Das zeigt nur, wie wenig du von der Materie verstehst.
Nun gut, aber was genau ist eigentlich "die Materie"? Die Materie ist bei uns hier die Musik.
Ich glaube, das wird gern durcheinandergeworfen: auf der einen Seite gibt es das
Handwerkszeug (also Kompositionstechnik, Musiktheorie etc.) und auf der anderen Seite das, was man am Ende kreieren will (
Musik).
Dritter Part im Bunde ist dann die Erfahrung (mit Musik, mit Komponieren, ...), auch die kann sehr sehr hilfreich sein.
Jetzt kann man alle möglichen Zusammenhänge zwischen diesen Dingen betrachten:
Kein Handwerkszeug vorhanden => keine (gute) Musik möglich?
Wenn gute Musik => war dabei zwingend immer fundiertes Handwerkszeug im Spiel?
Kann man jede Art von Musik (etwa: Oper) ohne das notwendige Handwerkszeug schaffen? => in dem Fall sicher nicht
Kann jemand gute Musik ohne vorhandene Begabung schaffen? => vermutlich zweifelhaft
usw. usf.
Ich hab' gar nichts gegen die Theorie - in manchen Punkten hätte ich selbst gern mehr davon drauf, dann würde mein Komponieren vielleicht manchmal schneller gehen; vielleicht tauch' ich mal hier und dort noch tiefer ein. Ist ja schließlich auch ganz interessant!
Und - vermutlich - ist man mit fundierten Theoriekenntnissen auch immer auf der sicheren Seite.
Wenn, ja wenn... die Vermittlung derselben nicht dazu führt, dass die Schüler alle gleichgepolt werden, natürliche Kreativität (und Musikalität) gelähmt, unterdrückt, und in immer die gleichen Bahnen gelenkt wird, Schwerpunkte auf die falschen Dinge gelegt werden (neben Wissen um Theorie ist es halt einfach auch ab und zu wichtig zu wissen, wann - wie - ob die eine Musik denn jetzt besser - gelungener - runder - erstrebenswerter usw. ist/klingt/wirkt als eine andere, wenn Du mich fragst,- ) usw. usf.