Sehr leichtgängige Manuale

  • Ersteller des Themas St. Francois de Paola
  • Erstellungsdatum

St. Francois de Paola

St. Francois de Paola

Dabei seit
20. Apr. 2015
Beiträge
989
Reaktionen
831
Wollte mal fragen, wie findet ihr das? Mögt ihr das oder eher nicht? Ich sage ganz ehrlich, ich mag das nicht besonders. Ich mag es lieber, etwas mehr Kraft geben zu müssen, als eine Taste nur angucken zu müssen, um einen Ton auszulösen.
Habt ihr da eine bestimmte Technik oder Herangehensweise? Bei mir hilft ein wenig auswendig spielen, um sehen zu können, was ich da tue, um ja keine falsche Taste anzutitschen.

Ich finde das nach wie vor aber schwierig, insbesondere bei mechanischen Manualtrakturen, wenn man vom Hauptwerk aufs Positiv oder Schwellwerk mit deutlich weniger Widerstand wechselt.
 
Bei guten Instrumenten sollten die Mechaniken der Manuale in etwa ähnlich sein.
Ein zu leicht eingerichtete Traktur birgt die erhöhte Gefahr von 'Streifschüssen'.
Die richtige Balance von Druckpunkt und Ventilfeder kann da hilfreich sein.
 
Ich habe aber noch kein Instrument erlebt, bei dem bei gezogener Koppel beide/alle drei Manuale noch gleich leicht oder schwer gehen (außer bei elektrischer Manualtraktur).
 
Wo war die Rede von den Koppeln in deinem ersten Post?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich an die verschiedensten Manuale gewöhnt. Wenn man auf sehr vielen unterschiedlichen Orgeln spielt, wird das irgendwann Routine. Der Blick bleibt in den Noten, nur am Anfang auf einer neuen Orgel erlaube ich mir ab und an mal einen kurzen Blick. Eigentlich braucht es den nicht, man hört ja alles wichtige, er beruhigt aber ungemein.
Man weiß doch nach einiger Zeit auch, dass eben das eine Manuale etwas anders funktioniert als das andere. Etwas nervig finde ich dabei nur einige pneumatischen Orgeln. Es gibt bei uns eine, bei der jedes Manual ein wenig unterschiedlich verzögert. Das hört man im Kirchenschiff schon kaum noch, da wirklich minimal, kann aber am Instrument schon verwirren - gerade bei rhythmischen Stücken.
 
Ehrlich gesagt finde ich etwas zu leichtgängige Manuale angenehme zu spielen, als diese "damusstduaberwirklichganzfestdraufdrückendamitdaeinTonkommt"-Manuale. Ich rede hier aber immer noch von sich noch in spielbaren Rahmen befindenden Instrumenten, nicht von Labbertasten. Wenn die Traktur mechanisch ist, kannst du da mit Koppeln ganz gut gegenansteuern.
 
Wenn die Traktur mechanisch ist, kannst du da mit Koppeln ganz gut gegenansteuern.

Ich habe tatsächlich mal auf dem HW gespielt, kein einziges HW-Register gezogen und die Koppel zum SW betätigt. Ich habe die Stelle auf dem SW sonst einfach jedes Mal versiebt.
Wenn man aber z.B. bei barocke Literatur ein Echo oder Ähnliches auf dem II. (oder III.) Manual spielt, geht das nicht.
 
Man sollte bei mechanischen Orgeln noch in Betracht ziehen, dass die Orgeln dann inkl. der mechanischen Koppeln nicht allzu schwer gehen. Voraussetzung dafür sind bis zu einem gewissen Grad leichtgängige Mechaniken. Schwerer wird's dann mit den Koppeln ohnehin.

Besonders zu schätzen weiß ich leichtgängige mechanische Koppeln. Die Orgel von Anton Skrabl/Slowenien, Rogaska Slatina, sind ein Musterbeispiel dafür. Hier merkt man kaum, dass ein 2. Manual dazu gekoppelt wurde.

Johannes
 
Es gibt auch Kleinorgeln, wo speziell die Koppeln sehr schwer gehen.

Wie schwer eine mechanische Koppel geht, hängt weniger von der Orgelgröße, als von der tatsächlichen Hebelwirkung lt. Bauweise ab. Auch größere Orgeln können leichtgängige Manualkoppeln haben.
 
Ehrlich gesagt finde ich etwas zu leichtgängige Manuale angenehme zu spielen, als diese "damusstduaberwirklichganzfestdraufdrückendamitdaeinTonkommt"-Manuale. Ich rede hier aber immer noch von sich noch in spielbaren Rahmen befindenden Instrumenten, nicht von Labbertasten. Wenn die Traktur mechanisch ist, kannst du da mit Koppeln ganz gut gegenansteuern.

herrlich: "damusstduaberwirklichganzfestdraufdrückendamitdaeinTonkommt"-Manuale :004:

sehr angenehm auch, wenn man ewige Sechzehntelläufe hat, und das Ding dann nicht genug auf dem Klavier geübt hat..da kommt Freude auf...;-)
 

sehr angenehm auch, wenn man ewige Sechzehntelläufe hat, und das Ding dann nicht genug auf dem Klavier geübt hat..da kommt Freude auf...;-)

