Welche Marke beim Flügelkauf

@ollli
Die genannten Instrumente sind sicher über jeden Zweifel erhaben, aber sie sind Konzertinstrumente und für Projektion und Durchsetzungsvermögen gebaut. Nachbarverträglichkeit dürfte eher kein Konstruktionsziel gewesen sein. Das heißt jetzt nicht, dass es unmöglich ist, aber andere Instrumente fördern Dir und Deinem Techniker wohl weniger Verrenkungen ab.

Ansonsten kommt es natürlich auf Deine Räume und ihre Ausstattung an. Ein gefliester Raum mit bodentiefen Panoramafenstern ist etwas anderes als eine plüschig und dicht eingerichtete Stube...
 
Keine Sorge, ich, ich kaufe mir keinen Imperial, um das Geld lieber einen Tesla. Aber falls mich mal der heilige Wahnsinn träfe, dann wird es ein Flügel ohne Kompromisse, also länger als 155cm.
Und nochmals, ich bin Anfänger und Mitte vierzig, da werde ich kein Horowitz mehr.
 
Mein alter CF-IIIS mit 2,74m war auch in einem Raum mit knapp 20m² - und ich habe jede Sekunde des geilen Klangs genossen.
 
"war" Hast du ihn nicht mehr? Schönes Instrument und sicher sehr durchsetzungsstark...
Die Nachbarn mochten dich?

Ich habe den Flügel nach 3 Jahren verkauft, weil ich mir den Start in die Selbständigkeit finanzieren wollte. Die einzigen Nachbarn waren meine Vermieter, allesamt musikalisch aktiv, bis hin zum ältesten Sohn, der Posaune in Wien studiert hat. Die Wohnung hätte ich gar nicht bekommen, wenn ich nicht erwähnt hätte, dass ich plane, einen Flügel zu kaufen.

Ja, der CF-IIIS war wirklich herrlich und von der Lautstärke her angenehmer als die meisten Übezellen in der Hochschule. Habe ihn aber auch praktisch nie aufgemacht, sondern Notenpult auf die vordere Klappe und zwischen Klappe und Korpus zwei dicke Bücher, um den herrlich klingelnden Diskant zu genießen.

Direkt bei Yamaha gekauft, bzw. Kauf über Händler abgewickelt. Toll gepflegtes Gestellungsinstrument mit ein paar Lackschäden, weswegen er auch damals so billig war. 1991 für 30k gekauft...

Steht heute noch in der Stadthalle Baunatal.
 
Ah. Bei mir sind es etwas über 15 Jahre. DG2MST
 
Hat jemand Erfahrung, worin die Überarbeitung besteht bzw. wie weit sie geht?

Ich habe das in Kitzingen bei einer Führung einmal gesehen, kann mich aber nicht mehr an Einzelheiten erinnern. Aber natürlich kann da bei Regulierung und Intonation viel getan werden. Als ich mein Feurich gekauft hatte (noch eines aus Gunzenhausen, keine China-Parodie), hat sich unser @klaviermacher Michael auch einen knappen Tag drüber hergemacht - und das Ergebnis war schlichtweg erstaunlich. Ohne seine Versicherung, dass er die Dinge, die mich störten, hinbekommen würde, hätte ich es auch gar nicht gekauft, obwohl ich aus purer Nostalgie gerne die Marke haben wollte. Ebenso kann man natürlich auch ein Samick-Instrument von Klaviermacher seines Vertrauens »tunen« lassen, vermutlich mit dem Vorteil, dass unterm Strick billiger kommt und dass Ergebnis ein wenig individueller ausfallen kann.

Und schließlich kann - oder eher: konnte man bis vor kurzen? - sich ja auch davon überzeugen, wie aus einem soliden, aber unspektakulären Leipziger Pianio-Union- Klavier unter den Händen eines einfühlsamen Klavierbauers ein wunderschönes Pfeiffer werden konnte, das dann allerdings auch nahezu doppelt soviel »wert« war ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Blumenvase auf dem Flügel !
AcademicHopefulIberianchiffchaff-small.gif
 

Ab 200 oder 210 cm geht es los, dass da der kleine Privatier kaum mehr noch Probleme mit der Inharmonizität zu bemeckern hätte. Das ist das eine Problem. Dsa andere ist die Resonanzbodenfläche, die bei einem guten Alten Hochklavier sehr oft besser kommt als bei kleenen Flügelchen. Auch dieses Prob verschwindibust immer mehr, je länger der Flügel ist. Da spielt allerdings auch noch die Breite ... des Flügels eine Rolle, wie mir mal ein sauguter 217er Fenner-Flügel in Ostfriesland bewies. Breit = guuut, weil schwingt besser, freier.

