Es reicht! Es reicht wirklich!

" da sinn nur in der Mitte 'n paar Töne kaputt, sons iss die jut..." ( klebrige Hammond mit Stümmelpedal, Baujahr 1971)
Na ja, wenn es wenigstens eine echte Hammond B 3 wäre, in gut erhaltenem Zustand bringt dieses Kultinstrument noch richtig Kohle. In der Regel handelt es sich aber um eine jener Heimorgeln aus den 1970ern mit integriertem Rhythmusgerät, mit denen heute niemand mehr etwas anfangen kann. Es sei denn, man heißt Mambo Kurt und hat sich auf das Covern von Heavy-Metal-Hits und harten Rocknummern spezialisiert:



LG von Rheinkultur
 
Was muss man einnehmen, um das zu ertragen? ;-)
 
So knapp bei uns über der Grenze in Holland gibt es so Läden da kann man so ein Kraut zum rauchen kaufen, dann klappt das auch mit so einer Musik :puh:
Du weist doch, Morgens ein Joint und der Tag ist dein Freund
 
Irgend so ein grüner Politiker hat mal gefordert, dass ein Joint durch Deutschland gehen muss! Wahrscheinlich hat der auch zu viel von dem Zeug geraucht!

LG von Rheinkultur

Also wenn schon in den USA in vielen Bundesstaaten Cannabis legalisiert wurde und viele Jobs nebst den dazugehörigen Steuereinnahmen geschaffen wurden, warum soll das nicht auch in Deutschland möglich sein:konfus::idee::-)?

Man merkt, es ist Sommerloch und verdammt heiß:puh:.
 
Das ist allerdings bei gemeindeeigenen Instrumenten Aufgabe der hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen, wobei man als Nebenamtler selbigen auch eine Rückmeldung geben sollte, wenn etwas nicht in Ordnung ist.
LG von Rheinkultur

Das wird wohl sehr unterschiedlich gehandhabt. An unserer Orgel liegt seit Jahr und Tag ein Oktavheft, in das die Gemeindeorganistin oder auch Vertretungen eintragen, was ihnen an der Orgel auffällt, auch wenn es "nur" Kleinigkeiten sein sollten.
Wenn der Orgelbauer zum Stimmen kommt, guckt er sich das natürlich an und weiß vorab schon ein paar Dinge.
Bei größeren Problemen - kürzlich hatten wir im Pedal einen wunderbaren Heulton - geht die Meldung montags umgehend ins Büro und der Orgelbauer wird informiert bzw. bestellt. Klappt zumindest bei uns ganz wunderbar und in der Regel auch relativ kurzfristig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wird wohl sehr unterschiedlich gehandhabt. An unserer Orgel liegt seit Jahr und Tag ein Oktavheft, in das die Gemeindeorganistin oder auch Vertretungen eintragen, was ihnen an der Orgel auffällt, auch wenn es "nur" Kleinigkeiten sein sollten.
Ja, ein solches Heftchen liegt in einer der evangelischen Gemeinden auf dem Spieltisch, in der ich öfter mal vertrete. Einmal habe ich da auch mal einen Dreizeiler reingeschrieben: eine Viertelstunde vor Gottesdienstbeginn schalte ich die Orgel ein und jedes verfügbare Register auf dem Hauptwerk heult laut und erbärmlich. Auch Minuten später das gleiche Klangbild. Was tun? Den kompletten Gottesdienst auf dem Schwellwerk spielen. Da es außer den Koppeln keine weiteren Spielhilfen gibt, darf man sich manuell einen Wolf registrieren.

Vorletzte Woche den schlimmsten Albtraum bei einer Trauerfeier. Erst hatten die Angehörigen den versprochenen Stick mit den modernen Sachen zum Ein- und Auszug nicht dabei, also wurden die Sachen auf YouTube aufgerufen und das Smartphone ans Handmikro gehalten. Bei der Gemeindebegleitung erreichte die in die Jahre gekommene elektrische Orgel nur noch Flüsterlautstärke unabhängig von der gewählten Registrierung. Am Ort gibt es einen zweiten Friedhof, wo die ebenfalls seinerzeit schrottreife Orgel vor gut drei Jahren durch ein neues und gut spielbares Instrument ersetzt wurde. Gottseidank ist der Austausch des Instruments inzwischen auch hier bewilligt worden, so dass einem künftig solche Blamagen wohl erspart bleiben werden.

