Silent System, Hybrid ... Was denn nun?

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LaSylphide

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Hallo liebe Foris!
Vor zwei Jahren habe ich mir meinen Wunsch nach einem Klavier erfüllt und seitdem 2x wöchentlich Klavierunterricht und übe natürlich auch jeden Tag.

In der Mitte meines Lebens stehend, wollte ich damals nicht so viel Geld ausgeben, weil, naja ... wer weiß ob ich wirklich so intensiv und viel spiele und nicht irgendwann wieder aufhöre. Total dämlich, wenn man bedenkt, dass ich schon immer ein Klavier haben wollte.

Da ich in einer ziemlich sensiblen Nachbarschaft lebe und in der Regel erst nach 20 Uhr üben kann, wurde es ein Yamaha CLP 645.

Ich spiele fast ausschließlich klassische Musik. Natürlich noch auf einem entsprechenden Anfänger Niveau!

Es ist gekommen ,wie es kommen musste: mich nervt mein Klavier, ich will ein akustisches, ein „echtes“ Klavier. Sowohl die Tastatur, als auch der Klang und die Möglichkeiten den Klang zu erzeugen, die ein akustisches Klavier nun mal hat ... das wär‘s!
Jedes Mal, wenn ich bei meiner KL bin, bin ich begeistert von dem akustischen Klavier.

Ich will auch!

10.000€ kann ich berappen, aber: Man muss es stummschalten können. Sonst könnte ich das Spielen gleich aufgeben. Meine Nachbarn sind da erbarmungslos.

Gestern habe ich mir ein Kawai angesehen. Mit 12.000€ lag es etwas über meinem Rahmen. Nächste Woche bin ich in New York und wollte mich da mal in Ruhe umsehen.
Yamaha hat ja auch entsprechendes.
(Evtl. hat hierzu jemand einen Tipp? Wo kann man gut hin?)

Und nun zu meinen Fragen:
- der Händler sagte mir, es gäbe auch Hybriden, die keine echten Seiten hätten, aber vom Spielgefühl identisch sind. Er hatte auch ein Kawai da und schwärmte von der Flügelmechanik. Ich bin verwirrt .... sind die tatsächlich genauso? In dem Geschäft war es so laut, dass man einen reinen Klang gar nicht richtig beurteilen konnte. Die Tastatur fühlte sich anders an, aber das tut sie irgendwie bei jedem akustischen Klavier auch, insbesondere wenn man die Hersteller wechselt. Zumindest empfinde ich das so.
- Kawai ist immer gleich so viel teurer als z.b. Yamaha. Warum? Sind die besser?
- es ist immer schwer, eine Empfehlung auszusprechen, weil jeder was anderes mag, aber ... hätte jemand eine für mich? (Muss sich echt anfühlen und echt klingen, muss stumm zu schalten sein - bzw. leise - )

Danke liebe Foris!
Ich durchforste mal weiter das Internet, hier habe ich bereits alle Beiträge durch

Eure Sylphide
 
Ich hab auch ein 645 und ein " richtiges Klavier" und ich sag Dir, das Spielgefühl ist ein ganz anderes. Du fühlst das ein Klavier eine "Seele" hat dein Körper fühlt die Schwingungen. Also wenn ein Klavier dann eins das beides kann, Abends über Kopfhörer Tagsüber als richtiges Klavier.
 
Besteht die Möglichkeit, das CLP 645 zu behalten und ein akustisches Klavier dazu zu stellen?
Wenn deine Nachbarn so empfindlich sind, besteht die Gefahr, dass sie sich bei einem Klavier mit Stummschaltung von den Nebengeräuschen der Mechanik gestört fühlen (bei mir so geschehen).
Für 10.000€ bekommt man (zumindest in Deutschland) auch schon schöne gebrauchte Flügel.

Lebst du in den USA?

Viele Grüße
Bluesman
 
@bluesman, nein, ich lebe ich Deutechland, bin aber öfters mal drüben

An die Idee, ein zweites Piano zu kaufen, habe ich schon gedacht. Ich werde in meinem winzigen Appartement vermutlich Platzprobleme bekommen ... aber im Moment bin ich noch am rätseln, was es wird.

Da ich halt überwiegend zu ungünstigen Uhrzeiten übe, müsste ich dann immer auf dem DigiPiano spielen .... und nur zu selten an einem richtigen. Dann habe ich weiterhin meinen Frust über die leblose Tastatur ...

Kann jemand was zu Kawai sagen? Warum sind die so viel teurer als z.b. Yamaha.
Eigentlich mag ich Yamaha ....
 
