Lieber
@playitagain
Schön, dass Du hier mal was einstellst.
Bin auch nur ein KKS, sollte ich im folgenden also Blödsinn schreiben, hoffe ich auf Korrektur durch berufenere Kräfte.
Ich teile
@Barratt s Eindruck. Du hast den Notentext erarbeitet, die Strukturen des Stücks werden aber noch zu wenig hörbar.
Z.B.: Die ersten 8 Takte gehören zusammen. Sie sind in sich untergliedert: TT 1-2, TT 3-4, TT 5-8. Das ist hier durch die Phrasierungsbögen klar ausgezeichnet. Trotzdem gehören Sie zusammen. Zur Zeit wirkt Dein Spiel auf mich noch zu kleinteilig. Die ersten 4 Takte sollen zur zweiten Hälfte hinführen, sie vorbereiten. Das geht z.B. über die Dynamik. Da musst Du Dir was überlegen. Zur zweiten Hälfte durchgehend steigern? TT 3-4 zurücknehmen, wie ein Echo zu TT 1-2? Ausprobieren! Dabei darf die Gesamtdynamik natürlich nicht ins f rutschen. Das ist gar nicht so leicht, weil ja manuell doch einiges zu tun ist. p ist ein dynamischer Bereich, kein fixer Wert. Diesen Bereich gilt es auszunutzen.
Ich bin kein Rhythmus-Guru, tue mich mit solchen Aufgaben also auch schwer und ich bin mir da nicht ganz sicher, aber mein Eindruck ist, dass die Sechzentel nach der punktierten Achtel in der Melodie zu kurz sind. Jedenfalls wirken sie auf mich zu hektisch gespielt. Meine KL sagte mir, als ich an dem Stück übte: "Da brauchst Du träge Finger". Ein Problem, dass durch die hektische Kürze entsteht, ist ein unerwünschter Akzent auf der Schlussnote des Motivs. Ich kenne dieses Problem auch vom Singen, Manchmal muss man kurze Notenwerte breiter "denken" als sie tatsächlich sind. Am Beginn des zweiten Teils wirkt Deine linke Hand diesbezüglich für mich souveräner als Deine rechte (war bei mir auch so).
Wenn Du das Motiv alleine spielst, wird es sicher ruhiger fließen als wenn die Triolen dazukommen. Ich habe das immer wieder getrennt geübt.
Die Triolen klingen gleich laut. Auch hier zwei Aufgaben: Innerhalb einer Triole abphrasieren und die Melodie hören, die sich aus den Hauptnoten im Triolen-Strang ergeben. Das ist eine zweite Stimme, die hörbar werden soll. Auch wenn das keine polyphone Fuge wie bei Bach ist. Die Stimmen separat üben!
Extrem schwierig finde ich den Übergang zur Reprise T 14 auf T 15. Du spielst das letzte Sechzehntel wie einen Auftakt zu T 15. Der Phrasierungsbogen weist es aber als Abshluss der Phrase davor aus. Ich habe das auch nie zufriedenstellend hingekriegt.
Ist noch viel zu tun, aber es zahlt sich aus! Frohes Schaffen noch!
Liebe Grüße
Gernot