Autodidakt

Und man versucht sich zu früh an schweren Stücken, statt die leichten erst mal gut hinzukriegen.
Für mich die größte Herausforderung beim autodidaktischen Lernen: Sinnvoll aufeinander aufbauende Stücke zu finden. Man kann als Anfänger häufig nicht abschätzen, wie anspruchsvoll ein Stück wirklich ist. Ich neige dann auch immer dazu, die schwierigen Stücke zu nehmen und für mein Gefühl lernt man deutlich weniger, wenn man sich zu lange an einem zu schweren Stück festgebissen hat, als wenn man in der gleichen Zeit drei leichtere absolviert hätte.

Auch schwierig beim autodidaktischen Lernen: Abschätzen, wann ein Stück fertig ist. Manche Fehler und Unsauberkeiten muss und kann man erstmal ruhen lassen, weil sich bestimmte technische Fähgikeiten mit der Zeit erst einstellen. Da fand ich es gerade am Anfang hilfreich, eine Lehrerin zu haben, die auch mal sagt: "Das ist OK so, das ist für deinen Stand schon gut."
 
für mein Gefühl lernt man deutlich weniger, wenn man sich zu lange an einem zu schweren Stück festgebissen hat, als wenn man in der gleichen Zeit drei leichtere absolviert hätte.

Ich habe da etwas andere Erfahrungen gemacht. Mit KL war jedes Stück schwierig. Heute ist ein Stück schwierig und danach wird es mit jedem neuen Stück leichter, weil ich gleich auf dem höchsten Level einsteige. Das ist brutal, aber man muss es nur EIN MAL machen.

Auch schwierig beim autodidaktischen Lernen: Abschätzen, wann ein Stück fertig ist.
"Fertig" ist es möglicherweise nie.
Der KL sagt, wie man etwas spielen muss und entscheidet, wann das Klassenziel erreicht ist.
Ohne KL entdeckt man ständig neues, probiert Wege aus und entwickelt sich. Nach der 3. Komposition von Schumann wird man auch die ersten beiden anders und wahrscheinlich viel besser spielen.
 
Für mich die größte Herausforderung beim autodidaktischen Lernen: Sinnvoll aufeinander aufbauende Stücke zu finden. Man kann als Anfänger häufig nicht abschätzen, wie anspruchsvoll ein Stück wirklich ist. Ich neige dann auch immer dazu, die schwierigen Stücke zu nehmen und für mein Gefühl lernt man deutlich weniger, wenn man sich zu lange an einem zu schweren Stück festgebissen hat, als wenn man in der gleichen Zeit drei leichtere absolviert hätte.
Man kann auch leichte und schwierige Stücke nebeneinander üben. ;-)

Wichtiger als der exakte Schwierigkeitsgrad ist, nicht irgendwann auf einer Sammlung angefangener Baustellen zu sitzen. Wenn man sich also was Größeres vornimmt, sollte man es auch fertigstellen.

Auch schwierig beim autodidaktischen Lernen: Abschätzen, wann ein Stück fertig ist.
Sobald man ein Anfänger-Übungsstück komplett durchspielen kann, kann man weiter zum nächsten. Die erforderlichen Hör- und Ausdrucksfähigkeiten, um es zu perfektionieren, erlangt man erst nach einiger Zeit.
 
Was man im Kleinen nicht kann, kann man nicht plötzlich im Größeren.
Das würde ich so pauschal nicht sagen. Die ersten Anfängerstücke von Geigenspielern klingen IMMER scheiße, trotzdem übt man nicht ewig daran sondern geht in der Literatur weiter und lernt erst später an vermeintlich schwierigerer Literatur auch die Anfängerstücke gut zu spielen.
 
Das würde ich so pauschal nicht sagen. Die ersten Anfängerstücke von Geigenspielern klingen IMMER scheiße, trotzdem übt man nicht ewig daran sondern geht in der Literatur weiter und lernt erst später an vermeintlich schwierigerer Literatur auch die Anfängerstücke gut zu spielen.
Genauso ist es. Das erste Jahr nach meinem Wiedereinstieg habe ich brechend schlecht gespielt, aber an die 20-30 leichte Stücke geübt und viel daran gelernt. Rhythmische Sicherheit und Dynamik entwickelten sich dabei allmählich parallel zu den Hörfähigkeiten. Und die Geläufigkeit braucht noch viel länger.
 
Ich hatte zwar Unterricht, aber bei meinem ersten Unterricht, bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht trotzdem eher autodidaktisch unterwegs war. Hauptindiz nach drei Jahren Unterricht und einem Jahr alleine, war Micha zum Stimmen bei mir, und der war sehr erstaunt, dass ich in dem letzten Jahr signifikante Fortschritte gemacht hatte. Nach meiner Einschätzung, weil ich meiner Intiution freier folgen konnte, als vorher im Unterricht.
Jetzt habe ich allerdings einen Unterricht, in dem ich auf Details aufmerksam gemacht werde, die ich alleine nicht bemerkt hatte. Und in dem mir Verbesserungen gezeigt werden, die ich intuitiv nicht mache. Also mein erster Unterricht lief gegen meine Intiution mein derzeitige erweitert die.
Also war entweder der erste Unterricht schlecht, und der jetzige ist besser - oder im ersten Unterricht warst Du ein hartnäckiger Fall, der dauernd nicht (bzw. nicht im ausreichenden Maß) umsetzt, was der Lehrer sagt, und im heutigen Unterricht bist Du aufnahmebereiter.

Mir scheint, Du willst partout vermeiden, den ersten Unterricht als nicht gut zu bezeichnen (denn das wäre ja "hasenbeinig" und somit pöhse)...
 
Also war entweder der erste Unterricht schlecht, und der jetzige ist besser - oder im ersten Unterricht warst Du ein hartnäckiger Fall, der dauernd nicht (bzw. nicht im ausreichenden Maß) umsetzt, was der Lehrer sagt, und im heutigen Unterricht bist Du aufnahmebereiter.

Mir scheint, Du willst partout vermeiden, den ersten Unterricht als nicht gut zu bezeichnen (denn das wäre ja "hasenbeinig" und somit pöhse)...

Hast Du mich vermisst? :-D Ich war doch nur ein paar Tage im Urlaub.
 

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