Das Handgelenk: Statisch gerade oder "ostslawische Welle"?

Und schnelle Akkord-Repetitionen wie in Schuberts Erlkönig. Da werden die Akkorde vom Arm aus gestoßen.

Wenn ich den Erlkönig in einem etwas zügigeren Tempo zu Ende reiten will, dann bewegt sich mein Handgelenk ganz erheblich auf und ab und zwar nach dem Metrum 3er oder 6er Gruppen.
Dadurch werden immer etwas andere Muskelpartien beansprucht und das entspannt (etwas!).
 
Wenn ich den Erlkönig in einem etwas zügigeren Tempo zu Ende reiten will, dann bewegt sich mein Handgelenk ganz erheblich auf und ab und zwar nach dem Metrum 3er oder 6er Gruppen.
Dadurch werden immer etwas andere Muskelpartien beansprucht und das entspannt (etwas!).
Ja. Das habe ich auch festgestellt. Ich darf nur nicht wie sonst das Handgelenk bewusst und aktiv bewegen, sonst verkrampfe ich. Aber die Bewegung geschieht passiv.
 
@Marlene
Du bist hier sehr beliebt. Warum nimmst du nicht deine Handbewegungen per Video auf und stellst sie hier ein zur Analyse?
Es werden dir sicher User helfen ... .
So einfach könne es sein.;-)
 
Danke, @Ellizza, das meine ich mit "Dromedar-Handgelenk" und ich finde, dass dies alles andere als "durchlässig" aussieht, auf mich wirkt es verkrampft. Aber anders kann man das anscheinend nicht spielen.
 
Ich würde es nicht verkrampft nennen sondern als Spiel mit größtmöglicher (noch gesunder) Spannung.
Gewichtheben ist ja auch nicht verkrampft, sondern so gespannt wie nötig, aber gleichzeitig so entspannt wie möglich.
 
Wenn man nur den äußeren Anschein imitiert, macht man es wahrscheinlich verkrampft.

Wenn man versucht die gleiche Wirkung zu erzielen, wird man merken, dass es wirklich verkrampft nicht funktioniert.
 
Die Hohlform macht die Hand besonders stabil, damit die Energie nicht im Gelenk verpufft (oder damit das Repetieren läuft).
Im folgenden Video ist diese Spielart für kraftvolle Akkordfolgen eingesetzt:

View: https://youtu.be/Bhj7hunyVjw
Noch zum Erlkönig:
Das Repetieren selbst ist hier auch weniger eine aktive Bewegung, sondern mehr ein (kontrolliertes) Muskelzittern dicht am Auslösepunkt der Taste.
 
Noch zum Erlkönig:
Das Repetieren selbst ist hier auch weniger eine aktive Bewegung, sondern mehr ein (kontrolliertes) Muskelzittern dicht am Auslösepunkt der Taste.
Sorry - aber wenn du den Erlkönig spielen könntest, wüsstest du, dass das Quatsch ist. Es gibt die von dir beschriebene Technik zwar, sie kommt aber nur in seltenen Spezialfällen als Tremolo-Effekt zur Anwendung. Im Erlkönig oder auch in der 6. Ungarischen Rhapsodie ist sie vollkommen unbrauchbar.
 
Sorry - aber wenn du den Erlkönig spielen könntest, wüsstest du, dass das Quatsch ist. Es gibt die von dir beschriebene Technik zwar, sie kommt aber nur in seltenen Spezialfällen als Tremolo-Effekt zur Anwendung. Im Erlkönig oder auch in der 6. Ungarischen Rhapsodie ist sie vollkommen unbrauchbar.

Es würde auch vom Tempo her kein Sinn machen.

Dieses Vibrato bzw. -tremolo lebt ja bewegungsmäßig davon, dass es sehr sehr schnell ist (vibrieren bzw. "zittern"). Ein solch schnelles Tempo der Oktav-Repetitionen könnte man in der 6. Rhapsodie dann aber bei den direkt anschließenden Oktav-Läufen und -Sprüngen (direkt davor und danach) gar nicht durchhalten.

