Klavierspiel per Computer

(...) Spielt jemand dasselbe Lied aber in der Transkription von Liszt - ist das plötzlich keine Form von Kommunikation mehr? Weshalb nicht?
Im Grunde weiß ich selbst nicht mehr, was ich denken soll...

Natürlich teilt der Interpret eine ganze Menge an künstlerischem Inhalt dem Publikum mit. Nicht nur die vielen "konstruktiven" Elemente des Stückes, die der Komponist geschaffen hat, sondern auch noch seine (des Interpreten) persönliche Sichtweise auf eben diese Elemente (seine "Interpretation").

Da wird sehr vieles, wenn auch non-verbal, übertragen. Und das Publikum "überträgt" ebenfalls zurück. Eigentlich gibt es genau betrachtet sogar ständig Feedback:

wenn es nämlich still ist bzw. bleibt, dann heißt das: "Wir finden interessant und gut, was Du tust, mach' weiter, wir hören gern zu".

Das hab' ich gar nicht so auf dem Schirm gehabt. Man weiss ja, was passiert, wenn ein Künstler die in ihn gesetzten Erwartungen auf der Bühne nun so gar nicht erfüllen kann (lautes wiederholtes Husten, irgendwann Stühlerücken, Raunen etcetera).

Eigentlich findet tatsächlich ständig (wenn ich gewisse Aussagen über "Kommunikation" in Wikipedia für bare Münze nehme) ein Autausch, eine "Kommunikation", statt.

Also dann doch...(?)

Meine Güte - immerhin reden hier Menschen mit anderen Menschen... auch wenn sie das Medium "Kunst" dazu benutzen...

Ooookay... echte Kommunikation ist wohl vorhanden beim künstlerischen Life-Vortrag.

(weniger allerdings wohl, wenn ich eine Beethoven-Partitur studiere. Denn der Komponist teilt mir zwar viel mit, bekommt aber logischerweise kein "Feedback" mehr).
 
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... ah ja, und im besten Falle führt das ganze dann wohl zu dieser bestehenden und von einigen bereits beschriebenen "Verbindung" zwischen vortragendem Künstler und dem Publikum.

Die gegenseitig beflügelt bzw. beflügeln kann, und die vielleicht alle miteinander spüren und wahrnehmen usw. usf.
 
Im Grunde weiß ich selbst nicht mehr, was ich denken soll...
Ja, ich auch nicht mehr, eigentlich hätte ich @Peter zugestimmt, doch nun bin ich verunsichert.
Die Bedeutung der Musik innerhalb der Kommunikationspolitik hat sich in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Die Möglichkeiten der Musik werden inzwischen als tragendes Fundament ganzer Kommunikationsstrategien eingesetzt.

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-531-91204-2_10
Damit ist zwar Werbung und ähnliches gemeint, doch halt eine einseitige Berieselung oder Begleitung, ohne das eine Interaktion gegeben wäre. Wenn der Autor das nun als Kommunikationspolitik bezeichnet, aber erst später eine Auswertung erfolgen kann, ob ein Werbespot mit passender Musik etwas brachte oder nicht, dann ist es wohl eine Form der Kommunikation, wenngleich eine einseitig mitteilende.
Ganz so einseitig ist es dann bei einem Konzert nicht, durch die für alle spürbare Atmosphäre. Diese spürbare Atmosphäre könnte man wohl schon als Feedback bezeichnen.
 
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Weil da keiner laut "du meine Seele, du mein Herz (...)" labert oder kräht :lol::lol::drink::drink: der Liszt, die olle Spaßbremse, hat da durch Eliminierung des Textes die Kommunikation gekappt @mick :-D:-D
Ok... aber das hier:
Ganz davon abgesehen ist Musik eine Form der Kommunikation.
Verdient genau genommen schon eine nähere Betrachtung. Und ich nehm's ja immer gerne etwas genauer (wenn schon - denn schon).

Wie schon gesagt, Musik selbst ist keine Kommunikation (sondern die definiert man anders). Der künstlerische Vortrag gegenüber einem Publikum, das ist Kommunikation.

(Gilt das dann auch z.B. bei Youtube, wo Leute dann "Likes" oder "Dislikes" setzen? Ich denke, schon...)

