Klavierspiel per Computer

Nix für ungut aber das ist für mich keine Kommunikation sondern Reaktion.

Die Kommunikation verläuft vereinfacht etwa folgendermaßen:

Publikum an Interpret: "Lass uns in Ruhe, mach schnell, nerv nich!"
Interpretiert an Publikum: "Hört und schaut her hier gibt's was was Euch interessieren sollte, ...."
Publikum an Interpret: (ruhiger werdend und zuhörend) "Na gut wir geben Dir ne Chance, fängt schon besser an als erwartet."
Interpretiert an Publikum: "Pass auf, es gibt noch viel mehr, was Ihr nicht verpassen solltet!"

....

Natürlich versucht man immer gut zu spielen, aber bei solchen Gelegenheiten, spielt man immer etwas intensiver (geschmacklich vielleicht sogar bis an oder über die Grenze zur Übertreibung) und versucht noch mehr für die Musik die man spielt zu werben.
Selbstverständlich wird man immer versuchen deutlich und mit Wärme zu kommunizieren aber in dieser Situation ist die gegenseitige Beeinflussung besonders deutlich.
 
Die Kommunikation zwischen Interpret(en) und Publikum ist eine sehr intensive im Live-Konzert!

Es ist für mich immer wieder berührend und unglaublich, was für eine Energie entsteht, indem Menschen gemeinsam der Entwicklung von Klang und Musik lauschen. Das Konzert beginnt mit absoluter Stille, aus dem sich dann allmählich Klänge erheben. Diese Klänge entwickeln sich immer weiter und alle lauschen gespannt, wie es weiter geht, wie der Interpret diese Entwicklungen gestaltet.

Wie das Publikum zuhört, ist sehr, sehr unterschiedlich. Es reagiert hörbar, mit Hustern, Rascheln oder eben gespannter Aufmerksamkeit. Das alles bekommt der Interpret mit - er hat seine Ohren, seine Sinne auf 100% gezoomt.

Am deutlichsten wird für mich diese Kommunikation in den Pausen des Stücks. Gemeinsam solche Momente der Stille zu erleben, die oft aber keineswegs entspannt sind, sondern gespannt, gemeinsam solche besonderen Momente zu erleben und zu durchleben, ist etwas ganz Besonderes. Von einem aufmerksamen Publikum bekommt man als Interpret viel zurück.

Liebe Grüße

chiarina
 
Es ist für mich immer wieder berührend und unglaublich, was für eine Energie entsteht, indem Menschen gemeinsam der Entwicklung von Klang und Musik lauschen.

Ein guter Freund sagte mal, das Publikum ist Teil des Konzertes und gestaltet es mit, allein deshalb, weil es da ist. Und diese von Dir beschriebene Energie habe ich auch schon wahrgenommen und finde das immer wieder faszinierend.
 
Situation Rock- oder Pop Konzert: hier ist die Kommunikation offensichtlich.
Campino von den Toten Hosen berichtete einmal, als er so einen Hechtsprung in die Massen machte, haben die ihm nicht aufgefangen, sondern sollen geistesgegenwärtig eine Gasse gebildet haben. Soll reichlich geschmerzt haben.

Ansonsten sicherlich, keine Frage, nur das fiel mir gerade so ein.
 
Campino von den Toten Hosen berichtete einmal, als er so einen Hechtsprung in die Massen machte, haben die ihm nicht aufgefangen, sondern sollen geistesgegenwärtig eine Gasse gebildet haben. Soll reichlich geschmerzt haben.

Ansonsten sicherlich, keine Frage, nur das fiel mir gerade so ein.
Klassisches Beispiel einer Kommunikationsstörung :lol:
 
Campino von den Toten Hosen berichtete einmal, als er so einen Hechtsprung in die Massen machte, haben die ihm nicht aufgefangen, sondern sollen geistesgegenwärtig eine Gasse gebildet haben. Soll reichlich geschmerzt haben.

