Jahre bis Henle Stufe 4 und Stufe 7

playitagain

playitagain

gesperrter Benutzer
Dabei seit
29. Sep. 2018
Beiträge
1.141
Reaktionen
449
Werte Klavierspieler und Innen!

Mich würde von den Lehrern als auch Spielern interessieren:

Wie viele Jahre braucht man bzw. eure Schüler um Stücke der Schwierigkeitsklasse (a)
  1. Stufe 4 (mittel) und
  2. Stufe 7 (schwer)
bewältigen (b) zu können?

LG

(a) Die Schwierigkeitsgrade, auf die ich mich beziehen möchte, gemäß Henle sind : 1-3 (leicht), 4-6 (mittel) , 7-9 (schwer)

(b) So dass der KL zufrieden ist.
 
spielte vorher aber schon Gitarre und sang mit 18 bereits in Bands.
Da war das Gehör bereits geschult, ein Gefühl für Rhythmus ausgebildet usw. und ich denke das ist immer etwas anderes, als wenn einer erst in späteren Jahren beginnt sich mit Musik zu befassen.
Ob Ann Rabson oder Pinetop Perkins, beide wurden in die Hall of Fame aufgenommen, womit das gesamte künstlerische Schaffen geehrt wurde.
 
Habe leider nicht genügend Daten, aber für Erwachsene Spätanfänger scheint die Lernzeit doch um mind. 50-100% länger zu sein, als für Kinder und Jungendliche.
Das ist das womit man rechnen muss.

Welche Lernzeit? Die für Theorie, Hören, Verständnis, Stücke einlernen etc.? Da fühle ich mich nicht wesentlich langsamer, eher schneller zu mir bekannten Kindern/Jugendlichen.
Die für Feinmotorik, Bewegungsabläufe etc? Eher 500% Aufschlag als 100% ;)
 
Erwachsene lernen nicht langsamer als Kinder, sondern anders. Bei Kindern ist die fluide Intelligenz stärker, bei Erwachsenen dominiert die kristalline Intelligenz.

Das bedeutet konkret: Kinder lernen, indem sich neue Strukturen bilden. Erwachsene lernen, indem sie Neues in bereits bestehende Strukturen einordnen.

Wichtige Voraussetzungen für lebenslanges Lernen sind Neugier, Offenheit, Freude bei neuen Tätigkeiten und Selbstvertrauen.

Zu viel Grübeln schränkt die Offenheit und damit die Lernbereitschaft ein.

Ich lerne ständig Neues und halte dabei in mir das Lebensgefühl wach, das ich bereits als Kind hatte: Ein ewiger Faden, der (hoffentlich) nicht abreißt.
 
Ich gehe heute ans Klavierlernen völlig anders heran als in meiner Schulzeit. Damals hatte ich einen Lehrer, der mir sagte, was ich machen muss, und ich habe das dann mehr oder weniger erfolgreich versucht. Fragen ja, in Frage stellen nein.

Ich weiß noch, wie dem Lehrer einmal der Kragen platzte und er selbst in die Tasten griff (was er fast nie tat), weil ich einfach keine Triller konnte. "So geht das!"
Er hätte es uns beiden wesentlich einfacher gemacht, wenn er den Triller einfach ausnotiert hätte.*) Aber das wusste ich damals noch nicht.

*)Konnte er wahrscheinlich wegen seiner Sehbehinderung nicht, aber hätte mir sagen können, dass ich es machen soll.

Heute habe ich keinen Lehrer und genieße die akademische Freiheit. Selbststudium, eigene Beobachtung, Lernstrategien optimieren, zielgerichtete Lektionen. Die Methodik macht die Musik.
 
Ich kann ja meine Frage nochmal vereinfachen:
Nach wie vielen Jahren habt ihr, erwachsene Späteinsteiger, Henne 4 bewältigt?

Henle 4

Bach-Invention-BWV-784-Invention-No-13-page1-51c9277fdb66f.jpg

Ohne jedwede musikal. Vorbildung gehe mal (un)günstiger Weise von 4 Jahren und mehr aus, bis das hörbar und geschmeidig mit Henle 4 klappt.

Jugendliche die ein anderes musik. Hauptfach lange schon gut beherrschten und im Nebenfach noch Klavier lernen mußten schafften es auch in ca. 2-3 Jahren oder weniger.

In Richtung Henle 7 ( zB viele Chopin Etüden, aber auch Ital Konzert ) fehlt den meisten Späteinsteigern an ÜbeZEIT und Durchhaltewillen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne jedwede musikal. Vorbildung gehe mal (un)günstiger Weise von 4 Jahren und mehr aus, bis das hörbar und geschmeidig mit Henle 4 klappt.
Naja das wäre dann in etwas gleich schnell wie Kinder und Jungendliche.

Basierend auf deinen geposteten Lehrplan, hier im Faden sowie anderen Einträgen scheint mir für Kinder und Jugendlich in etwa zu gelten:

Pro Jahr ist eine Hennen Stufe möglich.
Garantie gibt es jedoch keine und üben muss man trotzdem. (es gibt hier auch Personen die kürzer gebraucht haben)

Dies scheint bis Henne 7 zu stimmen, dann jedoch scheint die Hennenskala nicht mehr linear zu sein!

Jetzt brauche ich nur noch Daten von Erwachsenen Spätanfänger, dann kann ich das gesamte Puzzle zusammensetzen.
 
