Schumann - Kinderszenen No1 - Von fremden Ländern und Menschen

playitagain

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Hallo,

stelle mal ein kurzes Stück vom Schumann ein.

Freue mich auf konstruktive Kritik.

LG

Ein Update befindet sich weiter unten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind das Südamerikaner auf dem Weg nach USA?
 
Sind das Südamerikaner auf dem Weg nach USA?

Eher auf dem Weg zurück in die Heimat. :020:

@playitagain
OK, konstruktiv: Das Kleinod ist sehr brav gespielt. Alles gleich. So ähnlich klingt es, wenn man es mittels eines Notensatzprogramms abspulen lassen würde. Die Tempoänderung scheint weniger bewusst gestalterisch eingesetzt als ein Produkt von Ermüdung/Gelangweiltsein.

Diese ewigen Wiederholungen müssen nicht wie ewige Wiederholungen des Gleichen klingen. :müde:Man würde sich mehr gestalterische Kreativität wünschen in z. B. Dynamik, Agogik und Artikulation bzw. die Art des Anschlags. Nota bene, ich habe dieses Stück noch nie gespielt, hätte aber spontan Lust darauf, es mir mal vorzunehmen. Bei so kleinen und schlichten Stücken gibt es weniger technische, dafür umso mehr gestalterische Herausforderungen.

Wo keine dramatische Steigerung ist, kann man auch keine spielen, klar. Aber das Zarte muss nicht belanglos klingen und sich in einem unterschiedslosen Legato-Nebel auflösen. Gerade gestern hat Chiarina in einem anderen Thread (Durchdringen von Stücken o.s.ä.) einen gut verständlichen Text geschrieben über das innere Spannungsverhältnis und dessen begründete Gestaltung. :-)
 
Lieber @playitagain
Schön, dass Du hier mal was einstellst. :super:

Bin auch nur ein KKS, sollte ich im folgenden also Blödsinn schreiben, hoffe ich auf Korrektur durch berufenere Kräfte.

Ich teile @Barratt s Eindruck. Du hast den Notentext erarbeitet, die Strukturen des Stücks werden aber noch zu wenig hörbar.

Z.B.: Die ersten 8 Takte gehören zusammen. Sie sind in sich untergliedert: TT 1-2, TT 3-4, TT 5-8. Das ist hier durch die Phrasierungsbögen klar ausgezeichnet. Trotzdem gehören Sie zusammen. Zur Zeit wirkt Dein Spiel auf mich noch zu kleinteilig. Die ersten 4 Takte sollen zur zweiten Hälfte hinführen, sie vorbereiten. Das geht z.B. über die Dynamik. Da musst Du Dir was überlegen. Zur zweiten Hälfte durchgehend steigern? TT 3-4 zurücknehmen, wie ein Echo zu TT 1-2? Ausprobieren! Dabei darf die Gesamtdynamik natürlich nicht ins f rutschen. Das ist gar nicht so leicht, weil ja manuell doch einiges zu tun ist. p ist ein dynamischer Bereich, kein fixer Wert. Diesen Bereich gilt es auszunutzen.

Ich bin kein Rhythmus-Guru, tue mich mit solchen Aufgaben also auch schwer und ich bin mir da nicht ganz sicher, aber mein Eindruck ist, dass die Sechzentel nach der punktierten Achtel in der Melodie zu kurz sind. Jedenfalls wirken sie auf mich zu hektisch gespielt. Meine KL sagte mir, als ich an dem Stück übte: "Da brauchst Du träge Finger". Ein Problem, dass durch die hektische Kürze entsteht, ist ein unerwünschter Akzent auf der Schlussnote des Motivs. Ich kenne dieses Problem auch vom Singen, Manchmal muss man kurze Notenwerte breiter "denken" als sie tatsächlich sind. Am Beginn des zweiten Teils wirkt Deine linke Hand diesbezüglich für mich souveräner als Deine rechte (war bei mir auch so).

Wenn Du das Motiv alleine spielst, wird es sicher ruhiger fließen als wenn die Triolen dazukommen. Ich habe das immer wieder getrennt geübt.