LG von Rheinkultur
 
Instrumente auf Friedhöfen sind noch mal ein ganz eigenes Thema, da stehen oft akustische Umweltverschmutzer. Daß auch der beste Organist aus solchen Teilen kein Wunderinstrument machen kann, kann Pfarrer / Bestatter den Angehörigen auch einfach vorher sagen ...
 
Ich darf heute auch eine spannende Beerdigung spielen - Instrument habe ich gestern notdürftig wiederhergestellt. Einmanualig, extrem schwergängig (sogar im Pedal muss man ziemlich draufdämmern, was dann natürlich nettes Klappern nach sich zieht) verstimmt und zu wenig Luft... wenigstens Luft hat die Orgel nun wieder. Ausgangsstück soll es laut Ablauf wohl auch nicht geben - mal sehen, ob heute plötzlich noch eins dazu kommt. Aber es sah von der Vorbereitung so aus, als würde die Kirche voll werden - schön, da dürfen alle mal hören, dass die Orgel eine Spende braucht ;-)
 

Ausgangsstück soll es laut Ablauf wohl auch nicht geben - mal sehen, ob heute plötzlich noch eins dazu kommt.
Interessante Möglichkeit: Das Stück zum Auszug soll von einer CD eingespielt werden und der Player streikt bei selbst gebrannten Aufnahmen. Oder die Angehörigen bringen einen USB-Stick mit, den der betagte Apparat in der Kapelle mangels Anschluss nicht wiedergeben kann. Oder auf dem soeben erhaltenen Speichermedium sind mehrere Tracks ohne Kennzeichnung in veränderter Reihung angeordnet und Probehören geht nicht mehr, da die Trauerfeier in zwei Minuten beginnen soll. Oder das Schlussstück ist zu kurz, weil eine Verabschiedung an Sarg bzw. Urne vorgesehen ist - also Fortsetzung in beklemmender Stille?

Alles Lebenslagen, in denen man von jetzt auf gleich doch noch an die Orgel muss, möglichst mit der Vorgabe, sich an die vorgegebene Musik stilistisch anzupassen. Und wenn dann das Instrument in mangelhaftem Zustand ist, naja. Wenn man so hört, welche Gebührensätze für die Nutzung von Friedhofskapellen erhoben werden, ist es teilweise eine Unverschämtheit, mit was für grauenhaften orgelähnlichen Instrumenten man mitunter die Trauergemeinden konfrontiert.

LG von Rheinkultur
 
URRRGS :cry2:
CDs auf Trauerfeiern. Da gruselt es mich.
Die Menschen, die die CD eingespielt haben, wissen nicht, daß sie gerade Bestandteil der Trauerbewältigung der Zuhörer sind. Ich finde, das merkt man immer.
So etwas lehne ich immer ab, wenn ich gefragt werde, eine Trauerfeier zu spielen.
Dann bearbeite ich die gewünschte Melodie und dann passt der Atem zu den Menschen, die da sitzen.
Und wenn die Instrumente traurig klingen....tja....tragisch.
Als Tastenmensch muß man immer nehmen, was kommt.
Auch tragisch...
 
Das Schlimmste ist, dass bei der Konserve jegliches Eingehen auf die Empfindungen der Trauernden zwangsläufig fehlt. Das leistet nur der mit Einfühlungsvermögen ausgestattete live agierende Musiker. Allerdings gilt vieles als auf der Orgel nicht befriedigend darstellbar, soweit z.B. gesungene Texte fehlen. Ein Sonderfall ist auch die Wiedergabe der Stimme des Verstorbenen als Teil der Trauerfeier. Ich erinnere mich an einen Karnevalssänger, dessen bekanntester Titel von einer Schallplatte beim Verlassen der Kapelle gespielt werden sollte. Da beim Ende des Liedes der Raum immer noch voller Menschen war, improvisierte ich anschließend über dieses Lied.

