Klavierkauf (Beratung)

Verzeihung, aber das liest sich wie eine Werbe- und PR-Broschüre von Yamaha. "Spezielle Samplerverfahren", "nativ ins Instrument integriert", "alles aus einem Guß", keine Fremdhersteller etc.

Ohne Namen zu nennen werden andere Anbieter disqualifiziert, und zwar mit der direkten Unterstellung, dass diese eben keine speziellen Samplerverfahren benutzen, deren Systeme ohne direkte Anpassung auf das Instrument draufgenagelt werden und billige Technik aus Fernost von Fremdherstellern verwendet wird, die sich schlecht anfühlt und noch schlechter klingt.

Das wäre so, als könnte nur Mercedes gescheite Autos bauen und alle anderen Hersteller würde nur zusammengenagelten Schrott fabrizieren und noch nicht gepeilt haben, dass beim Aufziehen von Winterreifen andere Parameter im Handling des Autos greifen.

Wie gesagt, mir ist es letztendlich wurscht, weil ich kein Silent-System brauche, aber seriöse Kaufempfehlungen sehen anders aus.
 
Verzeihung, aber das liest sich wie eine Werbe- und PR-Broschüre von Yamaha.

Aha...
Da macht man sich schon die Mühe und listet seine Argumente auf, aber das ist dann auch wieder nicht recht. Ich habe ganz gewiss kein Interesse daran, Werbung für das Yamaha SH zu machen. Ich habe es und bin zufrieden, habe aber auch schon drüber geschimpft:

https://www.clavio.de/threads/neuen-fluegel-zurueckgeben-oder-nicht.22817/

Der Autovergleich hinkt außerdem gewaltig. Er wird dann richtig, wenn Mercedes der einzige Hersteller wäre, der Cabrios baut, deren Verdeck man auch bei 160 km/h auf der Autobahn auf- und zuklappen könnte. Brauche ich so ein Cabrio? Oder reicht mir auch eins von Mazda, mit dem ich eben rechts ran fahren muss, wenn es anfängt zu regnen? Das muss jeder selber entscheiden und testen.

[Du unterstellst, dass] billige Technik aus Fernost von Fremdherstellern verwendet wird

Habe ich nirgends behauptet. Das "billig(er)" (man beachte die "") war ausschließlich auf den Klang bezogen. Und abgesehen davon ist Japan ja wohl sowas von fernöstlich, dass es fernöstlicher gar nicht mehr geht...

Alleine der Klangunterschied des Yamaha-Systems macht für mich den Unterschied aus. Es ist Geschmackssache. Der andere "Kram" ist Bonus oben drauf. Das hat rein gar nichts mit Despektierlichkeit gegenüber anderen Marken zu tun.

Und ich bitte ebenfalls um Verzeihung, dass ich hier nicht in aller Ausführlichkeit aufdrösele, wie genau nun das Samplerverfahren von Yamaha funktioniert. Ich bin kein Toningenieur. Das Verfahren ist eben insofern speziell und aufwendig, weil ein und der selbe Ton zigfach aufgezeichnet und dann digitalisiert wird. Dabei wird z.B. auch das Pedalspiel berücksichtigt. Den Aufwand werden die meisten anderen Hersteller nicht betreiben.
Warum ich mir das denke? Weil die Systeme der anderen Hersteller nicht so viel kosten wie ein kleines akustisches Klavier. Ein Mercedes kostet schließlich auch mehr als ein Mazda.

Überzeuge dich doch erstmal selbst von der Klang- und Spielqualität der verschiedenen Systeme und versuche dann, eine "seriöse" Kaufempfehlung auszusprechen. Ich bin gespannt drauf...
 
