Armgewicht einsetzen

Ich bin mir nicht sicher, ob Horowitz wirklich extrem aus dem Finger spielt. Ich meine, nein, kann das aber natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Ich habe sogar das Gefühl und höre es so, dass er viel aus dem Rücken spielt, aber dazu nur minimalste Bewegungen braucht, die man kaum sieht

Da möchte ich nicht entschieden wiedersprechen, da ich das Horowitzsche Körpergefühl nicht auszuloten vermag.
Dass aber die Nachahmung eines derart extrem persönlichen Stils problematisch ist, und dass man, wenn man optische Vorbilder für von Normalverbrauchern anwendbare Spielgesten sucht etwa Rubinstein und Gilels gesünder sind, dürfte wohl unwiedersprochen bleiben!
 
Ich bin mir nicht sicher, ob Horowitz wirklich extrem aus dem Finger spielt. Ich meine, nein, kann das aber natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Ich habe sogar das Gefühl und höre es so, dass er viel aus dem Rücken spielt, aber dazu nur minimalste Bewegungen braucht, die man kaum sieht. Aus meiner Sicht sieht es vielleicht so aus, als ob er aus dem Finger spielen würde, aber er tut es nicht. Sonst wäre sein Klang nicht so unglaublich groß und differenziert.
...man muss ja nur mal sein Skrjabin op.8 Nr.12 (Moskau) sehen, da ist nüscht mit irgendeiner speziellen "Fingertechnik"... ich weiß nicht, warum oftmals an Horowitz technischer Spielweise gemäkelt wird, denn sie ist hörbar und sichtbar prima
 
Da möchte ich nicht entschieden wiedersprechen, da ich das Horowitzsche Körpergefühl nicht auszuloten vermag.
Dass aber die Nachahmung eines derart extrem persönlichen Stils problematisch ist, und dass man, wenn man optische Vorbilder für von Normalverbrauchern anwendbare Spielgesten sucht etwa Rubinstein und Gilels gesünder sind, dürfte wohl unwiedersprochen bleiben!
mit Verlaub: schau dir alle drei bei akkordischen Sachen, Oktaven etc an: kein Unterschied in der Bewegungsweise! (Chopin op.53 wäre ein nettes Beispiel) - wer soll da gesünder, wer kränker sein??...
 
Das wiederum sehe ich überhaupt nicht so! Wie ich bereits sagte, haben wir die Einflussgrößen Masse und Geschwindigkeit, mit der wir auf die Taste einwirken. Und natürlich kann ich und muss ich sogar beim leggiero die Masse so stark reduzieren wie möglich und kann dann mit einer schnellen Bewegung des Fingerendglieds die Taste abzupfen. Der Klang wird sehr leise, leicht und perlend sein.
...und das ist noch lange nicht alles, was mit dem scheinbar einfachen Tastenhebel möglich ist:
man kann "oben" schnell spielen (also die Tasten nur teilweise, z.B. halb runter bringen)
man kann "unten" schnell spielen (also die Tasten nur ca halb hochlassen, pp Triller, Tremoli)
man kann beides kombinieren, auch im schnellen spielen
man kann "unten" spielen, ohne auf den Tastenboden zu kommen (pppp Tremoli, z.B. Wagner im Treibhaus)
...gibt noch mehr Varianten
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aber das alles (Horowitz, gesund-krank, etc etc) führt weg von der elementaren Tatsache, dass wir nicht in der Schwerelosigkeit schweben und dass wir leider am Klavier die meiste Zeit das Armgewicht anteilig irgendwie halten müssen, damit der Arm nicht schlapp runterfällt - das ist Fluch und Segen zugleich:
Fluch für diejenigen, die den dosierten Gewichtseinsatz angepasst an das jeweilige Bewegungsmuster nicht kapieren - schlechter undifferenzierter Klang, Mühe, Überanstrengung
segen für diejenigen, die das kapieren und machen: von pppp bis fff, beim Klangschichten dosieren, auch in hoher Geschwindigkeit gelingts besser und klingt besser ;-)
 
@rolf
du zeigst es allen beinhart, @maxe als" Stümper "@hasenbein u.a. als "Beinahe - Stümper "(herzliche Entschuldigung an euch beide, aber so kommt es leider bei mir rüber), deine Meinung muss ja stimmen, ohne jeden vernünftigen Zweifel. Schön, dass man sich auf Dich verlassen kann, du hältst die Fahne hoch:011:.

(Du @rolf schreibst sicher viele gute Dinge, jedoch etwas mehr Ausgewogenheit und Gelöstheit helfen vielerorts ):drink::-D:teufel:
 
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@rolf
du zeigst es allen beinhart, @maxe als Stümper @hasenbein u.a. als Beinahe - Stümper, deine Meinung muss ja stimmen, ohne jeden vernünftigen Zweifel. Schön, dass man sich auf Dich verlassen kann, du hältst die Fahne hoch:011:.

(Du @rolf schreibst sicher viele gute Dinge, jedoch etwas mehr Ausgewogenheit und Gelöstheit helfen vielerorts ):drink::-D:teufel:

In Anbetracht dieses Beitrags wünsche ich mir ein Smiley, welches vomiert! :017:

Lässt sich da as machen, Peter?
 
Hier ist ja mal richtig Action! :003:

...und das ist noch lange nicht alles, was mit dem scheinbar einfachen Tastenhebel möglich ist: (...)

Bin völlig deiner Meinung und kann mir auch nicht erklären, was hasenbein da meint.