Ein besonders berührender Moment: Die Enkelin wollte „Amazing Grace“ für ihren verstorbenen Großvater singen, weilte aber zum Studium in Russland, mal schnell anreisen ging nicht. Also nahm sie ihren Gesang mit dem Handy auf und verschickte die Aufnahme per Mail nach Deutschland. Ohne die Aufnahme zuvor gehört zu haben, startete ich das Speichermedium und begleitete den sehr schönen und tonreinen Gesang an der neuen Orgel, die erst morgens neu geliefert und aufgestellt worden war. Tatsächlich wirkte es so, als wenn die Stimme vom Himmel käme. Vom Himmel berührt, wenn man so will.

LG von Rheinkultur
 
Gauf,

ich bin zu tiefst erschüttert.

Gauf!
 
So es gab ein Ausgangsstück und die Orgel war gestern extrem schwergängig.... erst als die Tasten ein paarmal betätigt wurden gingen sie wieder etwas besser - es war schweinekalte 10 °C an der Orgel und es wehte dank Fenster die ausgebaut und nur mit Pappe verschlossen waren ein wenig herum. Ansonsten ging es schon irgendwie, nur irgendwie hat die Orgel gemeint: ne hier steht kein Ausgangsstück und ich habe bei den Temperaturen keinen Bock. Die Luftzufuhr ließ mitten im Ausgangsstück plötzlich ziemlich nach - die Orgel soff also ab und klang ab dem Zeitpunkt Glockengeläut recht schief und leiser. Naja zum Glück war da der Großteil der Leute schon draußen....
 
URRRGS :cry2:
CDs auf Trauerfeiern. Da gruselt es mich.
Die Menschen, die die CD eingespielt haben, wissen nicht, daß sie gerade Bestandteil der Trauerbewältigung der Zuhörer sind. Ich finde, das merkt man immer.
So etwas lehne ich immer ab, wenn ich gefragt werde, eine Trauerfeier zu spielen.
Dann bearbeite ich die gewünschte Melodie und dann passt der Atem zu den Menschen, die da sitzen.

Kürzlich musste ich (ohne Witz) "Hulapalu"


View: https://www.youtube.com/watch?v=lHZtcC67yrY


von A. Gabalier bei eine Trauerfeier abspielen (ok, hatte auch einen bestimmten biographischen Hintergrund. Ob das wohl auch auf dem dortigen Harmonium geklungen hätte? :denken:
 
Echt jetzt? Wow das nennt sich professionell arbeiten ...
Ich wusste nur, dass auf der selbstgebrannten CD eine mir nicht bekannte Frauenstimme mit irgendeinem Lied zu hören sein sollte. Mit Erklingen des Auftaktes war klar, dass es sich um „Amazing Grace“ handelte - und zwar intonationssicher in D-Dur, also begann ich mit einer passenden Gegenstimme. Die Akkorde waren so zu wählen, dass man bei etwaigen Tonartwechseln sofort folgen konnte. Einen nach Es-Dur gab es, kein Problem. Das Mädel sang wirklich hervorragend und auch ohne jegliche Absprachemöglichkeit klappte alles. Schon etwas Einmaliges, wie ich nachher von den Angehörigen erfahren habe: Enkelin nimmt in ihrem Zimmer eines Kaliningrader Studentenwohnheimes ihren Gesang mit dem Handy auf, verschickt die Sounddatei per E-Mail, Empfänger brennt damit eine CD und der Organist begleitet live. In einer solchen Konstellation ist der Computer schon eine segensreiche Erfindung.

LG von Rheinkultur

P.S.: Die neue Orgel für den anderen Friedhof ist bestellt, allerdings ist die sechswöchige Lieferzeit beim nächsten Einsatz noch nicht abgelaufen. Einmal mit Geigerin am Ersatzkeyboard, das muss halt sein.
 

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