Das Schach Problem

Hmm, guter Gedanke. Andererseits ist der Missbrauch eines Selbstfahrsystems gerade wegen dessen Autonomie um ein Vielfaches schwerer als heute der Missbrauch eines LKWs. Es ist dann halt genau so einfach oder schwer zu missbrauchen wie heute ein ähh, keine Ahnung, Kraftwerk.

Ich bezweifle auch, dass ich mich gerne in ein selbstfahrendes Fahrzeug setzen wollte
Ich lieber heute als morgen. Diese Entwicklung kann mir gar nicht schnell genug gehen. Wer jeden Tag durch ein verstautes Berlin fahren muss für den wird das ein Segen sein. Stress und Fahrzeit und Parkplatzsuche... wird sich erheblich verkleinern.

Die Chance ist aber da, wenn sich die Autos erst per Funkt unterhalten
Ich kann mir sehr gut vorstellen dass die Entwicklung langfristig dahingehen wird. Dass jedes Verkehrsmittel, jeder Fußgänger, jeder Kinderwagen, jedes Haustier... irgend was funkendes bei sich trägt was Bewegungsdaten in das Netz sendet.
 
Zunächst dachte ich gerade, dass Menschen kompetenter mit anspruchsvollen Situationen wie verschneiten Straßen oder nicht lesbaren Straßenschildern oder fehlenden Fahrbahnmarkierungen als Maschinen. Andererseits sehe ich es auch so, dass Straßenkarten digital abgerufen werden können und durch die Vernetzung aller am Verkehr teilnehmenden Fahrzeuge eine ganz andere Situation geschaffen würde als der jetzige Straßenverkehr für einzelne selbstfahrende Autos darstellt. Darum bin auch ich davon überzeugt, dass es irgendwann nicht nur auf Autobahnen und Landstraßen selbstfahrende Autos geben wird. Dass das bereits jetzt, wo Autos auf Kameras Sensoren etc. angewiesen sind, um Verkehrssituationen umfassend zu analysieren, in Städten funktioniert, wie oben erwähnt wurde, war mir neu.
 
Das finde ich sogar recht hoch gerechnet (also die Jahrzehnte).
Leute wie Bill Gates haben das schon 1985 so gesehen und bereits damals Vorschläge gemacht, wie man eine 3-Klassen-Gesellschaft vermeiden kann. Grundeinkommen war eine kleine Komponente davon (daran wird man früher oder später nicht vorbei kommen).
Das alles ist also nichts Neues und den Kram haben auch reichlich Leute gelesen (das war immerhin ein Bestseller) und reichlich andere Leute haben ähnliches vorausgesagt.
Lediglich die Gesellschaft selbst (sowohl Wirtschaft als auch Politik) ist so unheimlich träge und ängstlich dass Chancen viel zu spät ergriffen und Nachteile viel zu lange in Kauf genommen werden.

Ist immer das Gleiche: Jeder weiß eigentlich, dass eine unumkehrbare Veränderung kommen wird aber es wird so lange wie möglich raus geschoben (ist wie mit dem Klimawandel), anstatt die neue Zeit frühstmöglich (früstmöglich...Mist, ist auch rot unterstrichen, frühestmöglich ... ahhh! ) anzunehmen.

Wir hinken uns selbst immer hinterher.

Darf ich fragen, warum ein Grundeinkommen früher oder später unvermeidbar sein wird?

Und gehst du dabei von der Prognose aus, dass die Produktivität weiter gesteigert werden kann, nimmst du eine umfassende Veränderung des System an oder siehst du das bGE unabhängig davon?

Ich frage deshalb, weil Precht sich in "die Kunst kein Egoist zu sein" Gedanken über das Wirtschaftswachstum gemacht hat und ich es im Grunde für eine Fehlentwicklung halte, die auch mit Digitalisierung nur begrenzt fortgesetzt werden kann und dann wäre fraglich, ob ein bGE noch notwendig/unvermeidbar ist oder gerade dann unvermeidbar wäre und warum.

