Weitermachen oder bleiben lassen?

  • Ersteller des Themas agraffentoni
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So redet nur jemand, den es nicht interessiert, ob die Chancen , die Kinder haben können, auch umgesetzt werden.
Liebe Elizza, im Grunde bin ich ja auch der Meinung, dass man Kindern die Entscheidung für oder gegen Musik nicht alleine überlassen können. Den Kindern Möglichkeiten für spätere Entfaltung mitzugeben heißt eben, sie zum Üben anzuhalten. En passant lernen Kinder dabei auch, dass Erfolge erarbeitet werden müssen bzw. dass umgekehrt Anstrengung zwar nicht immer, aber eben oft auch Erfolge hervorbringt.

Allerdings finde ich das hier:
Ich habe meine Kinder immer sofort nach dem Mittagessen Üben lassen, und beim zweiten Instrument, eine halbe Stunde morgens vor der Schule festgelegt und zwar täglich, auch am Wochenende, nur ausnahmsweise war kein Üben.
insbesondere in Verbindung mit dem hier:
Im Übrigen habe ich genau so auch eine weitere (Mutter-)Sprache neben der Schule durchgesetzt in Wort und Schrift,
am Ende dann doch ganz schön heftig. Schwer vorstellbar, wann die Kinder dann noch eigenverantwortliche Freizeitgestaltung machen.
 
Ende dann doch ganz schön heftig. Schwer vorstellbar, wann die Kinder dann noch eigenverantwortliche Freizeitgestaltung machen.
Wieso, gerade dadurch, dass sie am Nachmittag zur normalen Spielzeit frei waren, war doch alles super, Hausaufgaben haben sie selbstständig wann sie wollten erledigt, oft kurz vorm Schlafengehen, vielleicht sollte ich erwähnen , dass die Familie zweisprachig ist, und die weiteren Aufgaben zu dieser Sprache waren normal wie im Schulunterricht verlangt, also mal mehr mal weniger.
 
Ist eh Unsinn, von außen eine Situation beurteilen zu wollen*. Kinder und deren Fähigkeiten und Bedürfnisse sind genau so individuell wie die dazugehörigen Eltern und das gesamte Umfeld.

*) Eltern können machen was sie wollen, es ist (von außen) immer falsch
 
Eltern sind verantwortlich dafür, dass ihre Kinder glücklich sind. ...

Die Folgen dieser einseitigenund überzogenen Denkart sind m.E. frustrationsintolerante Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Wenn dann irgendwann Chefs, Lehrer, Partner kommen, deren Bedürfnisse nicht allein auf die Bedürfnisse der oben genannten Kinder von einst ausgelegt sind, wird’s schwierig.
 
Wenn Du Glück nur als kurzfristiges Ziel ansiehst, dann ist das so. Wenn Du Glück als etwas langfristiges ansiehst, dann versuchst Du mit der Erziehung die Grundlagen für sehr viel im späteren Leben zu legen. Da gehört z.B. Frustrationstoleranz dazu. Das fängt damit an, dass man ein Kind beim spielen nicht immer gewinnen lässt, nur damit es glücklich ist. Dem Kind beizubringen auch mal unangenehme Aufgaben zu Ende zu bringen gehört auch dazu. Aber das muss man ja nicht soweit treiben, dass das Kind keinerlei Rechte mehr hat, was die Gestaltung seiner Freizeit angeht. Wenn das Kind allerdings so gar nichts machen will, muss man doch mal überlegen, wie weit man mit Zwang kommt. Wie bei allem mit Kindern ist da eine sehr individuelle Strategie nötig.
 
Zum eigentlichen Thema: Man kann Kinder zu anspruchsvollen Tätigkeiten nicht zwingen. Also am besten gehen lassen. Hochbegabte Kinder hören nicht auf, und bei mittlerer Begabung kommt es auf ein paar Jahre sicher nicht an.
 
Da gebe ich Dir recht!
Hochbegabte Kinder haben manchmal hohe Ansprüche an sich selber, vor allem was die Lerngeschwindigkeit angeht. Sie scheitern dann nicht an der Materie, wie die weniger Begabten, sondern an sich selbst und ihrer Ungeduld.
Sie müssen die Frustrationsphasen durchlaufen, wie alle anderen auch. Schaffen sie das (und finden die Eltern den richtigen Draht zu ihnen), dann können sie ihr volles Potential entfalten.
 

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