3 wichtige Klavier Übe-Tipps

Ja in der Tat, so ist es!! Gutes Üben ist extrem anstrengend!
Weniger körperlich als geistig!

Das sehe ich auch so. Deswegen wechselt man beim Üben auch gern ab mit nicht so anstrengenden Einheiten und Einheiten, die hohe Konzentration erfordern.

Es stellt sich für mich auch die Frage, WAS Mozart4ever anstrengend findet: einerseits kostet es immer Energie und Kraft, Gewohnheiten zu ändern. Andererseits knüpft direkt an hasenbeins Übeaxiom 1

Sondern es heißt, dass zweckmäßiges Üben bedeutet, dass man STETS so übt, dass fehlerfreies Spielen der Passage problemlos möglich ist. Man könnte fast sagen, dass das das Übe-Axiom Nr. 1 ist.

Alle weiteren Vorgehensweisen - also wie man dementsprechend Tempi verlangsamt, kurze Segmente rausnimmt, Bereiche vereinfacht / abwandelt etc. - ergeben sich aus dieser zentralen Vorgabe.

an, dass man sich das Üben leicht machen sollte. Denn es sollte immer noch genug Aufmerksamkeit für das Hören des Klangs (sich selber zuhören) und für die Körperwahrnehmung (wie fühlt es sich an) übrig bleiben und dann macht man kaum Fehler.

Gerhard Mantel nennt ein Üben, das fordert, aber nicht überfordert, das Prinzip der rotierenden Aufmerksamkeit, bei dem man seine Aufmerksamkeit wie einen Scheinwerfer auf nur einen einzigen musikalischen/technischenAspekt richtet.

Wenn man ein neues Stück erarbeitet, kann das z.B. nur die Tonhöhe sein (Rhythmus erst mal weglassen), nur Fingersätze o.ä.. Später nur die Dynamik oder Phrasierung oder Artikulation.... .

Je geübter man wird, desto mehr Aspekte kann man dann zu einem zusammenfassen.

Auch bei Problemen hilft es, sich die Frage "Wie kann ich es mir leichter machen?" zu stellen. Und ein Problem in viele kleine Einzelschritte zu unterteilen. Nichts ist schlimmer und kontraproduktiver, wenn man das Gefühl hat, man müsse auf dieses und jenes achten, dann noch auf die Klangbalance, ach, und da spiele ich oft falsch, und da stocke ich ja auch noch, Hilfe......:008::009: :003:. Es ist einfach viel zu viel und das ist nicht nur anstrengend, sondern bringt auch nichts.

Deswegen interessiert es mich, was denn so anstrengend ist, wenn du die Tipps deines KL's befolgst, liebe Mozart4ever! :)

Liebe Grüße

chiarina
 
aber oft eben nicht. Weil ich es total anstrengend finde, es schlaucht mich, es powert mich aus und das fühlt sich an wie nach einem Marathonlauf.
Tja, dann hat doch Hasenbein, der Vollchecker, das genau richtig gecheckt. ;-)
Klar strengt es an, ganz genau so zu üben wie es sinnvoll ist. Man arbeitet voll konzentriert an seinen Grenzen. Wäre irgendwie komisch, wenn das nicht total anstrengend wäre.
 
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Zuletzt bearbeitet:
Was lässt Dich ungern oder oft nicht nach der Vorgabe des KL üben? Die Angst vor Anstrengung?

Ne, Angst habe ich nicht, ich drücke mich nur zu oft davor so zu üben, weil mir davon schnell der Kopf raucht.


Ich denke schon, dass es zweckmäßig ist.

Deswegen interessiert es mich, was denn so anstrengend ist, wenn du die Tipps deines KL's befolgst

Wenn es wo hakt oder ich musikalisch nicht durchblicke soll ich die Stimmen einzeln spielen. Das bringt mich total durcheinander, weil ich das mit den Fingersätzen nicht passt wenn die anderen Finger nix tun. Wenn man mit der ganzen Hand (also ich meine, wenn man alles spielt) wissen die Finger wo sie drauf müssen. Aber Stimmen einzeln bringt mich total durcheinander. Er will auch, dass ich einfach mitten drin im Takt anfange zu spielen, auch rückwärts, Note für Note. Zeigt aufs Notenblatt und sagt, wo ich loslegen soll. Oh Mann, das ist schlimm weil ich dann das Gefühl habe die Noten nicht mehr zu kennen. Ich starre wie blöde auf das Papier und sehe nur ‘chinesische Schriftzeichen’.
 
@Mozart4ever
Ha! Erwischt! Alles, was irgendwie nützlich in Bezug auf Sicherheit und Weiterkommen ist, ist dir zu anstrengend.
Mach es einfach. Du glaubst nicht, wie gut die Tipps sind und wie sehr du davon profitierst, dich da wirklich mal durchzuquälen. Da macht man nichts kaputt, wenn die Fingesätze anders sind, darum geht's da nicht. Ein (!) Zweck davon ist, den Automatismus der Hände zu durchbrechen, damit der Kopf mitmacht und weiß, was gespielt werden soll.
 
Wenn es wo hakt oder ich musikalisch nicht durchblicke soll ich die Stimmen einzeln spielen. Das bringt mich total durcheinander, weil ich das mit den Fingersätzen nicht passt wenn die anderen Finger nix tun. W

Da sieht man eben, ob man ein Stück kennt, oder nur die Finger darauf getrimmt hat bestimmte Wege abzulaufen!
Ein dreifach Hoch auf Deinen Klavierlehrer!!!

Auch sehr gut: Linke Hand Texte mit beiden Händen spielen, lh oktaviert die Basslinie nach unten, rh spielt die Harmonien.
 
Ne, Angst habe ich nicht, ich drücke mich nur zu oft davor so zu üben, weil mir davon schnell der Kopf raucht.



