Noten erfassen

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reymund

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Ich hab letztens festgestellt solange ich die Noten einzeln lese werde ich nie lernen flüssig zu spielen. Man liest ja auch nicht indem man sich die einzelnen Buchstaben vorliest sonder man erfasst das ganze Wort.
Wie habt ihr gelernt Noten im ganzen zu erfassen, ist das nur ein laaanges üben und plötzlich ist es da?
vg
Reymund
 
Wie habt ihr gelernt Noten im ganzen zu erfassen, ist das nur ein laaanges üben und plötzlich ist es da?
Nee, das geht schleichend. Ich kann nach 40 Jahren (ok, kaum geübt) einfachste!!!! !!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!! Muster im Ganzen erfassen weil sie sich in diversen Stücken immer wieder in unzähligen Variationen wiederholen (Arpeggien, Akkorde, Albertibässe, kleine Läufe).
Vermutlich kannst Du bereits schon jetzt eine C-Dur-Tonleiter auf Anhieb als solche erfassen?
 
Ich hab letztens festgestellt solange ich die Noten einzeln lese werde ich nie lernen flüssig zu spielen. Man liest ja auch nicht indem man sich die einzelnen Buchstaben vorliest sonder man erfasst das ganze Wort.
Wie habt ihr gelernt Noten im ganzen zu erfassen, ist das nur ein laaanges üben und plötzlich ist es da?
vg
Reymund
Ja es ist wie „richtiges Lesen“ und Fahrradfahren - wenn es mal Klick gemacht hat, kann man es. Je öfter man übt, desto schneller kommt man voran. Ich persönlich finde auch das das „relative Notenlesen“ sehr wichtig, also z.B. eine Abfolge c-e-c-H-A nicht mehr so zu lesen, sondern als c-2rauf-zurück-1runter-1runter. Dann ist es nämlich egal, welche Note die Startnote ist (also ob da c-e-c-H-A steht oder g-h-g-f-e). Ich hoffe du verstehst, was ich meine - also auch Muster zu erkennen.
 
solange ich die Noten einzeln lese werde ich nie lernen flüssig zu spielen.
Ja, das stimmt.

Es gibt aber ein einfaches Mittel, was flüssiges Spielen ermöglicht und was kein langwieriges "Nach Noten spielen können" erfordert:

Auswendig spielen mithilfe des motorischen Gedächtnisses.

Klappt wunderbar auch bei Anfängern.

Nichts anderes macht ein Pianist bei seinen Konzerten auch.
 
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Nichts anderes macht ein Pianist bei seinen Konzerten auch.
Das, mit Verlaub, ist totaler Quatsch. Das motorische Gedächtnis funktioniert nur bei Passagen, die man sehr viel geübt hat, und selbst dann ist es ziemlich gefährlich, sich allein darauf zu verlassen.

In jedem Konzertprogramm gibt es aber reichlich Stellen (bei den meisten Programmen ist das sogar der überwiegende Teil der Musik!), die ein professioneller Pianist überhaupt nicht motorisch üben muss.

Ich lerne jedes Stück auswendig, bevor ich überhaupt anfange, das am Instrument zu üben. Und motorisch übe ich dann auch nur die paar Stellen, die ich anders nicht kann. Allein mit dem motorischen Gedächtnis könnte ich maximal ein paar Etüden auswendig spielen, die ich in meiner frühen Jugend sehr lange geübt habe. Aber kein einziges Stück von Bach, keine Beethoven-Sonate, kein Konzert etc.pp.
 
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Ach, tatsächlich?

Wie spielt ein Pianist denn dann sonst seine Stücke, wenn er 2 Stunden ohne Noten am Flügel sitzt?

[...]
Natürlich muss man zuerst den Notentext erfassen und verstehen, aber das reicht nicht, um das Stück auch wirklich gut spielen zu können. Dafür muss die eigentliche Fähigkeit aufgebaut werden, das Klavier spielen an sich, oder anders gesagt, es muss ein motorisches Gedächtnis erzeugt werden.
[...]

Quelle:
https://m.bonedo.de/artikel/einzelansicht/8-tipps-zum-ueben-wie-die-profis.html
 
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Das habe ich mich auch gerade gefragt.
Sich ausgerechnet auf jemanden als Profi zu berufen, der mit 19 Jahren angefangen hat Elton John zu klimpern und sein Studium im Hipphopp gemacht hat, ist mutig. :-D
 
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@Riesenpraline:

Wie verschaffe ich mir denn ein motorisches Gedächtnis für ein Stück ohne es vorher "langweilig" nach Noten eingeübt zu haben?

