Quintenzirkel

Das empfindet niemand. Das hämmern einem nur dumpfe Musiklehrer schon als Kind ein.
Doch was soll man von dieser Aussage halten?
„Färbt“ man z. B. ein ohnehin trauriges Dur-Lied nach Moll um, so wirkt es danach noch trauriger, während ein bereits fröhliches Moll-Lied in der Dur-Version noch fröhlicher klingt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Moll#Die_unterschiedliche_Wirkung_von_Dur_und_Moll
 

Aber in der Schule haben wir das doch so beigebracht bekommen... :cry2:
Wenn man in der Schule gefragt wird, woran man den Unterschied zwischen Dur und Moll erkennt, muss man brav antworten "Moll klingt traurig, Dur klingt fröhlich". :schweigen:



Das ist so und das bleibt so, egal was passiert. :teufel:

The first cut is halt doch the deepest...
 
Der Wortverdreher wieder am Werk...
(dieser Satz kein Verb! :-D)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Das empfindet niemand. Das hämmern einem nur dumpfe Musiklehrer schon als Kind ein.
Es ist aber eine Tatsache, dass explizit traurige Werke wie Bachs Trauerode, Pergolesis Stabat Mater, Mozarts Requiem oder seine Maurerische Trauermusik, alle bekannten Trauermärsche (Beethoven op. 26 und op. 55, Chopin op. 35 etc.) und viele Opernarien mit traurigem Kontext (Verdis "Addio del passato", "Ella gammai m'amò", Puccinis "E lucevan le stelle" oder "Un bel di, vedremo" bevorzugt in Moll komponiert wurden.

Es ist keine Frage, dass Moll auch eine Menge anderer Affekte transportieren kann - Wut, Verzweiflung, Trotz und (selten) auch mal ausgelassene Fröhlichkeit (Rossinis "La danza"!). Aber es gibt eben eine starke Tradition, die man nicht einfach wegleugnen kann. Und wer die Tradition kennt, dem muss niemand einhämmern, Moll mit "traurig" zu assoziieren. Das passiert ganz von selbst.
 
Warte doch erst mal ab bis ich meinen Fehler selber sehe, bevor Du Dich einmischt.
 
früher habe ich beim Durteil der d-moll Chaconne von Herrn Bach immer geweint. Nach den aufwühlenden Arpeggien in moll bleibt da eine traurige Einsamkeit zurück.
 
Deine traurige Einsamkeit merkt man Dir an. Das tut mir leid für Dich.
 
Ich assoziierte eine Moll-Terz bereits als Kind mit "traurig" und eine Dur-Terz mit "fröhlich".
Das geht den meisten so und deshalb wird die Metapher auch so gern benutzt. Wie soll man es sonst nennen, wenn man es beschreiben will? Moll klingt wie Moll hilft auch nicht wirklich weiter.
Bei der Weinprobe sagt man auch, ein Barrique-Ausbau schmeckt nach Vanille. Tut er nicht wirklich, aber es kommt dem am nächsten.
 
Wie soll man es sonst nennen, wenn man es beschreiben will?
Da gibt es viele Möglichkeiten. Von mir aus soll es auch jemand traurig finden. Aber, was Barrat beschreibt, geht gar nicht, nämlich daß Empfindungen als "richtig" oder "falsch" festgelegt werden. Da werden Kinder schon in ihrer Selbstwahrnehmung verbogen, weil sie sonst z.B. keine Chance haben, aufs Gumminasium zu wechseln, wenn die Zensuren in der Grundschule zu schlecht sind. Das macht mich sehr traurig.
 

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