VG
BP
(edit: 2. Abschnitt wegen Produktivität geändert, bin)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass das stete Wirtschaftswachstum eine Fehlentwicklung ist, wissen wir doch im Grunde alle. Alleine schon die Ressourcen sorgen dafür, dass so ein System endlich ist. Aber wie schon oben beschrieben: Wir halten daran fest und es wird überall auf der Welt nichts anderes gelehrt. Der ökologische Fußabdruck wird trotz besseren Wissens immer größer, bis der Fuß keinen Platz mehr hat.

Darf ich fragen, warum ein Grundeinkommen früher oder später unvermeidbar sein wird?
Es ist bereits jetzt unvermeidbar und wird ja schon lange angewendet. Nur die Bedingungen, die daran geknüpft sind, machen früher oder später keinen Sinn mehr. Viele machen schon heute keinen Sinn.
 
Danke jetzt kann ich verstehen, wie du das meinst. Ist für mich auch plausibel.
 
Ich kann mir sehr gut vorstellen dass die Entwicklung langfristig dahingehen wird. Dass jedes Verkehrsmittel, jeder Fußgänger, jeder Kinderwagen, jedes Haustier... irgend was funkendes bei sich trägt was Bewegungsdaten in das Netz sendet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Malzeichen_des_Tieres#Merkmale_des_Malzeichens
Wir sollten alle sehr gut überlegen und tief in uns empfinden, was richtig und falsch ist und vor allem sein wird. Vielleicht ist dies alles unabwendbar, dann wird das Böse eben siegen.

Ein akustisches Klavier gespielt von einem fühlenden Menschen ist noch ein Hoffnungszeichen.

"Wo man singt, da laß Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder."
 
"Wo man singt, da laß Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.
Schön wär's!!
Gerade die Nazis hatten Lieder und ein äußerst 'interessantes' Verhältnis zur Musik!
Man lese in diesem Zusammenhang die fassungslosen Einlassungen in Max Frischs Tagebüchern zu dem KZ Schergen, der am Abend nach getaner 'Arbeit' das Cello zur Hand nahm und als guter Deutscher hausmusizierte!
 
Die Dinge sind in der Tat komplex. Menschen sind auch nicht von vornherein "gut". Die Wissenschaft kennt hier den "Dark Factor".

Gerade beim Komponieren kann eine KI, die ich beeinflussen kann, unterstützen. Schach ist nicht die beste Parallele, denn bei Musikabfolgen gibt es nicht immer "die besten Züge". Hier fehlt ein allgemein akzeptiertes Bewertungssystem wie bei Stellungen im Schach.
 
Gerade beim Komponieren kann eine KI, die ich beeinflussen kann, unterstützen. Schach ist nicht die beste Parallele, denn bei Musikabfolgen gibt es nicht immer "die besten Züge". Hier f

Am Beginn des Fadens war "Schach" ein Beispiel für die Überlegenheit der Maschine auch auf geistiger Ebene . Und die Gefahr, das uns als Interpreten ein ähnliches Schicksal drohen könnte. Sozusagen der Computer mit programmierter Fake-Emotion, die wir von menschlichen Empfindungen nicht mehr zu unterscheiden vermögen!
Das Beispiel war ein - noch!! - offensichtlicher Fake-Pianist, der seine "Einspielungen" bei Amazon verkauft!
 
Ja, zurück zum Thema Fake-Pianist:

Was soll man dazu sagen? Es wird irgendwann in vielen Bereichen "Bots" geben. Man denke aber auch an vierhändiges Spiel oder an LH/RH. Vielleicht wird es aus didaktischen Gründen hier gemischte Doppel (Bot + Mensch) geben? So wie große Schachspieler nun mit dem Rechner üben, so wird es vielleicht für Pianisten normal werden dem Bot nachzueifern.
 

Ojeh!
Vielleicht sollte man danach streben sich von einem Bot zu unterscheiden?
Es wird alle möglichen Spielarten geben. Da der Mensch aber ein homo ludens und neugierig ist, wird er selbstverständlich mit den "unermüdlichen" Bots üben, zusammen spielen und auch ihnen nacheifern. Der Bot ist immer da, der KL oder ein anderes Vorbild seltener/teurer.

Im Schachspiel verwende ich auch Software (z.Z. noch Fritz 14), um Eröffnungen zu optimieren/üben. Warum nicht? Ist doch egal, wer zieht.

