Qualität gebrauchter vs neuer Klaviere/Flügel

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Wünschenswert (nachhaltig) wäre sicher eine garantierte Ersatzteilversorgung bei der Abtastung, die ja inzwischen einen hohen Reifegrad erreicht hat, in Kombination mit der Möglichkeit, die Klangerzeugung später durch eine modernere Version auszutauschen.

Aktuell finde ich für mich das separate Digi praktischer: Kostet das gleiche, wie ein Silentsystem, und kann jederzeit definitiv ohne Problem durch ein Neues/Besseres ersetzt werden. Und zwar ohne irgendwelche Interferenzen mit dem Flügel.

Alledings besteht das Platzproblem, daran ist nix zu deuteln.
 
... Ich bevorzuge/habe auch lieber 2 akustische und 2 elektronische Instrumente zu Hause. Aber ein Kawai Aures wäre schon auch schön...
Die Idee der Kombination ist prinzipiell nicht schlecht, am besten noch ein System einbauen, dass es alleine spielt. Die Möglichkeiten der Wiedergabe akustisch und/oder per Verstärker, Tonerzeugung akustisch (Hämmer) und/oder elektronisch bietet viele Wege. Damit hat man Vielfalt, genau da liegt die Gefahr: Man probiert alles mögliche (Voices, Styles, ...) durch und verliert den Blick auf das Eigentliche. Eben wie bei einem modernen Keyboard. Dennoch ist die Idee richtig. Es bleibt allerdings der Blick auf die langfristige Haltbarkeit und die technische Entwicklung. In einigen Jahrzehnten wird man die Elektronik (da defekt) entfernen und nur das mittelmäßige akustische Klavier nutzen. Man denke nur an die primitiven Elektrolytkondensatoren, die heutzutage eingebaut werden, damit der E-Kram nach der Garantiezeit kaputt geht. E-Pianos, Keyboards und Silentsysteme sind bisher bez. der Technik und/oder Haltbarkeit eher kurzlebige Artikel (5-10 Jahre), während ein akustisches Piano auf mehrere Jahrzehnte (50 Jahre ist kein Hindernis, wenn gut gepflegt) ausgelegt ist. Das passt nicht zusammen. Der nächste konsequente Schritt wäre, Pianos nur noch zu mieten mit Blick auf 3 Jahre wie beim Pkw-Leasing. Ein Kawai K-300 AURES würde dann vielleicht um die 2500,- Euro o.ä. Jahresmiete kosten. Kaufe ich es, muss ich jährlich innerlich min. ca. 1500,- Euro AfA abschreiben.

Fakt ist, wenn ich kein akustisches Klavier betrieben kann, dann muss eben so eine stumme Kiste her. Am besten ein Adsilent rein und nach einigen Jahren ersetzen. Das ist der kostengünstigste Weg. Die Implementierung / Umrüstung erfolgt teilweise bereits mobil, sodass der teure Transport in die Werkstatt und zurück entfällt. Die Werkstatt kommt vorbei.

Allgemein zum Thema Stummschaltung:


View: https://youtu.be/aFaQLqOc61U
 
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Nur mal so nebenbei: ein Silentsystem spielt sich wegen der echten Klavier-/Flügelmechanik viel realistischer als so ein E-Piano (von den sog. Hybriden mal abgesehen), nicht zuletzt weil man genau fühlt, wann die Dämpfer angehoben werden.
 
Dann machen Yamaha, Kawai und Adsilent alles richtig. Weiter so!
 
am besten noch ein System einbauen, dass es alleine spielt.
Kann man machen, aber mir erschließt sich nicht, warum man das tun sollte. Warum soll ein Klavier irgendwelche Musikdateien abspielen - dafür gibt es CD-Player oder meinetwegen Boomboxen. Ich würde es verstehen, wenn man dafür einen im Klavier eingebauten Transducer verwendet, aber es ergibt sich die gleiche Frage: Warum soll ein Klavier einen Transducer haben? Wenn ich laut spielen will, kann ich das doch ganz klassisch analog tun? Der Digitalkram im Klavier ist doch gerade dazu, leise zu spielen? Also mit Kopfhörer? Sind das nicht eher Spielereien?