Und hierzu:

Ich empfinde schon Aufnahmen als ein merkwürdiges Phänomen, weil ihnen all das abgeht, was in einem Konzert zwischen Musiker(n) und Publikum spontan entsteht.

Jo mei, ein Life-Erlebnis hat immer gewisse Vorzüge bzw. abweichende Charakteristika gegenüber einer Tonkonserve. Das liegt in der Natur der Sache. Ich persönlich komm' mit Tonkonserven jedenfalls sehr gut zurecht. Kommt auch irgendwie schlecht, ein Sinfonieorchester zu mir in die Wohnung oder ins Auto einzuladen (vom Smartphone ganz zu schweigen).
 
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@Klavirus hast Du außer Deinem üblichen Wortgenerator-Standard-Dünnpfiff eigentlich mal was Vernünftiges zu solchen Diskussionen beizusteuern...? ; -))
 
Witzig. Aber dann können wir (irgendwann) ja vielleicht wieder zum Ausgangsthema dieses Fadens zurückkommen. Als Überleitung taugt dieses kleine Intermezzo ja ganz gut :super:
 
Aber dann können wir (irgendwann) ja vielleicht wieder zum Ausgangsthema dieses Fadens zurückkommen.
Und das Thema war "Klavierspiel per Computer".
Und ja, es funktioniert mit den Ziffern auf der Tastatur vom Rechner, man benötigt kein Eingabegerät. Nur ab und an wurde die Wiedergabe gestoppt, dann musste man neu starten. Weiß nicht, woran es lag. Kurzbeschreibung befindet sich unter dem Video, kleine Übersetzung:

Dieses YouTube-Video ist ein interaktives Video, in dem Sie einfach mit der Tastatur und der Maus Ihres Computers Klavier spielen können.

Anleitung: Spielen Sie das Video ab und verwenden Sie die Tasten Ihrer Computertastatur (1,2,3,4,5,6,7,8,9,0), um die entsprechenden Noten (C, D, E, F, G, A, B, C, D, E)

Schwarze Tasten können auch durch Klicken auf die Zeitstempel oben in der Beschreibung gespielt werden.


View: https://www.youtube.com/watch?v=3gZC5763wYk

Einmal funktioniert es, dann wieder nicht, dann doch wieder.
Ich glaube, jetzt habe ich es, einmal bis kurz vor dem Ende abspulen (ziehen mit der Maus sollte genügen) und dann muss beim Spielen die Menüleiste von YT im Video sichtbar bleiben oder so?
 
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Gut, dieses Video war nur eine Spielerei.
Weiß jetzt nicht, von wann bzw. aus welchem Jahr diese PDF ist, sicherlich schon einige Jahre alt, doch nur um erst einmal eine Vorstellung zu erhalten, was so alles möglich ist, könnte ein Blick hineingeworfen werden.

https://images.thomann.de/pics/atg/atgdata/document/manual/handbuchstarterkit.pdf

So wie ich das bisher kenne, war die Nummer 1 eigentlich Cubase von Steinberg.

https://new.steinberg.net/de/cubase/

Doch für den Amateurbereich genügen auch zwei bis drei Nummern kleiner für den Anfang und darüberhinausgehend habe ich schon öfters gelesen, dass einige Komponisten mit einem FL Studio arbeiten. Mit der Zeit wird man ohnehin auch im unteren Bereich ein kleines Studio mit weiteren im Web zu findenden Zubehör, wie mit weiteren virtuellen Instrumenten, erweitern. Ausprobiert habe ich einmal Pianoteq 6 und diverse andere Instrumente. Ein kurzes Video als kleinen Überblick habe ich nicht gefunden, bei allen gefundenen wurde zu viel gequasselt.
Das einfachste war bisher MuLab, würde ich meinen, zumal kostenlos in der Grundversion.

https://www.mutools.com/mulab-product.html

Ein Noten-Editor ist nicht enthalten, doch wer sich mit so einem Programm beschäftigt, weiß ohnehin, wie er Note für Note einfach in einer Pianoroll einfügt, hier ab 6:00.