Ich denke schon, dass es zweckmäßig ist.



Wenn es wo hakt oder ich musikalisch nicht durchblicke soll ich die Stimmen einzeln spielen. Das bringt mich total durcheinander, weil ich das mit den Fingersätzen nicht passt wenn die anderen Finger nix tun. Wenn man mit der ganzen Hand (also ich meine, wenn man alles spielt) wissen die Finger wo sie drauf müssen. Aber Stimmen einzeln bringt mich total durcheinander. Er will auch, dass ich einfach mitten drin im Takt anfange zu spielen, auch rückwärts, Note für Note. Zeigt aufs Notenblatt und sagt, wo ich loslegen soll. Oh Mann, das ist schlimm weil ich dann das Gefühl habe die Noten nicht mehr zu kennen. Ich starre wie blöde auf das Papier und sehe nur ‘chinesische Schriftzeichen’.
Ich bin ja ziemlich sicher: Die meisten würden, mit einer (natürlich rein theoretischen) Situation konfrontiert, in der ihr Leben davon abhinge, das oben Geschilderte hinzubekommen, es ohne Weiteres schaffen.

Da ist nur in vielen eine Trägheit, irgend so etwas wie ein "tief verankerter Unwillen", sich bei etwas, was "Spaß" machen soll, mal ein wenig stärker anzustrengen.

Asiaten sind kein bisschen "begabter" oder intelligenter; es ist dort nur (noch...) unhinterfragter kultureller Bestandteil dass man sich halt beim Instrumentenlernen ins Zeug zu legen hat, sonst gibt's Ärger. Und nirgends ein Elternteil, der so was sagt wie "mein Sohn soll ja kein Konzertpianist werden".
Also klappt das auch mit dem Konzentrieren.

Hier aber wird das als "Zwang" verteufelt...
 
Unsere lieblichen wohlbehüteten Freuderlebniszögling*innen machen sich lieber jahrelang "Gedanken über das Traumkleid zum Abiball wobei sie nach Kräften von der stolzen modebewußten Angehörigenschaft unterstützt werden:lol::lol::drink::drink:
 

:angst::dizzy: Wusste nicht, dass Klavier spielen so gefährlich ist.
 
Nicht zu schwere Stücke üben (manchmal kann auch ein zu schweres Stück oder Stellen daraus förderlich sein, vor allem, wenn die Motivation hoch ist)
So ging es mir mit der Chopin Etüde Op. 10/4 - sicher noch eine Nummer zu groß für mich und auch wenn ich nicht über ca. Tempo Halbe=70 rausgekommen bin, hab ich richtig viel gelernt an dem Stück.
 
War klar, dass das hier natürlich welche in den falschen Hals kriegen und "schwarze Pädagogik!" buhuhuen.

Dann vergleicht es doch einfach z.B. mit Bergsteigen oder Flugzeug fliegen.

Das sind Tätigkeiten, bei denen man für schlechte Konzentration ggf. einen sehr hohen Preis bezahlt. Was passiert dort also? Man fuckin' schafft es, sich sehr zu konzentrieren, sehr im "Hier und Jetzt" zu sein. Und ich habe noch nicht von Leuten gehört, die berggestiegen sind und anschließend geheult haben "Boah, das erfordert mir echt zu viel Konzentration! Da weiß ich gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht!". Sondern wer das mal gemacht hat, weiß, was für ein geiles Gefühl es ist, wenn zwangsläufig (!) alle ablenkenden Gedanken abgeschaltet werden und man nur noch auf das fokussiert ist, was HIER und JETZT als NÄCHSTES getan werden muss. Sowohl in dem Moment als auch im Nachhinein tut einem das sehr gut, man fühlt sich besser, lebendiger, kompetenter, "im Einklang".

Klavierspielen und -üben jedoch besitzt für die meisten Spieler nicht diese Wichtigkeit, diese "Dringlichkeit".

Anderes Beispiel zum Vergleich: Früher schrieb man auf Schreibmaschine. Man konnte einmal Getipptes nicht korrigieren - ja, es gab zwar Tipp-Ex, aber es sah nicht schön aus, weswegen man es so weit wie möglich vermied. Das Bewerbungsschreiben musste sehr ordentlich aussehen und zudem in gutem Deutsch verfasst sein. Also brachte man es ohne große Probleme zustande, fehlerfrei oder doch weitgehend fehlerfrei zu tippen, denn man wusste, dass man sonst das Papier wegschmeißen und nochmal anfangen "durfte".

Heute hat man Computer, und man kann daher stets nach Belieben korrigieren. Dies führt dazu, dass heute keiner mehr fehlerfrei tippen kann bzw., wenn mit der Aufgabe konfrontiert, es dennoch zu tun, das als SEHR anstrengend empfindet. Zumal die Aufgabenstellung ja als "sinnlos" empfunden wird.

Ich hoffe, es wird jetzt deutlich, dass das Vorhandensein eines "Zwanges" im Hintergrund, sich zu konzentrieren, damit nicht etwas Ärgerliches bis Gefährliches passiert, nicht das Geringste mit "schwarzer Pädagogik" oder ähnlich "Bösem" zu tun hat. Sondern der "Zwang" ist im Gegenteil potentiell förderlich, in einen "meditativen" Hier-und-Jetzt-Geisteszustand zu geraten, der sehr erstrebenswert ist.

Mir kommt eine These in den Sinn, werfe die mal als Diskussionsgrundlage in den Raum:

Je "konsequenzenloser" die eigenen Handlungen werden, desto träger, unfokussierter und unzufriedener wird man.
Die heutige Pädagogik, die versucht, Schülern so viele Konsequenzen wie möglich zu ersparen, ist daher schädlich.
 

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