Zu feuchte Luft im Sommer: Mythos?

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Charmandros

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Guten Nachmittag,

ich lese schon lange viel mit und bin ja nun auch ab und an mal mit ein paar Fragen unterwegs und habe gleich die nächste oder vielleicht ist es auch eine Beobachtung.

Oft lese ich hier von zu feuchter Luft im Sommer. Jetzt frage ich mich: Wann?
Wenn man nicht gerade zur kühlsten Nachtzeit die Luftfeuchtigkeit misst, dann ist es draußen eher zu trocken als zu feucht- und damit drinnen wohl auch.

Nun achte ich natürlich nicht schon über Jahre hinweg auf die Hygrometer, aber doch die letzten Wochen immer mal wieder genau auf den Wetterbericht, mein Hygrometer draußen und drinnen... Die Frage: Klimawandel? Andere Witterungsverhältnisse? In meinem Fall spreche ich vom Großraum Frankfurt am Main.


Wo kommt die zu feuchte Luft her? Von den Sommergewittern, die dieses Jahr scheinbar eher Gewitterchen sind? Geht es diesen Sommer nur mir so?


Jetzt könnte man sich denken: Hat der denn keine anderen Probleme... Es ist nicht zu feucht, nur zu trocken, der venta hilft, alles toll... Aber mich interessiert einfach: Bin ich dieses Jahr alleine damit, dass ich nie etwas von "zu feucht" feststelle?


Viele Grüße und einen schönen Sommersamstag Euch allen!
 
Zu feuchte Luft ist fast nie das Problem. (Es sei denn, man hat eine Wohnung mit Feuchtigkeitsproblemen, aber da sollte man sowieso dann ausziehen oder sanieren. Oder man wohnt in den Tropen, aber da sollte man sowieso keine Klaviere hinstellen.)

Das Hygrometer besitzt man als Klavierspieler also ausschließlich, um sich gegen zu trockene Luft zu wappnen.
 
Bei mir gerade 52%. Typischer Sommer halt.
Zu feuchte Luft ist fast nie das Problem. (Es sei denn, man hat eine Wohnung mit Feuchtigkeitsproblemen, aber da sollte man sowieso dann ausziehen oder sanieren. Oder man wohnt in den Tropen, aber da sollte man sowieso keine Klaviere hinstellen.)
Das kann man so pauschal nicht sagen. Wenn man im Grünen und im EG wohnt, hat man ganz andere Feuchtewerte als z.B. in einer Mietwohnung im 3. Stock mitten in der Großstadt. Man vergleiche nur mal meine Wohnung mit der von @dilettant .
Ein paar Tage im Jahr unter 40% sind völlig unkritisch.
Bei mir sind es Monate, aber selbst das sehe ich nicht kritisch.
 
Sach ich doch! :-)
 
Sagtest Du doch. Und das beantwortet wohl mit einem kleinen Extrembeispiel meine Frage...

Gibt es also doch. Während ich bei den Temperaturen nur gerade so über 40% bin (im Flügel selbst übrigens immer im Idealbereich, extra mal ein Min-Max-Hygrometer reingelegt, da freut er sich und ich mich dann bei jedem Ton auch gleich doppelt)....

könnte die Luft sie wohl aufnehmen, aber.... Na, mir soll es recht sein. Dem Bauern und seinem Felde vermutlich nicht so.


Oder man wohnt in den Tropen, aber da sollte man sowieso keine Klaviere hinstellen.)

Da fällt mir eine Frage ein: Welches Holz lässt sich denn überhaupt für Tropenklaviere verwenden? Also klar, man kann natürlich alles hinstellen, aber ob das so optimal ist? Und irgendein Fabrikant wird doch schon die findige Idee gehabt haben, das Holz je nach Klima des Bestimmungslandes anzupassen? Oder ist die Wahl der Lösung dann am Ende eher kein Holz zu verwenden? Wie viele Klavierbauer mit Auslandserfahrung im Klavierbau der Tropen haben wir denn so hier :-) ?
 

Falls es dafür Nachfrage in relevanten Größenordnungen gäbe, gäbe es auch Tropenklaviere. Das Problem bei Dauerfeuchtigkeit sähe ich eher bei rostenden Saiten und Nägeln sowie Schimmel am Filz. Das Holz könnte bei zu viel Feuchtigkeit vielleicht faulen.

Sollen sich diejenigen über so was Gedanken machen, die unbedingt im Regenwald Klavier spielen wollen. :006:

Normalerweise geht es in unseren Breiten um trockene Luft. Man sagt, trockene Luft alleine sei bereits schädlich. Vermutlich (Hypothese von mir) sind es aber eher die Schwankungen zwischen trockener und feuchter. Das Holz reagiert jeweils, und dabei entsteht ein Risiko, dass sich im Holz Risse bilden.

