Anfängerstück 2 - Strukturübung

H

HbMuth

Dabei seit
13. Sep. 2017
Beiträge
805
Reaktionen
347
Hi,

nachdem mein erstes Anfängerstück Kritik auf sich gezogen hatte, da es keine Struktur hat, reiche ich eine Strukturübung nach.

Kritik ist willkommen, Lob natürlich auch, wenn ichs verdiene. Es ist der neunte Entwurf, diesmal kann ich etwaige konstruktive Anregungen, die mir gefallen, für die Endfassung umsetzen.

Leider kann ich weiterhin dieses Niveau, dass ich hier im Fach Komposition vorlege, händisch noch nicht umsetzen, daher poste ich hier nur die Noten. (Hochladen könnte ich nur, wenn gewünscht, eine synthetische Version mit einer Celesta, Orgel oder Wurscht-mir-gefällts-halt, das synth. Klavier ist gerade wegen Aua in der Kontraoktave in der Werkstatt :D.)
 

Anhänge

  • anfaengerstueck_2.9.pdf
    44,7 KB · Aufrufe: 59
Du musst es mal singen. Dann merkst du sofort, daß das Stück keine Melodie hat.
 
Wenn ich Noten singe, haben diese keine Melodie, stimmt. Singen kann ich nicht gut, leider. Wenn ich meine Noten vor mir habe, hab ich die Synthiklangvorstellung im Kop. Ohne Noten kann ich die aber nach wie vor nicht abrufen. Das ist ein Indiz, dass du recht haben könntest.

Woran machst du das fest, dass es keine Melodie gibt? Nicht falsch verstehen, ich möchte dir nicht widersprechen, womöglich hast du recht. Ich bitte dich nur eine Begründung zu liefern, die mich idealerweise abholt wo ich steh. Ohne das ist es für mich leider nur eine gehaltlose Behauptung, ähnlich wie "Fahr mal den Hockenheimring lang, dann siehst du sofort, dass du mit deiner Kiste nicht vorwärtskommst." Das ist auch richtig oder falsch, je nach Definition von "vorwärtskommen".

Wenn ich Interpretationen klassischer Werke lausche, habe ich manchmal das Gefühl, da gibt es keine Melodie, da traktiert jemand die Tasten nach willkürlichem Gutdünken. Da vermisse ich Sekundläufe, Brücken- und Kreisverläufe um einen Ruhepol rum, um nur zwei Melodieformen zu nennen. Das liegt dann oft daran, dass ich vor lauter Variation die Themen nicht mehr seh.
Daher mag ich TEY tendenziell lieber als klassisches Zeug. TEY-Merkmale in eigenem Zeug umzusetzen ist dann allerdings noch mal ein anderes Ding.
 
Für mich hat das Stück eine Melodie (und die kann man auch sehr gut singen). Aber sie führt nirgend wo hin und dafür, dass es eine Strukturübung ist, finde ich es völlig unstrukturiert. Harmonien scheinen willkürlich gesetzt; erst in Takt 16 hat man erstmals als Ziel die Tonika, da aber völlig unpassend das g in der Melodie.

Das Thema ist völlig in Ordnung. Versuche mal, ein harmonisch einfach strukturiertes Grundgerüst zu basteln (eine einfache Kadenz), welches sich spätestens in Takt 8 auflöst. Zu dem Grundgerüst passt Du dann das Thema an, was in Takt 8 dann auch "ankommen" sollte.
 
Zitat von Melegrian:
ch würde mir eine Midi wünschen, weil nach Noten singen, probiert hatte ich es zwar, dürfte nur vom eigentlich Klang noch recht weit entfernt sein.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.

Ich wundere mich ja ein bisschen, dass du singen lieber magst als spielen, wenn du mit unbekannten Noten konfrontiert wirst, aber verständlich auch – wohl nur fortgeschrittenere Pianisten, zu denen ich schon dreimal nicht zähle, würden das eben mal so spielen können, es dürfte allerdings wiederum an deren Bereitschaft hapern, sich mit Anfängerstücken abzugeben.

