Steinway Modell A Erfahrungen?

  • Ersteller des Themas exhalethavile
  • Erstellungsdatum

E

exhalethavile

Dabei seit
25. Mai 2015
Beiträge
37
Reaktionen
25
Hallo liebe Musiker-Gemeinschaft

ich spiele seit über 30 Jahren Klavier. Nun möchte ich mir einen Flügel für zu Hause kaufen. Bisher habe ich nur bei größeren Konzerten einen Saal mit Flügel gemietet. Aber nun möchte ich mir endlich auch einen für zu Hause anschaffen.

Habt Ihr Erfahrungen mit dem Steinway A Modell?
 
Wenn Du einen findest, der Dir gefällt und zu Dir passt, ist das ein gute Wahl.
 
Redest Du von einem neuen Instrument oder gebraucht. Der Neupreis liegt bei ca. 80 Kilo. :017:
 
Schon gebraucht. Neu wäre mir auch zu teuer. Meine Wohnung ist auch nicht zu groß, er würde von der Größe schön reinpassen. Ja die Preise sind schon irrsinnig.
 
Eine Bekannte von mir besitzt einen Steinway A. Hat sie gebraucht gekauft. Tolles Instrument., sie musste noch ca. 40.000 Euro anlegen.
Auch die gebrauchten haben stolze Preise. Die Entscheidung kann man kaum über den Preis treffen. Das Instrument muss beim Spielen faszinieren, dann ist alles klar, wenn man das nötige Kleingeld parat hat.
 
Die wichtige Frage lautet: Willst du einen Flügel, oder willst du einen Steinway? Wenn du einen Steinway möchtest, würde ich nicht unter A gehen. Wobei ich tendentiell, wenn irgendwie möglich, eher einen B-Flügel kaufen würde (lieber etwas älter und mit mehr Macken). Steinway B sind sehr gute, sehr ausgeglichene, wunderbare Instrumente.
Wenn du den Flügel nicht mehr weiterverkaufen und hauptsächlich etwas "Schönes" willst, kannst du dich auch bei anderen Marken umsehen (da wurde schon viel geschrieben).

Aber ich stimme zu: Ein guter Steinway A ist ein super Instrument.
 
Das Modell O würde ich ebenfalls in betracht ziehen.
 
Ich habe einen Steinway O von 1971 zu Hause, ein wunderbares Instrument. Er ist nur 8 cm kürzer als das A-Modell. Für den Hausgebrauch ist er ideal, alles andere wäre zu wuchtig. Bevor ich den Kaufvertrag unterschrieben habe, habe ich mit zwei bekannten Pianisten gesprochen (Herbert Schuch und Florian Uhlig). Sie beide meinten unabhängig, dass ein Flügel in der Größe absolut ideal sei. Es müsse nicht mal ein B sein. Von daher, wenn Du einen Flügel findest, der Dir zusagt und der Preis akzeptabel ist: zuschlagen!
 

Liebe exhalehavile,

schau man bei Uwe Weschenfelder vorbei, wie @agraffentoni auch schon geschrieben hat!

Er führt gebrauchte Steinways und bei ihm habe ich meinen SteinwayB gekauft. Bei ihm klingen alle Instrumente absolut hervorragend und er führt alle Größen. Ich war sehr überrascht, dass die O-Instrumente absolut toll klangen, besser als die A-Flügel. Wie hier schon beschrieben, würde ich die O's also mit in deine Überlegungen aufnehmen. Allerdings auch die B-Flügel. Sie sind aus meiner Sicht nicht zu dominant für einen Raum - ich habe sogar immer den Deckel auf beim Spielen und Unterrichten.

Weschenfelder hat mir auch alles haarklein erklärt und ich habe verstanden, dass bei B-Flügeln die Mensur (?) und das Verhältnis der Teile untereinander besser ist als beim A und er daher harmonischer klingt.

Ein Schnäppchen wirst du bei Weschenfelder nicht machen, aber du kriegst Qualität.

