Quintenzirkel, Ges und Fis, Wolfsquinte, harmonische, reine Stimmung

Wir empfinden den Abstand (100 Hz zu 200 Hz) als genau so groß wie (200 Hz zu 400 Hz). Das hat nix mit Haarspalterei zu tun, das ist ja gerade das zentrale Element.

War ja meine Rede: es ist doch interessant und nichttrivial, dass musikalisch eine Oktave (oder Terz oder ...) zwar auf jedem Grundton gleich "groß" wahrgenommen wird, was mit Obertönen, Frequenzverhältnissen etc. ja auch gut erklärbar ist, das aber außerhalb der Musik gar nicht unbedingt so ist. Dort muss man eben erst einmal definieren, was in der Wahrnehmung "doppelt so hoch" oder "einen Tonschritt höher" überhaupt bedeutet (wir haben ja keine Digitalanzeige zu Herz, Mel, Bark oder sonstwas im Kopf eingebaut). Da KANN man sagen, dass ein minimal erkennbarer Tonhöhenschritt eine Einheit ist, oder ein Frequenzband gegebener Informationsdichte oder das, was jemand ohne Musik im Kopf als eine Höhenstufe bezeichnen würde ((Geht das überhaupt? Das ist wäre wie das Betrachten eines geschriebenen Wortes als reine Graphik, ohne es lesen zu wollen. Vielleicht mit farbigem Rauschen?)).
 
1,31 Bark = 131 Mel = 131 Hz <-- endlich wird mal auf das C (hier C3 mit eigentlich 130,8 Hz) normiert (nicht immer A).
 
Da ist es ja wirklich gut, dass das Klavier beim Ton C8 (4186 Hz) endet.
Vor ein oder zwei Jahren hatte ich einmal so einen Selbsttest gemacht und da wurde es über 8.000 ruhiger und zwischen 8.300 bis 8.500 musste ich schon gut hinhören, um noch etwas wahrzunehmen. Diese Werte sollen für über 60jährige normal sein und mit den Jahren weiter fallen.
 
Vor ein oder zwei Jahren hatte ich einmal so einen Selbsttest gemacht und da wurde es über 8.000 ruhiger und zwischen 8.300 bis 8.500 musste ich schon gut hinhören, um noch etwas wahrzunehmen. Diese Werte sollen für über 60jährige normal sein und mit den Jahren weiter fallen.
Ja, bei Männern ist das normal. Wichtig sind vor allem zwei gesunde Ohren, eins für rein, eins für raus. :012:
 
Die temperierte Stimmung hat den Vorteil, daß sie mit 12 Halbtönen pro Oktave auskommt. Dadurch bleiben Tasteninstrumente bezahlbar und spielbar.

Der Nachteil der temperierten Stimmung ist es, daß alle Intervalle (außer den Oktaven) falsch klingen. Schade eigentlich.

Bei einer sauber klingenden Quinte (ohne Schwebung) haben die beiden Töne tatsächlich ein Schwingungsverhältnis von 2 zu 3 [nachträglich korrigiert]. Sowas gibts beim Klavier aber nicht.

Instrumente, die die Tonhöhe kontinuierlich verändern können, also Streichinstrumente und zu einem gewissen Grad auch Blasinstrumente, sind reine Intervalle nicht nur möglich sondern sogar erwünscht.
 
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2:1 ist doch bei der Oktave? Das klappt ja auch gut. Die Quinte hat 1,5:1.

Die Abweichung beträgt - 0,11%.
Beispiel: A4 440,0 Hz, A5 880,0 Hz, E6 1318,5 Hz

www.henkessoft.de/Sonstiges/Noten_Frequenzen_MIDI_.xlsx

Stimmt, die Quinte hat das Frequenzverhältnis 2 zu 3
Quart 3 zu 4, große Terz 4 zu 5 etc.

Auch kleinste Abweichungen von diesen Schwingungsverhältnisen führen zu einem unsauberen Intervall. Das reine "E6" (in deutsch e'' ) hätte die Frequenz 1320.
 
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Bulldoggfledermaus, Riesenabendsegler, einzelne Exemplare der Fransenfledermaus(?) und des Grauen Langohrs(?)
Die ersten beiden kommen hier nicht vor, denke ich, die anderen beiden hingegen schon. Ein Braunes Langohr hat mich einmal in die Hand gebissen, als ich diese Kindern einer Schüler-AG bei einer Nistkastenkontrolle zeigen wollte. Hat merklich gezwickt, dem Schüler auch, so dass der die vor Schreck gleich fliegen lies.
 
Ein schönes Beispiel für eine Dreiviertel-Umrundung des Quintenzirkels (und damit für die Unabdingbarkeit der temperierten Stimmung in der klassischen Klaviermusik) ist das Finale der Beethoven-Sonate, an der ich gerade arbeite (Nr. 22, op. 54): Etwa nach dem Drittel des Notentextes (Takt 73) kommt die reichliche Modulationsbewegung etwas zur Ruhe, auf As7 - Des. Dann aber läuft es zügig über Des7=Cis7, Fis7, H7, E7, A7, D7, G7, C7 zur Grundtonart F. Wer mag, kann hier im initialen As7 die Wechseldominante 9. Grades sehen.

Grüße
Manfred
 
Ein Braunes Langohr hat mich einmal in die Hand gebissen, als ich diese Kindern einer Schüler-AG bei einer Nistkastenkontrolle zeigen wollte.

yikes.gif
Da Du noch unter uns weilst, war sie wohl kein Träger des Tollwutvirus.
 
Auf die Idee mit Tollwut kam ich bis heute nicht einmal. Wir hatten im Stadtforst 35 Nistkästen aufgehängt und um die Schüler-AG kümmerte ich mich, wenn deren eigentlicher Leiter keine Zeit hatte. Wollte halt mit den Kindern schauen, welche Kästen besetzt waren und die Eier zählen. In einem hing die da schlafend und war wohl ein Tagesmuffel unter Stress.
 
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kommt die reichliche Modulationsbewegung etwas zur Ruhe, auf As7 - Des. Dann aber läuft es zügig über Des7=Cis7, Fis7, H7, E7, A7, D7, G7, C7 zur Grundtonart F. Wer mag, kann hier im initialen As7 die Wechseldominante 9. Grades sehen.
Interessanter Quintfall. Wäre dies nicht eher die Doppeldominante siebten Grades, wenn G7 die DD ersten Grades zu F sei?
 

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