Kaufberatung: Hybrid-/Silent Piano

Mich würden detaillierte Erfahrungsberichte über die aktuellen Hybrid-Pianos N1X, NU1X und Novus NV10 interessieren. Damit wir zumindest ein wenig Erfahrungsgrundlage haben, obwohl natürlich immer subjektive Faktoren einfließen.
Aber man kann das schon zumindest ansatzweise intersubjektiv vergleichbar machen, damit wir wissen, wovon der andere spricht. Ganz konkret: Welches Repertoire hab Ihr gespielt auf welchem Instrument. Wie war das Spielgefühl im Vergleich mit einem akustischen Klavier derselben Preisklasse? Wie gut konntet Ihr jeweils nuanciert darauf spielen (Dynamikabstufungen)?

Bislang gibt's in dem ganzen Faden nur meinen eigenen Erfahrungsbericht (und einen ganz kurzen des Thread-Erstellers). Kann ja sein, dass ich unfair zu den akustischen Klavieren war, weil die überwiegend schlecht gestimmt waren.
Ich selbst werde voraussichtlich nächste Woche noch einmal testen.
 
@Clavifilus Ich habe das NV10 schon kurz angespielt und es hat schon etwas G.A.S. ausgelöst. ;-)

Besonders intensiv habe ich mich mit dieser Preisklasse aber nicht befaßt, da bereits weit außerhalb meines Budgets. Die akustischen Klaviere, die ich mir leisten könnte, sind wirklich unterste Schublade, ein hier vorgeschlagenes Silent-B3 ist da schon deutlich zu teuer. Zudem ist das, was ich hier stehen habe, schon besser als das dort installierte SC2.
 
Die akustischen Klaviere, die ich mir leisten könnte, sind wirklich unterste Schublade

Deine Entscheidung gegen ein günstiges akustisches Klavier kann ich schon gut nachvollziehen. Auch in der Preisklasse, in der ich suche, begeistert mich da nichts. Und zur Not steht ja noch mein alter Schimmel aus den 80er Jahren im Haus meiner Eltern. Eventuell lasse ich den noch einmal leichtgängiger machen und nachregulieren. Das ist zwar auch ein Durchschnittsklavier, aber nach meinem Empfinden vom Klang und Ausdrucksfähigkeit immer noch besser oder mindestens genau so gut wie das, was heutzutage für 7000 Euro verkauft wird.
 
Und zur Not steht ja noch mein alter Schimmel aus den 80er Jahren im Haus meiner Eltern.
Das ist natürlich schon ein gewisser Startvorteil. Um mir mein exklusives Hobby überhaupt leisten zu können, muß ich entsprechend preisgünstig wohnen. Das bedeutet 4. Etage ohne Aufzug, kein Haus mit Schimmel drin. :lol:

Da ist schon die Anlieferung eines Kompaktdigis eine ziemlich aufwendige Operation. Von Hybridinstrumenten kann man da nur träumen. ;-)
 
Das ist natürlich schon ein gewisser Startvorteil. Um mir mein exklusives Hobby überhaupt leisten zu können, muß ich entsprechend preisgünstig wohnen. Das bedeutet 4. Etage ohne Aufzug, kein Haus mit Schimmel drin. :lol:

Da ist schon die Anlieferung eines Kompaktdigis eine ziemlich aufwendige Operation. Von Hybridinstrumenten kann man da nur träumen. ;-)

Als ausgleichende Gerechtigkeit habe ich Tinnitus und eine Hand, die als Nachwirkung eines Unfalls nur begrenzt belastbar ist. Also übe ich die meiste Zeit Bach und dergleichen auf einem Keyboard mit ungewichteter Tastatur und Cembalo-Sound. Da bist Du also de facto besser dran! :004:

Ob aus dem Kauf eines Hybrid etwas wird bei mir, hängt auch davon ab, ob ich überhaupt wieder täglich auf einer gewichteten Tastatur spielen kann. Werde ich noch herausfinden.

Davon abgesehen, finde ich es spannend, wie sich die Digis entwickeln. Die Flügelmechanik in den neuesten Hybrids ist schon eine geniale Sache!
 