Liebe Grüße

chiarina
 
anlässlich einer Werkführung in Hamburg bei Steinway hatte ich das große Glück, dass die Werkferien dafür sorgten, dass der Auswahlsaal voll gefüllt war. Zum Einen ein eindrucksvolles Bild, zum Anderen die seltene Chance, in aller Ruhe verschiedene Modelle im direkten Vergleich zu hören und zu spielen.
Ein Pianist, der ebenfalls an der Werkführung teilnahm, gab uns quasi ein kostenloses Hauskonzert und da taten sich dann auch die Unterschiede der einzelnen Instrumente und deren Größe auf.

Ich war restlos begeistert von einem B-Flügel. Unglaublich, was der an Dynamik, an Klangfülle und auch an seidenweicher Sanftheit und Leichtigkeit präsentierte. Da konnte man dem künftigen Besitzer nur neidlos gratulieren.

Aber wie bereits gesagt wurde: Einige der O-Flügel nötigten uns ein respektvolles und erstauntes Kopfnicken ab.

Wenn die Biester nur nicht so unverschämt teuer wären. Auch gebraucht.

Etwas später nutzte ich auch die Chance, in Bayreuth bei Steingraeber eine Werkführung mitzumachen. Irgendwie fand ich das ganze Unternehmen sehr sympathisch, mit einem besonderen Charme versehen. Hier wäre ein 170er meine erste Wahl gewesen.

Weil ich nun vollends Blut geleckt hatte, probierte ich in Nürnberg ein paar Bösendorfer Flügel. WOW!!!!! Das wäre vom Klangbild her genau mein Fall. Leider gibts die auch nicht zu Discounterpreisen.

Vor einigen Jahren besuchte ich die Musikmesse und ich konnte u.a. einen Fazioli-Flügel F 212 hören. Auch hier musste ich mit der Zunge schnalzen. Toll!

Fazit: Ich würde mich beim Kauf eines Flügels niemals auf eine Marke festlegen.
Aber wenns unbedingt ein Steinway sein muss, dann würde ich einen B-Flügel haben wollen.
 
Vielen, vielen Dank für die vielen Antworten! Das ist alles sehr interessant für mich!!! Ja ich war auch immer am zweifeln mit der Größe vor allem...Früher wollte ich immer einen Steinway D haben:) da würden dann die Fenster aus der Wohnung fliegen oder so...der würde nicht mal in das Wohnzimmer passen von dem abgesehen...

Aber das war schon immer meine größte Sorge, welche Größe passend ist. Momentan habe ich halt ein normales Klavier. Habe Wohnung mit Mansarde. Insgesamt ist die Wohnung 50 Quadratmeter. Flügel würde ich ins Wohnzimmer stellen, dort ist Teppichboden und Holzwände und Holzdecke recht niedrig. Also alles nicht zu groß sondern eher klein und verwinkelt. Aber der A würde reinpassen. Frage ist eher wie er da hoch kommt in den 1. Stock da alles extrem verwinkelt, Hausgang und Wohnungseingang auch, macht gleich 180 Grad scharfe Kurve...

Aber naja, Steinway muss es nicht unbedingt sein. Ich denke der Klang muss halt passen und mich überzeugen, Steinway kennt man halt, da glaubt man immer an gute Qualität. Aber ich will nur schönen Flügel der gut klingt. Mag keinen zu weichen Klang, das mag ich gar nicht, oder wenn es so dumpf klingt. Ich mag es sehr saftig und brilliant im Klang. Auch nicht zu hart, aber eher in diese Richtung. Voller wuchtiger Bass. Mein Klavier ist mir auch zu leise. Ganz abgesehen von der begrenzten Dynamik. Wenn ich immer auf einem Flügel Konzert gespielt hab mag ich gar nicht mehr auf dem Klavier spielen. Habe bei den Konzerten bisher halt fast nur Steinway gespielt.

