Sollte man beim Spielen immer zählen?

In der strittigen Figur (Triole weiter oben) fehlt 1.) die 3 am Balken, 2.) ein zweiter Balken, der die Achtel zu Sechzehnteln macht und die Sechzehntel zur Zweiunddrei0igstel. Dann haben wir 3/4 Takt, sonst wäre es 7/8.
 
Danke, @chiarina, für Deine ausführlichen Erläuterungen.
:kuscheln:


Das macht er und er ist dabei (und beim Klang) unnachgiebig und hartnäckig (gut so!). Er fordert mich bei Problemen (oder wenn ich mal wieder Noten verkürze) auf zu Klatschen. Er klatscht Viertel, ich soll z.B. diese Triole klatschen oder andere Rhythmen.

Ist dir klar, wo die Taktschwerpunkte in diesem Takt sind, also die 1, die 2. die 3?

Ja.

Ich kann nicht schmerzfrei


Daher gehe ich vom Schreibtisch aus über die Galerie ins TV-Zimmer. Einen Kreis halte ich nicht für sinnvoll weil die Schrittlänge des inneren Beines zwangsläufig etwas kürzer ist. Wie soll man so gleichmäßige Viertel gehen?

Hier wesentliche Unterteilungen einer Viertel

Mit diesen Rhythmen bin ich vorhin herumgegangen und hatte keine Probleme. Ich habe „gezählt“ und dann versucht, mich auf das Klatschen zu konzentrieren und das „Zählen“ auszublenden. Aber immer laufen die Silben im Kopf mit. Bei der vorletzten Triole in Deiner Grafik konnte ich den Puls ein wenig ausblenden.

Dabei immer die Sechzehntel zur nächsten Achtel denken - die beiden Noten bilden eine Einheit.

Und ich denke, da liegt das Problem mit der Triole. Es ist ein technisches, das den Kopf blockiert/irritiert und mich nachlässig für die Triole macht - weil ich geistig schon im folgenden Akkord bin. Denn in 11/4 spiele ich die Triole richtig, sie läuft nach Gefühl. In 11/4 passiert es öfter, dass ich keinen Puls denke, sondern einfach spiele.

Das vorgenannte technische Problem ist, das ich nicht schnell genug im es-moll Akkord lande. Das gilt auch fürs später erscheinenende B-Dur. Ich habe beim es-moll Akkord schon alle möglichen Finger auf dem es ausprobiert um schnell genug im Akkord zu landen. Aber ich bin trotzdem nicht schnell genug und wenn ich es bin, dann spiele ich den Akkord nicht piano genug.

edit: Habe die Noten vergessen anzuhängen.
 

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Mit diesen Rhythmen bin ich vorhin herumgegangen und hatte keine Probleme. Ich habe „gezählt“ und dann versucht, mich auf das Klatschen zu konzentrieren und das „Zählen“ auszublenden. Aber immer laufen die Silben im Kopf mit. Bei der vorletzten Tr

Ich bin ja ein Fan des laut Zählens kleiner Einheiten:
Im Falle des mehrfach erwähnten Taktes bei Scriabin:
Viertel, 2 Achtel, Achteltriole mit Punktierung auf der zweiten Triolenachtel kann man sich schnell einen Überblick verschaffen, wenn man pro Viertel auf 6 zählt. Die beiden Achtel kommen auf 1 und 4, der Rhythmus auf der dritten Zählzeit belegt die Ziffern 1, 3 und 6.
 
Das kommt ganz auf das Spiel an. Und natürlich steht es einem immer frei, das Feld ab zu räumen, ohne vorher zu ermitteln wer gewonnen hat.
 
Die beiden Achtel kommen auf 1 und 4, der Rhythmus auf der dritten Zählzeit belegt die Ziffern 1, 3 und 6.

Genau so habe ich mir diese Triole vor einigen Tagen erschlossen, ich habe sie in einzelne Sechzehntel aufgedröselt: Das Des bleibt zwei Sechzehntel liegen, das Ces drei und das Ges eins.

Vorhin habe ich die Bestätigung meiner Vermutung erfahren: Der Wechsel in den Akkord lässt mich bei der Triole unaufmerksam werden. Denn die Triole Des-Ces-Ges spiele ich (wie auch die in 11/4) absolut richtig, das hat mein KL bestätigt. Falsch sind die Triolen vor den Akkorden. Vorhin habe ich mich intensiv mit dem Wechsel in den es-moll Akkord beschäftigt. Ich habe von Anfang an den Daumen fürs es genommen weil ich die Hand so schneller in die Akkordstelung führen kann. Bis ein KL mir geraten hat, das es‘ mit dem 2er anzuschlagen. Aber das führt dazu, dass der Weg in den Akkord zu lang ist für den schnellen Wechsel.

Eines meiner Problem mit den Händen sind Missempfindungen und Taubheitsgefühle in den Fingern, besonders in den Ringfingern (es folgen die Finger 5). Das oft vorhandene Gefühl des nicht oder kaum vorhandenen 4. Fingers lässt die Akkorde „zusammenbrechen“. Es kommt vor, dass ich irgendwo unterschreiben muss und die Hände versagen und nur Gekritzel herauskommt. Unangenehm ist das z.B. auch dann, wenn ich mit EC-Karte bezahlen möchte und die Unterschrift nicht übereinstimmt. Ich muss mich also nicht wundern, dass die Zielsicherheit oft nicht gegeben ist.