Oberhalb 280 cm kommen dann andere, neue, evtl. überraschende Probleme hinzu..., dass die Stimmerei schwieriger wird, weil hoch belastete Basssaiten in deser Länge gelegentlich zum Knacken neigen.

Wenn man Inharmonizität nicht hört, dann ist es allerdings weitenteils pillepalle.

Denn EINES ist klar, jegliche Versuche, die Länge eines Flügels zu den Raum-Maßen in irgendeinen einfachen formeltechnischen Bezug zu setzen, gehen fehl, wegen der vielerlei anderen Einflussparameter. Z.B. lässt sich ein SEHR LAUTER Konzertflügel doch entschärfen, leichtere Hämmerchen..., andere Hebelverhältnisse.., neue Auswiegung..., und dann ist Länge bestimmt kein Hinderungsgrund mehr - er muss nur in einen Raum hineinpassen, Flügellänge plus Aufstellung der Bank.
 

:lol::super:

ich lese da öfters vom Kompromiss eines kurzen Flügels. Ab welcher Länge haben wir Instrumente, welche klanglich keine Kompromisse mehr eingehen müssen?
Einen kleinen Flügel kauft man wohl kaum, weil das Instrument überzeugender ist als jedes andere, sondern weil man zu Kompromissen gezwungen ist und trotzdem von den Vorteilen einer Flügelmechanik profitieren möchte.

Diese Kompromisse sind in der Regel: Platz zum Aufstellen und die zur Verfügung stehende Kohle.

Vom Klang her ist ein "Konzertklavier" dem Kleinflügel durchaus überlegen. Aber auch das genialste Klavier hat eine Klaviermechanik, keine Flügelmechanik.

Die Klaviermechanik reagiert um winzige Bruchteile von Sekunden langsamer als die Flügelmechanik. Schnelles Repetieren/Tremolieren wird durch den klaviertypischen Auslösemechanismus mehr oder minder verunmöglicht. Nota bene, das geht schon irgendwie, aber nicht so wie bei einem Flügel. – Die nächste berechtigte Frage wäre, ob man mit DIESEM Kompromiss nicht auch gut leben kann und ob man überhaupt Stücke in Angriff nimmt, die vom schnellen Repetieren/Tremolieren "leben".

Der erzeugte Klang wandert beim Klavier auch nicht so im Raum herum wie bei einem geöffneten Flügel, sondern kommt dem Spielenden direkt entgegen. Zum einfachen Öffnen hat man nur die obere Klappe (und damit meistens keinen Aufstellort mehr für die Lampe), ansonsten müsste man das Instrument auseinandernehmen.

Es gibt also durchaus gute Gründe, den klanglichen Kompromiss "Stutzflügel" einzugehen.


P.S. Man gewöhnt sich übrigens an den Klang des eigenen Instruments. ;-) Falls der Klang nicht objektiv scheußlich ist...
 
Für einen Profi wichtig ist doch auch das Handling, wie fühlt sich das an beim Spielen. Nicht jeder hat die Möglichkeit einen ausgewachsenen Flügel zu platzieren. Ich hätte auch gerne einen größeren, aber den kann ich nicht stellen, was mir bei meinem fehlt, ist eine gute Verschiebung, das una corda klingt nicht wirklich gut bei meinem Flügel. Aber immerhin fühlt er sich wie ein Flügel an, und hat spieltechnisch auch die Eigenschaften. Beim Klang muss man eben beim Heiminstrument Abstriche machen, seis aus Platzgründen oder aus preislichen. Mein Traum wäre ein Steinway B.
 
Es dürfte wohl nicht ganz im Budget des TE möglich sein, aber kennt jemand die neueren Schimmel Konzertinstrumente? Da ist ja selbst im 175er das Spielwerk des 280er Konzerters drin.
 
Wenn ich in dem Thread lese, aber auch oft in anderen, dann fällt mir auf, dass DER Flügel immer ein Steinway wäre oder ist.
Ich dachte immer, dass Bösendorfer der Mercedes unter den Flügeln wäre (obgleich Mercedes heute nicht mehr der Mercedes unter den Autos ist :006: )
Hat es die Marke Bösendorfer hinter sich?
 
Wenn ich in dem Thread lese, aber auch oft in anderen, dann fällt mir auf, dass DER Flügel immer ein Steinway wäre oder ist.
Ich dachte immer, dass Bösendorfer der Mercedes unter den Flügeln wäre (obgleich Mercedes heute nicht mehr der Mercedes unter den Autos ist :006: )
Hat es die Marke Bösendorfer hinter sich?

Weil die meisten "selbsternannten Experten" weder Steinway noch Bösendorfer kennen sondern irgend etwas nachplappern...
 

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