichtungen, Steuerklärungen oder sonstigen Dingen, denen man nicht auf Dauer ausweichen kann.

Über irgendwelche Anschaffungen für ein Hobby, wo ohnehin nur Geld versenkt wurde, habe ich mir auch noch nie Gedanken gemacht. Was wäre denn heute noch meine Dunkelkammerausstattung wert oder die einst teuren Kameras mit einer Reihe von Zusatzobjektiven, alles für Kleinbildfilm. Einen Teil davon habe ich später bei eBay für einen Bruchteil des Anschaffungspreises verschleudert, Hauptsache weg damit.
Die Krönung war aber, als ich auch noch auf die Idee verlief, mir eine Mittelformatausrüstung für 6x6 Rollfilm bestehend aus Kameragehäuse plus drei Objektive, halt ebenfalls in der Größe für Mittelformat zuzulegen. Einmal damit unterwegs gewesen, festgestellt, viel zu schwer zum Umherschleppen, nie wieder benutzt, totaler Fehlkauf. Später ebenfalls wieder über eBay zu einem Bruchteil des Anschaffungspreises verschleudert.
So ist das eben mit einem Hobby, warum sich darüber Gedanken machen? Warum sich da irgendwie motivieren wollen, nun doch unbedingt weiter am Ball zu bleiben?

Nur weil man mal einem Hobby über einem mehr oder weniger langen Zeitraum nicht nachgeht, irgendwo schlummert es ja doch und lauert darauf, von ganz allein wieder ausbrechen zu können. Und ja, später habe ich mir so nach und nach wieder Kameras zugelegt mit Wechselobjektiven und was man sonst noch so benötigt.

Und wieso kann in ein Hobby investierte Zeit vergebens gewesen sein? Ich möchte keine Stunde von den Tagen missen, die ich unterwegs war um Aufnahmen zu machen und mir tut keine Stunde rückblickend leid, als ich noch viele Nächte in der Dunkelkammer verbrachte, auch wenn mir die dabei erworbenen Fähigkeiten heute bei der digitalen Bildbearbeitung nicht das Geringste mehr nutzen. Es ist doch aber ein Hobby gewesen, das Spaß gemacht hat und einen über Jahre innerlich bereicherte. Darauf kommt es doch an und auf nichts anderes, außer noch halt auf das Soziale.
Auf Arbeit hatten wir im Aufenthaltsraum so eine Wandtafel, irgendwann kam ich auf die Idee, die mit meinen Bildern zu bestücken. Danach kümmerte sich niemand mehr um die Tafel, nur der Abteilungsleiter fragte einmal, ob ich nicht langsam neue Bilder anbringen möchte. Und ja, auch an Wettbewerben beteiligt oder Dias für eine Fachgruppe gefertigt, die dann für Vorträgen dienen sollten und anderes.

Ich kann es nicht begreifen, wie etwas umsonst gewesen sein soll, gleich ob investierte Zeit oder Geld, was einem 9 Jahre lang Freude bereitete, nur weil man sich nicht mehr motiviert genug fühlt, dem weiterhin nachzugehen. Bei einem Hobby braucht man sich zumindest über Motivation keine Gedanken zu machen, wenn keine mehr vorhanden, ist es für mich entweder kein Hobby mehr oder ein ruhendes.

Sonst sehe ich auch gerne nach weiteren Quellen, hierbei habe ich keine Lust nach weiteren Quellen zu suchen, wobei mir diese Erklärung auch ein wenig zu einfach erscheint.
Ein Hobby [...] ist eine Freizeitbeschäftigung, die der Ausübende freiwillig und regelmäßig betreibt, die dem eigenen Vergnügen oder der Entspannung dient und zum eigenen Selbstbild beiträgt, also einen Teil seiner Identität darstellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hobby
In Zeiten, in denen es Dir längerfristig weder Vergnügen bereitet noch Entspannung bringt, ist es demnach auch kein Hobby mehr. Was einem aber Vergnügen bereitet, dazu bedarf es keiner weiteren Motivation.

Der Beitrag in der Wikipedia ist mir zu einfach, ich würde etwas mehr einrechnen, doch vom Prinzip ändert es für mich nichts daran, dass man sich zur Ausübung eines Hobbys nicht (oder zumindest nicht sonderlich) zu motivieren braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Melegrian ,

Du hast natürlich völlig Recht: ein Hobby ist und bleibt ein Hobby. Und ich habe selbst schon verschiedentlich auf diese Tatsache hingewiesen, wenn irgendwelche Sichtweisen zu verkrampft zu werden schienen...