MIDI wird im Upload-Dialog leider nicht unterstützt, sorry. Aber hier mal der MP3-Export aus MuseScore. Klingt nicht gut, immerhin ist das hoffentlich unstrittig ein Klavier. Jedenfalls ein Sound, den ich nicht selber vermaledeit habe, tschulljung, ich war es nicht.

AS 2.10 unterscheidet sich von AS 2.9 an nur einer Stelle: Die zweite Hälfte von Takt 8 ist jetzt in C-Dur harmonisiert und diene so als Schlusspunkt der Periode. Ihr Vorsatz endet mit Takt 4 tatsächlich bewusst auf der Dominante, wie ich gelesen habe, dass es üblich ist.

Ansonsten kann ich dir, @Peter, leider nicht ganz folgen, denn natürlich erstreckt sich in meinen Augen von Takt 1 bis 5 eine klassische I-IV-V-I-Kadenz: C, C, F, G, 5) C, F G, F, G C, 9) C, G, F, D C, 13) C, G C, Am F, G C, usw. Meinst du, das Thema sollte auch bündig mit der Kadenz schließen?
Ich habe mich nämlich ganz bewusst eben für eine anspruchslose Harmonisierung nach Schema F entschieden, weil es mir in diesem Stück um die Umsetzung einer simplen AA'BA-Form ging. 3. A-Periode ist eigentlich A'' = A mit Schlusskadenz, vielleicht als eine Art Coda, weiß nicht. Insofern verwundert es mich, dass Struktur und Harmonisierung nicht eingängig ist. Wird wohl daran liegen, dass ich eben noch ein ziemliches Greenhorn bin.

@Jaja...: Bedingt durch die Art, wie du rüberkommst, habe ich keine Lust, mich vor dir zu rechtfertigen, warum ich aus dem Chor, in dem ich ein knappes Jahr probeweise war, austrat und mich fürs Klavier entschied. Ein melodisches Gefühl sollte sich auch im Klavierunterricht ausbilden.
 

Anhänge

  • anfaengerstueck_2.10.mp3
    1,1 MB · Aufrufe: 75
  • anfaengerstueck_2.10.pdf
    44,7 KB · Aufrufe: 11
Zitat von tasteur:
Ansonsten kann ich dir, @Peter, leider nicht ganz folgen
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Ich mir auch nicht. :-D

Habe nur versucht meinen laienhaften Eindruck darzustellen.
Zitat von tasteur:
C, C, F, G, 5) C, F G, F, G C, 9) C, G, F, D C......
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Das meinte ich mit willkürlich und unstrukturiert. Für mich klingt das irgendwie falsch und eine einfach gestrickte Kadenz kann ich auch nicht erkennen, aber ich hab ja och keene Ahnung.

Zitat von tasteur:
Die zweite Hälfte von Takt 8 ist jetzt in C-Dur harmonisiert und diene so als Schlusspunkt der Periode.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Macht für mich schon mal einen riesigen Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von tasteur:
Ich wundere mich ja ein bisschen, dass du singen lieber magst als spielen, wenn du mit unbekannten Noten konfrontiert wirst,
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Ich kann ja bis auf weiteres noch nicht vom Blatt spielen und alles abtippen, na ja, so schnell tippe ich halt keine Noten. Was ich aber üben wollte, wenigstens eine Melodie vom Blatt zu erfassen und nach Noten zu singen. Klappt bisher nur bescheiden.

Hört sich schon nach einer Melodie an, für meinen Geschmack zu regelmäßige Betonung durch zu vielen Takte mit halben Noten in der Basslinie. Bei den ersten Takten noch nicht, bei Takt 9 und 10 auch nicht, doch so insgesamt hätte ich versucht da etwas mehr Auflockerung hineinzubringen. Aber was soll ich sagen, ich habe ja eigentlich keine Ahnung und vielleicht wäre das gerade falsch.
 