Im Gegenteil muss man in der 6. Rhapsodie bei den Oktav-Repetitionen aufpassen, dass man vom Tempo nicht übersteuert. Sonst wäre der Oktaventeil vom Tempo her insgesamt verzerrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry - aber wenn du den Erlkönig spielen könntest, wüsstest du, dass das Quatsch ist. Es gibt die von dir beschriebene Technik zwar, sie kommt aber nur in seltenen Spezialfällen als Tremolo-Effekt zur Anwendung. Im Erlkönig oder auch in der 6. Ungarischen Rhapsodie ist sie vollkommen unbrauchbar.
Bei mir ist es auch so: Je schneller ich den Erlkönig spiele (Viertel = 160), umso stärker wird die Bewegung zu einem vertikalen Zittern, wie @Ellizza es beschrieben hat. Mit Spannung (nicht Verkrampfung) vom Oberarm bis zu den Fingerspitzen. Dieser ganze Bereich ist ein Bewegungselement, ohne Unterteilung in kleinere Bewegungseinheiten wie sonst. Das Spielen fühlt sich auch deutlich mechanischer an als sonst.
 

Bei mir ist es auch so: Je schneller ich den Erlkönig spiele (Viertel = 160), umso stärker wird die Bewegung zu einem vertikalen Zittern, wie @Ellizza es beschrieben hat. Mit Spannung (nicht Verkrampfung) vom Oberarm bis zu den Fingerspitzen. Dieser ganze Bereich ist ein Bewegungselement, ohne Unterteilung in kleinere Bewegungseinheiten wie sonst. Das Spielen fühlt sich auch deutlich mechanischer an als sonst.

Ich weiß was du meinst.

Ellliza hatte aber geschrieben, dass die von ihr beschriebene Technik "weniger eine aktive Bewegung" sei und "dicht am Auslösepunkt der Taste".

Das ist nochmal etwas anderes, als das was du beschreibst.
 
Bei mir ist es auch so: Je schneller ich den Erlkönig spiele (Viertel = 160), umso stärker wird die Bewegung zu einem vertikalen Zittern, wie @Ellizza es beschrieben hat. Mit Spannung (nicht Verkrampfung) vom Oberarm bis zu den Fingerspitzen. Dieser ganze Bereich ist ein Bewegungselement, ohne Unterteilung in kleinere Bewegungseinheiten wie sonst. Das Spielen fühlt sich auch deutlich mechanischer an als sonst.
Das ist ja ok. Niemand spielt sowas mit schlabbrigen Gelenken. Aber dicht am Auslösepunkt kann man keine Repetitionen im f bzw. ff spielen. Mit "Zittern am Auslösepunkt" kann man beispielsweise die Repetitionen am Beginn von Scarbo spielen. Das klingt sogar besser als mit Fingerwechseln, weil man die einzelnen Anschläge dann nicht so genau hört - was dem klanglichen Eindruck eine Tremolos der tiefen Streicher entspricht. Beim Erlkönig fließt aber in den Triolen die ganze Energie des Stücks - das muss rhythmisch absolut präzise und mit "Willen" gespielt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Zittern wird übrigens leichter, wenn man sich vorstellt, dass der Arm der Sohn ist, der ja im Gedicht von Goethe auch zittert.
Genial, wie Schubert hier das stürmische Reiten durch Nacht und Wind und gleichzeitig die Angst des Sohnes in die eine Bewegung bzw. musikalische Emotion des stürmischen Zitterns gelegt hat.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das eröffnet das Thema der motivischen Visualisierung beim Spielen. Da kann man bei vielen Spitzenpianisten am körperlichen Ausdruck ahnen, wie Musik und innere Vorstellung zusammenlaufen.
 

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