Zuletzt bearbeitet:
Betr. nachträglicher Einbau Silent System. Das hat bei mir den Charakter des Klaviers so verändert, dass ich es wieder habe rausbauen lassen.:020:
 
Aha...
Da macht man sich schon die Mühe und listet seine Argumente auf, aber das ist dann auch wieder nicht recht. Ich habe ganz gewiss kein Interesse daran, Werbung für das Yamaha SH zu machen. Ich habe es und bin zufrieden, habe aber auch schon drüber geschimpft:

https://www.clavio.de/threads/neuen-fluegel-zurueckgeben-oder-nicht.22817/

Der Autovergleich hinkt außerdem gewaltig. Er wird dann richtig, wenn Mercedes der einzige Hersteller wäre, der Cabrios baut, deren Verdeck man auch bei 160 km/h auf der Autobahn auf- und zuklappen könnte. Brauche ich so ein Cabrio? Oder reicht mir auch eins von Mazda, mit dem ich eben rechts ran fahren muss, wenn es anfängt zu regnen? Das muss jeder selber entscheiden und testen.
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Ich kann das komplett unterstreichen, beim Bechstein Vario z.B ist der Klang dermaßen unterirdisch. Auch wenn ich vom akkustischen Klang kein Yamaha Fan bin und auch das Deutsche Handwerk sehr schätze und unterstütze muss man beim Thema Silent wirklich den Hut ziehen vor Yamaha und Kawai. Ich hatte die aktuelle Vario Version in meinem Flügel,um da ein gleichmäßiges p zu spielen.. da verzweifelt man. Soweit ich weiß ist beim Bechstein auch nur eine Sensorleiste unter den Tasten, bei Yamaha meine ich auch an den Hämmern. Das macht vom Spielgefühl her schon einen Unterschied.

Da der ursprüngliche Beitragsersteller jedoch nicht mehr an der Diskussion teilnimmt gehe ich davon aus, dass Sie/Er schon sein Instrument gefunden hat.

In meiner Wahrnehmung dient doch das Forum auch nicht als Detailratgeber, sondern vielmehr als Beihilfe aufgrund von Erfahrungen anderer. Da sollte man die Erwartungshaltung auch entsprechend anpassen.

Ich finde gerade die Gedanken anderer Spieler interessant im Bezug auf bestimmte Marken. Hier gibt es halt viele, die Steinway als Nonplus sehen, andere die das komplett verneinen und eben wieder andere die Bechstein ganz toll finden. Davon lebt doch das Forum hier.

Das abzuwatschen mit "seriöse Kaufempfehlung ist das nicht" ist schon etwas unhöflich, wenn man bedenkt, dass die Leute hier Beiträge in ihrer Freizeit verfassen und sich die Zeit nehmen ihre Erfahrungen zu teilen.
 
Hallo,

ich habe mir mit ähnlichen Parametern wie Du letzten Oktober ein U1 mit SH2-Silent-System gekauft und bin sehr zufrieden damit - allenfalls empfinde ich den akustischen Klang als etwas hart, aber das kann auch gut an meinen räumlichen Gegebenheiten liegen (werde da demnächst mit den üblichen Tipps wie Teppich, raumakustische Maßnahmen etc. gegensteuern).

Ich würde Dir empfehlen, Dir gut zu überlegen, wie hoch der Zeitanteil des Silent-Spiels bei Dir ungefähr sein wird. Ich wusste, dass er bei mir sehr hoch sein wird und bin deswegen (wie schon erwähnt) gar nicht an Yamaha vorbeigekommen.

Lass uns doch wissen, wie Du dich entschieden hast!
 
Ich danke euch allen herzlich für die Beteiligung. Ob ich wirklich zwingend ein Silentsystem benötige, ist sicher eine Grundannahme, die ich nochmal überprüfen muss. Einerseits ist es schon recht praktisch, insbesondere wenn man (etwa kinderbedingt) den Geräuschpegel niedrig halten muss, andererseits mag ich das Spielen mit Kopfhörern eigentlich nicht sonderlich und mache auf meinem E-Piano davon auch nie Gebrauch.

Ich denke, ich werde jetzt mal ein paar Klavierläden abklappern und ein paar Instrumente anspielen, vielleicht entwickelt sich dann ein Bauchgefühl.
 
