Das Vorstellungsgespräch in der Musikschule

@Livia
Der Fall einer Festanstellung ist nicht die Regel. Du lebst wahrscheinlich in deinem bayrischen Elfenbeinturm. Frag mal einen Berliner.
Und was schlaflose Nächte angeht: bei Honorarkräften ist es normal, dass bei Nichterscheinen des Schülers auch keine Bezahlung erfolgt.
LG,
NaMu

Ich lebe in Berlin ;).
Und ja ich muss mein Geld alleine verdienen, aber ohne Kinder.
15 € pro Stunde ist aber eine private Musikschule ...
Und bei Nichterscheinen gibt es trotzdem Geld.
Und über Festanstellungen habe ich gar nicht gesprochen.

Und die Bezahlung ist trotzdem nicht gut. Das ist mir schon klar.
 
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!
An welcher Musikhochschule hast du studiert?
LG,
NaMu
 
Vielen Dank :-)
Ich habe an der HfM Freiburg studiert.
 
@Andrey 725 Was unterscheidet dich von einem Kacklehrer?
 
Andrey, die Anforderungen stehen ja ausführlich da.

Bist Du in der Lage, Dich vor einen Spiegel zu stellen, Dir ins Gesicht zu schauen und zu sagen: "Jawoll, das kann ich alles gut und habe diese geforderten Eigenschaften!"?

Wenn ja, brauchst Du keine Vorbereitung auf eventuelle Fragen, dann sagst Du einfach immer wahrheitsgemäß, was Du zu einem Thema zu sagen hast.

Wenn nein - dann bin ich nicht der Meinung, dass Du diese (offenbar für heutige Verhältnisse wirklich gute) Stelle kriegen solltest. Das sollte einer wirklich guten Kraft vorbehalten bleiben, diese Stelle ist nicht zum "Üben" für Noch-nix-Könner da.
 
Vielen Dank für Eure Hilfe und Tipps.
Ich bin einverstanden, dass 15€ pro Stunde wirklich NICHTS ist. Aber gibt es andere Möglichkeiten (nicht nur Honorarvertag). z. B.:

https://www.musikschulen.de/service...nsaction=2&NextPage=1&SortOrder=0&JobKey=4186

Ich hoffe darauf, dass ich als Klavierlehrer in der Musikschule beschäftigt bin, wo eine Vergütung: TVöD ist!
Bruchsal? Seit wann sucht Frodo Beutlin Klavierlehrer??
 
Nur mal kleine hypothetische Modellrechnung: Honorarkraft unterrichtet für 15 Euro die Stunde an 5 Tagen in der Woche täglich 6 Stunden. Bei 38 Nicht-Ferien-Wochen im Jahr sind das dann umgerechnet 1425 Euro monatlich, die dann noch versteuert werden müssen.

Man schuftet also die ganze Zeit, Zeit und Energie zum Üben oder Selbermusizieren bleibt eigentlich nicht wirklich, und hat immer noch einen Hungerlohn. Dies ist kein vernünftiges Berufsmodell.

Jetzt mal ganz unabhängig von der Bezahlung: Wenn man im Jahr 38 von 52 Wochen im Jahr an 5 Tagen jeweils 6 Stunden arbeitet, das kann man doch nicht wirklich als schuften bezeichnen:konfus:. Und da soll dann keine Möglichkeit mehr bestehen, noch zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen und man hat auch keine Zeit mehr, sich selber ans Instrument zu setzen?
 
Wenn ja, brauchst Du keine Vorbereitung auf eventuelle Fragen, dann sagst Du einfach immer wahrheitsgemäß, was Du zu einem Thema zu sagen hast.

Wenn nein - dann bin ich nicht der Meinung, dass Du diese (offenbar für heutige Verhältnisse wirklich gute) Stelle kriegen solltest. Das sollte einer wirklich guten Kraft vorbehalten bleiben, diese Stelle ist nicht zum "Üben" für Noch-nix-Könner da.

Lieber hasenbein,

natürlich sollte man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten und es spricht für Andrey, dass er sich in einem Klavierforum danach erkundigt. Außerdem sollte man keineswegs immer wahrheitsgemäß antworten und sei es auf die Frage "wie stehen Sie zu Kindern" etc.. Bei Vorstellungsgesprächen in der Wirtschaft kommen auch gern mal sehr persönliche Fragen ("wann waren Sie das letzte Mal stolz"...) und es ist wichtig, dass man sich vorbereitet. Vermeiden sollte man z.B. auch Aussagen, dass man sich wünscht, sich gegenseitig im Unterricht zuzuhören o.ä.. Auch wenn man sich das wünschen würde. Niemand kann in einem Vorstellungsgespräch alles zeigen, was in ihm steckt und so gehört dazu, dass man sich gut verkauft.

