Begleitung für Linke Hand finden

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Eine Melodieabfolge ist recht einfach zu finden. Wie macht ihr das mit der LH? Ich fange zunächst mit vollen Akkorden an. Das wird aber schnell öde. Arpeggien (eng oder weit) wirken auch oft eintönig. Gibt es hier eine Übersicht/Tutorial, was man probieren sollte?
 
Hatte mich anfänglich nach diesem Video gerichtet. Dann aus den einzelnen Akkorden eine Zweitstimme gebastelt und diese nach unten oktaviert. Besser ist es, die Zweitstimme liegen zu lassen, hier und da vielleicht etwas gegenläufig gestalten und dann aus den verbleibenden Akkordtönen einige nach unten ziehen und ergänzen. Die nicht benötigten zum Schluss löschen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=h9idP-yY2QI


Von anderen las ich, dass die nach oben terzeln und dass Ergebnis dann nach unten oktavieren. Eine kleine, vereinfachte Anleitung findest Du unter anderem im letzten Post auf dieser Seite:

http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/97844,0.html
 
Das Video ist etwas lahm und verwirrend gemacht, inhaltlich bringt es auch nix Neues.

Danke für den Tipp für das "Terzeln" oder "Dazuterzeln". Terz hoch und Sexte darunter sind immer eine gute Wahl, um Konsonanzen zu finden ohne Prim-,Quint- oder Oktav-Parallelen. Bei Arpeggien unterhalb der Melodie kann man in diesem Sinne auf der Terz-Stufe des Begleit-Akkordes starten anstelle des Grundtons, klingt schön.

Mir geht es wohl mehr um die rhythmische und Lagen-Gestaltung des jeweiligen Akkords, so wie man das auch aus dem Jazz kennt.
 
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Mir geht es wohl mehr um die rhythmische und Lagen-Gestaltung des jeweiligen Akkords, so wie man das auch aus dem Jazz kennt.
Mit Jazz kenne ich mich bisher weniger aus, lerne ja auch nur in Häppchen und was den Rhythmus betrifft, da versuche ich den so gut es geht für Piano nachzubilden. Wenn ich nicht weiter weiß und nichts weiter finde, suche ich nach Midis, falls auffindbar.
Jedenfalls gibt es viele Möglichkeiten, als Midi hatte ich mir z.B. mal Black Velnet (Alannah Myles) heruntergeladen, weil ich nur einmal sehen wollte, wie deren Shuffle in Noten aussehen.

Einfach war hingegen ein Habanera-Rhythmus auf Piano umzulegen. Überlege mir seither, ob ich mir noch Bücher über unterschiedliche Rhythmen bestelle. "Rhythm-Styles for Piano" ist in zwei Bänden erhältlich. Habe ich nur noch nicht bestellt, weil ich das letzte bestellte Buch noch ungelesen zu liegen habe.

Na ja und zwischendurch probiere ich dann selbst passende Begleitungen zu finden, wie den beiden Notenblättern entnehmbar.
"Drunken Sailor" hatte ich vor einigen Wochen begonnen. So wie es ist, klingt es rhythmisch schon beinahe gut, ist aber noch nicht fertig, weil zwischen den Strophen noch einige Takte fehlen, die ein kleinwenig Abwechslung reinbringen und erst nach der letzten Strophe ein Ausklang. Mit dem Üben beginne ich erst, wenn es fertig ist und mir alles gefällt, ab und an korrigiere ich dabei noch nach. Es sei erwähnt, es handelt sich nicht um Dur oder Moll, sondern um Dorisch.
Ähnlich verhält es sich mit "Star of de County Down", auch noch nicht richtig fertig, hört sich aber in MuseScore bereits brauchbar an. Der Rhythmus würde sich dann ebenfalls nach der ersten Strophe fortsetzen und erst bei der letzten ausklingen. Richtig wäre es aber erst zu hören, wenn ich mit dem Üben beginnen würde und damit lasse ich mir Zeit, weil ich noch mit anderen Übungen beschäftigt bin.
 

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  • Star_of_the_County_Down.pdf
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  • Drunken_Sailor.pdf
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Überlege mir seither, ob ich mir noch Bücher über unterschiedliche Rhythmen bestelle. "Rhythm-Styles for Piano" ist in zwei Bänden erhältlich.
Ich habe mir mal die Kommetare auf Amazon durchgelesen, die sind eher abschreckend. Habe gerade festgestellt, dass ich noch "the easy groove piano book" herum liegen habe im Stapel. Da sind wilde Sachen drinnen. Fehlt nur die Melodie. Mehr als zwei Hände habe ich nicht. :party:

Tom Lehrer Songs habe ich auch noch im Regal. der war echt genial im Begleiten seiner Songs.

... und bei Flowkey könnte ich auch mal schauen, was die Pianisten so treiben ...

Man muss das wohl alles selbst zusammenbasteln.
 
