Technische Unterschiede zwischen Concert und Academy Flügel

Ja, es gibt definitiv Unterschiede beim Verhandlungsspielraum. Bei Steinway geht zum Beispiel meiner Erfahrung nach recht wenig. Bei Bechstein scheinen die Bechstein-Zentren relativ wenig Spielraum zu haben; die freien Bechstein-Händler mehr. Bei Yamaha/Kawai sind 20-25% Rabatt hingegen nicht ungewöhnlich. Sind alles nur meine persönlichen Erfahrungswerte, ich habe nichts offizielles dazu.
 
War zumindest bei mir nicht so. Ich habe am Ende zwischen einem Steinway B, Shigeru Kawai SK6 und Yamaha CF6 geschwankt, und für mich war es sehr wohl ein Faktor, dass der CF6 etwas günstiger ist als ein Steinway B. Zum Glück fand ich den CF6 auch vom Klang und Spielgefühl noch ein bisschen besser als den Steinway, insofern war die Entscheidung klar, aber mir war der Preis alles andere als egal.

Ich finde, es ist überhaupt nicht so, dass alle, die sich einen Spitzenflügel kaufen, Spitzenverdiener sind, denen die letzten 10.000 Euro egal sind. In meinem Fall bin ich einfach ein Enthusiast, dem es das wert ist und für das ich gerne auf andere Dinge verzichte.

Natürlich sind nicht alle Spitzenverdiener. Ich dachte da eher an die schwerreichen Deutschen, Chinesen, Amis usw

Die, Profipianisten und Institutionen werden wahrscheinlich den Löwenanteil der Steinwaykäufer stellen

Arme Amateure, die 100000 € für einen Flügel 30 Jahre lang in 400 € Monatsraten abstottern sind eher die Ausnahme
 
Arme Amateure, die 100000 € für einen Flügel 30 Jahre lang in 400 € Monatsraten abstottern sind eher die Ausnahme
Aber was ist mit denen, die einen normalen vielleicht etwas "gehobenen" Beruf nachgehen und sich im fortgeschrittenen Lebensalter, wenn vielleicht die Kinder aus dem gröbsten raus sind, entschliessen, sich statt einem Cabrio lieber einen guten Flügel zu kaufen? Es gibt viele 40-70jährige, die finanziell absolut in der Lage sind, sich einen Spitzenflügel zu kaufen, und soweit ich es aus Gesprächen mit Händlern heraushöre, bildet dieses Klientel einen wichtigen Teil ihrer Kundschaft.
 
Aber was ist mit denen, die einen normalen vielleicht etwas "gehobenen" Beruf nachgehen und sich im fortgeschrittenen Lebensalter, wenn vielleicht die Kinder aus dem gröbsten raus sind, entschliessen, sich statt einem Cabrio lieber einen guten Flügel zu kaufen? Es gibt viele 40-70jährige, die finanziell absolut in der Lage sind, sich einen Spitzenflügel zu kaufen, und soweit ich es aus Gesprächen mit Händlern heraushöre, bildet dieses Klientel einen wichtigen Teil ihrer Kundschaft.

Auch diese Gruppe gibt es. Da gehöre ich auch dazu. Die meisten aus dieser Gruppe werden sich aber eher ein Cabrio kaufen, da sie nicht Klavier spielen können. :-)

Ich habe übrigens beides. Aber mein Cabrio ist aus Carbon und man muss treten :-)
 
@drmacchius : Ich kann natürlich nur aus meiner Erfahrung sprechen, die recht reichhaltig ist.
Steinways klingen durchaus nicht alle gleich. Das tut kein Instrument. Auch über das Jahr klingt ein und dasselbe Instrument völlig unterschiedlich, je nach Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, oder, wer vorher darauf gespielt hat....
Ein Steinway hält eine Menge aus. ich übertreibe jetzt mal:
Ein mit allen russischen Wassern gewaschener unsensibler Pianist donnert Rachmaninof in das arme Instrument. Der Steinway schüttelt sich und sagt: ok, next please.
Der Bösendorfer ist beleidigt und wimmert vor sich hin.

Auf der Bühne hat mich noch nie ein Steinway enttäuscht. Bei den anderen gab es solche und solche, wie schon gesagt.
 
Gibt seit Jahren immer mehr Musikhochschulen und Konservatorien welche sich im gleichen Preissegment entgegen früheren Gewohnheiten gegen Steinway entscheiden ...
 
...und das ist auch gut so. Ist schön, wenn man mehr Vielfalt hat.
Ein wichtiger Aspekt ist aber bei allen Flügeln die Wartung. Es kann der beste Flügel innerhalb weniger Jahre klingen wie ein Billigflügel aus China.
Ein schlechter Techniker ist auf Dauer der Tod aller Instrumente...( ist ein bisserl überzogen, o.K.)
 