Ich sehe vieles genauso wie Du. Die wenigsten "Hobbies", die sich bei mir im Laufe der Zeit von selbst erledigt haben, sehe ich im nachhinein als Zeitverschwendung an.

Bei mir war's z.B. phasenweise Belletristik ("Perry Rhodan", größte SF Serie der Welt, und echte deutsche Wertarbeit, mit tausenden von Heften...).

Das Betreiben dieses Hobbies beschränkte sich auf das Kaufen der Hefte in den gerade interessanten Auflagen, und das Verschlingen derselben zusammen mit einer Packung Salzstangen und einer Flasche Cola oder Spezi auf dem Bett. Man merkt, damals war ich noch jung.

Und das ist wohl auch der Unterschied, den es bei Hobbies gibt:

Für manche muss man aktiv was tun, sei es zur Ausübung selbst, oder um darin voranzukommen bzw. besser zu werden.

Andere macht man halt einfach (Garteln, Stricken z.B.?).
 
Der Punkt ist wohl oft:

bei denjenigen Hobbies, die einen echten Einsatz erfordern, "WILL" man ja eigentlich gerne diesen Einsatz bringen.

Man WILL sich ja eigentlich gern selbst am Klavier sitzend erleben - bloss man ist halt oft zu faul dazu, und lümmelt sich dann lieber zu irgendwelchem stupidem und billig-primitiv aufgezogenem Fernseh-Unterhaltungsmist auf der Couch herum (oder ähnliches).

Und dann sind wir halt wieder beim Thema "Motivation".
 

Für mich wirkt das weniger als eine Form von Motivation, sondern schlicht so, dass du dir selbst Pflichten auferlegst

Pflicht ist die stärkste aller Motivationen = "apodiktisch nötigend". :001: Ich habe nicht den Eindruck, dass Dreiklang sich apodiktisch zum Klavierüben genötigt fühlt, obwohl er rationale/verstandesmäßige Überlegungen anstellt. :004:

Aber ich wollte den Unterschied verdeutlichen zwischen emotional begründeter Motivation und rationaler Entscheidung, etwas zu tun.

Genau das ist der Punkt. Pflicht ist eine vernunftbegründete Motivation. Die emotional begründete Motivation hingegen ist akzidenziell: "Habbich Lust drauf" / "Habbich keine Lust drauf".

Der Beitrag in der Wikipedia ist mir zu einfach, ich würde etwas mehr einrechnen, doch vom Prinzip ändert es für mich nichts daran, dass man sich zur Ausübung eines Hobbys nicht (oder zumindest nicht sonderlich) zu motivieren braucht.

Deine Haltung zeugt von einer sehr versöhnlichen Einstellung zur eigenen Biographie. Hast Du so schon immer gedacht oder ist diese Denkweise das Resultat eines Reifeprozesses?


Habt ihr schon mal überlegt, was passiert, wenn die Motivation komplett geschrottet ist? [...]

Und auch eine halb-geschrottete Motivation ist nicht gerade angenehm... lustlos bringt man sich hin und wieder dazu, klavierzuüben, aber sonst...

:025: Ich stelle mir das sehr frustrierend vor, zumal man ad hoc nicht beurteilen kann, ob man nachhaltig die Freude verloren hat oder "nur" die Mühen scheut, wieder an der alten Form anzuknüpfen.
Der Appetit kommt beim Essen. ;-)
 
"Ach so" sag ich mir jetzt, das war also "Intrinsisch", wenn ich den Erfolg meines Übens als Produkt meiner Freude an der Musik genoss und motiviert war, diesen Rauschzustand immer wieder herbeizuführen.
"Extrinsisch" hingegen wäre gewesen, meine Flamme beeindrucken zu wollen um fernerer Ziele Willen,;-) oder einfach nur um meinen kritischen Klavierlehrer zufriedenzustellen. Da wäre noch der echte Profi, der für das anstehende Konzert üben muss, damit das kritische Publikum glücklich ist und der Presseheini in der ersten Reihe wenig Grund für seine mehr oder weniger versteckten Bosheiten hat.
Ich glaube nicht, dass es das Eine oder Andere in Reinform als Motivation gibt.
Auch wenn ich noch so innerlich motiviert bin, denke ich wie die eine oder andere Stelle wohl beim Zuhörer ankommt.
Bei mir wären heute anteilig 3/4 intrinsisch und 1/4 extrinsisch.
 
