GEMA - Lizenz für Kopien

die Argumentation über Neid (die Verlage sind eh fett und beuten die Komponisten aus)
das ist eine Tatsache und hat nix mit Neid zu tun. Vielmehr ist der Neidvorwurf in der letzten Zeit zu einem Totschlagargument mutiert - überall, wo Ungerechtigkeiten oder stillschweigende Bereicherung öffentlich debattiert werden sollen. Sag uns lieber, warum man aus Büchern kopieren darf, aus Noten aber nicht. Oder hast du dir ernsthaft fürs Studium alle Bücher gekauft?

Tatsache ist auch, daß zunehmend Autoren die Verlage meiden, seit es die technischen Möglichkeiten dazu gibt und daß es eine Bewegung von Musikern gegen die GEMA gibt.
 
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Bei Bibliotheken sparen die Verlage an Druckkosten, weil ja nicht 100 Exemplare gedruckt werden müssen, um 100mal gelesen zu werden. Umgekehrt muss eine Bibliothek, nach meinem Kenntnisstand, bei jedem Verleih wenige Cents an die Verwertungsgemeinschaft abdrücken, die dann wieder eine gewisse Summe an Verlage und Autoren ausschüttet.
Oh, das war mir nicht bewußt.
Dann verdient der Verlag doch immerhin wenige Cents, und der Bibliotheksbenutzer darf ein reines Gewissen haben - im Unterschied zu dem, der seine Bücher an Freund,e Bekannte oder gar Schüler ausleiht.
 
Genau für diese Praxis, die an Musikschulen und bei Privatlehrern alltäglich ist (...)

Alltäglich?
:konfus::denken:

Bei meinem ersten KL gab es nur Notenbücher auf dem Instrument, auch beim zweiten waren Kopien kein Thema. Bei ihm haben Notenhefte auf dem Flügel gestanden und das finde ich gut so. Einen Kopierer habe ich weit und breit nicht entdecken können.
 
Bei denen ist es jedenfalls eindeutig zulässig. Bei jüngeren Ausgaben wie z. B. einer überarbeiteten Henle-Ausgabe sehe ich das nicht so eindeutig wie Du.
Wenn es sich um eine wissenschaftliche Ausgabe handelt, läuft der Schutz nach 25 Jahren ab.
Die 50-Jahres-Frist ist für unsere Diskussion irrelevant, hierzulande gibt es auch gar keine gesetzlich festgelegte 50-Jahres-Frist für Musiknoten.
 
herzlichen Dank! Aber es könnte doch gut sein, dass auch "Toll in Moll" eine schöpferische Leistung ist, die darin besteht, moll-Stücke zu einer Sammlung zu vereinen, den Titel zu kreieren und das ganze mit Zeichnungen aufzupeppen?

Daher würde ich auch die Sammlung nicht als ganze kopieren, sondern nur die gemeinfreien Stücke draus.
 
Dann verdient der Verlag doch immerhin wenige Cents
Da gibt es größere Unterschiede, inbesondere zu wissenschaftlichen Werken und Zeitschriften. Ist jetzt OT, doch irgendwann hatte ich mal etwas von den Summen gelesen, die an Elsevier fließen. Hier eine Liste von Unis, welche Verträge mit Elsevier aufkündigten, weil sie sich den Bezug kaum noch leisten konnten:

https://www.projekt-deal.de/vertragskundigungen-elsevier-2017/
 
Wenn man bedenkt, daß Noten heute fast vollautomatisch sauber gesetzt werden
Versuch doch mal, einem Klaviersatz von Debussy oder Ravel mit einem Notensatzprogramm auf professionellem Niveau zu setzen. Da geht überhaupt nichts vollautomatisch - ganz im Gegenteil. Es ist eine Sau-Arbeit! Ich habe vor nicht allzu langer Zeit das Aufführungsmaterial für eine Uraufführung gesetzt - die Stunden nicht gezählt, die ich daran gearbeitet habe. Aber es waren verdammt viele - für 16 Minuten Musik...
Einfach und teilweise automatisch geht sowas vielleicht bei irgendwelchem Pop-Kram. Ensprechend sieht das Zeug dann aber auch aus.
 
erstens ist Pop kein Kram und zweitens: kram doch nicht gerade die Ausnahmen raus. Von den Notenbüchleins der Bachs oder Mozarts bis hin zu etlichen klassisch-romantischen Sonaten sind millionen von Noten leicht setzbar. Und das ist der Musikschul-Stuff, um den es hier geht. Und damit kassieren die Verlage ab, doch nicht mit Ravel oder Debussy...

Und bei dem Material, um das es hier geht, hält sich der "wissenschaftliche" und "redaktionelle" Aufwand doch wohl sehr in Grenzen. Echte wissenschaftliche Neuausgaben von alter Musik sind schweineteuer (sollen sie auch ruhig sein) und sehen ganz anders aus. Da muss man ja zwischen all den Anmerkungen die Noten suchen. Das Zeug kopiert sich doch keiner.
 
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Von den Notenbüchleins der Bachs oder Mozarts bis hin zu etlichen klassisch-romantischen Sonaten sind millionen von Noten leicht setzbar.
Wenn das so leicht ist - warum sieht dann das meiste Zeug aus dem Internet so furchtbar aus und ist voller Fehler? Es gibt nun mal verdammt wenig brauchbares Material, das nicht von renommierten Verlagen stammt. Irgendeinen Grund wird das schon haben.
 
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