Konzerte alter großer Meisterpianisten miterlebt?

Das ist nicht die Ocean Etüde, die kommt danach.

Ohaaa, echt jetzt??? Ich übe sie zwar gerade jeden Tag fast eine Stunde lang, aber danke für Deine Aufklärung; war mir gar nicht bewusst! :-DSpaß beiseite: Ich denke, jedem hier ist klar, dass das davor die Op 25/11 ("Winterwind") ist.....

Darauf, dass sie nicht das einzige Stück im Video ist, deutet übrigens auch meine Formulierung "vor allem auch seine Interpretation von der c-moll-Etüde" hin.
Wäre nur die Ocean-Etüde im Video zu hören, wäre diese Hervorhebung obsolet.
(Außer, man bezöge die Äußerung auf Lisieckis Spiel generell; das habe ich aber nicht gemeint)
 
Ohaaa, echt jetzt??? Ich übe sie zwar gerade jeden Tag fast eine Stunde lang, aber danke für Deine Aufklärung; war mir gar nicht bewusst! :-DSpaß beiseite: Ich denke, jedem hier ist klar, dass das davor die Op 25/11 ("Winterwind") ist.....

Darauf, dass sie nicht das einzige Stück im Video ist, deutet übrigens auch meine Formulierung "vor allem auch seine Interpretation von der c-moll-Etüde" hin.
Wäre nur die Ocean-Etüde im Video zu hören, wäre diese Hervorhebung obsolet.
(Außer, man bezöge die Äußerung auf Lisieckis Spiel generell; das habe ich aber nicht gemeint)
Solltest dich einfach klarer ausdrücken.
 
ich mag mich nicht mit so kleinlichen Diskussionen abgeben! wenn ich sage, es ist so dann ist es so!
Na ja, ich denke mir meinen Teil ...

Hab ich auch gewürdigt, wie man sieht

Ich weiss auch nicht, warum Du dich anscheinend darüber aufregst, was ist den dabei??? für mich völlig normal, jeder soll von seinen Veranlagungen profitieren und geniessen.
Ich rege mich überhaupt nicht über Schumanns Sexleben auf. Ich finde sogar, dass seine abgründige Musik sogar sehr gut mit einer weitgespannten sexuellen Veranlagung korrespondiert.

Wenn du aber
1. ein solch pikantes und sensationsheischendes Thema, das
2. keineswegs standardmäßig in jeder Schumann-Biographie zu finden ist
hier aufgreifst, dann halte ich die Frage nach einer nachprüfbaren Quelle für durchaus legitim, im Gegensatz zu deiner pikierten Reaktion, nachdem du damit offensichtlich überfordert warst.
 
Na ja, ich denke mir meinen Teil ...


Hab ich auch gewürdigt, wie man sieht


Ich rege mich überhaupt nicht über Schumanns Sexleben auf. Ich finde sogar, dass seine abgründige Musik sogar sehr gut mit einer weitgespannten sexuellen Veranlagung korrespondiert.

Wenn du aber
1. ein solch pikantes und sensationsheischendes Thema, das
2. keineswegs standardmäßig in jeder Schumann-Biographie zu finden ist
hier aufgreifst, dann halte ich die Frage nach einer nachprüfbaren Quelle für durchaus legitim, im Gegensatz zu deiner pikierten Reaktion, nachdem du damit offensichtlich überfordert warst.

ich bin nie überfordert,
arrogant-arrogant-proud-lordly-smil.gif
ich überfordere höchstens:super::lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sag mal @Destenay, gibt es nicht die Möglichkeit Demus nochmal in Deutschland zu hören? Vielleicht können wir ja ein Clavio treffen machen und ihn als Ehrengast einladen?
 
Richter hörte ich einmal im Konzert, ohne dass meine Mutti mich hinzerren musste - ich war da freiwillig hingegangen. Das war ein etwas ungewöhnliches Konzert: es gab keine Eintrittskarten, aber das Publikum war aufgefordert, keine Geräusche zu machen und nicht zu klatschen (!) denn Richter und Bratschist nahmen da Shostakowitschsonaten in einem akustisch sehr guten Saal auf.

Mit Bashmet im Paulussaal in Freiburg?
 
Prägende Ereignisse mit den 'Alten':

Stefan Askenase in Essen, so um 1983. Mein erster Klavierabend überhaupt und gleich hat mich der Klang eines Konzertflügels in einem großen Saal auf immer süchtig gemacht.

Friedrich Gulda - Mehrfach in Köln gehört, noch in der Oper, als die Philharmonie noch nicht eröffnet war. Ein Mozart (KV576), den ich nie vergessen were. Danach viele Abende in der Kölner Philharmonie mit ihm, u.a. mit Chopins h-moll Sonate auf einem Imperial. Durchgerast und trotzdem mitreißend.

Vladimir Ashkenazy - zum ersten Mal in Duisburg mit Rachmaninoffs 4. Konzert und am Folgetag das große Glück, ein paar Stunden in seinem Hotel in Düsseldorf mit ihm zusammensitzen zu dürfen, Tiefsinniges und Anekdotisches, einfach herrlich. Danach noch mehrfach gehört; in Erinnerung blieb die Waldsteinsonate in Köln und die Prokofiev 8. Sonate in Bremen.

