Operninszenierungen: Hinweise, Empfehlungen und Kritik

  • Ersteller des Themas Ambros_Langleb
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Amélie Niermeyers schon ein bisserl angejahrte Inszenierung

Was meinst du mit "angejahrt"? Die Premiere war doch erst im November.
Die Meistersinger in der Staatsoper sind brillant. Sowohl musikalisch als auch die Inszenierung. Ich war schon dreimal drin und würde jederzeit wieder hingehen!
Der Stolzing liegt Jonas Kaufmann stimmlich auch viel besser als Otello. Hoffentlich singt er - er musste in der letzten Spielzeit öfter absagen.
 
Dass Petrenko zu den Saupreißn geht, ist wahrlich ein Jammer!
 
Und, @Ambros_Langleb , hältst Du Dein Urteil aufrecht?

(Ich habe nur mal hier und da reingeschaut; ein angeregter Plausch mit unserem Sohn beim kühlen Weine in Terrassistan war mir angenehmer. Die fröschin hat sich anfangs noch in Deutungen versucht, es dann aber genervt nicht weiter tun wollen....:005:)

Die Elisabeth scheint ganz gut gesungen zu haben, und den stimmlich recht potenten Tannhäuser haben wir bereits am, 17.02. in Dresden erlebt in einer Konwitschny-Inszenierung, die auf den ersten Blick ansehenswerter und schlüssiger war....
 
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Ich hatte leider noch einen Termin und musste kurz nach Beginn des 2. Akts gehen. Nun, es ist halt bewußter Klamauk und gehört ganz sicher zu den Regie-Theater-Inszenierungen, von denen man sagen kann, dass der Autor sich derlei gewiß nicht vorgestellt hat. Was wieder die alte Frage aufwirft, ob der Regisseur sich nicht eigentlich als Dienstleister am Autor und Mittler zwischen ihm und dem Publikum begreifen sollte. Aber es war wenigstens nicht so widerwärtig wie die Biogasanlage, und wenn man eine, teilweise sogar lustige, Tannhäuser-Parodie sehen will, ist man da sicher am rechten Ort. Den alten Citroen-Transporter hätte ich gerne abgeschleppt. ;)
Der Ton des "Streams" war leider bei mir so schlecht, dass ich von der musikalischen Seite keinen rechten Eindruck gewinnen konnte, außer dass der Tannhäuser eine wahre Stentor-Stimme haben muss. Gergiew kommt in den Kritiken heute gar nicht gut weg. Aber wenn ich es recht verstehe, ist das sein erster Bayreuth-Auftritt, und da kann man Anfangsschwierigkeiten wohl verstehen
 
Ich mach einfach mal allgemein Werbung für unser Staatstheater. Für alle Opern-Freunde: solltet ihr (warum auch immer :lol:) im Saarland unterwegs sein: unsere Oper ist wirklich gut!
Ich bin öfter in Leipzig und dann auch im Gewandhaus, dieses Jahr in Wien in der Staatsoper. Und unser Orchester muss sich echt nicht verstecken! Hab schon sehr oft sehr viel schlimmeres gehört (nicht in Leipzig und auch nicht in Wien, nicht falsch verstehen :-D).

Ich komme vor lauter Bayreuth darauf. Der Tannhäuser und Tristan waren (vor zig Jahren) einfach überwältigend. Und dieses Jahr schmieden wir einen Ring! Karten hab ich schon, bin mal gespannt !
 

Wenn ich es recht verstanden habe, war aber Bayreuth Neuland für ihn, oder täusche ich mich da? Und da scheinen Dirigenten nicht selten Anlaufschwierigkeiten zu haben. Wie auch immer, ich freu mich jetzt auf die Meistersinger unter Kirill Petrenko nächsten Mittwoch. Jonas Kaufmann ist zwar krank, Aber den einspringenden Daniel Kirch hab ich noch nie gehört, vielleicht wird das ja eine Entdeckung.
 
Ich weiß nicht, wie das heißt, was aus dem PC "strömt". Egal, heute abend kann man ja alles nochmal in 3Sat anschauen.
 
... und das hab ich getan. Tja, was soll ich sagen. Wenn man sich entschließt, eine Tannhäuser-Parodie zu machen, kann das nur gelingen, wenn man auch konsequent ist und sie durchführt. Hier aber hat die Gauklertruppe nur im ersten Aufzug wirklich dramatische Funktion, und das ist auch streckenweise lustig, danach steht sie aber nur mehr rum. So verpufft im zweiten Akt auch ihr Eindringen in die Wartburg / ins Festspielhaus vollkommen, und statt es für den Aktschluss zu verwerten (und vielleicht auf Video die ganze Truppe im Citroen-Transporter zum Papst nach Rom düsen zu lassen) kommt als eine Art negativer deus ex machina der einfallslose Polizeieinsatz. Der zweite Akt ist als Parodie auf Wolfgang Wagners Regiestil unverkennbar und hätte als solche nicht lauthals vorab beworben werden müssen. Man hätte sich da gewünscht, dass der Regisseur es mit der Parodie nicht so arg übertrieben hätte, denn das war weniger lustig als langweilig. Im dritten Aufzug war die Gauklergang dann weitgehend nur noch Requisite; der Rest war einfach nur von abgestandener Fadheit und verließ sich auf die üblichen Regietheater-Requisten Dreck, Müll und Sex. Die Ausnahme, der gelungene Einfall der umgekehrten Pietà am Schluss, vermochte das Angeödetsein leider auch nicht mehr zu kompensieren, zumal zwischen ihr und der auf Video dargestellten gemeinsamen Flucht des Paares, in der "Zeit" als "großartiges Bild" bezeichnet, keinerlei dramatischer Zusammenhang besteht, anders als bei der Parodie des ersten Akts.

Die teilweise heftige Kritik an V. Gergievs Leitung in der Presse kann ich nicht vollständig verstehen. Ja, es war streckenweise ein bisserl lahmer als es hätte sein müssen, aber es war keine Katastrophe. Und gesungen wurde rundum gut.
 
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Auf Anregung hin aus dem Thread:Was mich glücklich gemacht hat:

letzten Sonntag 11.08.19 : Bayreuth; Lohengrin

Elsa: Camilla Nylund

Lohengrin: Pjotr Beczala

König Heinrich: Georg Zeppenfeld

am Pult: Thielemann

Unsagbar märchenhaft!! Eine Einheit aus Musik, Bühnenbild, Inszenierung so traumhaft, wie lange nicht erlebt. Eine Liebesgeschichte ins Zeitlose gebracht und ich als Zuschauer gefühlt mittendrin.

Würde das am liebsten gleich nochmal besuchen… klare Empfehlung an das Forum… es gab mittags vor Beginn noch einige Einzelplätze von privat zum Normalpreis -> 2020!

Viele Grüße
Schunkelmusiker
 
Heute auf Arte 2o:15. - Salzburger Festspiele 2019. - Orpheus in der Unterwelt .
Leider zur gleichen Zeit auf 3 SAT Luzern Festival 2018. :cry2:
 

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