Technische Unterschiede zwischen Concert und Academy Flügel

@ Curby, jeder, der sagt, daß z.B. "Schimmel" bessere Instrumente feilhält...
Zum Thema:
es gibt herausragende New Yorker Steinways, die einem die Tränen in die Ohren treiben.
Es gibt sicherlich auch sehr gute Grotrians, es gibt schlechte Bösendorfer und knallige Steinways.
Fakt ist, daß in der Mercedesliga die Instrumente eine zuverlässige Qualität haben und es nur gelegentlich Ausrutscher gibt. Bei den anderen ist es so, daß sie meistens mittelmässig sind und einzelne Exemplare zauberhaft.
Ich bin froh, auf der Bühne Steinway zu spielen, der kann alles und hält alles aus.
Und genau das erwarte ich im Konzert. Ich möchte mich nicht mit Zicken abgeben.
 
Steinway stellt absolute Spitzeninstrumente her, welche den Preis auch rechtfertiugen. Der Klang ist subjektive Geschmackssache. Hätt ich ned 100% GDB und meine Familie ned in München, hätte ich gern in Hamburg bei S&S gearbeitet. Mir gefällt die Sorgfalt und die Präzision mit welcher die Instrumente gefertigt werden. Auch wenn mir persönlich August Förster klanglich mehr behagt, auf Steinway laß ich qualitativ nichts kommen.

LG
Henry
 
Natürlich ist steinway erste Liga. Bei Steinway gibts auch noch den "tupperware Effekt" . Die sind so teuer, dass man ihnen viel eher Sorge trägt und die Wartung etc ist meist gut. Auch darum heisst es dann, die sind besser. (das behauptet meine Frau auch von tupperware aus demselben Grund) Punkto Konstruktion muss man Bösendorfer besonders hervorheben, die haben mit dem Fichtenrimm und ihren vorgewölbten Resos und dem einmaligen scale Design echt einzigartige features
 
Die Qualität der Instrumente stellt keiner in Frage. Nur kaufe ich lieber Instrumente von Firmen, die eine Firmenpolitik pflegen, die mir in Anbetracht der Summen zusagt.

Und eben auch die Abwechslung.... mir kamen noch nie die Tränen bei einem Klavierkonzert, bis ich bei einem Konzert in einem Technoclub in Berlin war. Dort stand ein Fazioli und ja vom hören ist Steinway der Mercedes und Fazioli für mich eben der Porsche oder statt Tupper eben der Thernomix.

Es ist einfach nur schade, dass man so wenig geboten bekommt. Aber das ist auch ein anderes Thema.

Ich hatte letztens nach einem Besuch in der Philharmonie eine ganz interessante Diskussion mit einem Cellisten über den Zustand der klassischen Konzerte und das die Form, wie diese aktuell stattfinden bald so nicht mehr existieren wird.

Die jungen Zuschauer wollen eben nicht diesen Zwang. Aber gut das ist ein anderes Thema.
 
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Liegt nur am Klang die Preisunterschied oder gibt es was technisches dazu, dass eine Rolle spielt oder ist nur eine Frage des Marketing?

Die C. Bechstein sind anders gefertigt als die Bechstein (ohne C/Academy).
Edit.: Stand vor 5 Jahren. Offenbar hat sich einiges geändert bei Bechstein.

P.S. @Ambros_Langleb Spaßeshalber mal die Bechstein-Seite aufgerufen – ja, sie haben die Rolle rückwärts gemacht. Ehemals Bechstein ohne C (ehe-ehemals Academy) heißt jetzt ... C. Bechstein Academy.
C. Bechstein hat die Untergruppen "Concert" und "Résidence" Die Unterschiede muss man sich wohl vor Ort erklären lassen, die HP sagt nichts dazu.

Sie werden ihre Gründe haben. :022:Muss man nicht verstehen, aber ist gut zu wissen.








Im Übrigen ist es zu 100% unsinnig, sich über die Preisgestaltung der einzelnen Firmen zu mokieren. Die täten es nicht, könnten sie es nicht.

Wem die Klamotte zu teuer ist und darüber hinaus auch nicht gefällt :004:, kauft sich ne andere.

SO EINFACH ist das.
 
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Die sind so teuer, dass man ihnen viel eher Sorge trägt und die Wartung etc ist meist gut.