Erst Steinway C, der war viel zu laut für den recht kleinen Saal damals....danach hatte ich paar mal einen B, der war super. Und dieses Jahr hatte ich einen YAMAHA C5. Der war auch schön. Mehr Flügel hab ich noch nicht gespielt, also nicht im Konzert. Aber Steinway muss es nicht unbedingt sein, der Preis schreckt mich schon ab.
 
Vielleicht ist ein restaurierter Bechstein was für dich, die gibt es relativ günstig (ab 10k bist du dabei) und die klingen alles andere als dumpf. Der Klang ist allerdings deutlich anders als Steinway, sehr klar und transparent.
Ansonsten ist natürlich Yamaha und Kawai eine günstge Alternative. Grotrian und Blüthner klingen deutlich weicher. Hier in der Schweiz igbt es noch Burger & Jacobi, das wäre ein Geheimtipp in dieser hinsicht.
 
Bin zwar von den Fähigkeiten und der Erfahrung auf einem anderen Level, aber ich habe mich vor einem Monat durch alle Klaverläden im Norden gespielt also sind die Eindrücke noch frisch.

Nach der Beschreibung klingt es als ob Blüthner nicht ganz so passt, weil der Bass dort im Vergleich doch schon schwächer ist. Dafür hatten die Instrumente einen sehr klaren Klang.

Ich hatte auch erst mit einem kleineren Flügel geplant (180cm~190cm) aber als ich dann an einem wirklich tollen B saß war das dann doch nochmal eine andere Welt. Die kleineren Modelle sind auch super, aber es geht da halt doch noch mehr.

Die Fragen die ich mir stellen würde sind eher die Langzeitplanung, z.B. der Wohnort. Für mich war klar, dass ist eine Anschaffung fürs Leben. Mein Wohnzimmer hat 30² und ich arbeite immernoch an der Akustik weil ein 211cm Flügel nunmal doch mehr Dampf hat. Man kann aber auf jeden Fall ein annehmbares Level erreichen wenn man den Raum an den Flügel anpasst. Man kann aber auch in der Situation enden das man frustriert ist soviel Geld ausgegeben zu haben und nun immer nur mit geschlossenem Instrument spielen kann.

Auf lange Sicht werde ich noch einmal umziehen. Dort ist dann die Aufstellung des Flügels in einem Raum mit wirklich guter Akustik (extra Zimmer revoniert als Musikzimmer) ein wichtiges Auswahlkriterium. Manch anderer ist aber vielleicht schon so gebunden das sowas nicht mehr in Frage kommt. Also vielleicht eher die Frage:

Kann man die Wohnung/Haus/Zimmer an den Flügel anpassen oder muss der Flügel sich anpassen?

Unter Umständen wird man mit einem kleineren Flügel am Ende glücklicher.
 
Alle O-Flügel, die ich bisher unter den Fingern hatte, ALLE, waren ausnahmslos toll.

Das kann ich von den A-Flügeln nicht sagen.

Bei den B-Flügeln kommt einem ins Gehege, dass genau diese Größe der toitschen PianHeroes Traumklavier ist, mit dementsprechender Bepreiserei... Manchmal geht da aber auch was, wie der traurige Fall einer Reiterhof-besitzenden Dame in der Kante Düsseldorf, der ein Gaul auf die Hand getreten war, woraufhin es mit dem Flügelspiel nicht mehr wirklich klappen wollte. Da wurde ein mit ca. 20 Jahren recht junger B-211 für sehr deutlich unter 50k abgegeben. Ist aber paar Jährchen her.

Welche A mir allesamt gefielen, waren die in Culemborg/NL damals, bei der Ladenauflösung Popeliers. Der Laden ist nun "in kleiner" bei Den Haag zu finden. Der hat einen Techniker in der Werkstatt, der es richtig klasse drauf hat. Absolut seidige, herrliche Mechanik, und der schöne "alte" Klang ca. hundertjähriger Instrumente. Auch nicht ganz günstig, steht ja immerhin "Steinway" dran.., aber erreichbar.

Weschenfelder ist natürlich eine Bank - nach dem, was man so hört, in D der beste.