Ich habe das Gefühl, auf dem butterweichen Schwellwerk meiner Hauptübeorgel schadet das echt, manche Sachen auf dem Klavier zu spielen.
Hab das auch mal aufgenommen, den Mittelteil spiele ich auf dem eigentlich Klavier immer ohne Fehler, auf dem blöden Schwellwerk quasi nie:


View: https://www.youtube.com/watch?v=1waf94d5MG8


Dummerweise ist der Vorführeffekt, dass ich natürlich, wenn ich aufnehme, etwas nervös bin, das Tempo nicht immer sauber halte, den Pedallauf im Präludium gleich mal ordentlich versemmel und im Pedal warum auch immer völlig inkonsistent phrasiere (ganz davon ab, dass ich viel zu sehr aus dem Bein und zu wenig aus dem Fußgelenk spiele).
Das kann ich aber besser, den Mittelteil kann ich dagegen nicht besser als im Video. Da geht immer was daneben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dummerweise ist der Vorführeffekt, dass ich natürlich, wenn ich aufnehme, etwas nervös bin, das Tempo nicht immer sauber halte, den Pedallauf im Präludium gleich mal ordentlich versemmel und im Pedal warum auch immer völlig inkonsistent phrasiere (ganz davon ab, dass ich viel zu sehr aus dem Bein und zu wenig aus dem Fußgelenk spiele).
Das kann ich aber besser, den Mittelteil kann ich dagegen nicht besser als im Video. Da geht immer was daneben.
Passt dir die Höhe der Orgelbank? Sitzt du vielleicht etwas zu tief?
 
Ich habe das Gefühl, auf dem butterweichen Schwellwerk meiner Hauptübeorgel schadet das echt, manche Sachen auf dem Klavier zu spielen.
Hab das auch mal aufgenommen, den Mittelteil spiele ich auf dem eigentlich Klavier immer ohne Fehler, auf dem blöden Schwellwerk quasi nie:


View: https://www.youtube.com/watch?v=1waf94d5MG8


Dummerweise ist der Vorführeffekt, dass ich natürlich, wenn ich aufnehme, etwas nervös bin, das Tempo nicht immer sauber halte, den Pedallauf im Präludium gleich mal ordentlich versemmel und im Pedal warum auch immer völlig inkonsistent phrasiere (ganz davon ab, dass ich viel zu sehr aus dem Bein und zu wenig aus dem Fußgelenk spiele).
Das kann ich aber besser, den Mittelteil kann ich dagegen nicht besser als im Video. Da geht immer was daneben.

Klar, das kann im umgekehrten Fall auch passieren, ich ging ja von dem extrem schweren Anschlag einer ( weniger toll gemachten) mechanischen Traktur aus: da hilft es schon, nicht auf einem Softie geübt zu haben. Grundsätzlich aber gilt m.E, das man viel leichter von schwer auf leicht umstellen kann, als von leicht auf schwer.
 
Grundsätzlich aber gilt m.E, das man viel leichter von schwer auf leicht umstellen kann, als von leicht auf schwer.

Dann bin ich ein Sonderfall. Wobei es auch etwas darauf ankommt, was man spielt und wie schnell.
Meinen C-Kurs-Orgelunterricht hatte ich an einer dreimanualigen mechanischen Orgel von Willi Peter. Da war es wirklich keine Freude mit Koppeln zu spielen. Die ging ohne Koppel schon schwerer als eigentlich jedes Klavier. Vielleicht bin ich davon noch geschädigt.
 
Als ich zum ersten Mal auf einer rein pneumatischen Orgel von ca 1910 gespielt habe (vorher ausschließlich mechanisch), habe ich mich total unwohl gefühlt und gedacht, ich spiele auf einem Kissen.
Da musste erst einmal einiges an Spielerfahrung auf unterschiedlichen Instrumenten hinzukommen, bevor mir das nichts mehr ausgemacht hat.
 
Bei pneumatischen Tastaturen muss ich auf alle Fälle noch eine gewisse Verzögerung mit einkalkulieren. Auch eine gut eingestellte pneumatische Traktur kann präzise - wenngleich auch etwas später - auf den exakten Tastenanschlag reagieren. Nur habe ich halt das "Feedback" nicht sofort, wie bei einer mechanischen Traktur - sondern etwas zeitverzögert.
 
Bei pneumatischen Tastaturen muss ich auf alle Fälle noch eine gewisse Verzögerung mit einkalkulieren. Auch eine gut eingestellte pneumatische Traktur kann präzise - wenngleich auch etwas später - auf den exakten Tastenanschlag reagieren. Nur habe ich halt das "Feedback" nicht sofort, wie bei einer mechanischen Traktur - sondern etwas zeitverzögert.

Gauf,
die Verzögerung kommt dem alten Menschen entgegen. Irgendwann schlägt man die Taste an und hört nix mehr. :lol::angst:

Gauf!, oder so :017:
 
Als ich zum ersten Mal auf einer rein pneumatischen Orgel von ca 1910 gespielt habe (vorher ausschließlich mechanisch), habe ich mich total unwohl gefühlt und gedacht, ich spiele auf einem Kissen.
Da musste erst einmal einiges an Spielerfahrung auf unterschiedlichen Instrumenten hinzukommen, bevor mir das nichts mehr ausgemacht hat.

Das ist dann ja eh nochmal ein ganz anderer Schnack:-D
 

Zurück
Top Bottom