Zitat von Jaja...:
Klingt übrigens super. Würde ich jedem Bachchoral vorziehen.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Was soll diese pampige Ironie, außer für theatralisch mitleidiges Grimassieren zu sorgen? Egal. Dass du keine Melodie in dem Stück findest, die Kritik lass ich ja gelten, auch wenn ich zunächst halt nicht viel damit anfangen kann, weil eine Begründung fehlt, sonst sonderst du nur leidenschaftslose Disse ab. Meinetwegen, perlt an mir ab.

Sitze hier gerade an "O du Fröhliche", weil ich das eh gerade übe, und versuche herauszufinden, was dieses Lied eigentlich melodisch besser macht als das Anfängerstück. Definitiv hat OdF eine Kreislinie und benutzt im Spannungsmoment zum Schluss zwei fallende Segmente. Im Vergleich dazu dominiert im Anfängerstück die Brückenform und teilweise steigende Segmente. So, daraus jetzt die richtigen Schlussforderungen ziehe ich morgen oder wann auch immer, wenn überhaupt.

@Melegrian, @Peter: Auflockerung, ja stimmt, dass Stück ist über recht weite Strecken gespannt. Ich überlege, gerade, ob es schon hilft, Takt 7, aktuell rein F, mit C F zu harmonisieren, damit sich die Tonika mal wieder blicken lässt.
 

"Pedall" möchte dir gern mitteilen, daß er genau nichts zum Thema zu bieten hat, sich aber gern mal einmischen wollte. Wolle mer ihn reilosse?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: trm
Zitat von Jaja...:
Das sind ja Alternativen...
Pest vs Cholera.
Aber das Thema war ja die Entwicklung von Melodiegefühl durch singen. Würdest du das Hubschrauberquartett auch lieber singen?
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.

Ja, lieber als Schlagerpop. Und gerne im Hubschrauber :-)

Aber das Thema war Melodiegefühl.

Mich störte nur das 'richtige Musik'. Finde ich eine völlig unpassende und nicht hilfreiche Bezeichnung. Wenn Du sowas geschrieben hättest wie 'melodieorientiert' oder so, das wäre konstruktiv.

Grüße
Häretiker
 
Zitat von tasteur:
Auflockerung, ja stimmt, dass Stück ist über recht weite Strecken gespannt.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Was ich meinte, ich würde, da wo es sich anbietet, probieren einige Akkorde mehr aufzubrechen. Zuviel Bum... Bum... auf 1 und 3 könnte ich mir gut für eine Begleitung von rudernden Galeerensklaven als Rhythmus vorstellen. Zu Anfang passt es gut, bei Takt 9 und 10 auch, so wie es sich anhört. Was ich probieren würde, bei 5 bis 8 mehr der Melodie zu folgen oder wie auch immer. Braucht alles nicht richtig zu sein, nur so ein Gedanke.
Muss ehrlich sagen, bisher benutzte ich nur vorhandene Melodien, zu denen ich eine passende Begleitung suchte, mit einigen bin ich bis heute nicht zufrieden und andere, die hörten sich, wenn ich mit dem Üben am Piano begann, auf einmal unpassender an, als in MuseScrore wahrgenommen.
 
Zitat von Häretiker:
Zitat von Jaja...:
Würdest du das Hubschrauberquartett auch lieber singen als einen zynftigen Schlager?
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Ja, lieber als Schlagerpop.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Dann brauchst du die Noten.

bd9d81a2d084efb68bcaab15430cd8a4.gif
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Ähnliche Themen

H
Eigene Komposition: "Anfängerstück 1" (finale Version) – Feedback willkommen
Antworten
10
Aufrufe
1K
HbMuth
H

Zurück
Top Bottom