Also Vorsicht mit 7, viele versacken endgültig bei 5, denn z.B. Henle5- 6 sind auch schon 3 u 4 stimmige Fugen, wobei zB die zum Weihnachtspräludium "gehörige" Fuge obwohl überschaubar, doch viel kleine Fummellei hat, deren Mühe vielen zu viel ist ;-). (Die sollte verlangsamt , aber fehlerarm vom Blatt klappen, dann liegst Du m.E. so gut um "sichere" 7.
 

Wenn man den Lernfortschritt von Kindern und Erwachsenen vergleichen möchte, muss man auch differenzieren zwischen dem, was erreicht wird und was theoretisch erreicht werden kann.

Wahrscheinlich schöpfen Erwachsene im Mittel ihr Potential zu einem weit größeren Prozentsatz aus.

90% der Kinder haben doch eigentlich keine Lust, Klavier zu spielen, haben von den Eltern die Mentalität eingetrichtert bekommen, dass das nur Spaß machen soll, haben dementsprechend kein Pflichtbewusstsein und kommen niemals über eine mit 30-50 falschen Noten gespickte Für Elise, die ab Takt 22 im halben Tempo gespielt wird (so denn überhaupt eine ungekürzte Fassung gespielt wird) hinaus.
Nach 2-5 Jahren haben die dann keine Lust mehr und werden von der Musikschule abgemeldet. In der Zeit waren sie vielleicht 3 Monate motiviert, als irgendeine eingängige Melodie dran war oder als Oma stolz einen Fünfziger hat springen lassen, weil der kleine süße Junge auf irgendeinem Schülervorspiel einen Sonatinensatz verhunzt hat.

Erwachsene arbeiten sicher häufiger vernünftig(er) und erreichen nach 2 Jahren im Mittel bestimmt viel mehr, sind aber dafür vom Potential her stärker eingeschränkt.
 
90% der Kinder haben doch eigentlich keine Lust, Klavier zu spielen,
traurig!

wir haben mal ein Kind aus befreundeter Familie zum Eislaufen mitgenommen, die wollte unbedingt, weil Eislaufen sooo toll ist....
nach 10min auf dem Eis war Schluss mit lustig, die Tränen kullerten, als ich grundsätzliche Hinweise zu den ersten kleinen Schritten geben wollte, um zu verhindern, dass die Gute ständig hinfiel,:puh:

viele schmeißen hin, wenns nicht gleich klappt, Barbie und Computerzocken geht einfacher.....

Alles ziemlich verrückt:dizzy::dizzy::drink:
 
Wenn man den Lernfortschritt von Kindern und Erwachsenen vergleichen möchte, muss man auch differenzieren zwischen dem, was erreicht wird und was theoretisch erreicht werden kann.
Es geht natürlich darum was erreicht werden kann. Wenn ein Kind oder ein Erwachsener unmotiviert ist, gar nicht spielen will, interessiert mich das herzlich wenig für die Jahre die es benötigen würde wäre er willig gewesen.

90% der Kinder haben doch eigentlich keine Lust, Klavier zu spielen
Finde ich etwas zu hoch würde gefühlt sagen es sind 50%.;-)

Wahrscheinlich schöpfen Erwachsene im Mittel ihr Potential zu einem weit größeren Prozentsatz aus.
Warum ich glaube und eigentlich weiß warum Erwachsene Spätanfänger länger brauchen ist die motorische Sache. Es ist bekannt dass motorische Dinge bei Erwachsenen länger dauern ist auch im Sport so. Das ist eine Tatsache.
Und da Klavier spielen auch eine motorische Sache ist dies auch hier gültig.

Niemand der nicht selbst ein Erwachsener Spätanfänger ist kann sich vorstellen wie das ist wenn man sich das erste mal ans Klavier setzt. Man glaubt das einem die Finger abbrechen (etwas überspitzt formuliert).Und von geschmeidig und geläufig kann keine Rede sein.;-)
 
Niemand der nicht selbst ein Erwachsener Spätanfänger ist kann sich vorstellen wie das ist wenn man sich das erste mal ans Klavier setzt. Man glaubt das einem die Finger abbrechen (etwas überspitzt formuliert).Und von geschmeidig und geläufig kann keine Rede sein.
Gibt es Studien oder Erfahrungswerte, ob professionell tastenschreibende Spätanfänger am Klavier besser aufgestellt sind?
 
Ich habe das Gefühl, das die Frage mit den Späteinsteigern und dessen Lernerfolg ständig kommt.
Ich finde, das wer nach Antworten sucht auch oftmals sich selbst fokussieren möchte. Keiner, außer ausgebildete Wissenschaftler, sollte zu lange über solch ein Thema grübeln. Kann Ich mit vierzig noch Profi werden? Lerne ich schneller wie ein Kind? SoLche Quatschfragen fallen meist nur Faulenzer ein! Klar gibt es irgendwo Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen. Manche Dinge sind aber auch gleich!
Das Beste geben und sich dann mal überraschen lassen wo die persönlichen Grenzen liegen, das ist doch das Spannendste überhaupt! Ich werde irgendwann meine Grenzen zu spüren bekommen. Die Grenzen liegen bei jedem woanders! Also anstatt zu fragen: „Kann ein Späteinsteiger noch Henle 7 erreichen“ sollte die Frage stattdessen lauten „Schaffe ich es als Späteinsteiger noch anspruchsvollere Stücke in höhrbarer Qualität zu spielen?“
 

Zurück
Top Bottom