Dies ist auch der Grund, warum man dieses Stagediving bei klassischen Musikern eher selten sieht, alles Weicheier:005:.
 
Campino von den Toten Hosen berichtete einmal, als er so einen Hechtsprung in die Massen machte, haben die ihm nicht aufgefangen, sondern sollen geistesgegenwärtig eine Gasse gebildet haben. Soll reichlich geschmerzt haben.

Ansonsten sicherlich, keine Frage, nur das fiel mir gerade so ein.

Na hier klappts :-D :



( Stelle weiß ich nicht mehr genau, lässt sich aber leicht finden, glaube ich. )

Ach doch, bei 2:00 zum Beispiel. *gg*

Als das geschah, da war ich vor Ort :super::super::super: ( und noch ein paar andere Male ).

LG, Olli
 

Am deutlichsten wird für mich diese Kommunikation in den Pausen des Stücks. Gemeinsam solche Momente der Stille zu erleben, die oft aber keineswegs entspannt sind, sondern gespannt, gemeinsam solche besonderen Momente zu erleben und zu durchleben, ist etwas ganz Besonderes. Von einem aufmerksamen Publikum bekommt man als Interpret viel zurück.

Die Stille klingen lassen nennt meine GL das immer, halt die Spannung, damit das Publikum diese Stille genießen kann und hol erst im spätest möglichen Moment wieder Luft. Und mir geht es beim Singen dann auch genauso, wie du es beschreibst. Genauso auch nach dem letzten Ton, dieser besondere Moment des Nachspürens, bevor die Spannung gelöst wird, das kann man auch nur live vor Publikum erleben.
 
@chiarina @Alter Tastendrücker ,
vielen Dank, aber für mich ist das Kommunikation oder Spontanität nur im allerweitesten Sinn; eher er-(ge)lebte Eindrücke. Klar sind die sowohl für Publikum als auch Interpret völlig anders als z.B. bei einer Aufnahme und beeinflussen das Spielen. Aber @chiarina fängst Du denn spontan an, ein Stück anders zu interpretieren/präsentieren, wenn Du Räuspern oder Husten im Publikum hörst? Und meinst Du, dass diejenigen, die sich geräuspert hat, wirklich mit Dir kommunizieren wollten?
 
@chiarina @Alter Tastendrücker ,
vielen Dank, aber für mich ist das Kommunikation oder Spontanität nur im allerweitesten Sinn; eher er-(ge)lebte Eindrücke. Klar sind die sowohl für Publikum als auch Interpret völlig anders als z.B. bei einer Aufnahme und beeinflussen das Spielen. Aber @chiarina fängst Du denn spontan an, ein Stück anders zu interpretieren/präsentieren, wenn Du Räuspern oder Husten im Publikum hörst? Und meinst Du, dass diejenigen, die sich geräuspert hat, wirklich mit Dir kommunizieren wollten?

Lieber Peter,

ich glaube, dass im Begriff "Kommunikation" vielleicht ein Missverständnis liegt.

Watzlawick sagt, dass man nicht nicht kommunizieren kann. Wenn wir diesen Ausdruck also wie hier umfassend definieren als einen

"Austausch von Botschaften oder Informationen zwischen Personen. Als Kommunikationskanäle werden die Sprache einerseits sowie die Körpersprache (nonverbale Kommunikation), u.a. Mimik, Gestik, Blickkontakt, räumliche Distanz verwendet. In der wissenschaftlichen Analyse werden die kommunizierenden Personen meist Kommunikator und Rezipient genannt, die zwischen beiden vermittelnde Nachricht auch Mitteilung oder (allg.) Zeichen.",

wenn wir dann den Ausdruck "Mitteilung" als etwas sehen, das man miteinander teilt, kommen wir der Sache vielleicht näher.