Ich kann dich gut verstehen - hatte Anfang dieses Jahres auch die Nase gestrichen voll von meinem E-Piano (hatte ein Yamaha P-45) und habe mir zu meinem Geburtstag ein echtes Klavier gegönnt. Es ist wirklich etwas ganz anderes! Hätte nicht gedacht, dass ein Klavier wirklich so sehr "lebt", aber ich habe das Gefühl, es verändert sich täglich ein bisschen. Könnte auch daran liegen, dass ich leider immer wieder Probleme mit irgendwelchen Nebengeräuschen habe (scheppern,...), die dann plötzlich wieder verschwinden. Auch bräuchte ich eigentlich gar keinen Luftfeuchtigkeitsmesser, immer wenn es meinem Klavier nämlich zu trocken ist, hat das grosse A so einen komischen unschönen Nachklang.
Aber abgesehen von diesen nervigen Eigenheiten liebe ich mein Klavier sehr. Ich kann auch viel ausdauernder üben, und wenn es frisch gestimmt wurde habe ich das Gefühl, gleich nochmal schöner zu spielen.

Wegen den Nachbarn habe auch ich ein Silent-System nachrüsten lassen (habe einen Schimmel aus 1986), damit ich wenigstens am Wochenende und falls es mich nachts überkommt mit Kopfhörern üben kann. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass ich nur sehr ungern mit Kopfhörern spiele, wenn man einmal ein echtes Klavier hat, will man wirklich nicht mehr zurück. Zwar bleibt der Anschlag theoretisch der Gleiche, aber der elektronische Klang nervt mich und die Elektronik reagiert zumindest bei mir (mag sein, dass es bessere Systeme gibt) nicht hundertprozentig auf meine Dynamik, in dieser Hinsicht fand ich mein E-Piano irgendwie sogar besser. Wenn ich mal nicht so lange übe, spiele ich daher lieber mit Dämpfer als mit Kopfhörern.
Ein Silent Piano lohnt sich darum aus meiner Sicht auch nur, wenn man mindestens die Hälfte der Übezeit akustisch spielen kann, ansonsten kann man auch gleich bei einem E-Piano mit vielleicht etwas besserem Anschlag bleiben.

Was ich beim Kauf meines Klaviers auch noch gesehen hatte, waren so Klaviere ähnlich wie Silent Pianos nur dass man auch ohne Kopfhörer spielen konnte und dann die Lautstärke regeln konnte... Ausserdem vibrierte auch beim elektronisch erzeugten Klang der Resonanzboden des Klaviers. Ich weiss leider nicht mehr, wie das genau funktioniert hat und hiess - war mir schlicht zu teuer. Vielleicht wäre so etwas aber noch eine Option?
 
Das heißt AURES bei Kawai und TransAcoustic bei Yamaha.
 
Für mich klingt das so, als würdest du dir ein akustisches Klavier wünschen, um die entsprechende Interaktion mit dem Instrument erleben zu können. Gleichzeitig gehst du aber davon aus, dass du fast ausschließlich stumm spielen kannst/wirst.
Ich glaube nicht, dass du in diesem Fall einen erheblichen Mehrwert von einem Silent-Klavier gegenüber einem hochwertigen Digitalpiano erleben wirst. Die Tonerzeugung bleibt weiterhin künstlich und das merkt man auch. Dann lieber schauen, ob es ein Digitalpiano gibt, dass dich mehr mitreißt als dein jetziges. Für 10.000€ solltest du ganz oben ins Regal greifen können.

Viele Grüße
Bluesman
 
Tja die lieben Nachbarn! Vor 25 Jahren hatte ich ein Klavier in einer Wohnanlage. Das ging solange gut, bis ein Pärchen aus der ehemaligen DDR über mir einzog. Die haben sich über das Klavierspielen beschwert, sowohl bei mir an der Tür als auch beim Verwalter. Da wurde bei der Eigentümerversammlung ein richtiges Fass aufgemacht. Obwohl mir eine gewisse Übezeit zugestanden wurde, hatte ich ab da keine Lust mehr auf dem Klavier zu spielen . Ich kaufte mir zusätzlich ein Digitalpiano .
Unterschätze die Nachbarn nicht. Wer da trotzdem entspannt spielen kann, den kann ich nur beneiden!
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich klingt das so, als würdest du dir ein akustisches Klavier wünschen, um die entsprechende Interaktion mit dem Instrument erleben zu können. Gleichzeitig gehst du aber davon aus, dass du fast ausschließlich stumm spielen kannst/wirst.
Bluesman

Dilemma erkannt!

Natürlich weiß man nie, was die Nachbarn sagen/machen. Ich kenne meine Nachbarn nicht mal alle - es gibt hier nicht wirklich viel Kommunikation. Aber wenn hier mal jemand eine Balkonfeier macht, dann gibt es am nächsten Tag einen Haufen Beschwerden. Spielende Kinder auf dem Rasen sind ein No go.
Die Wände sind zwar nicht sehr hellhörig und alles gut isoliert, aber dennoch wird man ein akustisches Piano wohl hören - zumindest gehe ich davon aus.

