Langzeitmotivation beim Klavierspiel

Wenn ich die Begriffe für mich gedanklich weglasse, komme ich zu folgendem Schluss:
Du fragst dich, ob man motiviert sein kann aus reinem Spaß an der Freude ohne sich Ziele zu setzen, richtig?
Ich würde sagen, dass das sehr schwierig sein kann. Die Motivation muss "gefüttert" werden, man braucht also auch Erfolgserlebnisse. Zum Beispiel Stücke, bei denen man sagen kann "die habe ich zu Ende geübt". Wenn ich nur Spaß am Spielen will könnte ich eventuell auch einfach wild durcheinander ein paar Stücke spielen ohne Anspruch auf Richtigkeit. Dies ist aber meiner Erfahrung nach nur kurz befriedigend, da man ja merkt, dass es nicht so richtig klingt.
Dadurch muss man immer irgendwie üben - und ich kenne niemanden, dem dass die ganze Zeit Spaß macht.
Deswegen ist man nur dann motiviert, wenn Leistung und Ergebnis (Belohnung) in einem gesunden Verhältnis stehen. Habe ich ein zu schweres Stück, kann es in ein Ungleichgewicht geraten, da ich mehr übe, als es mir vielleicht Spaß macht und es klingt trotzdem nicht.
 
Hallo Dreiklang, Livia hat ja schon die Begriffe ex-und intrinsisch richtig differenziert und erklärt. Ich würde diese Begriffe aus der Motivationspsychologie dann auch entsprechend verwenden. Solang der Plan, den du im Kopf hast, als Zielvorstellung deinem eigenen Wünschen und Denken entspricht, ist er eine intrinsische Motivation. Wenn der Impuls nur dazu dient, deiner Frau zu imponieren, oder damit irgendwo Geld zu verdienen, etc. wäre es eine extrinsische Motivation. Bleiben wir also bei der intrinsischen Motivation, die immer in Übereinstimmung sein muss mit dem eigenen Wesen, den eigenen Vorstellungen. Dann kann es passieren, dass man Ziele verändert, weil man feststellt, dass das eigene Selbstbild damit nicht übereinstimmte. Z.B. glaubte man bestimmte Hürden leichter zu nehmen. Diese Korrektur von Selbstbild und Zielen ist aber ein intrinsischer Vorgang.
 
Ich verstehe so leider nicht, was eigentlich deine Fragestellung ist und über was genau du diskutieren willst.
Vielleicht liege ich falsch bei dieser Zeilen:
Aber es geht sicher auch wieder weiter, so wie immer ...
Ohne die Hintergründe zu kennen, liest sich das für mich etwa so, dass es danach aussehen könnte:
Eine Studie, die von „Help Musicians“ in Großbritannien in Auftrag gegeben wurde, legt den Schluss nahe, dass Musiker und Menschen, die in der Musikindustrie arbeiten, mehr als dreimal so häufig mit Depressionen und Angststörungen zu kämpfen haben, als Personen anderer Berufsgruppen.

https://www.rollingstone.de/studie-musiker-depressionen-angst-1148921/
Dieses Verhältnis kannte ich zwar nicht, doch dass es nirgendwo sonst so viele trübsinnige Gestalten wie unter Musikern gibt, liest man ja immer mal wieder. Einige werden ja vermutlich aus damit verwandten Gründen nicht besonders alt.
 
Dreiklang, ich glaube du hast die Begriffe nicht ganz richtig verstanden.
Das ist nun wirklich nichts Neues. :021:

Du siehst hier einen klassischen Fall, welcher in neun Jahren in 9000 Beiträgen frei von jeglicher Ahnung im Internetforum schwadroniert, aber keinerlei Fortschritte auf dem Klavier gemacht hat.

Inzwischen dürfte wohl jeder gemerkt haben, daß dort gar kein Instrument vorhanden und das Clavio-Forum das eigentliche Haupt-Hobby ist.
 
@FünfTon Dein geniales Post oben werde ich mir rahmen und aufhängen, das bekommt 'nen Ehrenplatz! :021:
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Vielleicht können wir die Fachbegriffe 'eh ganz weglassen in der Diskussion. Über "Motivation" und das Drumherum kann man ja schließlich auch so reden.