Vladimir Horowitz - Ich hatte zwar kein Geld, aber den mußte ich noch hören, also ab nach Mailand per Anhalter, eine Nacht an der Scala angestanden, mir den Arsch abgefroren, aber ich wurde belohnt mit einem Konzert, das im Nachhören immer noch Gänsehaut erzeugt. Ganz zu Anfang diese Scarlatti-Sonate K87, dessen erstes fis mir immer noch im Ohr ist und mich erschaudern läßt. Danach noch in Hamburg, Berlin, Amsterdam, Frankfurt und sein letzes Konzert in Hamburg. In Berlin habe ich durch Zufall Franz Mohr im Kempinski getroffen, lange mit ihm gesprochen und er nahm mich dann auch mit in die Philharmonie, wo er den Flügel für die letzte Probe vor dem Konzert vorbereitete und dabe eine Anekdote nach der anderen erzählte. Und mich abschlißend tatsächlich auf dem legendären Flügel spielen ließ.

Sviatoslav Richter - die bescheidene pianistische Urgewalt, zum ersten Mal im Bahnhof Rolandseck mit u.a. Diabelli Variationen. Danach war ich ihm verfallen und bin ihm geradezu hinterhergepilgert. Köln, Düsseldorf, Bonn, Gütersloh, Eindhoven, Schliersee, Salzburg, Gmunden, Wels, Krems. Nicht immer der treffsicherste, aber es waren doch Sternstunden dabei, die ich nie vergessen werde: Liszt-Etüden in Köln, Haydn As-Dur Sonate in Krems (Das war geradezu eine Séance in diesem Kloster), Beethoven Op. 54 in Schliersee. Er war der Grund, warum ich mir von meinem ersten Gehalt tatsächlich einen gebrauchten Yamaha CF-IIIS gekauft habe.

Arturo Benedetti Michelangeli - Was für ein Erlebnis, ihn zum ersten Mal in Köln zu hören. Ein monumentales Programm mit Chopins 2. Sonate, Debussy Images, Ravel Valses Nobles und Gaspard de la Nuit. Den wohl schönsten Flügel, den ich jemals gehört habe und Klangwolken in Ondine, die einfach nicht aufhören wollten. Danach noch zweimal in Bordeaux gehört, wo er zwei Benefizkonzerte für Flutopfer in Nantes spielte und im zweiten Konzert während Debussys Ondine aus den Preludes innehielt, nach seiner Assistentin rief und von der Bühne geleitet wurde und danach sofort wg. Aneurisma notoperiert wurde. Danach noch einmal in München mit Ravel Konzert unter Celibidache, dem er noch ein Geburtstagsständchen spielte: Man karrte ein großes Sofa auf die Bühne direkt neben dem Flügel und Celibidache durfte Reflets dans l'eau genießen.

Yevgeny Kissin - Ein sehr kurzfristig zusammengenageltes Einspringerkonzert für den erkrankten Andre Watts auf den Salzburger Festspielen. Der damals 14jährige spielte Bach/Kempff Siciliano, Chopin f-moll Fantasie und Liszt Spanische Rhapsodie. Letzteres hat sich in mein inneres Gehör als etwas Unfassbares eingebrannt. Dass er heute immer noch auf dem Niveau spielt ist herrlich und dass er sich nun endgültig von seinem früheren Umfeld emanzipiert hat, verheiratet ist und deutlich weniger neurotisch wirkt, ist ein Glücksfall.

Igor Zhukov - Ich hatte das große Glück, mit ihm zusammenzuarbeiten und habe ihn dadurch sehr oft gehört. Sternstunden mit sämtlichen Scriabin-Sonaten, Ravels La Valse, Bachs Passcaglia, Chopin h-moll, Saint-Saens 2. KK. Monumentaler Klang ohne den Flügel zu zerdeppern - und ein wahnsinnig lieber Mensch.

Claudio Arrau - mehrfach, u.a. mit einer hinreißenden Dante-Sonate.

Martha Argerich - U.a. mit Liszt 2. Klavierkonzert, das sie tatsächlich nur ein einziges Mal öffentlich gespielt hat.

Grigory Sokolov - Auch dem bin ich fast schon hinterhergepilgert. Unvergessen der Abend mit Rameau Suite und Brahms 1. Sonate.

Yvonne Loriod - Eine Sternstunde mit den Vingt Régards in Anwesenheit des Komponisten. Eine Urgewalt mit wallendem Gewand und einem Klavierspiel, das den Imperial fast zu Fall brachte. Einzigartig.

Arcady Volodos, Rudolf Buchbinder, Maurizio Pollini, Radu Lupu, Alfred Brendel, Tatjana Nikolajeva, Viktoria Postnikova, Ivo Pogorelich, Jorge Bolet, Tzimon Barto, Myeczyslaw Horszowski, Andrej Gavrilov, Murray Perahia, Valery Afanassiev, Krystian Zimerman, Mitsuko Uchida (Debussy Etüden!), Lazar Berman, Olli Mustonen, Marc-André Hamelin und noch viele andere.