Den Wechsel habe ich so geübt: Daumen aufs es‘, dann nur 4er aufs es‘. Das mehrmals wiederholt (damit der 4er erstmal einen Eindruck dafür bekommt wohin er soll und wie sich das anfühlt). Dann 4 aufs es‘ und 1 aufs ges und dann den Daumen weggelassen und anstelle dessen 5 aufs ges‘. Dann noch das b eingebaut und dann alle Finger - so hat es besser geklappt. Danach habe ich den Wechsel in den Akkord (in langsamerem Tempo) mit geschlossenen Augen geübt. Dann - auch mit geschlossenen Augen - die Triole eingebaut. Auch das hat geklappt, aber da mein Bewegungsapparat 24/7 für Überaschungen gut ist kann das morgen schon wieder schief gehen.
 
Fingersatz immer so wählen dass man schon in der Position für den folgenden Akkord ist. Nicht versuchen, die punktierte Triolenachtel mit der auftaktigen 16tel zu binden (das erledigt das Pedal!)!
Oft schreibt Scriabin diesen Rhythmus auch so:
Achtel-Achtel- 16tel-Pause-16tel!
Das heisst für uns: die direkte Verbindung der kurzen Note zum nachfolgenden Akkord so schnell und mühelos wie möglich!
Vor der 16tel entspannen!!
 
Das Metronom ist dazu fähig, Leben zu zerstören. Es ist aber gleichzeitig ein mächtiges Werkzeug. Beethoven op. 13 nr. 8 habe ich nur mit Metronom geübt und es war sehr effizient, das Metronom prügelt einem das Tempo ins Unterbewusstsein und gerade bei solchen Stücken muss alles akkurat sein.
 
Fingersatz immer so wählen dass man schon in der Position für den folgenden Akkord ist.

Ich habe hier eine bessere Lösung gefunden als den Daumen auf dem es. Ich nehme den dritten Finger und bin somit einen Finger näher dran am Akkord. Vorher mache ich auf dem b einen stummen Fingerwechsel was den Nebeneffekt hat, dass ich auf der punktierten Achtel lange genug innehalte (während ich mir den Kopf darüber zerbreche, ob ich es-moll zielgenau und nicht zu laut treffe). Diese Zwangspause führt dazu, dass ich nicht zu früh komme (OT Ex-KL) mit dem Sechzehntel.

In der strittigen Figur (Triole weiter oben) fehlt 1.) die 3 am Balken, 2.) ein zweiter Balken, der die Achtel zu Sechzehnteln macht und die Sechzehntel zur Zweiunddrei0igstel. Dann haben wir 3/4 Takt, sonst wäre es 7/8.

Die „3“ am Balken habe ich auch vermisst. Aber den Rest Deiner Erläuterungen kann ich nicht nachvollziehen. @areta87, bist Du so lieb, mir das anhand einer Grafik zu verdeutlichen?
 

In der strittigen Figur (Triole weiter oben) fehlt 1.) die 3 am Balken, 2.) ein zweiter Balken, der die Achtel zu Sechzehnteln macht und die Sechzehntel zur Zweiunddrei0igstel. Dann haben wir 3/4 Takt, sonst wäre es 7/8.
Nein.

Voila:
Den Anhang 28136 betrachten
Die Punktierung habe ich zur Vereinfachung weggenommen.
Das ist kein 3/4, sondern ein 5/8.
 
ein zweiter Balken, der die Achtel zu Sechzehnteln macht und die Sechzehntel zur Zweiunddrei0igstel.

Ich stehe auf dem Schlauch (oder habe mal wieder einen meiner berüchtigten Denkfehler)…
:konfus: :dizzy:


Du hast aber doch aus der Triole eine mit drei Sechzehnteln gemacht die dann zu schnell gespielt würde.
:denken:

Wäre das nicht die richtige Notierung?

Triole.png
 
Wäre das nicht die richtige Notierung?

triole-png.28140

Nö. Nach der punktierten Note muss eine Sechzehntel kommen. Halt so, wie Skrjabin das notiert hat. ;-)
 
Ach ja, das Sechzehntel, falsch retuschiert....
:dizzy:

So dachte ich mir das auch, denn man weiß doch auch ohne Balken und "3" wie es gespielt werden soll (sage ich so in meinem jugendlichen Leitsinn).

Aber der letzte Unterricht hat es offenbart: Ich komme nicht mehr zu früh und halte die Punktierung lang genug aus.
:-)

Leider haben sich in den fast drei Jahren ohne Unterricht etliche Fehler eingeschlichen. Als mir das immer mehr bewusst wurde habe ich mich zum Glück wieder für Unterricht entschieden.
:-)

Danke für Eure Rückmeldungen.
 
Ich habe im Laufe des Tages gemerkt, dass ich einen Fehler gemacht habe. So wie es notiert ist, ist es richtig. Meine Korrektur war eine Verkürzung, die auf einem Rechenfehler beruhte. Asche auf mein Haupt.
 

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