Steinway D-Inkonsistenzen: Lese-Tip...

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Wiedereinaussteiger

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,... für des Englischen Lese-Willige.

http://forum.pianoworld.com/ubbthreads.php/topics/2839704/1.html

Da ist ein Knabe SMA55, der in einem anderweitig losgemachten Thread eine interessante Story zu seinem 1997er Steinway D zu erzählen weiß - bereits in Restaurierung...

1997er !??! Da denkt man, was soll das..., Sanieren !?? ist doch eigentlich fast nagelneu? Tjo... denkt man so...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, der Mythos Steinway. Kann sein, was nicht sein darf? Dass es auch schlechte Steinways gibt?
 

anscheinend nicht, denn ihm wurde ja gesagt, dass andere D Flügel, die von der Seriennummer her der seinigen ähnelten, dasselbe Problem besäßen. Also ein Fabrikationsfehler in der Serie, der zusätzlich zu den anderen individuellen Fehlern (z.B. zu wenig Kleber verwendet in der Verbindung des Resonanzbodens mit dem Rahmen oder die ungenügende Abstimmung der Maße zueinander) aufgetreten war.
 
Ein personalbedingter Fehler.

Die hatten da offenkundig minder kundige oder minder motivierte Leute dran, die den Zusammenbau des "Möbels" mit der Harfe und den Einbau des Soundboards damals versemmelten. Der "bellyman" ...

Und ein Doku-Problem... Denn wo ist die Zeichnung..., die dem Bellyman ansagt, wo wie genau wie hoch die Saiten zu kommen haben, Saiten, deren Höhe über der Harfe erst kommt, wenn alle Agraffen und der Stimmstock etc. drin sind? Wer wartet das "pattern", das eine, vielleicht uralte Stück Holz, an dem noch Onkel Theo schnitzte 1883, "so machste das jetzt!", und das Stück Holz, das Muster, zeigt vielleicht an, wie hoch die Harfe zu kommen hat, aber an der Harfe haben Myriaden von Gießerei-Spezis herumkonstruiert...?....

In der weiteren Folge auch keine Checkung. D.h. die Flügel für Concerts & Artists waren Glücksgriffe für die Konzerttechniker Mohr Sr. und Coners. Der halbgare Krams jedoch landete im Handel. In den USA sind die Geschichten Legende, wie du als Steinie-Händler damals nur bestehen konntest, wenn du die halbgare Queens-Ware mit eigenem klasse Personal auf Zack brachtest.
 
Was dort als "Restaurierung" gemeint ist kann vielfältig sein, zu Mal dort Engl. üblich ist, zwar bedeutet, der engl. Terminus auch Restaurierung. Man kann dort auch anderes vermuten. Zu Mal es sich um ein D-Model handelt, das vermutlich einen ständigen Konzertbetrieb mitgemacht und ertragen mußte.
 
Franz Mohr hatte alles stehen und liegen lassen, wenn der Horo wohin zum Konzert ausrücken wollte. Mohr war allerdings in den Untergeschossen der Steinway Hall auch nicht alleine.
 
Franz Mohr hatte alles stehen und liegen lassen, wenn der Horo wohin zum Konzert ausrücken wollte. Mohr war allerdings in den Untergeschossen der Steinway Hall auch nicht alleine.

Mal nicht übertreiben.

Es gibt auch andere, die den Horowitz-Flügel betreut haben, z.B. hier in Wien, wo er nach dem offiziellen Konzert im Musikverein noch ein ein weiteres, nicht öffentliches, Konzert gab und das durch durch einen lokalen Techniker betreut wurde, weil der werte Franz wieder nach NY mußte.

Der lokale Techniker hat natürlich nicht vergessen, komplett Maß zu nehmen und das zu dokumentieren, was er vorfand.
 
;-) Von Mohr Franz ist die Nummer zum Moskau-Konzert überliefert, dass er bereits heimgeflogen war, dann aber Horo wegen der riesigen Resonanz in seiner Heimat NOCH ein Konzert geben wollte - unter der Provisio, dass Franz M aus NYC ihm wieder die Kiste preppe.

Franz Mohr setzte sich wieder in den nächsten Flieger gen Moskau.

Und Horo zahlte all das. No prob.

Mohr machte ihm teils auch den Kassen- bzw. Koffer-Wart, denn Horo bestand bei Konzerten auf Vorkasse in bar, bevor er seine edlen Finger auf die Klaviatur legte.

Da lagen während eines Horowitz-Konzertes also oft irgendwelche zehntausende von US-Dollars etc. herum, auf die für Horo wer aufpassen musste. Wenn nicht Wanda Toscanini, dann schon mal auch Franz Mohr. Soviel Vertrauen war. Sind schon nette Stories in Franzens Buch...
;-)
 

Diese sehr leichte Einstellereri für Horo muss den Technikern ein Horror gewesen sein, denn das war immer Grenzgängerei mit Reibung und dem restlich erforderlichen Aufgewicht, bei von Horo gewünschtem leichtesten Niedergewicht. Damit die Tasten nicht nur überhaupt noch wieder hochkamen, sondern auch noch halbwegs so schnell, wie es der Meister erwartete.

Und ich vermute mal, dass der Horo nicht mit den Steinway-werksspezifischen Hammergewichten eines etatgemäßen D unterwegs war, sondern sich was leichteres hatte aufziehen lassen, oder die Hämmer beischleifen lassen...

Der Horo-Flügel tourt heute ja für Steinway, und die Klaviatur ist immer noch sehr sehr leicht..., allerdings ist sie so eingestellt, dass nicht alle naselang wer hinter den Parametern her technikern muss. Ich habe den Horo-Flügel auf der Bühne im Steinway-Haus Münster gespielt, und gegen zwei weitere Steini D vergleichen können. Das war schon SEHR gewöhnungsbedrftig, und es war eben noch nicht die Leichtigkeit, die Horo wollte.
 
Von Mohr Franz ist die Nummer zum Moskau-Konzert überliefert, dass er bereits heimgeflogen war, dann aber Horo wegen der riesigen Resonanz in seiner Heimat NOCH ein Konzert geben wollte - unter der Provisio, dass Franz M aus NYC ihm wieder die Kiste preppe.

Franz Mohr setzte sich wieder in den nächsten Flieger gen Moskau.

Sicher? Ein Zusatzkonzert hat er dann in Berlin gegeben und ausnahmsweise nicht an einem Sonntag gespielt, weil die Philharmonie belegt war, sondern am Samstag. Nachlesen kann man das hier:

http://archiv2.berlinerfestspiele.d...aeum11_60geschichten/jubilaeum11_horowitz.php
 
Nun gut, ich habe es aus Franz Mohrs Autobiographie. Nehme mal an, dass er keinen Mist und keine reine Selbstbeweihräucherei schrieb...
;-) Und ich schrieb und meinte auch das erste sagenhafte Moskau-Konzert nach Jahrzehnten, nicht Berlin.

U know, Vladi H und Moskau..., das war ein Politikum über mehr als 50 Jahre, weil Vladi H einst geschworen hatte, Russland nie wieder zu betreten...
 

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