Kurzer Zwischenstand: Ich habe jetzt mal ohne Rücksicht auf Silent in ein paar Läden Klaviere angespielt und den meisten Spaß hatte ich leider mit einem Bechstein oberhalb meines Limits. Die W. Zimmermann Ts und Ps fand ich auch ganz gut, aber da gefiel mir ein U1, obwohl völlig anders, irgendwie besser. Kawai ist raus, und ein Seiler hatte mich auch nicht überzeugt.
 
Kurzer Zwischenstand: Ich habe jetzt mal ohne Rücksicht auf Silent in ein paar Läden Klaviere angespielt und den meisten Spaß hatte ich leider mit einem Bechstein oberhalb meines Limits. Die W. Zimmermann Ts und Ps fand ich auch ganz gut, aber da gefiel mir ein U1, obwohl völlig anders, irgendwie besser. Kawai ist raus, und ein Seiler hatte mich auch nicht überzeugt.

Ich war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation wie du. 10k Limit, am Besten mit einem guten Silent-System und unschlüssig, welcher Klang mir wirklich gefällt. Ich war dann fast 3 Jahre lang auf der Suche und habe um die 15 Klaviere bei eBay Kleinanzeigen und dann sicherlich nochmal 30 Klaviere in verschiedenen Läden ausprobiert (Yamaha, Steingraeber, C. Bechstein, Grotrian-Steinweg, Schimmel, Feurich, Sauter, Kawai, Blüthner)

Falls es ein Silent-System haben soll, dann rate ich dir zu einem Yamaha mit SH/SH2 (nur bei Yamaha Klavieren). Für mich war das U1 jedoch zu groß und zu laut für kleine Räume (dabei ist mein Wohnzimmer mit 45m2 nicht gerade klein). Die P-Serie fand ich daher etwas ansprechender.

Innerhalb der Preisklasse haben es mir jedoch zwei Klaviere richtig angetan. Das eine war ein altes Grotrian-Steinweg Carat (116 cm Version) und das andere ein C.Bechstein Classic. Neu kosten beide deutlich mehr als 10k, aber gebraucht könntest du mit viel Geduld und einem fahrtüchtigen Auto etwas finden. Gerade auch bei C. Bechstein würden viele die älteren Modelle bevorzugen. Diese besitzen noch eine Mechanik von Renner und Hammerköpfe von Abel. Ich fand die neuen C. Bechsteins eigentlich auch toll, aber einige Experten haben nicht so gute Worte darüber verloren. Auch wenn ich noch immer das Carat bevorzuge, so ist es am Ende das Classic geworden. Falls du dich nicht traust bei Kleinanzeigen zu kaufen so kannst du auch einen örtlichen Klavierbauer für ein Gutachten beauftragen. Das kostet je nach Anfahrt so zwischen 25-35€.
 

Da hättest Du aber einen ausgemachten Discounter erwischt.

Ich kenne mich da nicht so gut aus, aber für das Gutachten meines Classics habe ich 30€ ohne Steuer gezahlt und bei 2 anderen Modellen einmal 35 und einmal 50 (wobei hier eine längere Anfahrt nötig war). Es war dann halt kein schriftliches Gutachten, sondern nur ein überprüfen, ob nichts kaputt ist etc.
 
Ich war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation wie du. 10k Limit, am Besten mit einem guten Silent-System und unschlüssig, welcher Klang mir wirklich gefällt. Ich war dann fast 3 Jahre lang auf der Suche und habe um die 15 Klaviere bei eBay Kleinanzeigen und dann sicherlich nochmal 30 Klaviere in verschiedenen Läden ausprobiert (Yamaha, Steingraeber, C. Bechstein, Grotrian-Steinweg, Schimmel, Feurich, Sauter, Kawai, Blüthner)

Falls es ein Silent-System haben soll, dann rate ich dir zu einem Yamaha mit SH/SH2 (nur bei Yamaha Klavieren). Für mich war das U1 jedoch zu groß und zu laut für kleine Räume (dabei ist mein Wohnzimmer mit 45m2 nicht gerade klein). Die P-Serie fand ich daher etwas ansprechender.