View: https://www.youtube.com/watch?v=5dxXoQDo4XM
 
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Drittprogramme verwenden, um Musik zu machen, wär mir zu fade. Am Computer Musik zu machen, daran habe ich nur Freude, weil ich auf diese Weise altes Hobby (Programmieren) und neues Hobby (Musik) verbinden kann. Mit Hardwaresynthesizern könnt ich schon eher was anfangen, nur die ganzen Kästen und Knöpfe drauf und die Kabel, ach, ne, meine Wohnästhetik ist durch meine mäßige Ordnungsliebe schon eingeschränkt genug.

Verglichen werden mit konventioneller Musizierpraxis, Hände u. ggf. Lippen am Instrument, kann das ebensowenig wie ein Bub, der sein sooo-grooooßes Legohaus zusammengebaut hat, als Architekt zu bezeichen ist. Aber sag ihm mal, das wär kein Haus, da könnt man ja gar nicht drin wohnen und außerdem würds drin ziehen wie Hechtsuppe, da würd man im besten Falle Unverständnis ernten, schlimmstenfalls wird er dich mit deinem Eintritt ins Rentenalter beim Altersheim aussetzen.

Also, was für uns Erwachsene ein Hut ist, ist für Kinder bzw. für Anfänger im weiteren Sinne gerne mal eine Boa constrictor, die einen Elefanten verschlungen hat. Das geht den großen Leuten aber leider einfach ned in den Schädel.

So sehe ich in der Rückschau auch meine Versuche, mir von euch meinen synthetischen Klavierklang als Klavierklang bescheinigen zu lassen. Aber wer nicht fragt, bleibt dumm.

Wohl denn, probier dich aus. Wenn dir das Spaß macht, sei absolut nix dagegen zu sagen.
 
Wenn dir das Spaß macht, sei absolut nix dagegen zu sagen.
Wenn es nur ums Klavier ginge, würde ich Dir zustimmen. Aber ich sage einmal, der erfolgreichste Song in diesem Jahr, der alle bisherigen Rekorde brach, unter anderem 19 Wochen auf Platz 1 in den Billboard Charts, ist durch einfaches Sampling am Computer entstanden. Der Gesang ist halt echt.
Es ist gerade mal sechs Monate her, als Lil Nas X, bürgerlicher Name Montero Lamar Hill, diesen Song auf Soundcloud veröffentlichte. Dafür hatte er sich einen Beat aus dem Netz gezogen – den hatte ein 19-jähriger Holländer namens YoungKio gebastelt. In einem Videointerview mit der „New York Times“ zeigt der seine Arbeitsstätte: ein Schreibtisch, zwei Monitore – das reiche ihm.

https://www.deutschlandfunk.de/old-...-nas-x-ein.807.de.html?dram:article_id=452955
Und so wird es ja nicht erst seit heute gemacht. Eine analoge Form des Samplings benutzten z.B. bereits die Bee Gees, indem sie bei ihren Gesangsaufnahmen solange Spuren über Spuren legten, bis er sich so anhörte, wie von ihnen gewünscht, hörte ich einmal. Soweit ich weiß, wurden in dieser Zeit Bandgeräte mit 32 Spuren verwendet, die dann geschnitten und geklebt, übereinandergelegt oder was auch immer wurden.
 
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Eine am Computer zusammengebastelte "Interpretation" toppt das eh schon Unnatürliche einer Aufnahme nochmal um Längen und ist für mich an Absurdität kaum zu überbieten. Ich frage mich, wie man auf solche Ideen kommt. :016:

Es gibt etliche Komponisten/Arrangeure, die ihre Stücke selbst nicht spielen können. Keeper1st verwendet für Einspielungen ein Midi-fähiges Player Piano, aber eine reine Software-Lösung ist sicherlich günstiger und vielseitiger.
 
.... mal was 'analoges' mit Tonband, ich konnte davon eine Aufführung mit Gidon Kremer vor Jahren im Kloster Eberbach erleben, es war einfach phantastisch, ..... ich weiß, nicht jedermanns Geschmack aber mir gefällt's :-)

View: https://www.youtube.com/watch?v=X-CKVm8MXxU
 
Du weißt aber schon, dass man Tonbänder nicht in der Nähe starker Magnete lagern und auch ansonsten vor Witterungseinflüssen schützen soll..
:schweigen:
;-)
 

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