Den Eindruck habe ich auch immer. In Geschäften sind die Steinways meist die am besten gewarteten Instrumente - weil diese womöglich auch den größten Umsatz erzeugen. Das trägt auch seinen Teil zur Mythenbildung bei. Ein Grotrian ist dann schonmal etwas verstimmt, der Steinway steht hingegen immer wie eine eins da.

Um es nochmal deutlich zu machen: Ich halte weder Steinway noch Bösendorfer für schlechter als Grotrian oder Schimmel - das sagte ich nur um zu provozieren ;). Aber nach all den Instrumenten, die ich in den letzten 10+ Jahren so gespielt habe muss ich für mich sagen, dass ich keinen Grund sehe den doppelten Betrag auszugeben, nur um Bösendorfer oder Steinway vorne auf der Klappe stehen zu haben. Natürlich muss es auch kein 8000€ Roth und Julius sein. Ich finde das Preis/Leistungsverhältnis einfach miserabel.
 
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@Curby, die Knete spielt natürlich überall eine Rolle. Warum kostet eine Stradivari soviel?
Es gibt chinesische Instrumente, die auch am Anfang blenden und toll klingen, aber nach vier Jahren in die Knie gehen.
Es gibt wundervolle Aufnahmen mit Steinwayflügeln. Richter hat gerne auf Yamaha gespielt.
Ich finde, den Yamahas fehlt der tiefe Grund, den gute Steinways haben. Für Debussy sind sie wegen ihrer Leichtigkeit geeignet. Bei Bartok würden sie eher in die Knie gehen.
Aber das ist alles persönlich.
Ich finde, der Steinway kann einfach alles. Der hält auch brachiale Pranken aus und bietet Dir ebenfalls ein bezauberndes pianissimo an, das ohne Ende singt.
 

Es gibt chinesische Instrumente, die auch am Anfang blenden und toll klingen, aber nach vier Jahren in die Knie gehen.

Ich würde eher einen Steinway D mit einem Bechstein D, Schimmel K 280 oder Grotrian Concert Ryal vergleichen. Dass man einen Nissen nicht mit einem Porsche vergleicht ist logisch oder? Steinway D 160.000€ - die anderen kosten ca. 1/3 weniger..

Mit Geigen kenn ich mich nicht aus. Aber gab es hier nicht die berühmten Blintests, wo man eine Strad nicht von einem beliebigen anderen (guten!) Instrument unterscheiden konnte? Und natürlich spielt be einer Strad auch der Mythos+Name eine Rolle, das kann niemand bestreiten.
 
@Curby, die Knete spielt natürlich überall eine Rolle. Warum kostet eine Stradivari soviel?
Es gibt chinesische Instrumente, die auch am Anfang blenden und toll klingen, aber nach vier Jahren in die Knie gehen.
Es gibt wundervolle Aufnahmen mit Steinwayflügeln. Richter hat gerne auf Yamaha gespielt.
Ich finde, den Yamahas fehlt der tiefe Grund, den gute Steinways haben. Für Debussy sind sie wegen ihrer Leichtigkeit geeignet. Bei Bartok würden sie eher in die Knie gehen.
Aber das ist alles persönlich.
Ich finde, der Steinway kann einfach alles. Der hält auch brachiale Pranken aus und bietet Dir ebenfalls ein bezauberndes pianissimo an, das ohne Ende singt.
Das ein Stradivari nicht mit einem guten japanischen Lerninstrument vergleichen kann, ist klar. Die Frage ist, ob Steinway der Stradivari ist während Bechstein/Bösendorfer die Guarnieri und Grotrian/Blüthner die Amati sind.

Jede nicht Musiker auf der Welt kennt Stradivari; nur Musiker und Geigerspieler kennen Guarnieri und Amati, aber das bedeutet nicht das die beide weniger Wert haben.

In einem Geiger entspricht der Klang automatisch die Qualität; in einem Klavier ist es nicht so 100%, da es gibt jede Menge mechanische und bewegliche Teile, die durch Verschleiß auf Dauer den Klang beeinflussen und durch die Prezision die feine Expression des Spiels ermöglichen bzw. Einschränken. Und diese ist das Thema des Topics: was ist Stradivari/Guarnieri/Amati und was sind die gute Instrumente die Aber niemals das non plus ultra der Instrumentekunst erreichen kann. Ob lieber Stradivari oder Guarnieri ist Geschmacksache.