Abgesehen davon, dass ich die verlinkte Stellenanzeige für ein Beispiel halte und nicht für die von ihm tatsächlich beworbene Stelle, wird die Leitung der entsprechenden Musikschule und Gott sei Dank nicht wir entscheiden, ob sie Andrey für fähig hält. Die entsprechenden Voraussetzung (Studium, Abschluss etc.) bringt er mit. Also hält er sich völlig selbstverständlich und zu recht für geeignet, eine solche Stelle zu bekommen. Wie verrückt sollte man sein, nach dem Studium, das sowieso nur nach strenger Aufnahmeprüfung möglich ist, in Sack und Asche zu gehen und zu murmeln "Herr, ich bin nicht würdig, jemals eine dieser Nicht-Honorarstellen zu bekommen". Natürlich ist man würdig, auch wenn man direkt nach dem Studium noch Erfahrungen sammeln muss. Das war bei uns nicht anders!

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:

- Kannst du auch einen Kinderchor leiten?
- Kannst du ein Schülervorspiel organisieren?
- Kannst du Kontakt zu Schulen / Altenheim / Kita /... koordinieren?
- Kannst du auch mal das Blockflötenensemble vertretungsweise übernehmen?
Klardoch!

"wollen Sie nicht die Musikschule leiten? Ich hab keinen Bock mehr. "
 
Er spielt darauf an, dass der Ausdruck "Kacklehrer" hier (angezettelt durch mich) ein geflügeltes Wort ist, so wie "Peng, aus" oder "Buhuhu".
 
Alter was ein scheiß Kommentar. Ich dachte immer ich hätte hier mit am wenigsten "Stil" / (N-)etiquette.

"EY WAS UNTERSCHEIDEd DICH VON EINEM KACK LEHRER" ...

*Facefist*

Meine Fresse...

???

Je weniger man Kacklehrer ist, desto leichter ist die Antwort auf diese Frage.

Wenn man sich nur über die Frage aufregen kann, und der vielleicht implizierten Vermutung, man sei Kacklehrer, nichts substantielles zu erwidern hat, desto mehr ist man wahrscheinliich Kacklehrer.
 
Vielen Dank :-)
Ich habe an der HfM Freiburg studiert.
Wie schön! Vielleicht findest du ja etwas in BW. Ich glaube, die Musikschulen hier sind relativ gut ausgestattet und auch der Gruppenunterricht ist nicht extrem verbreitet. Zumindest in den größeren Städten.
In Ulm z.B. gibt es einen Fazioli im Konzertsaal. Und die meisten Klavierlehrer haben zwei Flügel.
Ob es Spaß macht, an einer Musikschule zu unterrichten hängt ja leider sehr von den örtlichen Umständen (Bezahlung, Räumlichkeiten, Instrumente) ab.
LG,
NaMu
 
Wie schön! Vielleicht findest du ja etwas in BW. Ich glaube, die Musikschulen hier sind relativ gut ausgestattet und auch der Gruppenunterricht ist nicht extrem verbreitet. Zumindest in den größeren Städten.
In Ulm z.B. gibt es einen Fazioli im Konzertsaal. Und die meisten Klavierlehrer haben zwei Flügel.
Ob es Spaß macht, an einer Musikschule zu unterrichten hängt ja leider sehr von den örtlichen Umständen (Bezahlung, Räumlichkeiten, Instrumente) ab.
LG,
NaMu

Es gibt sicherlich Unterschiede, auch in BW*. Aber generell kann man sagen, dass eine ganze Reihe von Kommunen versuchen, auf die Beine zu stellen, was geht. Das gilt durchaus auch für die ländlichen Gegenden.
Ehrlich gesagt, habe ich noch nie von Gruppenunterricht am Klavier in einer Musikschule hier gehört. Hingegen gibt es Bläser- und Streicherklassen an Schulen, was gar nicht einmal so schlecht ist! Schließlich sind das die Instrumente, die recht früh im Ensemble spielen.
Apropos Ausstattung: an meiner Musikschule gibt es am Hauptsitz selbstverständlich mehrere Flügel (unterschiedlicher Qualität - gewiss), im Vortragssaal steht ein restaurierter S&S (dort findet auch mein Klavierunterricht statt).

(*Negativbeispiel: Die Stadt in BW, die kurze Zeit nach Ausrichtung des Bundeswettbewerbes von "Jugend musiziert" ihre Musikschule abschaffte, das Ganze umbenannte und viele Lehrkräfte mit eben den miesen Verträgen wieder einstellte, wie sie auch im Forum schon oft kritisiert wurden. Das hat damals viel Empörung ausgelöst, aber die Empörung hat zu nichts geführt.)
 

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