(2) Fokussiert man sich stur einzig auf Bewegungen, beobachtet/überwacht man diese - und verliert aus dem Blick, was da in Bewegung versetzt wird: der Arm samt seinem Gewicht, samt Muskulatur, Gelenken etc

Ich bin der Meinung, dass das gar nicht geht und vielleicht liegt da der Kern unseres Missverständnisses. Wenn man sich auf eine Bewegung konzentriert, geht das nicht ohne eine Bewegungsvorstellung und auch nicht ohne eine Vorstellung von Geschwindigkeit und Masse (Gewicht ist physikalisch zumindest nicht richtig).

Ferdinand hat hier den reinen Fokus auf das Armgewicht gelegt. Ich sagte daraufhin, dass er sich lieber auf Klang/Klangvorstellung und die Gesamtbewegung konzentrieren sollte. Das Armgewicht wird bei einer Bewegung ja bewegt und steht in engem Zusammenhang mit der Ausführung dieser Bewegung. Ich meine, dass man das nicht trennen sollte. Je feinfühliger man schließlich wird, desto feiner wird auch die Wahrnehmung der verschiedenen Anteile einer Bewegung werden.

Einen Absatz höher, das meinte ich. Man sagt nicht zu Sportlern, Hauptsache ihr kommt so gut und schnell wie möglich unten an, sondern wertet aus und gibt den Anweisungen, wie sie was wo verbessern können, dann werden die auch besser als eine Vergleichsgruppe.

Lieber Melegrian,

die Mischung macht's! :)

Liebe Grüße

chiarina
 

Ferdinand hat hier den reinen Fokus auf das Armgewicht gelegt. Ich sagte daraufhin, dass er sich lieber auf Klang/Klangvorstellung und die Gesamtbewegung konzentrieren sollte. Das Armgewicht wird bei einer Bewegung ja bewegt und steht in engem Zusammenhang mit der Ausführung dieser Bewegung. Ich meine, dass man das nicht trennen sollte. Je feinfühliger man schließlich wird, desto feiner wird auch die Wahrnehmung der verschiedenen Anteile einer Bewegung werden.
schon klar - aber der Ferdinand ist von deinem Rat noch etwas entfernt: der wollte wissen, wie man das Armgewicht wahrnehmen kann, und das hat ihm @Alter Tastendrücker erklärt.
 
schon klar - aber der Ferdinand ist von deinem Rat noch etwas entfernt: der wollte wissen, wie man das Armgewicht wahrnehmen kann, und das hat ihm @Alter Tastendrücker erklärt.

Auch schon klar! :003: Und ich habe eben anders geantwortet, weil ich aus Ferdinands Beitrag eine Unsicherheit wahrnahm, wie überhaupt mit diesem Thema umzugehen ist. C'est la vie! :drink::004:
 
In Anbetracht dieses Beitrags wünsche ich mir ein Smiley, welches vomiert
Findest du solchen Unflat als sachlichen Wunsch?:010:

Warum also dann versuchen, die Stimmung künstlich und dürftig aufzuheizen?

Im Klavierspiel/INTERPRETATION gibt es keine absoluten Wahrheiten, @maxe sagt es als ambitionierter Amateur @rolf als Profi und Lehrer und @ hasenbein als anderer Profi und Lehrer, wo ist das Problem?
Selbst wenn jemand Kunstprofessor ist , gibt es 10 andere Meinungen, die nicht falscher sein müssen.

Bleibt doch statt befangen entspannt.:drink::-)
 
weil ich aus Ferdinands Beitrag eine Unsicherheit wahrnahm, wie überhaupt mit diesem Thema umzugehen ist.
Und ich hatte geschaut, von wann sein erster Beitrag war und dachte mir, da er ja bereits ein Jahr spielt und 14-tägig Klavierunterricht nimmt (falls sich nichts geändert hat), dass er vielleicht schon besser als ich spielt. Dabei so leidenschaftlich spielt, dass er nur noch nie auf seinem Arm achtete.
 
Und ich hatte geschaut, von wann sein erster Beitrag war und dachte mir, da er ja bereits ein Jahr spielt und 14-tägig Klavierunterricht nimmt (falls sich nichts geändert hat), dass er vielleicht schon besser als ich spielt. Dabei so leidenschaftlich spielt, dass er nur noch nie auf seinem Arm achtete.

Mühsam, mühsam, mühsam ..... geht es voran, die Erfolge stellen sich über winzige homöopathische Dosen ein :015: und das mit einem Jahr Klaviererfahrung und 14-täglichen Unterricht stimmt immer noch :001:
 
Grüner Tee und Meditation sind ein guter Ausgleich.
...ein hier weitaus besserer Ausgleich wäre, Klavierspieltechniken nicht mit musikal. Interpretation zu vermischen, nur um das abgedroschene Bonmot von den nicht vorhandenen absoluten Wahrheiten reinschmuggeln zu können und sich dabei gewitzt vorkommen @Rohrdommel:010::012: die neuen Smileys sind eine echte Bereicherung :-D:-D
schau Dommelchen: wenn es um Interpretation von Musik geht, gibt es mehrere parallel gültige/stringente Möglichkeiten (denn Kunst ist nie dämlich eindimensional, sondern vielschichtig) - wenn es um elementare pianistische Basistechniken geht, so engt sich das sehr ein (da gibt´s keine Dutzende, die gleichviel taugen) und Umgang/Wahrnehmung bzgl Armgewicht und Bewegung gehört zu letzteren.
Wenn dir @Rohrdommel etwas vernünftiges, womöglich gar praktikables oder im besten Fall praktisch bewährtes zu Basistechniken einfällt, dann immer her damit: alle werden das gerne und mit Gewinn lesen. ABER ich hege aufgrund deiner bisherigen Einlassungen zum Klavierspiel erhebliche Zweifel, dass dir das gelingt (selbst mit großer Anstrengung und Tante Google) - insofern befürchte ich, dass da nüscht bemerkenswertes kommen wird...
 
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