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Deine Haltung zeugt von einer sehr versöhnlichen Einstellung zur eigenen Biographie. Hast Du so schon immer gedacht oder ist diese Denkweise das Resultat eines Reifeprozesses?
Würde sagen, ich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, mit Weiterentwicklung hat es aber schon etwas zu tun.
Es begann ja nicht mit dem Wunsch so ein Hobby betreiben zu wollen. Unsere Eltern hatten so eine "Pouva Start" für 6x6 Rollfilm. Wie ich gerade sehe, die kostet bei eBay in etwa noch so viel wie einst, also unter 20 Mark/Euro. Die war mir aber zu unhandlich, außerdem wollte ich nicht die Kamera meiner Eltern umherschleppen. Also kaufte ich mir eine kleinere für Kleinbildfilm, die in die Außentasche vom Blouson passte, für 35 Ostmark. Und als ich die hatte, fotografierte ich zwar meist andere Jugendliche, legte die aber auch mal auf einer alten, von Bäumen gesäumten Straße direkt aufs Kopfsteinpflaster und das Bild gefiel mir sehr.
Sehr viel mehr war mit der dann aber nicht möglich, also musste eine Spiegelreflex her, damit man im Sucher sieht, was man macht. Die unterste Preislage verfügte noch über keine Innenlichtmessung, immer zusätzlich noch so einen externen Belichtungsmesser zu benutzen, gefiel mir bald nicht mehr, also musste eine Spiegelreflex mit Innenlichtmessung her. Die hatte aber auch noch so ihre Mängel, somit musste eine Spiegelreflex aus der "Praktica B -Reihe" her, da war dann die Tausend-Mark-Grenze für einen Fotoapparat erreicht oder durchbrochen, denke der Preis lag bei 1.400 Ostmark oder meine Erinnerung trügt mich.

Habe jetzt nicht weiter gesucht, in der Wikipedia steht nur:
Nach der Wende hatte ich mir dann noch einen Motorwinder für diese geholt, doch der war so laut, damit hätte man alle Tiere verscheucht, also musste eine Canon mit Flüsteraufzug her, den Rest hatte ich oben bereits aufgereiht.
Mit den ersten Testaufnahmen bei Videos ähnlich, da bin ich nur nicht so weit. Von der Super-8 Schmalfilm brauche ich gar nicht erst anfangen, nach 8 Minuten waren die Batterien runter. Der erste preiswerte Camcorder, der Ton vom eingebauten Mikrofon hörte sich grauenhaft an, also musste einer mit Klinkenbuchse für Mikro her. Meine erste digitale Canon hatte noch keine Videofunktion, das Nachfolgemodell in der Serie aber schon, darüber hinausgehend lässt sich am Blitzschuh ein Mikro aufstecken und die Zoomfunktion ist besser als bei einfachen Camcordern, da ja mit den Objektiven gezoomt wird. Da ich mir heute nicht mehr so viel leisten kann, sollte diese nun einige Jahre genügen.

Würde meinen, ich bin einfach ins Hobby hineingewachsen, so gesehen könnte man schon von einem gewissen Reifeprozesses sprechen. In den Jahren, in denen ich versuchte ein kleines Unternehmen aufzubauen, habe ich mich gar nicht damit beschäftigt, da ruhte es halt.

Gedanken habe ich mir nie gemacht, jetzt einige, liegt aber am sozialen Umfeld. Meine Hausärztin gab mir ein Rezept und noch so einen Zettel, beides nicht für die Apotheke, sondern für die Krankenkasse, ob die mir eine Haushaltshilfe zubilligen. Irgendwie komme ich mir etwas dumm damit vor und war noch nicht bei der Krankenkasse. Nicht wegen körperlicher Gebrechen, doch halt wegen etwas Gesellschaft beim Aufräumen oder so. Weil ich drei Arzttermine hintereinander versäumte, musste ich meiner Ärztin etwas erzählen. Ob die Krankenkasse so etwas genehmigen würde, keine Ahnung, richtig vorstellen kann ich mir es nicht ohne Pflegestufe.

Was ich weiß, dass ich mein Leben dahingehend umgestalten müsste, um als Rentner nicht völlig zu vereinsamen. Bin die Listen durchgegangen, was die Volkshochschule so zu bieten hat, ebenso die Hochschule für Gasthörer, doch so richtig war da nichts bei, was mir noch gefallen könnte.
Dass man etwas von sich aus tun müsste, ist mir völlig klar. Mein Gedanke ist ja bereits seit Jahren, etwas für den "Offenen Kanal" zu fertigen, nur ich wollte bereits viel weiter sein und habe immer noch nicht so richtig begonnen. Doch wenn man dann endlich einmal so einen ersten brauchbaren Film von vielleicht 20 Minuten fertig hätte, dann hätte man halt auch eine Anlaufstelle, wo man sich darüber und über weiteres unterhalten könnte, eventuell auch stundenweise helfen.