Vielleicht beschwert sich auch kein Nachbar (zu den „normalen“ Zeiten) .... vielleicht doch ....
Die große Unbekannte in der Gleichung.

Aber ich wünsche mir so sehr ein ECHTES Piano, eines mit Leben und Seele.

Ich würde mir gerne mal ein Transacoustic Piano von Yamaha ansehen wollen - das soll man leise stellen können, ohne einen digitalen Ton. Der Ton wird dann wohl weiterhin über den Resonanzboden wiedergegeben.
Das wäre doch dann ECHT spielen, aber mit Lautstärkenregelung ... so jetzt mein Verständnis davon.
 

Der Ton beim Transcoustic-Prinzip wird jedoch trotzdem künstlich erzeugt. Der Unterschied ist nur, dass der Resonanzboden angeregt wird und ggf. die ungedämpften Saiten mitschwingen.
In deinem speziellen Fall würde ich ausnahmsweise zu einer Bestellung im Internet mit entsprechendem Rückgaberecht oder einer Mietkaufoption raten. Dann kannst du in Ruhe die Verträglichkeit mit deinen Nachbarn testen und das Klavier im schlimmsten Fall zurück geben.

Viele Grüße
Bluesman
 
Und kann noch jemand was zu Kawai oder Yamaha sagen?
Hat da jemand Erfahrungen?
 
Hi, also ich übe bei meinem Lehrer immer auf einem Yamaha und hatte mir u1 Reihe angeschaut die im Neupreis auch 12 Tsd Euro kostet. Hat alles einen sehr klaren Klang Kawai habe ich zwei angespielt fand ich zu dumpf irgendwie und bin dann per Zufall auf Bechstein gestoßen. Das Academy 124 ist wirklich toll... aber alles sehr teuer mit 13 Tsd und silentsystem/vario. Deshalb habe ich nach einem W. Hoffmann P120 er geschaut gehört auch zur Bechstein mit silent und das gebraucht bekommst du als Zweitbesitzer gut für 10000 inkl silent. Habe da auch einen Thread im Bereich Instrumente Markt hier.
 
@bluesman

Kann jemand was zu Kawai sagen? Warum sind die so viel teurer als z.b. Yamaha.
Wie kommst du zu der Einschätzung? Vergleiche z. B. mal Kawai K-300 ATX3 mit Yamaha U1 SH2 oder von mir aus auch P121 SH2 - da ist das Kawai in der 120er „Klasse“ deutlich günstiger und das gilt auch für das Kawai K-500 und entsprechend hohe Yamahas.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann jemand was zu Kawai sagen? Warum sind die so viel teurer als z.b. Yamaha.

Kawai ist durchschnittlich keinesfalls teurer als Yamaha. Du musst Geräte vergleichen, die von ihren Features her vergleichbar sind. ;-)

Wenn Dir der Yamaha-Klang ohnehin besser gefällt und die Yamahas Deiner Wahrnehmung nach preiswerter sind, ist doch alles in Butter.
 
Ich weiß, ganz andere Baustelle... Aber wenn du so viel Geld in die Hand nimmst und dir also das Musizieren so wichtig ist, dann gib dir doch ein Jahr Zeit, such nach einer Wohnung, wo du spielen kannst, und kauf dir von 10K einen kleinen Flügel...:005:
 
@Stilblüte
Ich habe eine Eigentumswohnung :007:
Also nix mit Umziehen oder so. Und Flügel ist zwar super cool, aber für eine so kleine Wohnung eher überzogen - finde ich.
 
Achso. Ist halt eine Prioritätensache. Stell dir vor, du bekommst plötzlich Drillinge... :005:
Vielleicht kann auch ein Hochbett helfen? Eine Freundin von mir hat ihr Instrument darunter gestellt. Dämpft sogar ein bisschen.
 
Achso. Ist halt eine Prioritätensache. Stell dir vor, du bekommst plötzlich Drillinge... :005:
Vielleicht kann auch ein Hochbett helfen? Eine Freundin von mir hat ihr Instrument darunter gestellt. Dämpft sogar ein bisschen.

Au Mann, Memories.

Erste eigene Bude wg. Studium in Köln, sagenhafte 27m². Und dann kommt da jemand daher und meint, er müsse seinen Bechstein-Flügel (203cm von 1874) irgendwo unterstellen und würde nur 50DM/Monat haben wollen, Transport bezahlen und auch einmal stimmen.

Danke, Hochbett, gebaut durch Vattern, da passte er drunter. 2 herrliche Jahre, die mir den Wechsel von der Musikwissenschaft zum Klavierstudium ermöglicht haben.
 

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