TEY-Improvisation

Nach den andauernden Diskussionen hab ich @mick mal die Arbeit abgenommen und für euch ein bisschen easy listening improvisiert. Könnte so noch stundenlang weitergehen. Wird aber nicht mehr spannender... :004:
Nein, es gibt keine Noten...


View: https://youtu.be/DZ72aw0GCcE

Hätte Mick die Arbeit machen können? Er hat hier meines Wissens noch nie was rein gestellt und so weiß man überhaupt nichts über sein Spielen.
Zunächst mal Gratulation dass Du was rein gestellt hast was nicht auf Noten gedruckt ist. Das ist in diesem Umfeld schon mal sehr positiv zu bewerten.
Trotzdem - improvisiert hast Du nicht. Improvisieren geht anders.
 
Er hat hier meines Wissens noch nie was rein gestellt und so weiß man überhaupt nichts über sein Spielen.
Doch hat er.
Ich hoffe er macht sie noch.:-)
Ich traue es ihm jedenfalls zu. Sein Wissen um das Komponieren ist für TEY sicherlich mehr als ausreichend. Eine Improvisation hat er jedoch nie angekündigt.
 
Das ist eine sehr einseitige Definition von Improvisation. Meiner Ansicht nach ist Improvisation alles, was spontan und während des Spielens entsteht. Es steht nirgendwo, dass Wiederholungen dabei verboten sind.
Ich kann dir auch sonst nicht ganz folgen - der Einzige Inhalt dieses "Stückes" besteht doch darin, dass die Harmoniefolge gleich bleibt und der Klaviersatz sich verändert. Somit müsste ich eigentlich genau deine Definition von Impro treffen.
Improvisation muss meiner Ansicht nach überhaupt nicht tonal gebunden sein, sie muss nicht einmal an unser Tonsystem gebunden sein. Man kann auch mit Klängen oder gar Geräuschen improvisieren.

Es war trotzdem keine reine Improvisation, da gebe ich dir durchaus Recht! Aber aus einem anderen Grund: Ich habe einen Moment lang ausprobiert, was mir langweiliges an Variation einfällt, und habe diese Dinge dann aneinander gereiht. Die Ideen sind somit nicht ganz spontan entstanden, sondern ich habe sie ein paar Mal getestet und vorher entworfen.
 
Alles richtig. Nur würde niemand der haargenau zweimal das gleiche, und das über 4 Takte, spielt das als Improvisation bezeichnen.
In den zweiten 4 Takten machst Du wieder das gleiche. Du spielst ein Motiv über 4 Takte und wiederholst es Ton für Ton. Das ist gut wenn man es als Thema vorstellt, aber das als Improvisation zu bezeichnen? ...
Versuch doch mal melodisch ungebunden über Deine Harmoniefolge zu improvisieren. Also freie Melodielinien die nichts direkt mit Deinen 3 Themen zu tun haben.
 
Vielleicht muss ich's nochmal sagen - das ist kein ernst gemeinter Versuch, tolle Musik zu produzieren. Es ist eine Parodie. Ich weiß und es war Absicht, dass das langweilig und einfallslos war.

Ansonsten bin ich nach wie vor nicht deiner Meinung - Improvisation kann auch Wiederholung bedeuten, finde ich. Zum Beispiel, wenn man Minimal-Music improvisiert (Extrembeispiel).
 
Sagte ich ja dass Du Recht hast. Wiederholung ist ein legitimes Stilmittel in der Improvisation.
Aber mal ehrlich Stilblüte. In der Form wie Du es einsetzt klingt das eben überhaupt nicht nach Improvisation.
Aber lassen wir's gut sein. Mir ist eben in diesem Zusammenhang nur das Wort "Improvisation" etwas aufgestoßen.
 

Vielleicht muss ich's nochmal sagen - das ist kein ernst gemeinter Versuch, tolle Musik zu produzieren.
war mir von Anfang an klar.
Ich weiß und es war Absicht, dass das langweilig und einfallslos war.
das ebenfalls (war mir klar).
Ja, aber eine Parodie auf - wen oder was...?

Jemand (ein Profi) gibt sich ganz ernsthaft Mühe, eine Aufnahme zu erzeugen, die den eigentlich geringst denkbaren künstlerischen Gehalt hat - und hat großen Erfolg damit.