Dabei ist Kommunikation nicht wörtlich zu nehmen! Der Huster oder Räusper stört mich und das Publikum ja eher in meiner Konzentration und ich versuche das zu ignorieren. Die Kommunikation geschieht über die Musik und durch die Musik, aber auch durch meine Körpersprache beim Spielen und die Reaktionen des Publikums. Wenn ich merke, dass es mucksmäuschenstill ist, alle gebannt zuhören und mit mir zusammen das Stück mit allen Emotionen erleben, hat das Auswirkungen auf mich (sehr positive), während ein unruhiges Publikum für den Interpreten schwierig ist.

Nochmal mit anderen Worten:

In einem Konzert spreche ich durch die Musik zum Publikum. Ich nehme es mit auf eine Reise, an der ich selbst (als Reiseleiter, haha) teilnehme. Es entsteht eine sehr spannungsgeladene Atmosphäre, nicht umsonst heißt es auch "knisternde Atmosphäre". Mit einem aufmerksamen Publikum, das "mitgeht", ist das viel leichter als bei einem nicht geschulten, eher unaufmerksamen Publikum, was vielleicht an den unmöglichsten Stellen sich räuspert oder sein Hustenbonbon auspackt.

Vielleicht kann man es mit einer Rede vergleichen. Der Redner redet, das Publikum hört zu. Es findet in jedem Fall eine Interaktion zwischen Redner und Publikum statt, die sehr verschieden aussehen kann.

Ist es klarer geworden?

Liebe Grüße

chiarina
 
"Kommunikation" geht mir auch ein bisschen zu weit. Gut, Publikum und Interpret reagieren zum Teil aufeinander. Aber ist das "Kommunikation"...? (oder: "Interaktion"...?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Konzert beginnt mit absoluter Stille, aus dem sich dann allmählich Klänge erheben. Diese Klänge entwickeln sich immer weiter und alle lauschen gespannt, wie es weiter geht, wie der Interpret diese Entwicklungen gestaltet.
Es ist halt wohl schwierig... man müßte in die Köpfe der Leute hineinsehen, wollte man wissen, was in ihnen vorgeht.

Wenn ich die Gesichter der anderen Konzertbesucher während eines Klassik-Konzertes mustere (das mache ich zuweilen ganz gern zwischendurch), dann lese ich da eher so Dinge drin wie: "Toll, dass wir jetzt hier sitzen, und etwas für unseren kulturellen Hintergrund tun", "Ich bewundere es immer wieder, wie Menschen ohne Lampenfieber auf der Bühne stehen können, und Musikinstrumente beherrschen können" und so weiter...

Und manche wiederum hören wohl auch sicher auf jedes Detail der Musik (zu denen gehöre ich z.B.).

Aber wie gesagt: wissen kann man das alles eigentlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht könnte man es so ausdrücken:

Unter günstigen Umständen entsteht zwischen Interpret(en) und Publikum so eine Art "Connection". Und dann gehen beide miteinander mit.

Beim Jazz viel offener, als bei der Klassik. Beim Jazz wird schon mal in das Spiel hinein applaudiert nach einer tollen Solo-Improvisation, das ist völlig üblich und sicher sogar gern gesehen als spontane Anerkennung.

Bei der Klassik wohl weniger - macht aber auch nichts.

Bei Rock/Pop-Konzerten wird schon mal mitgegrölt, hab' ich mir sagen lassen (bei entsprechendem Alkoholspiegel usw.).
 
Wenn jemand auf der Bühne die "Widmung" von Friedrich Rückert rezitiert, ist das eine Form der Kommunikation? Die meisten werden das wohl bejahen.

Wenn jemand das Gedicht nicht rezitiert, sondern in Schumanns Vertonung singt, wird das dann wohl auch eine Form der Kommunikation sein.

Spielt jemand dasselbe Lied aber in der Transkription von Liszt - ist das plötzlich keine Form von Kommunikation mehr? Weshalb nicht?
 

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