Alle O-Flügel, die ich bisher unter den Fingern hatte, ALLE, waren ausnahmslos toll.
Das kann ich von den A-Flügeln nicht sagen.
Bei den B-Flügeln kommt einem ins Gehege, dass genau diese Größe der toitschen PianHeroes Traumklavier ist, mit dementsprechender Bepreiserei... Manchmal geht da aber auch was, wie der traurige Fall einer Reiterhof-besitzenden Dame in der Kante Düsseldorf, der ein Gaul auf die Hand getreten war, woraufhin es mit dem Flügelspiel nicht mehr wirklich klappen wollte. Da wurde ein mit ca. 20 Jahren recht junger B-211 für sehr deutlich unter 50k abgegeben. Ist aber paar Jährchen her.
Welche A mir allesamt gefielen, waren die in Culemborg/NL damals, bei der Ladenauflösung Popeliers. Der Laden ist nun "in kleiner" bei Den Haag zu finden. Der hat einen Techniker in der Werkstatt, der es richtig klasse drauf hat. Absolut seidige, herrliche Mechanik, und der schöne "alte" Klang ca. hundertjähriger Instrumente. Auch nicht ganz günstig, steht ja immerhin "Steinway" dran.., aber erreichbar.
Weschenfelder ist natürlich eine Bank - nach dem, was man so hört, in D der beste.
Dann empfehle ich bei Steinway immer mal gern die Vorgänger der C-227. Die "Parlor Grands", wenn denn man damit leben kann, dass diese Kisten nur 85 Tasten haben, min. 133 Jahre alt sind (gebaut nur bis 1886), und fast alle (bis auf die letzten 6 Jahre) einen offenen Stimmstock haben, der öfteres Nachstimmen mit sich bringen wird. Wenn da noch das alte Klangholz drin ist, dann können diese ca. 220 langen Dinger herrlich sein. Mit einem Klang so mollig rund und wohlgenährt. Mir ist mal ein solcher Steinway in creme altweiß..., aus der Kooperation mit den Gebrüdern Mangeot in Nancy, mit Goldbordüren und Schnitzerei, Queen-Anne Style, entgangen. Der lungerte drei vier Runden bei ebay France herum, für einen Tausi ... hätte man ihn in Clermond-Ferrand abholen können. Ich wusste damals nicht, wo ihn lassen... Ich hatte Kaufverbot. Dem weine ich noch heute hinterher, insbesondere da ich erst danach vier Flügel dieses Typs zu packen bekam, die alle klasse sind. Hätte ich damals schon zweidrei dieser "Henry"-Flügel angespielt gehabt, mich hätte nichts gehalten. VW-Bus oder Sprinter gemietet, ab nach Frankreich, und mit der weißen Schönheit wiedergekommen. Scheidungsdrohung? piepegal.
Ich selber kann mich ja echt nicht beschweren.
Mir ist mal ein uralter Steinie D zugelaufen. Seither sind alle "Bedarfsfälle" eigentlich nur dummes Gerede. Mit sowas braucht man niemals im Leben ernsthaft noch ein anderes Klavier. Der einzige Nachteil eines waschechten Konzertflügels - der Fun, die Freude, loszuziehen und einen Flügel zu kaufen, die ist damit auf immer vorbei. Normalerweise. Aber welcher Eigner eines Konzertflügels ist schon normal... Abgeschweift.
Ein A ist in meinen Augen suboptimal gegen einen O. Der einzige Grund, einen A statt einen O zu kaufen ist, dass die O, M, L und S einen mit 26 Tönen sehr breiten Bassbereich haben, wovon die mittleren Hämmerchen bei richtig Dresche (nur von top kundigen Pianisten) mal die Flatter machen könnten. Dann einen A. Er sollte aber so klasse ausgearbeitet sein wie die drei !!! A, die der Popeliers stehen hatte. Und bezahlbar. Und sowieso würde ich nach einer alten Kiste gucken, nach einem Flügel, der noch das alte helle Klangholz hat, vor 1920, also mit Seriennummern vor ca. 200.000.
Die schlimmsten Feinde beim Abverkauf neuer Steinway sind die hunderttausenden feinen alten Steinways, die überall noch herumticken.