Die Triolen klingen gleich laut. Auch hier zwei Aufgaben: Innerhalb einer Triole abphrasieren und die Melodie hören, die sich aus den Hauptnoten im Triolen-Strang ergeben. Das ist eine zweite Stimme, die hörbar werden soll. Auch wenn das keine polyphone Fuge wie bei Bach ist. Die Stimmen separat üben!

Extrem schwierig finde ich den Übergang zur Reprise T 14 auf T 15. Du spielst das letzte Sechzehntel wie einen Auftakt zu T 15. Der Phrasierungsbogen weist es aber als Abshluss der Phrase davor aus. Ich habe das auch nie zufriedenstellend hingekriegt.

Ist noch viel zu tun, aber es zahlt sich aus! Frohes Schaffen noch!
Liebe Grüße
Gernot
 
Ein erster Ansatz wäre mal, die vielen falschen Noten richtig zu lernen. Da sie penetrant in jeder Wiederholung auftreten, sind das leider keine Flüchtigkeitsfehler, über die man hinwegsehen kann. Auf dem Niveau von Henne 4 sollte man das problemlos richtig hören.

Durch Sammeln schlauer Bücher über das Klavierüben und Erstellen sinnloser Statistiken über Lernfortschritte lernt man es aber offensichtlich nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf dem Niveau von Henne 4 sollte man das problemlos richtig hören.
In einer idealen Welt ist das wohl so.
In der Hinsicht bewege ich mich offenbar unterhalb des von Henne erfassten Spektrums. Obwohl ich das Stück vor zwei, drei Jahren selbst geübt habe, fällt mir nur T 6 und Prallelstelle auf. Da wäre in der Mittelstimme ein e zu spielen. Auch das habe ich nur gemerkt, als ich's selbst ausprobiert habe. Rein aus dem Notentext konnte ich das nicht ablesen, und so genau hatte ich es auch nicht mehr im Kopf. Du schreibst von vielen falschen Noten. Was entgeht mir noch?
 
Danke @mick für die Nachhilfe.

Liebe Grüße
Gernot
 
@Gernot
Besten Dank für dein Feedback, damit kann ich was anfangen.

Die angeblich falschen Noten die Mick 'hört' sind bis auf die Stelle in T6/T20 aber richtig.
z.Bsp das h' im letzten Takt ist klar zu hören, dafür leise.
T. 6: zweites Triolenachtel ist e' (nicht d')
T. 13: letztes Triolenachtel ist d' (nicht c')
T. 14: drittes Triolenachtel ist d' (nicht c')
T. 20: siehe Takt 6
Letzter Takt: das übergebundene Triolenachtel h fehlt
 
Die angeblich falschen Noten die Mick 'hört' sind bis auf die Stelle in T6/T20 aber richtig.
z.Bsp das h' im letzten Takt ist klar zu hören, dafür leise.

Lieber playitagain,

schön, dass du dieses schöne Stück einstellst!:)

@mick hat allerdings recht, auch mit Takt 13 und 14. Schau und hör doch noch mal hin! Im Schlusstakt wird das erste h eine Achtel zu kurz gehalten - du bringst das zweite h schon auf der 2.

Nimm dir diesen wertvollen Tipp von Gernot zu Herzen:

Wenn Du das Motiv alleine spielst, wird es sicher ruhiger fließen als wenn die Triolen dazukommen. Ich habe das immer wieder getrennt geübt.

Wenn du nur Bass und die Melodie allein spielst, also ohne Triolenachtel, bekommst du ein Gefühl für den Puls in Vierteln. Ich habe das Gefühl, dass du eher in Triolen als Pulsgeber denkst.

Dann würden die Triolen auch leiser, um dieses "Gerüst" von Bass und Melodie nicht zu stören, und das Tempo fließender. Wenn du dann noch die Melodie phrasierst (Tipp von Gernot mit den Sechzehnteln beachten), wird es noch viel besser! :003:

Liebe Grüße

chiarina
 

Auf wieviel Prozent von hundert bist du denn nach zehn Stunden nach deiner Einschätzung, und wieviel Zeit wirst du pro zehnprozentiger Verbesserung benötigen ?:-)
 
Gut, dass ich mit meiner Art zu üben weiter komme, da mach dir mal um mich keine Sorgen.:007:
 

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