Als ausgleichende Gerechtigkeit habe ich Tinnitus und eine Hand, die als Nachwirkung eines Unfalls nur begrenzt belastbar ist. Also übe ich die meiste Zeit Bach und dergleichen auf einem Keyboard mit ungewichteter Tastatur und Cembalo-Sound. Da bist Du also de facto besser dran! :004:
Kommt drauf an, mein auf Kante genähtes Budget hängt nicht rein zufällig auch mit gesundheitlichen Einschränkungen zusammen. Dafür habe ich in der Lotterie zwei (noch) gesunde Hände gewonnen, die für die Normklaviatur aber deutlich zu klein sind. Belastbar ja - aber nur bis zum Oktavengriff. So hat jeder sein Päckchen zu tragen. :musik:

Ob aus dem Kauf eines Hybrid etwas wird bei mir, hängt auch davon ab, ob ich überhaupt wieder täglich auf einer gewichteten Tastatur spielen kann. Werde ich noch herausfinden. Davon abgesehen, finde ich es spannend, wie sich die Digis entwickeln. Die Flügelmechanik in den neuesten Hybrids ist schon eine geniale Sache!
Du könntest ansonsten auch noch sehr leichtgängige Pianofortes aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert antesten. So ein Geradsaiter ist ja auch nicht schlecht.

Und ja, eine Flügelmechanik ist schon eine tolle Sache, aber preisgünstiger werden diese Digi-Mechaniken wahrscheinlich nicht mehr werden. Nur die Elektronik wird immer besser, das merkt man sogar bei meiner "Tischhupe". :-D
 
und bis auf homöopathisch wenige Ausnahmen hat sich noch nie ein Kunde bei mir für ein teures Digi entschieden weil es besser klingt und spielt als ein ähnlich teures Klavier

Schwierig (vor allem die Sache mit "ähnlich"). Ich bin auch einer von "Deinen" Kunden, bin bei meinem Klavierhändler reingegangen, um mir das (damals neue) Casio CELVIANO GP-500 (ca. 4.000,-€) zu kaufen. Habe es angespielt, sehr gute Tastatur, aber dünner Klang. Grundsätzliches Problem: in Klavierhäusern klingen Digis meist erheblich SCHLECHTER als zu Hause, die Akustik (mindestens bei uns im Wohnzimmer) ist zu Hause viel besser. Ich war etwas enttäuscht vom Klang, aber sehr angetan von der Tastatur.

Dann stand da auch ein Yamaha U1 TA (Transacoustic), für ca. 13.000,-€ und klang natürlich viel besser ... ich habe es gekauft. Sind das jetzt "ähnliche" Preise?

So weit, so gut. Das ist jetzt genau drei Jahre her, ABER mittlerweile geht mir der akustische(!) Klang des Yamaha auf den Keks (leider). Was ich anfangs gut fand (den ausgesprochen klaren und fast harten Klang), das nervt mich mittlerweile. Ich hätte gerne ein deutlich wärmer abgestimmtes Instrument. Außerdem ist es wirklich ein Unterschied (ich hatte davor auch mal ein Digi von Kawaii), ob man ein verstimmtes akustisches Klavier spielt, oder ein jederzeit perfekt gestimmtes Digi. Klang hin oder her, die perfekte Stimmung ist auch wirklich eine große Freude.

Da ich jederzeit unvoreingenommen bin, werde ich in den nächsten Wochen und Monaten (ich habe es nicht eilig) auch wieder Digis, aber auch andere Klaviere probieren. Aber meiner Meinung nach muss man bei akustischen Pianos schon einiges mehr hinlegen, für 4.000,-€ habe ich noch kein ansprechendes akustisches Klavier gehört. Ich habe auch mal eine Stunde lang auf einem Yamaha N1 gespielt, hat mir auch gut gefallen.

Ist alles nicht so einfach und die Digis werden immer besser.
 