Aber wir sind nicht mehr in Stradivaris Ära.
Heutzutage in einem Produktpreis spielen verschiedenen Faktoren:
1) Produktqualität (Thema des Topics)

2)Produktionkosten des Produkts: derselbe Klavier von einem Riesenfirma wie Bösendorfer-(Yamaha Gruppe, größte Instrumentehersteller der Welt), Bechstein(größte Klavierproduzenten Europa), Steinway&Son( größte amerikanische Hersteller, der durch seine marketingpolitik in letzen Jahrhundert den Monopol der Konzertaufnahme in klassischer Musik auch mit der Instrumenten seiner europäischen Niederlassung erreicht hat) wird immer günstiger als Familienfirmem wie Fazioli und Steingräber&Söhne herstellt werden wird.

3)Marketing, das in der Ära der Mediawerbung die größte Rolle spielt -deswegen ein in chinesischen Fabrik produzierte plastische Grifschuhe wie ein in Europa nach Maß von Handwerker herstellte Lederwerk kosten kann.

Da mir die Technische Expertise fählt, möchte ich die technische Gründe verstehen, die einen Klavier ein Stradivari/Guarnieri/Amati macht und eventuell welche Flügel tatsächlich in der „Stradivariliga“spielt und unterscheidet sich von einem Steinway genau so wie ein Stradivari mit einem Guarnieri.
Vor 150 Jahre waren vielen edel Instrument, heute hat das Marketing Firme wie Pleyel gedrosselt und auch andere historische Namen, sind nicht mehr diejenigen von früher.

Der Sinn des Topics war der Wünsch sowas zu erklären
 
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Bei der Mechanik liegen die Unterschiede nicht in der Qualität. Meist sind die Mechaniken ja eh zugekauft (Renner oder früher Schwander, Langer, Flemming..) Der Unterschied liegt in der Geometrie. Was den Klangkörper angeht liegen die Unterschiede v. a. im scaling (Saitenspannung, Dicke, Position und Design der Stege., Kapodaster oder Agraffen.) und im Herstellverfahren des Resos. (Dicke Spannung..). Das Alleinstellungsmerkmal von Steini war lange die Duplex Technologie und die Glocke woraus ein sehr reiner und kräftiger Diskant resultiert. Grotrian klingt für meine Ohren wärmer und farbiger ist aber für den Konzertbetrie etwas leise. Bösendorfer hat gewölbte aber nicht vorgespannte Resos und einen klingenden Korpus etc. Bechstein war schon immer extrem transparent Blüthner Aliquot etc. Letzlich kann man das nicht in gut und schlecht einteilen
 
Hersteller, der durch seine marketingpolitik in letzen Jahrhundert den Monopol der Konzertaufnahme in klassischer Musik auch mit der Instrumenten seiner europäischen Niederlassung erreicht hat) wird immer günstiger als Familienfirmem wie Fazioli und Steingräber&Söhne herstellt werden wird.

Siehst, und da liegt der springende Punkt (oder des hüpfende Komma) - Paolo Fazioli geht es überhaupt ned um Gewinn oder Umsatz - Paolo ist ein Idealist welcher möglichst schöne und klangvolle Flügel herstellen will - und dies auch tut. Wenn jemand seine Flügel kauft freut er sich sicherlich einen Liebhaber gefunden zu haben, und wenn ned, läßt er sich da auch koa graue Haare wachsen (die hat er ja eh scho :005: ).
Nun ist allerdings Steinway & Sons ein etwas größeres Unternehmen als Fazioli und auf Grund ihrer größeren Arbeitnehmerkapazitäten auf Umsatz angewiesen - hier brauchts einen Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Arbeiternehmerfreundlichkeit - einen S&S zu dem Preis eines Yamahas herzustellen wäre wirtschafts und arbeitnehmerunfreundlich.
Jene Kollegen welche ich von S&S kennenlerente, setzen auf allerhöchste Qualität - dieses ist nur möglich durch ein angemessenen Verdienst. Wieviel Kollegen würden denn noch so sorgfältig bei S&S arbeiten, würd man sie mit 5 € die Stund abspeisen?

LG
Henry
 

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