EiWie macht ihr das mit der LH? Ich fange zunächst mit vollen Akkorden an. Das wird aber schnell öde. Arpeggien (eng oder weit) wirken auch oft eintönig.
Irgendwann waren die Albertibässe in der Klaviermusik abgenutzt, keine Frage - was aber Akkordbrechungen (Arpeggien) betrifft, waren die Romantiker (Schumann, Chopin, Liszt) sehr erfindungsreich: schau dir doch als Anregung mal an, was die so alles mit Arpeggien angestellt hatten. Ich bin mir sehr sicher, dass das keine öde und eintönige Recherche wird (schlimmstenfalls ärgerlich wird sein, dass sich nicht alles einfach so abspielen lassen wird) - - - damit will ich nicht sagen, dass sich die einfallsreichen Arpeggien von denen für jedes "Lied" eignen, sondern dir nur eine Anregung bieten, dein Urteil über arpeggierte Begleitfiguren ein wenig zu revidieren ;-) (dasselbe ließe sich auch für akkordischen Klaviersatz zeigen)
 
Chopin Op 28 - eine schöne Fundgrube
 
Ich habe mir mal die Kommetare auf Amazon durchgelesen, die sind eher abschreckend.
Heute erhielt ich Rhythm-Styles for Piano - Bd.1 und die miese Rezension bei Amazon stimmt nicht wirklich, denn der schrieb ja so, als würde überall nur ein (!) Beispiel mit fünf oder neun Takten folgen. Doch das trifft nur teilweise zu, wie ich beim ersten Durchblättern sah. Meist scheinen es zwei zu sein und bei Tango 4 Pattern, bei Mambo 3 und bei Samba 9. Ein Pattern jeweils mit 4 bis 5 Takten und das genügt ja für Rhythmus-Muster. Auf typische Kadenzen geht der Autor auch bei den Rhythm-Styles ein.

Zumindest scheint das Buch besser als gar nichts und besser als bewertet zu sein und genügt ja für den Anfang, um sich das eine oder andere einmal näher anzuschauen oder auszuprobieren. Werde da gelegentlich wohl noch eine andere Rezension verfassen.
 
Danke für den Hinweis. Durch diese extrem vernichtende Kritik wurde ich vom Kauf abgehalten.

Ich habe mir jetzt Bd. 1 u. 2 bestellt, möchte mir selbst ein umfassendes Bild machen und werde ggf. eine Rezension ergänzen.
 
So, hatte mir gestern noch die CD angehört und mich heute ein wenig ins Buch vertieft, nun eine Rezension veröffentlicht.

Rhythm-Styles for Piano

Er schreibt in der Einleitung, dass der Leser bereits ein paar Jahre Klavier gespielt haben sollte und ebenso die Grundlagen der Harmonielehre bereits sitzen sollten. Und ja, ich merke schon beim Lesen, dass da noch einiges fehlt bei mir. Doch das sollte ja so nach und nach noch kommen.
 
Der Hauptvorwurf war: zu viel Theorie und wenig hilfreich für die Praxis.
Das ist der entscheidende Punkt.
 

Habe heute etwas weiter in den letzten Büchern geblättert und dieses "Alle Tasten im Schrank!" gefällt mir immer besser. Der Titel hört sich zwar irgendwie an, wie ein Buch für Kinder und es beginnt eigentlich auch mit einfachen Liedern.
Auf Seite 11 der "Drunken Sailor", hat mich gefreut, genau wie in der PDF von weiter oben. Die PDF war ja von Ende August/Anfang September 2018 und die Buchbestellungen von Anfang Januar 2019. Stimmte alles, wie gesetzt.

Doch dann geht es ja weiter, in der PDF kurz einmal etwas zum Aufbau und die ersten Takte eines Beispiels von Seite 108 und 109. Die hören sich in MuseScore schon gut an, nur noch nicht ganz so swingend, wie im Video. Ehe man auf diesen Stand ist, für eine Melodie so eine Begleitung zu schreiben, wird es wohl noch eine gewisse Zeit dauern, bei mir zumindest.


View: https://www.youtube.com/watch?v=FoeSdDcS1LA

Dann das Buch "Walking Bass for Piano", an dem sich nur der Titel englisch anhört, der Inhalt ist auf Deutsch und das Buch ist ähnlich aufgebaut, einzig die Liedtexte fehlen. Enthalten sind dann Titel wie "Backwater Blues" und einige andere bekanntere.
 

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  • Joshua_Fit_the_Battle_of_Jericho.pdf
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Moin!

Wohl dem, der eine 1/2-wex gut sortierte Musikabteilung in seiner Bücherei hat. Ich kenne jetzt nur K und AC, dort findet sich vieles, vorab kann man mit WebOPAC checken, ob es gerade ausgeliehen ist.