Dann empfehle ich bei Steinway immer mal gern die Vorgänger der C-227. Die "Parlor Grands", wenn denn man damit leben kann, dass diese Kisten nur 85 Tasten haben, min. 133 Jahre alt sind (gebaut nur bis 1886), und fast alle (bis auf die letzten 6 Jahre) einen offenen Stimmstock haben, der öfteres Nachstimmen mit sich bringen wird. Wenn da noch das alte Klangholz drin ist, dann können diese ca. 220 langen Dinger herrlich sein. Mit einem Klang so mollig rund und wohlgenährt. Mir ist mal ein solcher Steinway in creme altweiß..., aus der Kooperation mit den Gebrüdern Mangeot in Nancy, mit Goldbordüren und Schnitzerei, Queen-Anne Style, entgangen. Der lungerte drei vier Runden bei ebay France herum, für einen Tausi ... hätte man ihn in Clermond-Ferrand abholen können. Ich wusste damals nicht, wo ihn lassen... Ich hatte Kaufverbot. Dem weine ich noch heute hinterher, insbesondere da ich erst danach vier Flügel dieses Typs zu packen bekam, die alle klasse sind. Hätte ich damals schon zweidrei dieser "Henry"-Flügel angespielt gehabt, mich hätte nichts gehalten. VW-Bus oder Sprinter gemietet, ab nach Frankreich, und mit der weißen Schönheit wiedergekommen. Scheidungsdrohung? piepegal.

Ich selber kann mich ja echt nicht beschweren.
Mir ist mal ein uralter Steinie D zugelaufen. Seither sind alle "Bedarfsfälle" eigentlich nur dummes Gerede. Mit sowas braucht man niemals im Leben ernsthaft noch ein anderes Klavier. Der einzige Nachteil eines waschechten Konzertflügels - der Fun, die Freude, loszuziehen und einen Flügel zu kaufen, die ist damit auf immer vorbei. Normalerweise. Aber welcher Eigner eines Konzertflügels ist schon normal... Abgeschweift.

Ein A ist in meinen Augen suboptimal gegen einen O. Der einzige Grund, einen A statt einen O zu kaufen ist, dass die O, M, L und S einen mit 26 Tönen sehr breiten Bassbereich haben, wovon die mittleren Hämmerchen bei richtig Dresche (nur von top kundigen Pianisten) mal die Flatter machen könnten. Dann einen A. Er sollte aber so klasse ausgearbeitet sein wie die drei !!! A, die der Popeliers stehen hatte. Und bezahlbar. Und sowieso würde ich nach einer alten Kiste gucken, nach einem Flügel, der noch das alte helle Klangholz hat, vor 1920, also mit Seriennummern vor ca. 200.000.

Die schlimmsten Feinde beim Abverkauf neuer Steinway sind die hunderttausenden feinen alten Steinways, die überall noch herumticken.
 
OK, ich denke ich schau mich mal bei den Bechstein Flügeln um, ob ich da was passendes finden kann was mir zusagt. Also vom Repertoire spiele ich sehr viel Beethoven. Meine größte Leidenschaft. Seine 32 Sonaten. Daneben bin ich großer Romantik Fan. Also alles mit viel Bombast und überschießenden Emotionen, das ist genau mein Ding. Was ich gar nicht mag ist Barock und Moderne Musik.
 
Ich würde bei deinen Klangvorlieben empfehlen, auch Shigeru Kawai anzusehen. Mir hat es bei einer Testsession vor kurzem der SK5 Flügel besonders angetan.

Viele Grüße
Bluesman
 
Habe gesehen dass wir hier in München auch ein Bechstein Zentrum haben. Dort werde ich mich umschauen. Und hoffentlich fündig werden. Preislich will ich nicht über 30 oder maximal 35 kommen...und kleiner als 190 sollte er auch nicht sein. Aber jetzt bin ich erst mal gespannt wie der Sound sein wird, bin ja bisher hauptsächlich den Steinway Sound gewöhnt.
 

Zurück
Top Bottom