Eine Parodie auf jeden, der jemals eine musikalische Aufnahme gemacht hat? Eine Parodie auf - "musikalische Aufnahmen" an sich...?

Eine - die erste - "Anti-Aufnahme" der Musikgeschichte...?

Von mir 105 von 100 möglichen Punkten, @Stilblüte. Auch wenn Dir dieses kleine künstlerische Werk (leider) keinen Weltruhm einbringen wird - Punkte für Idee, Kreativität und Originalität gibt es allemal (von mir).

Viele Grüße
3K
 
Ich fand es supertoll und professionell umgesetzt. Hätte ich so niemals hinbekommen. :025:
 
Hatte ja versprochen, die Rolle des Mäuschens anzunehmen und die Löwen anzuhimmeln. Du hast immer was zu meckern, selbst, wenn ich ein Lieber bin :004:
 
Also hoffen wir mal, dass Blüte's künstlerische Betätigungen immer ernst genommen werden.
Übrigens ist eine Eigenschaft der Parodie, sich nicht erklären zu müssen
Und hoffen wir auch, dass wir "Parodien", wie alle künstlerischen Werke, auch gelegentlich analysieren sollten.
Ich fand es (...) professionell umgesetzt
Gut erkannt, und gehört auch zu den Besonderheiten dieses "Kunst-Stückchens".
Aber da wäre natürlich noch mehr zu nennen... ;-)
 
Ah Mist. Wie könnte ich an dem Stück noch konstruktiv arbeiten, so dass es richtig gut wird? :denken:
Vergiss es einfach. Der Grundansatz vor dem Spiel der ersten Note ist bereits vollkommen falsch.

Du bist doch zu anderen Gelegenheiten kreativ-künstlerisch oder kompositorisch aktiv? Dann vermutlich stets mit dem Ziel, dass Stilblütes ureigenster Ausdruckswille, Gestaltungs- und Klangwille deutlich wird, dass originelle Musik daraus entsteht, die außer Stilblüte so niemand anderes auf der Welt in der vorliegenden Gestalt hervorbringen würde. Wenn es anders wäre, würdest Du Dir mit Sicherheit keine vielstündigen Schreibarbeiten aufladen. Soll heißen: Könntest Du mit den so unglaublich simplen Materialien und Gestaltungsmitteln des Easy-Listening-Genres eine typische Stilblüte zaubern? So überzeugend, dass man von Dir kein weiteres Stück kennen müsste, weil alle anderen aus welchen Gründen auch immer der Welt abhanden gekommen sind?

Warum der Grundansatz so falsch ist? Weil Du die Relativierung bereits in den ersten Beitrag einbaust: "@mick mal die Arbeit abgenommen", "ein bisschen easy listening improvisiert", "Wird aber nicht mehr spannender...", "Nein, es gibt keine Noten..." - weil es ohnehin nicht der Mühe wert wäre, das als Notenbild aufzuschreiben? Einige stilistische Bezugspunkte wurden genannt wie Michael Nymans Filmmusiken, diverse Minimal-Art-Komponisten. Ich gebe mal als Denkanstoß eine Komposition vor, die aus Nebensächlichem Hauptsächliches gestaltet, athematisch, ohne jegliches motivisch-thematisches Arbeiten:



Auch das erste Klaviertrio lässt Nebensächliches ganz nach vorne:



Demnach gar nicht so leicht, "leicht anhörbare" Musik zu imitieren oder gar zu parodieren. Immerhin ist z.B. Einaudi Schüler von Luciano Berio, der als IRCAM-Direktor und Kompositionslehrer an der Juilliard School wahrlich nicht in stilistisch simpel gestrickten Fahrwässern unterwegs war. Idioten, die nur primitiven Müll zusammenbasteln, werden dort ganz sicherlich keine ausgebildet.

Würde ich mir als Rheinkultur diese Aufgabe stellen, müsste das Ergebnis als genauso überzeugend und als ein mit Herzblut gemachtes Opus identifizierbar ein wie andere typische "Rheinkulturs" - gerade weil die Aufgabe so leicht scheint, ist sie es nicht.

Wie gut, dass wir Moderatoren uns nicht gegenseitig bestrafen und sperren können. Aber sich im realen Leben eins aufs Maul zu hauen ist auch ganz lustig...!
:008::008::008::008:
LG von Rheinkultur
 

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