Wie groß das Risiko beim individuellen Instrument ist, kann man vermutlich gar nicht absehen ("Holz ist ein Naturprodukt" und blabla). Sicher auch eine Frage von Glück oder Pech, abhängig von der Baumpersönlichkeit, deren sterbliche Überreste zufällig Verwendung fanden, oder von der Mondphase, bei der der Baum gefällt wurde. :005:

Die Klavierhersteller raten vernünftigerweise dazu, das Raumklima so zu gestalten, wie es für das Holz am angenehmsten ist (und für die Atemwege auch). Dann ist man theoretisch auf der sicheren Seite. :022:
 
Da fällt mir eine Frage ein: Welches Holz lässt sich denn überhaupt für Tropenklaviere verwenden?

Ich denke, es liegt nicht an der Art des Holzes, sondern daran, auf welche Restfeuchte du es vor der Verarbeitung heruntertrocknest. Wenn das Holz zu trocken ist, quillt es bei feuchter Luft auf, und wenn das Holz zu feucht, zieht es sich bei trockener Luft zusammen. Wenn du Holz an traditionell an der Luft trocknest, passt es sich an dein Klima an. Bei modernen Trocknungskammern muss du das "simulieren".
 

Falls es dafür Nachfrage in relevanten Größenordnungen gäbe, gäbe es auch Tropenklaviere. Das Problem bei Dauerfeuchtigkeit sähe ich eher bei rostenden Saiten und Nägeln sowie Schimmel am Filz. Das Holz könnte bei zu viel Feuchtigkeit vielleicht faulen.

Hast vermutlich recht ;-) Aber, eine kleine Google-Suche spuckte immerhin aus, dass es "tropenfeste Klaviere" gibt, also jedenfalls der verwendete Leim sei tropenfest!
Das bringt zwar in Sachen Filze und Schimmel und sonst allem nichts, aber immerhin...


Ich denke, es liegt nicht an der Art des Holzes, sondern daran, auf welche Restfeuchte du es vor der Verarbeitung heruntertrocknest.

Das könnte man wohl auch einfach mal einen Schreiner fragen, der mit verschiedenem Holz arbeitet. Und das werde ich vielleicht auch mal machen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
 
Zu feuchte Luft ist fast nie das Problem. (Es sei denn, man hat eine Wohnung mit Feuchtigkeitsproblemen, aber da sollte man sowieso dann ausziehen oder sanieren. Oder man wohnt in den Tropen, aber da sollte man sowieso keine Klaviere hinstellen.)
Vorhin ist hier bei mir ein Regenschauer niedergegangen, nachdem es gegen Mittag etwa 30° C im Freien hatte. Die relative Luftfeuchte im Wohnzimmer beträgt nun 73 % bei einer Temperatur von 26° C.
Wenn solche Bedingungen nun über Wochen herrschen, wie es etwa im Sommer 2015 der Fall war, kann durchaus Schimmel im Klavier auftreten.
 
Vorhin ist hier bei mir ein Regenschauer niedergegangen, nachdem es gegen Mittag etwa 30° C im Freien hatte. Die relative Luftfeuchte im Wohnzimmer beträgt nun 73 % bei einer Temperatur von 26° C.
Wenn solche Bedingungen nun über Wochen herrschen, wie es etwa im Sommer 2015 der Fall war, kann durchaus Schimmel im Klavier auftreten.

Kannst du an deinem Messgerät den Taupunkt auslesen?
Darauf kommt es in erster Linie an.

Gauf! :017:
 
Kannst du an deinem Messgerät den Taupunkt auslesen?
Darauf kommt es in erster Linie an.

Gauf! :017:
Nein, da muss ich in einer entsprechenden Tabelle nachsehen:
800px-Dewpoint-RH.svg.png
 
Frage: Albert Schweitzer hatte eine Übeorgel in Afrika! Und? Die Hälfte aller Fragen dreht sich um die Luftfeuchtigkeit! Kauft euch doch einen Digitalflügel und dann ist es gut!
 
Zu feuchte Luft ist fast nie das Problem.
Dachte ich mir auch und hab den Heizstab vom DamppChaser ausgestöpselt (Stromsparen: wieso elektrisch heizen im Sommer, wenns eh warm ist.). Als mein Klavierstimmer im Winter 6 Wochen nach Start der Heizperiode (mitte November) zum Stimmen kam, stellte er fest, dass die Stimmung gestiegen war. Grund: Hohe Luftfeuchigkeit im Sommer.
Seither läuft der DamppChaser 364 und die Stimmung ist stabil(er).

-rpict
 
Warum habe ich gerade R. I. P. gelesen.
Glaube, dass der Augenarzt auch keine Erklärung dafür hat.

:017:
 

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