Man strickt aber nicht für sich allein. Als Kinder haben wir dabei diese Wollepacks zum Knäul gewickelt und beim Stricken saß unsere Mutter nicht allein im Zimmer.
 
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und billig-primitiv aufgezogenem Fernseh-Unterhaltungsmist auf der Couch herum (oder ähnliches).
Wenn es sich nicht um etwas mit Musik handelt oder um einen guten Film, eventuell noch eine gute Serie, schaue ich mir lieber Dokus an. Diese Serie "The Good Doctor" mit diesem autistischen Arzt, die habe ich mir z.B. angesehen. Wobei, vor 20.00 Uhr schalte ich ganz selten den Fernseher ein. Musikvideos und Dokus kann ich mir auch bei YT reinziehen, Dokus lieber abends, sonst käme mir der Tag vertrödelt vor.

Gartenarbeit macht dann etwas mehr Spaß, wenn man sich mit Nachbarn unterhalten kann. Da ist auch etwas gebröckelt mit den Jahren, es war schon einmal besser. Allein diese Sichtschutzhecken, eine ist aber auch von mir.
 
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Wenn es sich nicht um etwas mit Musik handelt oder um einen guten Film, eventuell noch eine gute Serie, schaue ich mir lieber Dokus an.
das Doofe dabei ist halt nur, dass es seit einigen Jahren unverschämterweise eine regelrechte Flut richtig gut gemachter Serien gibt.
Den Startschuss für TV-Serien als wirklich ernstzunehmende Konkurrenz zum Kino gab meiner bescheidenen Meinung nach "Die Sopranos".
Als jemand, der schon immer sehr gerne Filme geguckt hat, komme ich da regelmäßig in Gewissenskonflikte, ob „...lieber noch 'ne Stunde Klavier oder doch den Film"...
Da kann ich nicht aus meiner Haut...:dizzy:

Ja, und Dokus sind dann noch eine andere, zusätzliche Baustelle, wenn man ein neu- und wissbegieriger Mensch ist.
Der Tag hat einfach viel zu wenig Stunden :-(
 
das Doofe dabei ist halt nur, dass es seit einigen Jahren unverschämterweise eine regelrechte Flut richtig gut gemachter Serien gibt.
Auf jeden Fall eine "Flut", das ist schon richtig ; -))

Ich habe übrigens kein reguläres Fernsehen. Das Geld kann man sich wirklich sparen.

Nachrichten gibt's in weit kondensierterer Form im Internet.

Gute Dokus gibt's jede Menge auf Youtube (und auch die neueren vom Fernsehen landen irgendwann mal dort). Für gute Filme hab' ich Video-on-Demand (N*tflix, Am*zon...) und natürlich auch die eigene große DVD Bibliothek.

Genug für die allfällige Freizeit-Unterhaltung bzw. Weiterbildung.
 
Der Tag hat einfach viel zu wenig Stunden :-(
Das ist der Spruch, der auch von denjenigen kommt, die sagen, im Haus/in der Wohnung nicht genug Platz zu haben.
Und die dann auch die nächstgrößere Wohnung hoffnungslos zumüllen ;-)

(das ging nicht gegen Dich persönlich!)

Für die Betroffenen, und auch allgemein: "Simplify your Life" (Buch, Autor: Küstenmacher).
 
was meinst du damit, dass du "kein reguläres Fernsehen" hast?
Und welches Geld kann man sich sparen? Außer den Verzicht auf ein TV-Gerät sehe ich da keine Einsparmöglichkeit...
Die Haushaltsabgabe musst du doch eh bezahlen.
Und wenn es sich tatsächlich um das Nichtvorhandensein eines Fernsehers handeln sollte: das wäre nix für mich.
Netflix (was ich nicht habe) oder Prime auf dem PC-Monitor, dem Tablet oder gar auf dem Handy: da kommt doch kein Filmgenuss auf.
 
Ich habe übrigens kein reguläres Fernsehen. Das Geld kann man sich wirklich sparen.
Geld?
Habe ja nur eine Schüssel und hatte noch nie etwas anderes. Bei der Umstellung von analog auf digital wurde ein neuer Receiver fällig, doch im letzten Fernseher war bereits alles verbaut. Ansonsten ist der Empfang von Astra kostenlos, insofern keine Zusatzpakete gebucht werden. Einmal war so ein LNB defekt, aber so allgemein, sollten die Kosten über die Jahre gerechnet wohl nicht mehr als 1 Euro pro Monat betragen, um ab und an mal ein Teil zu wechseln.
 

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