Elektronik (da defekt) entfernen und nur das mittelmäßige akustische Klavier
Wieso mittelmäßig?
Das kostet mehr als ein Mittelklasse-Digi und nach allem was ich höre ist es schlechter, als ein (ebenfalls teures) Silent ab Werk. Wie ist das mit der Auslösung, ist das inzwischen gelöst? Auf der Haben-Seite steht allerdings (wenn es denn unbedingt ein Silentsystem sein muss), dass man es ausbauen oder durch ein moderneres System ersetzen kann.

wegen der echten Klavier-/Flügelmechanik viel realistischer als so ein E-Piano (von den sog. Hybriden mal abgesehen), nicht zuletzt weil man genau fühlt, wann die Dämpfer angehoben werden.
Dieses Argument ist richtig, wird aber m. E. in vielen Fällen überbewertet. Wie viele Amateuere erfühlen, wenn die Dämpfer abheben? Noch dazu am Klavier (Flügel schon eher). Ich halte das für eine Fähigkeit deutlich fortgeschrittener Pianisten. Du hast Recht, mit einem normalen Digi wird man niemals lernen, das wahrzunehmen oder bewusst einzusetzen, weshalb für einen Konzertpianisten sicher kein Digi in Frage kommt. Für die meisten Heimspieler halte ich das für einen eher theoretischen Vorteil.
 
Kommt immer auf die Wohn- und Gehaltssituation an. Ich bevorzuge/habe auch lieber 2 akustische und 2 elektronische Instrumente zu Hause. Aber ein Kawai Aures wäre schon auch schön...
Es IST ja auch ein Kompromiss. Ein Kompromiss zwischen zwei legitimen Wünschen:
  • Ich möchte jederzeit spielen können &
  • ich möchte niemanden stören.
Wo niemand ist, der gestört würde, bedarf es keines Silent-Instruments.
Ein Hybridinstrument ist kein Kompromiss. Es kann sowohl akustische als auch digitale Instrumente ersetzen.

Da liegt nämlich der klassische Denkfehler bei allen disruptiven Entwicklungen. Du kannst nämlich auch dann zwei oder mehr Instrumente besitzen, wenn eines davon hybrid ist. ;-)
 
Ich denke, man muss sich klare Eckpunkte setzen, um eine subjektiv, temporär richtige Entscheidung zu treffen. Alles lässt sich nicht erreichen. Typische Eckpunkte sind Budget und zulässiger Lärm. Alleine diese beiden Punkte treiben den Markt in Richtung digitaler Lösungen. Also wird ein akustisches Klavier immer zu teuer und immer zu laut sein. Dafür sollte zumindest sein Klang und sein Spielgefühl all dies unbedeutend wirken lassen.

Wer sparen muss, aber ein akustisches Piano sucht, der muss viele Kompromisse eingehen. Entweder ein altes deutsches Klavier (die Auswahl ist groß) oder ein neues aus z.B. indonesischer Produktion (bspw. Yamaha B3). Beides kann gut gehen. Beim Flügel ist es ähnlich. Hier bietet sich neu ein Feurich an. Alte deutsche gibt es viele.
 
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Also wird ein akustisches Klavier immer zu teuer und immer zu laut sein.
Ein altes überarbeitetes Kleinklavier kaufen. Die sind nicht besonders laut.
Die Frage ist nur, wieviel Lärm verträgt die Gesellschaft? Mein 190 Flügel wird auch fleissig bespielt, am Abend gehts dann ans FP30. Die Nachbarn haben sich noch nie beschwert, im Gegenteil, sie erfreuen sich sogar an meiner Musik.
Nur an manchen Tagen denk ich mir, warum ich so ein Riesending ins Haus geholt habe. War das wirklich nötig? Aber dann wische ich den Gedanken schnell weg und sage mir, man lebt doch nur einmal.:rauchen:
 
Ein bekannter Klaviermacher im karierten Hemd sagte mir mal: "Mit einem Ferrari bist du halt oft in der Werkstatt." Will sagen: Die Qualität eines Klaviers ist weniger eine Frage des Alters als des generellen Zustands und der Pflege, wenn gewünscht bis ins kleinste Detail.

Auch an neuen Konzertinstrumenten wird ja ständig rumgeschraubt. Letztlich steigt dann der Aufwand wie bei allem exponentiell zum Ergebnis, und es ist die Frage, was man haben und bezahlen möchte.
 
Auch an neuen Konzertinstrumenten wird ja ständig rumgeschraubt. Letztlich steigt dann der Aufwand wie bei allem exponentiell zum Ergebnis, und es ist die Frage, was man haben und bezahlen möchte.
Konzertinstrumente kann man unmöglich mit solchen Zuhause vergleichen. Da kann man gleich einen eigenen Techniker engagieren, der einem das Teil immer a jour hält.

Bei Neuinstrumenten hat man natürlich eine Weile Ruhe, eben weil alles neu ist. Ich denke 20 Jahre lang oder mehr muss nur gestimmt werden. Am Anfang vielleicht noch ein paar Mal intonieren bis der Klang dem Raum angepasst ist und dann ist Ruhe.
Einziger Nachteil bei Neuinstrumenten ist eben die Tatsache, dass sie neu sind. Jeder Kratzer oder andere Makel frustriert jeden Neukäufer. Das war bei meinem Auto genauso. Die ersten 5 Jahre habe ich alles ausgebessert, jetzt kann ich darüber wegsehen. Wie lange brauche ich beim Flügel?
 

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