So weit, so gut. Das ist jetzt genau drei Jahre her, ABER mittlerweile geht mir der akustische(!) Klang des Yamaha auf den Keks (leider). Was ich anfangs gut fand (den ausgesprochen klaren und fast harten Klang), das nervt mich mittlerweile. Ich hätte gerne ein deutlich wärmer abgestimmtes Instrument. Außerdem ist es wirklich ein Unterschied (ich hatte davor auch mal ein Digi von Kawaii), ob man ein verstimmtes akustisches Klavier spielt, oder ein jederzeit perfekt gestimmtes Digi. Klang hin oder her, die perfekte Stimmung ist auch wirklich eine große Freude.

Du willst ein gestimmtes und etwas weicher klingendes Klavier - stimmen lassen und in dem Zuge auch weicher intonieren -sollte zusammen bei einem fast neuen Klavier € 200-300 kosten.
 
Du willst ein gestimmtes und etwas weicher klingendes Klavier - stimmen lassen und in dem Zuge auch weicher intonieren -sollte zusammen bei einem fast neuen Klavier € 200-300 kosten.

Ist die Frage, ob die Mängel, die MICH stören, dann auch verschwunden sind?! Das bezweifle ich. Der Klavierbaumeister (Kalscheuer aus MG) macht eigentlich einen soureränen Eindruck.

Das Klavier werde ich bald wieder stimmen lassen, aber eine Änderung der Klangcharakteristik (und es gibt auch Störgeräusche, die mich nerven) dürfte schwierig werden. Du darfst es gerne versuchen, wie gesagt, das Klavier steht in Mönchengladbach.
 
Dann stand da auch ein Yamaha U1 TA (Transacoustic), für ca. 13.000,-€ und klang natürlich viel besser ... ich habe es gekauft. Sind das jetzt "ähnliche" Preise?
So ähnlich lief es bei mir auch. Bis auf den Teil mit dem Kaufen.:lol:

Außerdem ist es wirklich ein Unterschied (ich hatte davor auch mal ein Digi von Kawaii), ob man ein verstimmtes akustisches Klavier spielt, oder ein jederzeit perfekt gestimmtes Digi. Klang hin oder her, die perfekte Stimmung ist auch wirklich eine große Freude.
Wie oft läßt du das Instrument stimmen? Nutzt du den Transducer? Hat dein Instrument schon das Bösendorfer-Sample?

Aber meiner Meinung nach muss man bei akustischen Pianos schon einiges mehr hinlegen, für 4.000,-€ habe ich noch kein ansprechendes akustisches Klavier gehört.
Sach ich doch schon die ganze Zeit. :005:
 
Wie oft läßt du das Instrument stimmen?

Häufig. Im ersten Jahr alle drei Monate, danach alle sechs Monate, nur die letzte Stimmung ist jetzt zum ersten Mal über ein Jahr her, das Klavier hält den Ton immer besser. Aber jetzt muss gestimmt werden, aber wir fahren in drei Wochen für vier Wochen in Urlaub, deswegen will ich das noch abwarten, vielleicht ist dann auch die Heizsaison herum. Macht auch etwas aus.


Selten. Da hatte ich eigentlich auch mehr drauf gesetzt, aber zugegebenermaßen klingt der Transducer erheblich(!) schlechter als das akustische Klavier. Das liegt auch nicht am Sample (den Bösendorfer habe ich nicht), über Kopfhörer klingt es sehr gut, aber ich mag nicht mit Kopfhörer spielen. Wenn ich ehrlich bin, nochmal würde ich ein TA Modell nicht mehr kaufen, der Aufpreis steht in keinem Verhältnis zu MEINER Nutzung.

Es kann also durchaus passieren, dass ich mir ein höherwertiges Klavier kaufe - aber vielleicht auch ein Digi (dann natürlich auch ein Spitzenteil). Die Digis klingen besser als der Transducer von Yamaha.
 

Häufig. Im ersten Jahr alle drei Monate, danach alle sechs Monate, nur die letzte Stimmung ist jetzt zum ersten Mal über ein Jahr her, das Klavier hält den Ton immer besser. Aber jetzt muss gestimmt werden, aber wir fahren in drei Wochen für vier Wochen in Urlaub, deswegen will ich das noch abwarten, vielleicht ist dann auch die Heizsaison herum. Macht auch etwas aus.
Arg, das geht ja richtig ins Geld.

