Cameron Carpenter

Gauf,

ich mag das Gefetze von diesem Schauspieler nicht.

Gauf!
 
Kann es sein das Ihr voreingenommen seit nur weil er vom Aussehen nicht in Euer Schema des Orgelspielers passt?

Ehrlich gesagt:
Ich weiß nicht genau, wo diese Unterstellung hersholst, aber mir geht es herzlich egal, ob er einen Mankini ala Borat anhat oder sich wie Dr. Frank N. Furter kleidet. :-)

Ist aber immer wiederkehrendes Muster:
A gefällt X, B gefällt X nicht, also wird B gefragt, ob er bloss er voreingenommen ist wegen Neid (auf Geld, Erfolg, auf Eindruck auf potentielle Schnackselpartner), Kleidung, Aufreteten, sonstige aussermusikalischen Dingen. Diese aussermusikalischen Dinge sind mir aber egal.

Es scheint schwer zu sein, zu akzeptieren, dass ein andere nicht mag, was man schätzt. Ich habe da einen gewaltigen taktischen Vorteil: Ich kenne das die letzten 45 Jahre nicht anders. Von daher habe ich mich einfach daran gewohnt, der Lernprozess bei mir hat schon statt gefunden.

Er holt die Orgel endlich mal aus der muffigen Kirche raus, hier wird die Orgel doch mehr mit einschläfernder Musik gespielt.

Nö.

Abgesehen davon, dass man auch einen Gottesdienst variabel gestalten kann, gibt es auch weltliche Orgelkonzerte in Kirchen. Und was Barabara Dennerlein an einer Pfeifenorgel veranstaltet, gefällt mir 1000x besser.

Die Orgel gehört ins Konzerthaus, siehe Berlin Hamburg

Ich muss da gar nicht so in die Ferne schweifen: In der Kölner Philarmonie steht eine Clais-Orgel. Selbige Marke, die meine Freundin im Gottestdienst bedient.

Grüße
Häretiker
 
Ist aber immer wiederkehrendes Muster:
A gefällt X, B gefällt X nicht, also wird B gefragt, ob er bloss er voreingenommen ist wegen Neid (auf Geld, Erfolg, auf Eindruck auf potentielle Schnackselpartner), Kleidung, Aufreteten, sonstige aussermusikalischen Dingen.
Hier wurde aber - zumidest unterschwellig - behauptet, daß C.C. ein nichtskönnender Selbstdarsteller sei. Das ist was anderes als "gefällt mir nicht".

Diese aussermusikalischen Dinge sind mir aber egal.
Das behaupten alle.
 
Hier wurde aber - zumidest unterschwellig - behauptet, daß C.C. ein nichtskönnender Selbstdarsteller sei. Das ist was anderes als "gefällt mir nicht".

Die Äusserung war:
"Kann es sein das Ihr voreingenommen seit nur weil er vom Aussehen nicht in Euer Schema des Orgelspielers passt?"
und darauf habe ich geantwortet. Die Zielgruppe wurde nicht weiter eingschränkt.


Ich bin Softwareentwickler. Was meinst Du, wie die Leute hier rumlaufen. Und ich habe schon selbst so manches Konzert auf Socken gespielt. :-)

Grüße
Häretiker
 
Hier wurde aber - zumidest unterschwellig - behauptet, daß C.C. ein nichtskönnender Selbstdarsteller sei. Das ist was anderes als "gefällt mir nicht".


Das behaupten alle.

Nee, das ist technisch super. Leider oft so schnell, dasss selbst seine gute Technik es nicht mehr packt. Irgendwo kann der schon spielen. Das mit dem guten Geschmack ist eine andere Sache.
Auf ähnlichem Niveau, aber viel seriöser und im Dienst der Musik spielt Nathan Laube.
 