Innerhalb der Preisklasse haben es mir jedoch zwei Klaviere richtig angetan. Das eine war ein altes Grotrian-Steinweg Carat (116 cm Version) und das andere ein C.Bechstein Classic. Neu kosten beide deutlich mehr als 10k, aber gebraucht könntest du mit viel Geduld und einem fahrtüchtigen Auto etwas finden. Gerade auch bei C. Bechstein würden viele die älteren Modelle bevorzugen. Diese besitzen noch eine Mechanik von Renner und Hammerköpfe von Abel. Ich fand die neuen C. Bechsteins eigentlich auch toll, aber einige Experten haben nicht so gute Worte darüber verloren. Auch wenn ich noch immer das Carat bevorzuge, so ist es am Ende das Classic geworden. Falls du dich nicht traust bei Kleinanzeigen zu kaufen so kannst du auch einen örtlichen Klavierbauer für ein Gutachten beauftragen. Das kostet je nach Anfahrt so zwischen 25-35€.


Danke für Deine Erfahrungen. Ich habe jetzt ein bisschen mehr angespielt, sowohl oberhalb als auch unterhalb meines Limits. "Klick" gemacht hat es bei zwei Klavieren bisher, einem neuen C. Bechstein und einem neuen Förster. Daneben gucke ich nach gebrauchten U1, aber da war noch nicht das Klavier dabei.

Bei Kleinanzeigen gucke ich gerade auch schon, aber ohne Klavierbauer brauche ich da glaub ich gar nicht aufzuschlagen.
 
Auch ich bin auf der Suche und noch unsicher, was für ein Klavier es werden wird. Geplant ist eine Neuanschaffung ca. in zwei Jahren.
Da ich in einem Mietshaus wohne und viel am späten Abend spiele, brauche ich zwingend einen Kopfhöreranschluss. Ein reines akustisches Klavier wäre mein Traum, doch könnte ich es zu wenig nutzen. Zur Zeit bin ich noch in der Orientierungsphase und schwanke zwischen einem Hybridpiano, Piano mit Silentsystem oder einem hochwertigem Digitalpiano. Zur Zeit habe ich ein Clavinova CLP 115. Ja, ich weiß, total veraltete Technik. Doch ich habe erst vor einem Jahr mit dem Spielen angefangen und wollte nicht mein gesamtes Geld verpulvern ohne zu wissen, was ich denn da mache... Deswegen kaufte ich ein günstiges Klavier mit einer in meinen Augen guten Klaviatur. Doch merke ich nun die ersten Grenzen dieses Klaviers. Es ist auf diesem Klavier kam möglich pianissimo zu spielen. Bei piano ist Schluss und auch fortissimo gibt es nicht. Die dynamische Bandbreite dieses Instrumentes ist leider sehr begrenzt. Und nein, nur an mir liegt es nicht, denn am Klavier in der Musikschule - ein altes wunderbares Feurich - kann ich diese Bereich problemlos spielen.
Was mit am Clavinova und am Feurich gefällt ist die festere Klaviatur. In der Musikschule steht noch ein Yamaha Arius, an dessen weicher Klaviatur ich mich aber nicht wirklich wohl fühle.
Demnächst werde ich einen Ausflug in die Klaviergeschäft unternehmen und einfach mal Probespielen. Im November ist Musikmesse, auch diese ist für mich ein Pflichttermin.

Könnt ihr mir noch Tipps geben, auf was ich achten sollte? Auf meiner Liste steht zur Zeit
- wie fühlt sich die Klaviatur an (Griffigkeit)
- wie dynamisch kann ich spielen pianissimo - fortissimo
- wie laut ist die Mechanik (Danke, der Punkt ist beim Lesen diese Threads dazu gekommen.)
- wie klingt das Klavier
 
Ich bin 100pro bei meinem Vorredner. Yamaha hat im Samplebereich eine Riesenerfahrung und Qualität. Und im Klavierbau auch. Allerdings neige ich dazu, trotzdem ein deutsches Instrument zu favorisieren, die brauchen wirklich jeden Kunden. Schimmel, Grotrian, Förster.........Nachrüsten ist meist kein Problem.
 

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