Du fragst dich, ob man motiviert sein kann aus reinem Spaß an der Freude ohne sich Ziele zu setzen, richtig?
Ich würde sagen, dass das sehr schwierig sein kann. Die Motivation muss "gefüttert" werden, man braucht also auch Erfolgserlebnisse. Zum Beispiel Stücke, bei denen man sagen kann "die habe ich zu Ende geübt". Wenn ich nur Spaß am Spielen will könnte ich eventuell auch einfach wild durcheinander ein paar Stücke spielen ohne Anspruch auf Richtigkeit. Dies ist aber meiner Erfahrung nach nur kurz befriedigend, da man ja merkt, dass es nicht so richtig klingt.
Das Unterstrichene habe ich z.B. selbst lange Jahre im Leben praktiziert. Die Liebe zum Klavierspiel ist darüber hinweg nie wirklich erloschen, voran kam ich ebenfalls nicht, ausgemacht hat mir das aber nichts bzw. nicht besonders viel.

Geändert hat sich das dann mit meiner Anmeldung im Forum, beziehungsweise vielmehr mit der "Initialzündung" DKMM, die ich mir entwickelt hatte, und mit der ich mehrere schwere Stücke, die ich lange Zeit nur stümperhaft klimpern konnte, auf einmal systematisch in den Griff kriegen konnte.

Aber wie dem auch sei...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht liege ich falsch bei dieser Zeilen:

Ohne die Hintergründe zu kennen, liest sich das für mich etwa so, dass es danach aussehen könnte:

Dieses Verhältnis kannte ich zwar nicht, doch dass es nirgendwo sonst so viele trübsinnige Gestalten wie unter Musikern gibt, liest man ja immer mal wieder. Einige werden ja vermutlich aus damit verwandten Gründen nicht besonders alt.
Also "trübsinng" oder "depressiv" werde bzw. bin ich nicht, schon gar nicht wegen des Klaviers (höchstens, wenn ich mein Bankkonto begutachte, dem ein paar Nullen mehr am Ende ganz guttun würden, damit man im Leben vielleicht endlich mal konsequent das machen könnte, wozu man sich berufen fühlt, oder das wirklich was bringen könnte, oder so Quark usw. usf.).

Und ein wirklicher "Musiker" bin ich auch (beileibe) nicht. Der hat Auftritte, produziert regelmäßig musikalisch-künstlerische Erzeugnisse, hat seine Musiker-Freunde und so weiter...

Musik und Instrument bzw. Instrumente (Klavier, Gitarre, Gesang, Djembe, andere Schlaginstrumente usw.) sind bloß Hobbies von mir.
 
Hierzu:
Und das zeigte sich halt wieder, als sich herausstellte, dass dieser spezielle Plan (aus welchen Gründen auch immer??) nicht wirklich aufging, und jetzt guck' ich gerade wieder ein wenig blöd aus der Wäsche.

Aber es geht sicher auch wieder weiter, so wie immer ...
Hab' ich eh gerade vorhin schon die "Lösung" ermittelt. Wenn ein Plan - so wie er ist - nicht hinhaut, ersetzt man ihn halt einfach durch einen anderen.
Notfalls durch einen, der garantiert (immer) hinhaut. :teufel:

Mindestens einen dieser Art hab' ich auch schon.

Und wenn ein Plan immer hinhaut, und immer sein gewünschtes Erfolgserlebnis bringt, kann's doch sicher auch keine Probleme mit der Motivation mehr geben... (ganz prinzipiell schon) :super:
 
Ein guter Klavierlehrer wird Dir realistische Ziele und Aufgaben geben, da er erkennt, woran Du arbeiten musst. Das Ziel muss dann operationalisiert werden mit kleinen, überschaubaren Teilzielen, die systematisch erarbeitet werden. Die Erfolge an den kleinen Schritten wirken dabei ("intrinsisch") motivierend auf Dich zurück.
 
Und wenn ein Plan immer hinhaut, und immer sein gewünschtes Erfolgserlebnis bringt, kann's doch sicher auch keine Probleme mit der Motivation mehr geben... (ganz prinzipiell schon) :super:

Wobei es einem dann an Hürden mangeln kann, es dadurch eintöntig wird und man sich wieder langweilt und nicht mehr motiviert ist, weil man sich zum Beispiel bewusst durch sehr leichte Stücke durchhangelt.
 
Musik und Instrument bzw. Instrumente (Klavier, Gitarre, Gesang, Djembe, andere Schlaginstrumente usw.) sind bloß Hobbies von mir.
Für Hobbys braucht man sich nicht zu motivieren, die lässt man einfach ruhen, bis sich die Motivation von allein wieder einstellt oder auch nicht. Habe auch noch weitere Hobbys, denen ich nur sporadisch nachgehe.
 