Nürnberger Trichter?

Und: Ein Pianist sitzt zwar im Konzert zwei Stunden ohne Noten am Flügel. Er hat aber dennoch den kompletten Notensatz dabei, nämlich im Kopf.

Kein Klavierspieler verlässt sich auf das motorische Gedächtnis. Das reicht nur für kurze und sehr einfache Bewegungsabfolgen zuverlässig aus, Krawatte binden etwa. Die Bewegungsabläufe, die eine Sonate oder sogar ein komplettes Konzert beispielsweise verlangt, sind für das motorische Gedächtnis zu komplex und zu lang.

CW
 
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Er hat aber dennoch den kompletten Notensatz dabei, nämlich im Kopf.
Kein Klavierspieler verlässt sich auf das motorische Gedächtnis.
Warum glaubst du, dass sich unser Gehirn die Lage von hunderten schwarzer Punkte auf 10 Linien merken kann, aber nicht bestimmte Bewegungen der Hände??

Unser Gehirn ist leistungsfähiger, als du denkst...
 
Ich merke mir keine schwarzen Punkte auf 10 Linien. Ich merke mir die Musik (also ihren Klang!) und nicht ihre Notation. Und darüberhinaus merke ich mir die Stücke auch intellektuell, indem ich sie analysiere und mir darüber klar werde, warum ein Komponist genau so und nicht anders komponiert hat. Wenn man das Regelwerk einer Komposition erstmal verstanden hat, ist das Auswendiglernen nicht so schwierig.

Ich kann auch vieles auswendig dirigieren - in dem Gewerbe gibt es überhaupt kein motorisches Gedächtnis.
 
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Wenn man das Regelwerk einer Komposition erstmal verstanden hat, ist das Auswendiglernen nicht so schwierig.
Das kann ich sogar als Laie innerhalb meiner winzigen Fähigkeiten aus eigener Erfahrung bestätigen. Bei Stücken, die ich musikalisch kapiere und verstehe, brauche ich mir keine Noten zu merken. Ich merke mir das Stück an sich, die Melodie, den Aufbau, die Harmonien.... und danach übe und spiele ich dann. Das sind dann auch die Stücke, wo ich an allen Stellen einsteigen kann (ohne das vorher üben zu müssen) und die ich nicht verlerne.
 
Bei Stücken, die ich musikalisch kapiere und verstehe, brauche ich mir keine Noten zu merken. .
Dein Gehirn ruft das dann aus dem motorischen Gedächtnis ab, du weißt es nur noch nicht. :-D

Warum versuchen sich hier einige eigentlich so dagegen zu sperren, etwas "motorisch" abzurufen?

Ist das für die zu profan und wird nur von Klavierspielern aus dem Prekariat gemacht?

Will man sich von denen abheben und betont, dass man das Stück "intellektuell" durchdrungen hat und daher einfach so aus dem Ärmel schütteln kann?
 
Will man sich von denen abheben und betont, dass man das Stück "intellektuell" durchdrungen hat und daher einfach so aus dem Ärmel schütteln kann?
Natürlich spielen die allermeisten Anfänger und Hobby-Spieler teilweise aus dem motorischen Gedächtnis. Ich auch. Du selbst hast aber oben behauptet, auch Konzert-Pianisten würden das so machen.
Jetzt mal Butter: Wie viele Beethoven-Sonaten kannst du auswendig?
Und wenn du irgendwo mitten im Satz rausfliegst, kommst du dann sofort wieder rein? Nein?
Und meinst du, ein Profi kommt auch nicht mehr rein und beendet dann einfach das Konzert mit "Sorry, den Fall hat mein motorisches Gedächtnis nicht vorgesehen."?
Ich finde es nur eigenartig, dass du hier Mick erklären willst, wie Profis auswendig lernen ...
 
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Ich finde es nur eigenartig, dass hier praktisch alle behaupten, was Quatsch ist und was nicht geht in ihrem überheblichen und besserwisserischen Auftreten, wie man es in diesem Forum ja schon zur Genüge kennt.
Aber niemand hat einen Beitrag für den TO zu leisten, wie der es schaffen könnte als Anfänger ohne 10 jähriges Notenlesentraining, endlich mal flüssig zu spielen.

Stattdessen scheinen hier alle neuerdings auch Hobbyneurologen zu sein und versuchen darzustellen, aus welchen Hirnregionen ihr Klavierspiel jetzt aus dem Gedächtnis abgerufen wird...
 

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