Es schmerzt mich, Rudolf Serkin und Emil Gilels verpasst zu haben, ebenso wie Alicia de Larrocha, aber ansonsten schaue ich auf ein erfülltes Leben als Pianophiler zurück und freue auch heute noch über Entdeckungen. Pierre Laurent Aimard ist eine solche, ebenso Igor Levit, Frederic Rzewski, Konstantin Lifshits, Kit Armstrong.

Shameless Plug: Hier kann man einige der vorgenannten Konzerte nachhören, z.B. Richter, Argerich, Bolet, Gulda, Michelangeli.
 
1982 in London bei Horowitz im zweiten der beiden Konzerte mit Liszts h-Moll Ballade! 1986 nochmals in Frankfurt!
Dann viele Konzerte mit Richter,
Serkin mit Diabelli Variationen und mit 109, 110, 111 (die beeindruckendste 110 meines Lebens, etliche Male ABM, Emil Gilels (unvergesslich das sensationelle Legato im zweiten Satz von op. 90 und sein Mut in den Eroica Variationen), ein kompletter Beethoven Zyklus mit Brendel (dabei einige Köstlichkeiten in den kleineren Sonaten und eine überlebensgroße 106); Schubert Abende mit Brendel; Erinnerungen an Gelber in seiner besten Zeit (Chopin op. 35); Krystian Zimerman kurz nach dem Chopin Wettbewerb mit Brahms und Chopin, Claudio Arrau (grandiose f-Moll Fantasie von Chopin),
Cherkassky, Murray Perahia als er noch superelegant Chopin Impromptus spielte!
Das ist, was mir gerade so einfällt!

Lücken sind: Gulda und Artur Rubinstein und natürlich leider auch Glenn Gould!
 

Sviatoslav Richter - die bescheidene pianistische Urgewalt, zum ersten Mal im Bahnhof Rolandseck mit u.a. Diabelli Variationen.

Da war ich auch!!! :003: Hinter zwei pelzbesetzten Damen, die die ganze Zeit flüsterten. Und ich war etwas spät und Richter ging an mir vorbei, hat sicherlich meine tellergroßen, ihn anhimmelnden Augen bemerkt und mir ZUGEZWINKERT! :004::004::004:

Hach...waren das noch Zeiten - er hat so unglaublich gespielt!!! :herz:
 
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Ich grüble schon seit Tagen über folgendes her:
Mein Sohn hat letzte Woche seinem Musiklehrer (auf einem Gymnasium mit Musikzweig, Hauptfach Klavier) stolz erzählt, dass wir nächsten Monat zu einem Konzert von Martha Argerich gehen. (Um beim Thema zu bleiben: ich wollte sie immer mal hören. Für Gould und Richter bin ich leider zu jung, bin sehr traurig deswegen. Sokolov habe ich zweimal gehört. Op 111 war unvergesslich!!!!). Der Lehrer fragte ihn daraufhin, wer das sei. Ich dachte auch zuerst, er hätte ihn auf die Schippe geholt, aber nein. Kann denn sowas sein? Er hat doch Musik studiert und ausgiebig sich mit dem Klavier beschäftigt...?
 
Hat er wirklich Klavier als Hauptfach an der Musikhochschule gehabt? Muss ja nicht sein. Bei vielen ist doch Klavier nur Zweitinstrument.
 
Ok, ich gehe mal davon aus. Er ist 7 Jahre jünger als ich, war bei meinem Bruder in der Klasse und hat damals schon recht ordentlich gespielt. Kenne ihn halt von Jugend musiziert. Deshalb ging ich mal von Hauptfach Klavier aus (wobei er tatsächlich aber auch singt).
 
Wir Älteren gingen in unserer Jugend mal davon aus - und wurden in dieser Einschätzung durch Erfahrung meist bestätigt - , dass Lehrer (auch Musiklehrer!) sich für ihr Fach interessieren und auch über so etwas wie kulturelle Allgemeinbildung verfügen! Tempi passati!
 
Ach, das ist einfach die Realität - und ich glaube, die ist unabhängig vom Zeitpunkt. Zu meiner Studienzeit waren es Richter, Arrau, Horowitz, Berman usw. (siehe früherer Beitrag), aber bis auf wenige Ausnahmen haben meine Kommilitonen nicht einmal die im selben Ort stattfindenden Konzerte namhafter Instrumentalisten wahrgenommen oder gar besucht.

Da ist es auch seltenst die Ausprache des Künstlernamens gewesen, da hätte man dann schon zwei oder drei Namen derselben Altersgruppe ähnlichen Bekanntheitsgrades nennen können und hätte trotzdem einen komplett leeren, fragenden Blick geerntet.

Sind aber dann auch die Leute, die einem erzählen, dass Michelangelis Scarbo doch deutlich viel zu langsam war.
 

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