[Ein guter Klavierlehrer] Daran hapert es bei unserem Threadersteller.
Ich verweise auf meine (fast) 9.000 hirn- und sinnlosen Beiträge. In ein paar davon stehen Antworten darauf.
Wobei es einem dann an Hürden mangeln kann, es dadurch eintöntig wird und man sich wieder langweilt und nicht mehr motiviert ist, weil man sich zum Beispiel bewusst durch sehr leichte Stücke durchhangelt.
Das ist klar. Aber das muss ja nicht der Plan sein. Mein frisch Gefaßter ist, täglich mein Repertoire zu pflegen (= die Stücke, die ich auswendig können möchte, auch regelmäßig zu spielen, damit ich sie nicht verlerne. Kaum etwas k*tzt mich mehr an, als wenn ich ein Stück irgendwann nicht mehr auswendig kann).

Irgendwelche kleineren "Zusatzpläne" kann man ja dann noch bei Bedarf und Lust und Laune obendrauf packen.

Aber dieser "Hauptplan" bringt mich garantiert dazu, täglich klavierzuüben.
 
...wenn man einen Plan (gar Haupt- und Nebenpläne) zur Motivation nötig hat, dann ist man optimal befähigt, über extrinsisches, intrinsisches und "sonstiginsisches" hochgelehrt zu dozieren...

Ich wüsste gerne, ob der Kikeriki auf dem Misthaufen erst lange über Motivationsarten räsoniert, ehe er übenderweise auf Henne Sieben hupft (und ich wüsste gerne, was Henne Sieben davon hält, wenn der Gockel das erst noch an/auf ihr üben und dabei über seine Motivation salbadern muss...) :-D:-D:-D:-D:-D:drink::drink:
 
@rolf ... :drink::drink::drink:

Sorry, Du bist einfach nicht schnell genug... habe heute (bzw. vorhin gerade schon) Henne Nr. 7 und Nr. 8 ganz gut geknattert ; -))
 
;-)
...wenn man einen Plan (gar Haupt- und Nebenpläne) zur Motivation nötig hat, dann ist man optimal befähigt, über extrinsisches, intrinsisches und "sonstiginsisches" hochgelehrt zu dozieren...

Ich wüsste gerne, ob der Kikeriki auf dem Misthaufen erst lange über Motivationsarten räsoniert, ehe er übenderweise auf Henne Sieben hupft (und ich wüsste gerne, was Henne Sieben davon hält, wenn der Gockel das erst noch an/auf ihr üben und dabei über seine Motivation salbadern muss...) :-D:-D:-D:-D:-D:drink::drink:

Der erste Beitrag in diesem Faden, den ich verstehe... ;-)
 
Für Hobbys braucht man sich nicht zu motivieren, die lässt man einfach ruhen, bis sich die Motivation von allein wieder einstellt oder auch nicht. Habe auch noch weitere Hobbys, denen ich nur sporadisch nachgehe.
Für das Forumshobby braucht es beim Threadersteller definitiv keine Motivation. Das stete Verlangen nach Bestätigung reicht dafür schon völlig aus. Darauf deutet auch das stete Erwähnen hin, welch schwere Stücke angeblich geübt werden.

Der Begriff „Narzissmus“ ist abgeleitet vom antiken Narziss-Mythos. In den Metamorphosen erzählt Ovid die aus der griechischen Mythologie stammende Geschichte des Jünglings Narziss, der alle Verehrerinnen und Verehrer zurückweist. Nachdem er auch den Ameinias verschmäht, nimmt dieser sich das Leben und bittet zugleich die Götter, seinen Tod zu rächen. Nemesis erhört seine Bitte und bestraft Narziss mit unstillbarer Selbstliebe: Er verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild, das er im Wasser einer Quelle erblickt. Obwohl er die Täuschung durchschaut, kann er sich nicht von diesem Bild abwenden und stirbt, um sich im Tod in eine Narzisse zu verwandeln. Ursprünglich hatte dieser Mythos die Selbstüberhebung (Hybris) und ihre Strafe zum Thema. In der Spätantike wurde an der Sage das Motiv der „Vergänglichkeit“ (Vanitas) hervorgehoben.
 
Für das Forumshobby braucht es beim Threadersteller definitiv keine Motivation. Das stete Verlangen nach Bestätigung reicht dafür schon völlig aus. Darauf deutet auch das stete Erwähnen hin, welch schwere Stücke angeblich geübt werden.
Ok, hast ja Recht.... streiche all den "schwere-Stücke-Schmarrn" aus dem Gedächtnis.

Man redet über schwere Stücke nicht, sondern man stellt sie als eigene Aufnahme in's Forum ein, wenn überhaupt.

Touché ... hoffentlich lern' ich das irgendwann noch...
 

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