Technische Unterschiede zwischen Concert und Academy Flügel

Ich erspare es uns allen, da jetzt noch weiter drauf einzugehen.
Du solltest aber zumindest mal drüber nachdenken. Manchmal stimme ich deinen Argumenten zu, manchmal auch nicht, aber die Aggressivität mit der du diese häufig formulierst ist gleichermassen beispiellos und unnötig. Hier gehts um Klaviere und Musik, da gibt es wirklich keinen Grund verbale Aggressionen auszuteilen.
 
Ich glaube eher, dass die Anzahl der klassischen Pianisten, die vom Klavierspiel leben können, also nicht noch unterrichten müssen, im deutlich unteren dreistelligen Bereich angesiedelt ist.

73598 Pianisten weltweit? Das macht ca. 367 Pianisten pro Nation. Pro Bundesland dann ca. 23 Stück. Hier mal mehr, dortmal weniger, aber ich finde das ist eine ziemlich gute Zahl.

Wenn jetzt sagen wir 500 von den 73598 Pianisten von ihren Konzerten leben können, sind das 0,67%. Das wären 0,15 Pianisten pro Bundeslands. Auf eine Nation hochgerechnet wären das 3 Pianisten pro Nation. Das sind denke ich schon etwas mehr - die absolute Anzahl an ausgebildeten Pianisten scheint mir aber gar nicht mal so falsch zu sein oder?
 
Die Grenze zwischen "Pianist der vom Klavierspiel leben kann" und "Pianist der sich mit Klavierspiel was dazuverdient" dürfte wohl sehr fliessend sein. Ich kenne viele Pianisten, die aus welchen Gründen auch immer (Heirat, Erbe, ...) nicht aufs Geld angewiesen sind und halt ab und zu mehr oder weniger rentable Konzerte geben. Dann gibt es unzählige, die Klavierunterricht als einigermassen zuverlässige Einnahmequelle haben und sich mit unregelmäßigen Konzerten was dazuverdienen.

Von Pianisten, die für einen Konzertabend sagen wir mal mindestens 5000 Euro bekommen und mindestens 20 Konzerte im Jahr geben (das ist vielleicht eine realistische Untergrenze für "kann davon leben"), dürfte es wohl in der Tat vermutlich deutlich weniger als 73598 geben :)
 
Von Pianisten, die für einen Konzertabend sagen wir mal mindestens 5000 Euro bekommen und mindestens 20 Konzerte im Jahr geben (das ist vielleicht eine realistische Untergrenze für "kann davon leben"), dürfte es wohl in der Tat vermutlich deutlich weniger als 73598 geben :)

die allerwenigsten Pianisten können von ihren Konzerten leben - weißt doch; was ist ein unverheireter Pianist? Obdachlos.

LG
Henry
 
Marlene,
der Tastenscherge und klavierbauerbayern haben eigentlich schon alles gesagt. Eins noch dazu. Manchmal ist sowas auch vertraglich festgelegt z.B. durch das Management des / der Pianisten / in das in der Pause nochmal jemand drüberschaut. Manchmal auch zwischen Veranstalter und Stimmer.
Wenn alles in der Grütze wäre könnte man es in der Pause auch nicht mehr retten, dann geht es eben so weiter. Manchmal sind zwei oder drei Chore bisschen verrutscht dann ziehste die bisschen nach und gut. Manchmal is auch gar nix und du hast Vertrag nachzusehen, dann isses auch nur Show......
Und wie lange und gut die Stimmung hält ist von so vieeeeeeeeeelen Dingen abhängig, das glaubste gar nicht. Wenn was stimmungsmäßig aus dem Ruder laufen soll, dann läufts auch. Egal bei welchem Fabrikat selbst wenn die Flügel alle Top wären.
Aber manchen " Pianisten " der besser Fortisten oder sonstigen Tastenschlägern würde ich mal einen Schlag auf die Zwölf wünschen in der Wucht so wie das jeder Hammerkopf im Fortissimo bekommt und klaglos erdulden muß. Einen einzigen nur, dann wären manche Konzerte auch für das Publikum besser zu haben..... und für die Instrumente auch.
 
Aber manchen " Pianisten " der besser Fortisten oder sonstigen Tastenschlägern würde ich mal einen Schlag auf die Zwölf wünschen in der Wucht so wie das jeder Hammerkopf im Fortissimo bekommt und klaglos erdulden muß. Einen einzigen nur, dann wären manche Konzerte auch für das Publikum besser zu haben..... und für die Instrumente auch.

