Einfache Bearbeitung Pathetique 2. Satz

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Mein Sohn hat sich in den 2. Satz der Pathetique verliebt. Bei seinem Fleiß wird er das Original vermutlich nie spielen können. Bei ihm steht ausschließlich Spaß am Klavierspielen im Vordergrund.

Ich bin mir sicher, schon irgendwo mal eine einfache Bearbeitung gesehen zu haben. Seit einigen Wochen schaue ich mir jetzt in den Läden Heumann und Co an, ohne jedoch fündig geworden zu sein. Kennt ihr eine Ausgabe mit brauchbarer Bearbeitung? Zur Not könnte ich auch selbst was schreiben, aber das kann er dann nicht lesen ....
 
Also ich krieg da ja die Grausbirnen:



Und frage mich, ob man für das Teilen eines solchen Links Punkte seitens der Moderation riskiert ;-)

Da könntest Du die Noten jedenfalls per Screenshot herauskopieren.

Liebe Grüße
Gernot
 
Da gibt es bei schott-music.com "Simply Beethoven" für 16,95 Taler. Da ist die Pathetique auch dabei.

CW
 
Wenn ich schwierige Stücke spiele, lasse ich sowieso direkt auch immer die Mittelstimmen weg. Das macht die Musik durchsichtiger und brillianter. Und das Einüben geht schneller.

CW
 

Das erinnert mich stark an ein Kurkonzert, in das wir mal tappten. Es waren insgesamt vier Zuhörer zugegen (plus unser Hund) und irgendwann kam dann auch der zweite Satz der Pathetique dran... in der Besetzung Klavier und E-Bass. Mir fehlen heute noch die Worte.
 
Meine erste Klavierlehrerin hat 'das Lied' hin und wieder Sonntags im Gottesdienst auf der Orgel hören lassen...:puh:
 
Dieses Ansinnen erscheint mir als kontraproduktiv. Klavier lernen heißt ja auch, die Tugenden von Fleiß, Disziplin und Geduld zu erlernen, abgesehen von allen künstlerischen Aspekten, also der Technik und dem musikalischen Ausdruck. Eine Primitivierung des Adagio cantabile ist nicht nur ein "Verbrechen" an diesem wundervollen Werk, sondern suggeriert, das pianistische Weltliteratur "geschlürft" werden kann. Passt in die Zeit: nichts mehr hart erarbeiten müssen, sondern gleich und sofort "schlürfen". Eine ganzheitliche Erziehung sollte für alle Bereiche des Lebens gleiche Maße anlegen, und die Qualitäten, die beim Klavierspiel gefordert und gefördert werden, davon nicht abspalten, sondern in Dienst stellen.
Der 2. Satz erfordert ein hohes Maß an Fertigkeit zum cantablen Klavierspiel, aber auch die Fähigkeit zur Polyrhythmik, ist also für übefaule Anfänger tabu. Eine Konsequenz aus dem Verhalten, die ja vielleicht motivierend wirkt, doch mal vernünftig Klavier spielen zu lernen mit a) einem guten Lehrer und b) sehr, sehr viel Fleiss und Disziplin. Und solang gilt: Pathetique schön von CD hören, um die Hörgewohnheiten zu üben, und das pianistische Klangspektrum zu erfahren.
 
Das alles ist mir schon klar. Und ich habe auch das Gefühl, dass diese Einstellung "schnell etwas erreichen ohne viel zu investieren" die gängige Einstellung bei den Kids ist. Auf der anderen Seite: ich halte es für falsch, Druck bei egal welchem Hobby aufzubauen, sofern es später zur Existenzsicherung führen soll. Und in der Zeit, in der man sich mit Klavierspielen (oder Fußball oder was auch immer) beschäftigt, sitzt man nicht am PC oder macht sonst dumme Sachen. Schaden tut es jedenfalls nicht. Und Druck mache ich dann bei der Schule, die halt Priorität hat.
 
nur meine Meinung, aber:
Sobald eine Tätigkeit zur Existenzsicherung führen soll, hat sie die Eigenschaft "Hobby" nur noch sehr eingeschränkt inne.
Nicht Alles, was mit dem PC zusammenhängt, sind "dumme Sachen". Vielleicht dient gerade der PC später mal der Existenzsicherung (Thema home-office z.B.)
Ich würde meinem Kind keine einfachen Bearbeitungen anbieten, sondern es dazu anhalten, die Originalfassung zu üben. Die Freude über den Erfolg wird ungleich größer ausfallen und die Motivation, weitere Stücke im Original einzuüben, wird größer sein. Und falls die Pathetique noch zu schwer sein sollte, dann muss eben etwas leichteres geübt werden. Der Weg ist das Ziel! Das kann man einem Kind z.B. ab dem Schulalter durchaus vermitteln.
 
ich halte es für falsch, Druck bei egal welchem Hobby aufzubauen, sofern es später zur Existenzsicherung führen soll. (...) Und Druck mache ich dann bei der Schule, die halt Priorität hat.
Ist es "Druck", wenn der Fußballtrainer fordert, dass die Jungs alle immer regelmäßig und pünktlich zum Training kommen und sich beim Kreisklassen-Punktspiel ordentlich anstrengen?

Es ist vollkommen abstruses Denken (das jedoch erschreckend verbreitet ist) dass "Hobby" nicht Anstrengung beinhalte und "Spaß" und "Anstrengung" gegensätzliche Dinge seien. Klar, man kann sich ein anstrengungsloses Hobby suchen, wird dann aber vermutlich bei "Rumsitzen" oder "Taschenbillard" landen.

Der einzige "Spaß", der tatsächlich befriedigt, ist der, der Anstrengung beinhaltet, nach der man dann den Erfolg erntet. Peng, aus. Alles andere ist wertlos und macht letztlich unglücklicher und ungesünder.

Außerdem bezahlst Du für seinen Unterricht (falls nicht und er gar keinen Unterricht hat - dann mal hopp hopp!), und das beinhaltet als Voraussetzung, dass auch vernünftig geübt wird, sonst Ende jeglicher elterlicher Unterstützung beim Geklimper.

Statt "Druck machen" lieber Smartphone- und Computernutzung strengstens begrenzen. Denn wenn Du ehrlich bist, ist es doch mit Sicherheit hauptsächlich das, was ihn vom "Fleiß" in Schule und Klavierüben abhält, richtig?
 
Ach so, und wenn er schon so faul ist, dann ist es grundfalsch und das völlig falsche erzieherische Signal, auch noch sich als Elternteil reinzuhängen und für ihn im Internet zu recherchieren. Du unterstützt seine faule, konsumistische Haltung damit auch noch total.

Dann soll er gefälligst selber rumsuchen oder in Foren fragen. Lernt er vielleicht sogar noch was dabei.
 

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