Sind Klavier-YouTuber wirklich so profesionell?

Aber da es stimmt dass ich nicht wirklich einschätzen kann wie gut gut ist würde ich mich über weitere Beurteilungen freuen. :)
Na gut ist, was mir richtig gut gefällt. Und wenn mir etwas richtig gut gefällt, dann schaue und höre ich mir nicht nur ein Video an, sondern mehrere, falls vorhanden. Dann kann man ja für sich selbst vergleichen.
Bin aber weit davon entfernt, nur an Hand eines Videos bei einem Werk von Chopin einfach einmal so sagen zu können, wie gut oder schlecht das ist. Bei einem anderen Werk von Chopin hatte ich mir drei oder vier Videos angehört und nach Gefühl verglichen. Was ich mir ansonsten anhöre, geht aber etwas einfacher zu vergleichen.
 
Mal nebenbei für die doofen Amateure :
Was konkret ist denn an der Impromptuaufnahme eigentlich so schlecht ?
(Falls jemand antwortet, dann bitte Klartext ohne ätherisches Blabla und nebulöses Geschwurbel) :005:
 
@Melegrian
Da stimme ich Dir zu. Aber was genau macht den Unterschied ? Die Dynamik, das Rubato oder der bessere Flügel ??
 
..., hört sich für meinen Geschmack etwas besser an.
Das erste sieht nur etwas besser aus.

@Melegrian
Da stimme ich Dir zu. Aber was genau macht den Unterschied ? Die Dynamik, das Rubato oder der bessere Flügel ??

Habt Ihr sie noch alle???

Geht lieber in den Wald, Ihr Stubenhocker, und guckt Euch dieses astreine hochambitionierte mit der heißen Nadel gestrickte Laienvideo an (vielleicht bringt Euch das mal auf andere Gedanken...):


View: https://m.youtube.com/watch?v=FV46dxkFd2Q
 
Tassächlich müsste man hier Blindtests durchführen. JEDER wird beeinflusst! Und so, wie die einen video 1 abstößt, weil sie einem völlig anderen sozialisierungsbla durchlaufen haben und demnach einen ganz anders bevorurteilten Erwartungshorizont haben, zieht es die anderen, (wiederum aufgrund ihres Hintergrunds) magisch an. Schade dass das alles auf dem Rücken "der Musik" geschieht.

Ich hatte es vor ein paar Jahren mal erwähnt in einem ähnlichen Faden. Ich MUSS Sex und (Klavier-) Musik trennen, und Pornos mit Musik gehen gar nicht. Warum? Weil ich "ganz gut hinhören gelernt haben durfte". Optische Informationen brauche ich da nicht bzw. sie werden ohnehin durchblickt.""

Wenn allerdings (wie in den meisten Präsentationen auf YouTube) der Optische Reiz einem "so ins Gesicht geschlagen wird", ist es mir zu anstrengend das alles runter-/ weg zu squelchen.

Klar kriege ich dann auch "Reizüberflutung" rein, aber jede Wahrnehmung hat (aufgrund meiner Sozialisation) einen ganz anderen Rattenschwanz an Interpretation und Gedankengängen etc.

UND NEIN! Ich denke nicht: "Geile Sau, nimm mich" , mit Verlaub; sondern eher was in Richtung "arme Welt", jetzt sind schon die Blinden Taub. Stelle mir die Produzenten vor wie sie ihre Zielgruppen ausloten, melken wollen und das ganze Brimborium der prä- pro und postproduktion. Instzenierung. Schall, Nichts.

Zumindest von meiner Warte aus.

Außerdem denke ich, dass ein äußerlich so "schön" produzierter Mensch kein wildromantisches Interieur hat. Die hat schon auf dem Schulhof alle gekriegt, die sie haben wollte, und war bestimmt schon immer Prinzessin etc. etc. ... was will sie mir (meinem Interieur) von Chopin erzählen?

Außerdem kann sie nie etwas entwickeln was in die Richtung Weisheit, Lebenserfahrung. Dazu bedarf es mehr Selbstreflexion und Wesenssedimentation als "#wie pose ich denn mal in 5 Minuten".