Ein mit allen russischen Wassern gewaschener unsensibler Pianist donnert Rachmaninof in das arme Instrument. Der Steinway schüttelt sich und sagt: ok, next please.
Der Bösendorfer ist beleidigt und wimmert vor sich hin.

Ich halte diese Aussage für kompletten Unfug.

Abgesehen davon, dass es keinerlei substantielle Begründung für diese sehr persönliche Einschätzung gibt, liegt es in 99% der Fälle, wo man nicht zufrieden mit dem Instrument ist, am Techniker, der das Instrument vorbereitet hat, wenn es nicht gerade einfach komplett kaputt ist und substantielle Reparaturen in der Mechanik und im Klangapparat notwendig wären. Das ist übrigens komplett markenunabhängig.

Im übrigen fällt mir gerade kein mit allen Wassern gewaschener russischer Pianist ein, der unsensibel donnert. Bevor es dazu kommt, werden sie in der Gnessin-Schule freundlichst eines anderen Weges gewiesen. Die anderen, die es aus der Gnessin-Schule zum Konservatorium schaffen, die können in der Tat donnern, aber sie tun dem Flügel nicht weh, es sei denn der Techniker hatte noch nie einen solchen Pianisten betreut.

Was auch immer Du gegen Bösendorfer hast, es sei Dir unbenommen. Aber ein gut gepflegter Bösendorfer ist nicht beleidigt und wimmert nicht. Das gilt auch für Bechstein, Fazioli, Yamaha, Kawai und andere einigermaßen solide produzierte Instrumente mit kompetenten Technikern.

Auf der Bühne hat mich noch nie ein Steinway enttäuscht. Bei den anderen gab es solche und solche, wie schon gesagt.

Du führst ein behütetes Leben; hast Dich also noch nie mit einer amerikanischen Kack-Kiste herumschlagen müssen, bei dem selbst russische Pianisten kloppen können wie nix Gutes, um dann doch festzustellen, dass der Techniker die Kiste so kaputtreguliert hat, dass nur ein Mezzoforte herauskommt. Oder einer lässigen Hamburger Kiste, die derart schlecht gestimmt war, dass der Pianist in der Pause mir den Stimmhammer gab und mich bat, die 5-6 Töne (Du weißt schon welche, sagte er) nachzuziehen, weil es sonst für das Publikum eine noch größere Zumutung als ohnehin schon gewesen wäre.

Vermutlich hast Du auch noch nie einen Bösendorfer gespielt, der mal gut in Schuss war. Die Wimmern nämlich nicht, sondern sind begeistert, wenn ein Pianist damit umgehen kann. Nein, nicht jeder Pianist mag die Mechanik der älteren Bösendorfer und geht ihnen aus dem Weg. Jedoch die, die es können, holen aus einem Imperial Sachen raus, die einem die Schuhe ausziehen können. Gulda war so einer, Oscar Peterson auch - und beide waren nicht unbedingt als Leisetreter bekannt.

Ich weiß ja nicht, ob Deine reichhaltigen Erfahrungen Dich bisher in so Räumlichkeiten wie die Berliner Philharmonie, Wigmore Hall, Wiener Konzerthaus, Amsterdam Concertgebouw, La Roque d'Antheron oder das South Bank Centre geführt haben, aber es würde mich wundern, wenn auch nur eine der genannten Institutionen nicht in der Lage gewesen wäre, Dir einen Yamaha, Bösendorfer, Bechstein oder Blüthner bereitzustellen, der Dir nicht die Tränen in die Augen getrieben hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
einen Yamaha, Bösendorfer, Bechstein oder Blüthner bereitzustellen, der Dir nicht die Tränen in die Augen getrieben hätte.
Völlig richtig.
@Tastatula ist vermutlich halt unter Vertrag bei S&S und da muss man halt ab und an etwas die Werbetrommel rühren für den Sponsor. Wehe man redet/schreibt schlecht.
Die Leute von S&S , Bösendorfer (ich mag die bitte PN an mich) und Co lesen hier natürlich mit und schreiben aber nichts.
Die wollen ja wissen was die Klavierspieler so über sie denken. Jede gute Firma würde das so machen.
 
Völlig richtig.
@Tastatula ist vermutlich halt unter Vertrag bei S&S und da muss man halt ab und an etwas die Werbetrommel rühren

Also...ich bin mit Sicherheit ned unter S&S Vertrag und die Werbetrommel für sie zu rühren wäre für mich absolut unwirtschaftlich, da ich persönlich andere Marken bevorzuge. Jedoch hat @Tastatula völlig Recht damit daß der S&S Flügel eines der zuverlässigsten Instrumente auf der Bühne überhaupt sind.

LG
Henry
 

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