Wie sollte man beim Prima Vista Spiel vorgehen?

In meiner Jugend habe ich - zum Leidwesen meiner Lehrer und zu meinem Nachteil in pianistischer Hinsicht - Klassikstücke meist nicht wirklich systematisch und langfristig geübt, sondern im Grunde ständig vom Blatt gespielt. War ja nicht so, dass mir die Stücke nicht gefielen, im Gegenteil - aber dieses Üben...Lieber improvisierte und komponierte ich stattdessen.

Aber durch das dauernde Prima-Vista-Spielen bekam ich "für einen Jazzmusiker" wirklich gute Blattspielfähigkeiten, was mir in meiner Berufslaufbahn enorm genützt hat.

Sag mir mal Deinen Namen und Adresse, Hasenbein ;-)

Ich komm vorbei ;-)

Herzliche Grüße im Sinne der NEUEN DATENSCHUTZVERORDNUNG -

Olli ;-);-)
 
«Prima Vista = «erstes sehen oder erstmal gesehen» Dies wird leider schlampig als Blattspiel übersetz.

Prima Vista = ein aufgelegtes Musikstück wird beim ersten Sehen, ohne zu üben bereits im richtigen Tempo und korrekt gespielt (ich betone, ohne das Stück zu üben!). Dies verlangt, das Stück einige Takte voraus zu lesen und die komplizierte stellen gedanklich ordnen. Selbstverständlich müssen alle Stellen an anderen Stücken vorher geübt bzw. perfekt beherrscht werden. Somit ist Prima Vista eher was für erfahrene Musiker. Einfache Stücke mit wenig Noten und gemächlichen Tempo schafft man relativ schnell, vorausgesetzt man bewegt sich technisch auf dem Level, das von dem Stück verlangt wird.

Ich habe z.B. für Stücke auf dem Niveau (Level) Mozartsonaten «Prima Vista» zu spiele an die 20 Jahre Erfahrung gebraucht. Zum Vorauslesen und Vorausdenken benötige ich der Regel 3 bis 4 Notenzeilen.
@mick hat recht bemerkt, es dauert weile … ich ergänze dazu, es braucht zugleich Erfahrung ein Stück Prima Vista locker von Hocker zu spielen.

Ich staune nur, wie es @hasenbein ohne viel zu üben geschafft hat (ich wusste nicht, das er so üben faul war). Entweder war er so gut, oder es war kack Lehrer der ihm einiges durchgehen liess.;-)
 
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Ups, habe den rutschigen Mozart sofort korrigiert.
 
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Von links nach rechts, möchte ich noch ergänzen.
 
Du musst das Stück wirklich lesen können wie einen geschriebenen Text, um ihn spielen zu können.

Ich tue mir schwer mit dem Begriff "lesen" und halt ihn auch für irreführend. Was ich vom Blatt spielen kann, das lese ich gerade nicht, sondern erkenne Noten, Akkorde etc. aus anderen Stücken wieder.

Hinter viele der empfohlenen PV-Übungen erlaube ich mir, ein Fragezeichen zu setzen. Wenn man sein Blattspiel verbessern will, mus man nach meinem Verständnis seinen musikalischen Wortschatz erweitern. Indem man sich Klavierliteratur rein pfeift.
 
Ich tue mir schwer mit dem Begriff "lesen" und halt ihn auch für irreführend. Was ich vom Blatt spielen kann, das lese ich gerade nicht, sondern erkenne Noten, Akkorde etc. aus anderen Stücken wieder.

Hinter viele der empfohlenen PV-Übungen erlaube ich mir, ein Fragezeichen zu setzen. Wenn man sein Blattspiel verbessern will, mus man nach meinem Verständnis seinen musikalischen Wortschatz erweitern. Indem man sich Klavierliteratur rein pfeift.

Was ist es dann, wenn du ein Gedicht vorliest?
Ist das dann kein Lesen?
Ist es Lesen, wenn du die Buchstaben des Gedichts hintereinander entzifferst und diktieren kannst?

Lesen von Text ist auch das visuelle Erkennen von bekannten Wörtern und Satzteilen, nicht das Entziffern einzelner Buchstaben.

Deshalb hakelt es gerne, wenn man über untypische Wendungen stolpert (no pun intended).
 

Trotzdem, der Schlitzohr Mozart überrascht mit seinen dissonanzreichen Vorhaltsketten keinen Mozartspezialist. …. und einen guten PV Spieler auch nicht.
 

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