Selten. Da hatte ich eigentlich auch mehr drauf gesetzt, aber zugegebenermaßen klingt der Transducer erheblich(!) schlechter als das akustische Klavier.
Das war zu erwarten. So ganz ohne Hochtöner geht es leider nicht. Das U1TA war Yamahas Einstieg in die Hybridklaviere im Jahr 2014. Diese neue akustisch-hybride Instrumentengattung steckt noch in den Kinderschuhen. Digis sind hingegen beinahe ausentwickelt.
 
Da ich jederzeit unvoreingenommen bin, werde ich in den nächsten Wochen und Monaten (ich habe es nicht eilig) auch wieder Digis, aber auch andere Klaviere probieren. Aber meiner Meinung nach muss man bei akustischen Pianos schon einiges mehr hinlegen, für 4.000,-€ habe ich noch kein ansprechendes akustisches Klavier gehört. Ich habe auch mal eine Stunde lang auf einem Yamaha N1 gespielt, hat mir auch gut gefallen.

Ist alles nicht so einfach und die Digis werden immer besser.

9 von 10 Kunden die bei uns z.B. zwischen YAMAHA B-3 / KAWAI K-300 / YAMAHA NU-1X oder N-1 auswählen entscheiden sich für eines der Klaviere , die Hälfte nimmt dann noch Silent dazu... alles Geschmacksache.
Natürlich ist das N-1 ein gutes Digi aber mich würde auf Zeit dieser deutlich hörbar künstliche Klang nerven.
 
Das wird beim N-1X nicht groß anders sein...
 

Ja - allerdings eher der Urlaub, nicht das Stimmen.. ;)

9 von 10 Kunden die bei uns z.B. zwischen YAMAHA B-3 / KAWAI K-300 / YAMAHA NU-1X oder N-1 auswählen entscheiden sich für eines der Klaviere , die Hälfte nimmt dann noch Silent dazu... alles Geschmacksache.
Natürlich ist das N-1 ein gutes Digi aber mich würde auf Zeit dieser deutlich hörbar künstliche Klang nerven.

Ich habe aber hier de fakto ein Yamaha U1 (das ist ja die Grundlage des U1TA) und das ist eine andere Liga als ein B3 oder Kawai K-300 - und ich bin dennoch nicht zufrieden. Vielleicht probiere ich mal ein K-800 oder gleich ein Bösendorfer oder was auch immer. Ich bin auch bereit, nochmal mehr Geld nachzulegen. Wobei das K-800 günstiger ist als ein U1TA.
 
Dazwischen liegen zehn Jahre. Zehn Jahre waren der Unterschied zwischen FM-Synthese und digitalen Samples. Oder zwischen Plingpling und erkennbarem Klavierklang.

Is ja gut … ich weiß schon wovon ich rede … habe auch ein N-3X daneben stehen … da merkt man überhaupt nichts von einem Unterschied wie Du ihn beschreibst … das steht vielleicht so im Prospekt.
 

Sehe ich auch so. Ich werde in jedem Fall auch die ganzen Topmodelle testen, das N1X, von Kawai das NV10 usw. etc. pp. Ganz in Ruhe.

Der Kalscheuer (der Klavierbauer aus MG) ist auch einer von den ganz entspannten und neutralen Beratern, der hat selbst "nur" ein Digi zu Hause (und das als Klavierbaumeister!). Wie ich oben schon auch schon andeutete, auch (oder gerade) bei Digis spielt die individuelle Akustik eine sehr große Rolle. Bei uns im Wohnzimmer klingt ein Digi ziemlich gut, das gleiche Gerät klingt (zumindest im Studio beim Kalscheuer) total dünn. Das ist ein Riesenunterschied. Der stellt mir die Geräte auf Wunsch aber auch zu Hause hin. Wobei ich nicht weiß, was er alles hat und zeigen kann. Es ist ein vergleichsweise kleiner Laden, der hat nicht die ganzen Instrumente auf Halde.
 

Zurück
Top Bottom