Aufs Piano übertragen: Ist doch egal, wer vorspielt.
Man denke auch an Features wie Spirio von Steinway. Das wird es bald billig von Massenherstellern geben.
 
Hallo liebes Forum!

Ich möchte diesen Beitrag gleich mal nutzen, um meine Idee für eine Masterarbeit vorzustellen:
Ich will ein kleines lokales System entwickeln, dass man mit MIDI-Files "füttern" kann und das daraus dann eigene Kompositionen entwickelt. Am besten welche, die man während des Abspielens interaktiv verändern kann.
Mein Professor, der die Arbeit betreuen würde, hat gemeint, ich soll mich vorher ein wenig in das Thema einarbeiten und da bin ich auf dieses Forum gestoßen. Anscheinend gibt es ja ein Programm, welches automatisch arrangiert (wurde hier ganz am Anfang vorgestellt) - hat jemand Erfahrung damit? Ich werde mir die Demo herunterladen, sobald ich einen Rechner mit größerem Speicher habe, bin noch bis Dezember im Ausland und will bis dahin nichts runterschmeißen vom Rechner.
Ich will das Programm ganz bewusst auf bestimmte Komponisten trainieren, um z.B. im Mozart, Bach oder Schuhmann Stil komponieren zu können. Genug Werke haben diese Künstler ja geschrieben. Muss dann nur noch genügend MIDI-Dateien finden.

Bin gespannt was ihr von dem teuflischen Projekt haltet und was ihr für Erfahrungen mit automatischen Kompositionen habt. Gibt es eventuell schon größere Kompositionen? Die vielleicht sogar schon aufgeführt wurden?

Viele Grüße,
euere IOVA Musik.
 
PS: Ich will explizit die Komposition automatisieren. Spielen würde ich das dann auf dem Klavier selbst, insofern das Programm was spielbares ausspuckt.
 
Es ging eigentlich mehr um das menschenähnliche Interpretieren von Klavierstücken, also das maschinelle Einbauen von kleinen Fehlern ("human feeling").

Ich finde das Thema Komponieren auch interessanter für KI:
Schau dir auf jeden Fall Ludwig 3 an.
http://www.komponieren.de/
 
Durch die Art heutiger Musikproduktion, durch komprimierte Aufnahmeformate wie MP3, durch die undifferenzierte Anlage der meisten populären Stücke usw. geht das Vermögen, Feinheiten in Musik zu erkennen (und auch das Verlangen danach, dies zu erkennen!) bei den meisten Leuten immer weiter zurück

Zudem die Entwicklungen in der Musikpädagogik: Vermittlung "richtigen" Musizierens mit allem, was dazugehört, gilt immer mehr als "elitär", vielmehr lautet das Motto: Jeder soll irgendwie mitklimpern, wichtiger als dass jemand gut Beethoven oder Hancock kann, ist, dass in Großgruppen Normalos, ADHSler und Mongos gemeinsam dudeln und somit "Inklusion" und Gemeinschaftserlebnis / Sozialtraining stattfinden.

Schließlich gibt es noch das Phänomen des Relativismus und Equalismus, das heißt, man darf sowieso nicht mehr sagen, dass eine Darbietung schlecht ist weil: jeder nach seinem Geschmack, und alle Geschmäcker sind gleichwertig, und jenseits von Geschmack existieren keine Kriterien.

Daher ist es absolut nicht verwunderlich und folgerichtig, dass man zunehmend Menschen mit künstlichen Darbietungen von Computern und Maschinen täuschen kann.

Wie man sät, so erntet man.
 
@IOVA Musik wie könnte man das hinkriegen? was müsste das Programm "lernen" und von wem?

Das nennt sich Style Transfer, z.B.:


View: https://www.youtube.com/watch?v=vmkqFRyNUWo


Oder aktueller Stand bei Gesichtstransfer:


View: https://www.youtube.com/watch?v=Nq2xvsVojVo


Aktueller Forschungszweig...das halt für Musik - das gibt's auch schon für Stimmenimmitation - weiß nicht ob auch für Komposition. Visuelles lässt sich immer besser verkaufen und bewerten, möglich wäre es sicher.
 

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