Was würdet ihr nicht miteinander kombinieren?

Ach iwo. Da stell ich nen Tisch in die Mitte, spendier 2 Kästen Bier und leg Karten dabei, dann haben die mit sitzenbleiben kein Problem :-D
 
A propos: ich war letzten Monat in Hamburg in einem Konzert, da kam das Orchester tatsächlich erst für das letzte Stück (Bach, Konzert für 4 Klaviere und Orchester) auf die Bühne... Davor nur Kammermusik in kleinster Besetzung .
 
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Ich finde aber nicht nur seltsame Kontraste teils unpassend, sondern auch, wenn zwei zu fette Brummer direkt hintereinander kommen oder zu gleiche Stücke.
Liszt h-Moll und Beethoven Op 106 muss nicht hintereinander kommen.

Auch sollte man nicht virtuose Exzesse zu sehr aneinander reihen. Wenn man z.B. die virtuosen Opernparaphrasen von Liszt aneinander reiht (Don Juan, Tannhäuser, Norma, Rigoletto) oder extrem virtuoses Zeugs von Alkan, Rachmaninow oder Godowsky verliert die Virtuosität an Wirkung.
Auch mag ich keine Komplettaufführungen von Chopinetüden (auch nicht Op. 10 oder Op. 25 alleine) oder Liszt Transzendentale Etüden etc.

Wenn man ein ganzes Konzert mit dem Wohltemperierten Klavier füllt, kriegt man trotz der unbestrittenen Qualität auch irgendwann den Drang, seine Pulsadern aufzuschneiden.

Also eigentlich finde ich eine richtige Mischung aus Gegensätzen und Parallelen optimal, genauso sollten nicht alle Werke gleich schwer oder leicht zugänglich sein.
Gewisse Stücke sollten meiner Meinung nach, wenn sie gespielt werden, der klare "Platzhirsch" sein (Goldberg-Variationen, Schubert D960, Beethoven Op. 106, 111, 120, Liszt Sonate h-Moll...)
 

Das hängt sehr von der Interpretation ab (ganz unabhängig davon, dass ich eine zyklische Aufführung nicht eben sinnvoll finde).
Mein Albtraumerlebnis damit war eine glatte vollkommen kontrastfreie (also stinklangweilige, übrigens auswendige) Konzertaufführung des ersten WtC Bandes durch M. Pollini in Freiburg (1985?).
Erstaunliche Leistung aber wozu?

Ich finde es schade, dass es wegen der Mode ganze Zyklen zu spielen zunehmend seltener wird eine kleine sinnvoll zusammengestellte Gruppe von Präludien und Fugen in Klavierabenden zu spielen.
 
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Das mit den Platzhirschen stimmt!

Ich habe da einschlägige Erfahrungen sowohl als Hörer, wie als Spieler.
Wenn der stilistische Abstand groß genug ist, mag aber sogar das stimmig sein (Beethoven 111 und Gaspard de la Nuit etwa).
 
Ich finde aber nicht nur seltsame Kontraste teils unpassend, sondern auch, wenn zwei zu fette Brummer direkt hintereinander kommen oder zu gleiche Stücke.
Liszt h-Moll und Beethoven Op 106 muss nicht hintereinander kommen.
Volle Zustimmung. Ich war vor ca. einem halben Jahr in einem Konzert, in dem vor der Pause die 4. Chopin-Ballade und danach die h-moll-Sonate von Chopin gespielt wurde, nach der Pause die h-moll-Sonate von Liszt. Das fand ich in dieser Reihung auf jeden Fall zu viel des Guten.

Zum Thema Bach und Kombinationsmöglichkeiten: Ich finde, Bach lässt sich nahezu mit allen anderen Werken kombinieren. An der Hochschule in Karlsruhe war ich vor einigen Jahren häufiger auf Vorspielabenden. Die Kompositionsklasse hat ihre Vorspielabende (die naturgemäß aus sehr zeitgenössischer Musik bestanden) oftmals mit Werken von Bach kombiniert. Also mehrere verschiedene Konzertabende, die ausschließlich aus zeitgenössischer Musik und Bach bestanden.