Mahlzeit Leute
Vorgestell hab ich mich ja schon.Hier mein erster Beitrag.
Ich möchte mich mit Pauschalurteilen wie Carpenter gefällt mir,oder Dennerlein ist tausendmal besser,nicht beteiligen.Ich bewundere Camerons technische Fertigkeiten,wie er über die Manuale gleitet und ganz nebenbei noch Pedal,Schweller und Combs.bedient.
Bewundern heißt aber nicht,daß mir das alles gefällt.Ich hasse solo-Pedal Stücke,auch wenn es nur Passagen sind.Für diese Parts sollte man Instrumente verwenden,die dafür gemacht sind,wie Cello oder Bass.Für mich sehen solche"akrobatischen" Einlagen immer lächerlich aus,als wenn jemand mit den Beinen in einem Haufen Feuerholz herumstochert.Vom erbärmlichen Klang mal ganz abgesehen.Wie soll sich ein tiefer Pfeifenton beim derart kurzen Antippen auch aufbauen.Ich würde auch niemals in ein Open Air Konzert gehen,da kann von mir aus der Heiland persönlich spielen.Die große Errungenschaft in Form der Oggeltree Touring Orgel erschließt sich mir auch nicht.Es kann ja sein,daß diese Orgel,anders registriert,auch anders klingen kann.Aber irgendwie erinnert mich der Klang von Cameron registriert, immer an eine Theaterorgel,wenn nicht gar an Schlimmeres.Was gefällt mir nun an Carpenters Spiel,laßt mich mal nachdenken-mir gefällt,wenn er in akustisch adäquaten Räumen auf gut intonierten Pfeifenorgeln spielt und daß er es gewagt hat,in Bachs d-moll Fuge Figuren einzubauen,die nicht auf dem Notenblatt zu sehen sind,aber sicher auch nicht verboten sind.Zu Dennerlein sage ich nichts,denn das ist nicht das Thema.
Grüßle vom Ekke
 
Ich habe zwar keine Ahnung vom Orgeln, gebe aber spontan @Piepenpfeif recht. (Schöner Nick übrigens :-))

Ich hab Carpenter einmal bei Classic Open Air erlebt - vor 2 Jahren - und fand es ziemlich grottig. Dass mir das von ihm arrangierte Stück nicht gefallen hat, mag ja noch Geschmackssache sein, aber die Abstimmung seiner verstärkten Orgel und des Orchesters dahinter war vollkommen daneben. Den Orchesterpart hat man kaum gehört, die Orgel war total dominant. Das Teil sah ja schrill aus und er hat es sicher drauf, aber das war ein bisschen wie ein Artist im Zirkus, also bloße Vorführung. Ich würde ihn gern mal auf einer klassischen Orgel hören...

LG,
Babs
 

Ja, das ist das Teil, was ich in Berlin sah und hörte. Anscheinend hat er zwei davon bauen lassen. Diese hier ist die "Reiseorgel"...

LG,
Barbara
Carpenter.JPG
 
Solche (im positiven Sinne) "Freaks" sind eine Kategorie für sich. :-) "Outstanding" im Wortsinne

Der Klassischen Orgel als Instrument tut es eher gut, wenn ihre Konzertfähigkeit unter Beweis gestellt wird. Den klassischen Werken hingegen ... – naja, er kreiert ja de facto eigene. Da sollte man wohl nicht mit der Erwartung herangehen, bestimmte Werke von z. B. Bach zu hören, sondern mit der Erwartung, Carpenter zu hören. So what.

Die Pedaltechnik ist jedenfalls der Wahnsinn. *hust-luftschnapp*
 
Der Klassischen Orgel als Instrument tut es eher gut, wenn ihre Konzertfähigkeit unter Beweis gestellt wird. Den klassischen Werken hingegen ... – naja, er kreiert ja de facto eigene. Da sollte man wohl nicht mit der Erwartung herangehen, bestimmte Werke von z. B. Bach zu hören, sondern mit der Erwartung, Carpenter zu hören. So what.
Was Liberace für das Klavier war, dürfte Carpenter für die Orgel sein. Technisch brillant, aber eben geschmacklich nichts für Puristen, denen es um die gespielte Literatur an sich geht. Im einen Fall geht man gewissermaßen in den Zirkus, im anderen ins Konzert. In beiden Fällen ist großes Können gefragt - allerdings ist die Zielgruppe jeweils eine andere. Das eine gegen das andere ausspielen ist überflüssig - denn das öffentliche Interesse ist ja schließlich da. Kennen wir schon vom Lang-Lang-Faden, es fehlt nur eine Abstimmungsmöglichkeit.

LG von Rheinkultur
 
Carpenter ist für mich eine beeindruckende Zirkusnummer. Mehr nicht.

Gauf!
 
Sag ich doch.
#3
 
Der Thread ist jetzt ja schon etwas älter, aber ich bin so lange noch nicht hier.
Bei allem, was man kritisieren kann, habe ich die Candide-Overtüre sehr genossen. Ich glaube, auch Bernstein hätte seinen Spaß daran gehabt.
 

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