Gibt aber auch viel im Netz zu finden, am besten auf Englisch googeln:
piano pattern
piano accompaniment

Grüße
Häretiker
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe gerade "piano accompaniment" in der Suche ausprobiert, ja da findet man einiges. Mir geht es dabei aber auch um das allgemeine Verständnis. Ein Beispiel, für das ich eine passende Begleitung suchte. Eigentlich soweit gefunden, nur ein Intro fehlt noch. Doch zur Begleitung, Leadsheet ist hier zu finden:

http://muzon-muzon.ru/index/v_nizenkoj_svetelke/0-292

Nach den Vorzeichen und der letzten Note D-Dur, wobei die ersten vier Takte von der Kadenz I V V I entsprechen, denke ich mir. Nun fand ich noch ein weiteres Beispiel ohne Akkordangaben, doch ausnotiert und der ist durch alle drei Zeilen bzw. durch ABB' (letztes B mit Hochstrich) mit I IV V I gegangen. Nun gut, klingt eigentlich so weit bisher, nur mit einem Intro stelle ich mich noch reichlich dumm an.

Bei der anderen PDF (Star of the County Down) von weiter oben, da hatte ich versucht eine Bridge zwischen den Strophen einzubauen. Hört sich damit schon etwas besser und aufgelockerter an, doch so richtig zufrieden bin ich damit noch lange nicht. Wobei ein Intro auch nicht schaden könnte. Die Bridge besteht bisher nur aus dem Rhythmus. Werde da vielleicht noch experimentieren, Rhythmus und Melodie zu vertauschen oder was auch immer. Läuft ja nicht weg.

Beispiel-Bridge.png

Jedenfalls das eigentliche Ziel ist ja, ausreichend Verständnis zu entwickeln, um jedes Leadsheet selbst ausbauen und gestalten zu können.
 
Habe einmal versucht so ein einfaches Schlagmuster von Gitarre auf Piano zu übertragen. Es geht, wenn man dabei bedenkt, dass die bei den Schlagmustern für Gitarre notierten Achtelnoten bzw. die angeschlagenen Saiten nachklingen, bis sie neu angeschlagen oder gedämpft werden. Also im Test aus einigen Achtelnoten einfach punktierte Viertelnoten gemacht, hörte sich schon brauchbar an.

Gitarre-Piano.jpg

Oder etwas anders oder wie auch immer.

Beispiel-02.jpg

Muss man sich halt ausprobieren, wie es letztendlich am besten klingen könnte.
 
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Eine Melodieabfolge ist recht einfach zu finden. Wie macht ihr das mit der LH? Ich fange zunächst mit vollen Akkorden an. Das wird aber schnell öde. Arpeggien (eng oder weit) wirken auch oft eintönig. Gibt es hier eine Übersicht/Tutorial, was man probieren sollte?

Hi Ehenkes,
Betrachte was Du mit Links und Rechts spielst immer als Einheit. Die Linke gibt den Puls vor, zunächst in Ganzen bzw. Halben, je nach Harmonischem Rhythmus und die Rechte spielt die Melodie in freier Form, also auf keinen Fall nach Noten!
Wenn Du das Gerüst hast überlegst Du was Du mit der Linken machst wenn die Rechte Pause hat. Dann klingt das ganze homogen und rund und du wirst jede Melodie auf diese Art interpretieren konnen.

Bei Jazzvoicings in der Linken würde ich zunächst mit Shellvoicings anfangen. Das klingt zwar etwas spartanisch aber Du bekommst so Kontrolle über Voice-leading, was sehr wichtig ist.

Wenn Du Kinderlieder/Volkslieder nimmst musst Du unbedingt die Melodie umspielen damit es nicht peinlich klingt. Vor allen Dingen musst Du die richtigen Harmonien drücken, d,h Du musst reharmonisieren. ;-)

z.B. Hänschen klein -->
|| Am7 D7(b9) | Gm7 C7 | Bm7b5 Bbm6 | F/A C7/G |
| FMA7 F#o7 | Gm7 Bbm6 | F/C C13sus | F6 ||

Hier kannst Du die Shell-Voicings eventuell mit dem Daumen der Rechten zum Dreiklang vervollständigen.
 
Ein uraltes Kinderlied mit 8 Takten in 14 Variationen. Der jeweilige Stil steht immer über dem ersten Takt einer Variation. Ist sicherlich alles andere als ein Hörgenuss, doch eventuell zum Experimentieren bei einfachen Liedern geeignet.

https://musescore.com/user/6168156/scores/3472726

In der Tat ist das alles andere als ein Genuss. Nicht, weil der Klaviersatz insgesamt sehr dünn ist, sondern weil satztechnisch so ziemlich alles falsch gemacht wurde, was man nur falsch machen kann.

z.B. Hänschen klein -->
|| Am7 D7(b9) | Gm7 C7 | Bm7b5 Bbm6 | F/A C7/G |
| FMA7 F#o7 | Gm7 Bbm6 | F/C C13sus | F6 ||
Ob diese Anhäufung von Pfefferminzakkorden einem so schlichten Kinderlied angemessen ist, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein. Schön, wenn einem die Mittel zur Verfügung stehen - aber schöner noch, wenn man dem Drang widerstehen kann, sie an einem eher ungeeigneten Objekt zu demonstrieren. ;-)
 
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