Ich würde auch nicht zum Herrn Garrett gehen. Kb. Ich krieg in nen einbeinigen Straßen- Bettel- Mafiosi mehr Melancholie hineininterpretiert, als in eine PERFEKTE SHOW.

ESC war der tod für mich. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas so eklig auf mich wirken kann.

Ich bin zu unvermögend und knapp denkend, als dass ich das, was ich sagen will ausdrücken kann. Dennoch glaube ich, dass vieles mit Intro- und Outrospektion zusammen hängt.

Indem wir uns häufiger von außen und über andere sehen wollen, "posen" , macht das etwas mit unserer/m inne(ren) Haltung. Wir Wechselwirken manipultaiver (auf visueller Ebene) mit der Außenwelt.

Zum Anfang zurück: genauso wie ""Amateuere" nicht vor AHHHHHH! gefeit sind, sind "Semi- Profis" nicht vor großen Namen, Reputation etc. gefeit. Ihre Realität KANN ihnen nur "vorgaukelnt", "random pianist" IST gut, weil mein ganzes Umfeld ihn gut findet, mein Lehrer immer nur schwärmte, er Preis xyz hat, dort lehrt bla.

Ergo: Es gibt keine Wirklichkeit nur Glaubenspotentiale und ihre schwappende Anhängerschaft, Buhlen und Aufwiegler...
 
Zuletzt bearbeitet:
@mick
Wenn man es nicht begründen kann ist es wohl doch Geschmacksache :lol:
 

Was gibt's da zu begründen? Chopin hat das Werk aus gutem Grund nicht veröffentlicht. Bedauerlicherweise hat er es nicht in den Kamin geworfen, sonst hätte sich Julian Fontana später nicht über den Willen des Komponisten hinwegsetzen können.

Echt jetzt? Also mir gefällt´s.

Ich hab zwar null Ahnung von Klassik, aber ich habe da so eine Idee, was du meinen könntest:
TEY. Nur auf höherem Niveau. So in etwa?
 
@mick “Was gibt's da zu begründen? Chopin hat das Werk aus gutem Grund nicht veröffentlicht. Bedauerlicherweise hat er es nicht in den Kamin geworfen, sonst hätte sich Julian Fontana später nicht über den Willen des Komponisten hinwegsetzen können.“

Da gibt es aber ganz andere Meinungen. Z.B. von Huneker und Jonson.
Es ist die Rede von einem der bedeutendsten posthum veröffentlichten Werke Chopins.
Die Abqualifizierung kann ich nicht nachvollziehen und müsste schon stichhaltig begründet werden.
 
Die Abqualifizierung kann ich nicht nachvollziehen
Die Abqualifizierung hat Chopin höchstpersönlich vorgenommen. Ob du das nachvollziehen kannst, wird ihm herzlich egal gewesen sein. Ich kann es jedenfalls sehr gut nachvollziehen.

Es ist die Rede von einem der bedeutendsten posthum veröffentlichten Werke Chopins.
Das ist kinderleicht zu behaupten - unter den posthum veröffentlichten Werken Chopins befindet sich praktisch nichts Bedeutsames, höchstens abgesehen von ein paar kleinen Mazurken, die als Einzelwerke schlecht veröffentlicht werden konnten und die vermutlich für eine noch zu vervollständigende Sammlung vorgesehen waren. Der Rest sind Gelegenheitswerke bzw. Jugendwerke ohne nennenswerten Belang.*) Chopin war zu Lebzeiten populär genug, um alles veröffentlichen zu können, was er für veröffentlichenswert hielt. Das Fantaisie-Impromptu gehörte nicht dazu.

*) Belang haben sie höchstens aus musikwissenschaftlicher Sicht, weil man an ihnen die Entwicklung Chopins von dem vorromantischen Stil Joseph Elsners zu einem einzigartigen Individualstil nachvollziehen kann.
 
Das ist doch keine Begründung. Du wiederholst Dich einfach nur.
 

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