Ach Gottchen, das hört sich für mich an wie der Aufruf, nur noch zwischen mp und mf zu mäandern.

Ein gut gewarteter Konzertflügel ist wie ein Formel-1-Rennwagen, der wird auch nicht geschont, wenn es um Beschleunigung geht oder Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden. Und wenn dabei was kaputtgeht, dann isses halt Pech. Saiten reißen, auch Baßsaiten.

Für mich hat ein Pianist, der auf einem guten Flügel einfach mal richtig die Sau rauslassen kann, etwas Beglückendes. Zum Abschluß seines Abends mit allen Ligeti-Etüden hat Aimard hier in Wien L'Escalier du Diable gespielt - und die letzten Noten mit der Handkante geschlagen. Der Flügel hat's mitgemacht, es war dramaturgich sinnvoll - und es war auch tatsächlich noch einmal das letzte Quäntchen an Lautstärke, das über alles vorhergehende hinausging. Oder Horowitz, der es bei seinem 1. Berliner Konzert 1986 tatsächlich geschafft hat, eine Baßsaite so zum schwingen zu bringen, dass die irgendwo gegengescheppert ist, vermutlich am Gussrahmen oder Dämpferdraht. Gekracht hat's. Oder Richter, der in den Liszt-Etüden komplett an die Grenzen des CFIIIS gekommen ist.

Ist mir allemal lieber als die ganzen braven Mozart-Haydn-Schubert-Pianistinnen, die so etwas erst gar nicht können. Und denen würde wohl das Herz stehenbleiben, wenn die mal mitbekommen, dass die genannten Herren zudem noch ein derart absurd schönes Pianissimo hinlegen können, dass der ganze Saal den Atem anhält und man eine Stecknadel fallen hören könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Beim Bösendorfer dürfte das Reissen einer Saite im Konzert aufgrund der Einzelaufhängung der Saiten zumindest etwas weniger "schlimm" sein als beim Steinway.

Aber jetzt mal im Ernst, ich glaube nicht, dass es grosse Unterschiede in der Robustheit der Saiten gibt. Die kommen vielleicht eh vom gleichen Hersteller oder sind zumindest aus dem gleichen Material. Ich vermute, dass auch die Stahlsaiten des billigsten China-Flügels nicht häufiger reissen als die eines Steinway oder Bösendorfer. Bei den Basssaiten könnte es schon eher Unterschiede geben...
 
Es gibt einen guten Spruch "Wo gehobelt wird fallen Späne" :026:
 
Aber jetzt mal im Ernst, ich glaube nicht, dass es grosse Unterschiede in der Robustheit der Saiten gibt. Die kommen vielleicht eh vom gleichen Hersteller oder sind zumindest aus dem gleichen Material.

Fast alle verwenden Röslau Draht und ich meine, S&S ebenso. Zumindest was den Blankbezug anbelangt. Was den umsponnenen Baßbezug anbelangt, da gibt es mehr Abweichungen - einige haben eigene Spinnereien, andere lassen von Heller fertigen und wieder andere ganz wo anders.

LG
Henry
 
Warum werden die Flügel - zumindest die der Kölner Philharmonie - in der Pause nachgestimmt? Sie müssten die Stimmung doch länger als 45 Minuten halten und sollten in der Pause noch genauso gut klingen wie 45 Minuten zuvor.

Also diese Praxis ist ja nicht nur im Ruhrpott üblich, in anderen Städten und Gemeinden wird des ähnlich gehandhabt. Der Klavierbauer/Stimmer geht einfach in der Pause nochmal des ganze Instrument Ton für Ton durch - muß etwas nachgestimmt oder nachreguliert werden, wird dies auch geschehen. Bei einem gut gestimmten und reguliertem Markenflügel besteht in der Regel die Hauptarbeit des Stimmers, alle Töne zu kontrollieren - zu tun gibt es da ansonsten in der Regel wenig bis garnichts. Reißt eine Saite - ja, dann muß man schauen daß man den Schepperfaktor erst einmal entfernt, auf die schnelle eine neue Saite einzuziehen....nun, die verstimmt sich auch recht schnell wieder. Problem tritt auf wenn im einchorigen Bereich eine Baßsaite reißt und der Ton dann fehlt - hier kann man nur schauen daß man dieses Problem schnell mal provisorisch mittels einer Abwickelsaite lösen kann und die dann entsprechend höher zieht so daß sie sich während des Konzertes ned derart verstimmt daß sie einen Mißklang erzeugt - aber so etwas kommt recht selten vor...ich habe es Gottseidank noch nicht erlebt.

LG
Henry
 

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