Die wohl verrückteste Bach-Kombi habe ich aber einmal auf einem privaten Hauskonzert bei einer Freundin erlebt. Da wurden Präludium und Fuge in h-moll aus dem 1. Band des WTK mit der Klaviersonate von Berg kombiniert - und zwar in der hochgradig kuriosen Abfolge: Präludium - Sonate - Fuge.
 
Ich finde, Bach passt zu modernen Sachen (die ich nur selten mag) gar nicht so schlecht.
Bach und Chopin hintereinander kann eher unter Umständen seltsam wirken, aber auch nicht unbedingt immer, je nachdem was.

Nicht ganz unbedeutend finde ich auch, was für Tonarten aufeinander folgen. Wenn man irgendwelche Quintverwandten oder Parallelen Tonarten aufeinanderfolgen lässt hat man mehr Fluss; wenn man von C-Dur auf Ges-Dur wechselt, hat man einen stärkeren Bruch. Kann auch wieder gut, aber auch schlecht sein.
Ist besonders relevant bei Orgelkonzerten, bei denen ja in der Regel nicht zwischen den Stücken applaudiert wird.
 

Was findest du, würde zB seltsam wirken? Finde die Kombination eigentlich ganz ansprechend.

Es kommt halt drauf an, aber wenn man auf etwas sehr toccatenhaftes etwas sehr lyrisches wie ein Nocturne folgen lässt, kann das unter Umständen komisch wirken.
WtC I b-Moll und dann ein Nocturne in f-Moll z.B. hinterher finde ich dagegen nicht schlecht.
 
Ich habe letztes Jahr Mozart + Messiaen gehört. Eine tolle Idee, an der mich nur die Auswahl der (für mich) schwächeren Einzelstücke von Mozart gestört hat.
 
Als neulich nach dem Bolero in einer Bearbeitung für 8 Celli + 1 Kontrabaß als Zugabe ein Choral von Bach gespielt wurde, hatte ich den Eindruck, daß Bach doch nicht so unbedingt immer passe...
(insgesamt war es ein gelungenes Konzert, den nächsten Auftritt der Virtuosi di Basso werde ich mir sicherlich anhören)
 
Bei grundsätzlich gleichartigen Stücken ist es ungünstig das weniger komplexe nach dem avancierteren zu spielen!
Also etwa nach der Appassionata von Beethoven op. 2,1
oder nach dem Nocturne op. 62,1 H-Dur von Chopin das einfachere Es-Dur op. 9,2!
 
Zur Ausgangsfrage zurückkehrend:
Eigentlich wurde "The people united " als Ergänzung zu den Diabelli Variationen bestellt von Ursula Oppens. Aber ob ich wirklich Diabelli-Variationen und den Brocken von Rzewski an einem Abend hören wollte???!?
 
Ich habe mal überlegt, die Händel-Variationen mit den Diabelli-Variationen zu kombinieren. Ich fand das irgendwie originell. Bin aber froh, dass mir rechtzeitig aufgegangen ist, was für eine Scheiß-Idee das war. :lol:
 
Ich habe letztes Jahr Mozart + Messiaen gehört. Eine tolle Idee, an der mich nur die Auswahl der (für mich) schwächeren Einzelstücke von Mozart gestört hat.

Wenn es während der Aufführung von den Werken Mozarts kostenlos Bratwurst gegeben hätte, wäre Mozart besser angekommen.
Der Witz sei mir am Reformationtag ohne drohende Sperre gestattet.

:017:
 
Wenn es während der Aufführung von den Werken Mozarts kostenlos Bratwurst gegeben hätte, wäre Mozart besser angekommen.
Der Witz sei mir am Reformationtag ohne drohende Sperre gestattet.

Da verwechselst Du was:
Am 31. Oktober ging es nicht um die Wurst, sondern um Luthers Thesenanschlag.
Die Schweizer Reformation begann mit einem Wurstessen, das war aber einem 9. März.
 
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