Neuling Fragen zur Gestaltung Klavierunterricht

S

Steven128

Dabei seit
12. Juni 2018
Beiträge
27
Reaktionen
22
Hallo zusammen,

ich bin ein wenig unsicher da ich nicht weiss wie ein Klavierunterricht aussehen sollte. Derzeit ist es so ich bekomme ein Stück als Hausaufgabe und erarbeite mir die Fingersätze selber. Der KL gibt mir aber schon auch Hinweise was z.B. der Unterschied ist zum zuletzt gespielten Musikstück oder er fragt mich was mir an den neuen Stücken auffällt.

Dann übe ich die Stücke zu Hause und spiele sie in der nächsten Klavierstunde vor. Mehr oder weniger fehlerfrei. Wenn ich jetzt z.B. ein Stück spiele und mich "verhaue" also mal einen Ton falsch spiele oder so... geht der KL eigentlich nicht darauf ein. Im Gegenteil er sagt dann trotzem ... "das passt schon" Ich muss das Stück dann auch nicht wiederholen.

Außer dass einemal wo ich einen völligen Blackout hatte und nicht mehr vor oder zurück wusste :-)

Ich nehme dann die Stücke nochmals zu Hause durch und die neuen kommen dann halt dazu....

Fingerübungen usw. werden keine gemacht auch kein Hinweis wie z.B.

"so sitzt man richtig am Klavier"
"die Fingerhaltung sieht folgendermaßen aus.... "

usw....

Ist das "normal" so ????? Ich weiss leider nicht mehr wie es früher im Musik Unterricht (kein Klavier) war. Das Alter halt.

Ich muss aber sagen das ich mich wohl fühle im Klavierunterricht und ich mit dem KL auch zurecht komme. Ich hatte bislang aber auch noch nicht so viele KL Stunden. Aber ich glaube sicher nicht das ich ein Naturtalent bin und von Anfang an alles richtig mache ... ganz sicher nicht.

Oder macht man das am Anfang so um den Schüler nicht zu demotivieren ???

Mich würde einfach mal eure Einschätzung interessieren.

Vielen Dank für eure HIlfe...

Grüße
Steven
 
Hallole,

also .. das ich eben nicht nur mit den Fingern spielen soll hat die KL mir erklärt. . Nach meinem kleinen Vorspiel sagte Sie mir dass ich nur mit den Fingern spiele. Dabei kam die Aussage das man mit dem ganzen Körper Klavier spielt also nicht so wie ich es vorgemacht habe.

Was die "Hausaufgaben" betrifft war durch die Formulierungen und den Unterricht der KL für mich 100 % klar was in der nächsten Woche bis zum nächsten Unterricht zu tun ist.

Das mit den FIngern werde ich beobachten und nächste Woche dann hoffentlich besser beschreiben können. Verkrampft oder so war da aufjedenfall nix. Ist ja auch ziemlich schwierig...

Grüße
Steven128
 
Immerhin hat die KL bereits in der ersten Stunde erwähnt, dass aus dem Körper und dem Arm gespielt wird. Zudem kann sich Steven nicht genau erinnern, wie weit vorne er die Tasten berühren sollte, es kann also schlicht das Fingerendglied gemeint sein - im Unterschied zum gestreckten Finger.
Zudem wissen wir nicht, was sie mit dem "Heben" der Finger erreichen wollte. Meine alte, aber wirklich gute KL, hatet mir genau diese Anweisung auch in Situationen erteilt, in der ich mit einzelnen Fingern kleben geblieben bin, also zwei Tasten gleichzeitg gedrückt hatte. Ich sollte zunächst genau hinhören, den Finger dann zunächst bewusst heben - in erster Linie, um mir bewusst zu machen, wo es an besagter Stelle nicht passt. Danach kam dann eine weiterführende Anweisung, z.B. Finger entspannen/lösen oder eine Bewegung, die eine Verlagerung der Hand fast automatisch hervorruft.
 
Hallo

es ist echt schwer das alles in Worte zu fassen und es richtig zu beschreiben. Vorallem für einen Anfänger. Weil ja alles auch noch ziemlich komplex ist. Aber es war schon vom Fingerendglied die Rede. Ich versuche das heben der Finger mal besser zu beschreiben.

Ich sollte eben den Finger nach dem Anschlag der Taste von der Taste nehmen (anheben) und nicht auf der Taste "liegen" lassen wenn ich denn nächsten Ton mit dem anderen Finger spiele. Das war jetzt aber nicht irgendeine unnatürliche Bewegung oder so...



Grüße
Steven
 
Also, wenn es darum ging, dass Du die vorige Taste nicht gedrückt lassen solltest und die KL darauf hingewiesen hat, indem sie sagte, Du sollst den Finger anheben (so dass die Taste nicht mehr gedrückt ist und somit der vorige Ton nicht weiterklingt, sondern nur der aktuelle Ton zu hören ist), dann ist es natürlich OK. Denn Du sollst in der Tat keine Anspannung in dem vorigen Finger haben, die verhindert, dass die vorige Taste den Finger hochdrücken kann, sondern Du sollst den Finger einfach locker lassen.

Wenn sie aber von Dir will, dass Du die Finger ausdrücklich ÜBER die Tasten, also "in die Luft", heben sollst, und/oder wenn sie das auch noch begründet damit, dass irgendwelche Hebemuskeln gestärkt werden sollen (im Handrücken gibt es übrigens keine Muskeln, genauso wenig wie in den Fingern!!), dann ist es NICHT OK.

Außerdem steht noch aus, dass Du was Konkretes dazu gezeigt kriegst, was denn "mit dem ganzen Körper spielen" überhaupt bedeutet. Bis jetzt ist das ja, wie Du zugeben musst, nur ein nett klingender, wohlfeiler Slogan, der durch den Unterrichtsinhalt noch nicht mit etwas gefüllt wurde, das Du nachvollziehen kannst und was Dir weiterhilft.
 
Hallo

da hast du natürlich recht. Es war ja aber auch erst die erste Stunde. Aber wie gesagt ich werde das kritisch in den nächsten drei Probestunden beobachten und berichten. Hab ja noch nix unterschrieben.

Unstrittig ist aber aufjedenfall aus meiner Sicht der Unterschied zum ersten KL. Das sind echt Welten. Aufjedenfall Danke für eure hilfreichen Hinweise. Die mich echt auch weiterbringen um ein Gefühl für guten und schlechten Unterricht zu bekommen.

Grüße
Steven128
 
@Steven128

Ich weiß, dass es für uns Anfänger nicht ganz einfach ist, die Anleitungen der betreuenden Profis richtig wiederzugeben. Aber wenn Du sinngemäß schreibst "ich soll die Finger hochheben, um die Muskeln/Sehnen auf dem Handrücken zu stärken", klingt das halt schon ziemlich konkret.

Falls das (hoffentlich) ein Missverständnis war, wird sich das aufklären. :-)
 
Inwieweit der Schüler wiedergeben kann, wie genau die "Anleitungen" des KLs lauteten, ist allerdings auch ein Zeichen, inwieweit der KL überhaupt in der Lage ist, "Anleitungen" zu geben, die für den betreffenden Schüler sinnvoll und begreifbar sind und die ihn in die Lage versetzen, zu Hause das "Angeleitete" halbwegs tatsächlich genauso umzusetzen wie "angeleitet".

Daran hapert es nämlich oft genug!

Dass es Bumsbirnen unter den Schülern gibt, die alles in den falschen Hals kriegen, nicht vernünftig zuhören etc., ist natürlich auch klar.
 
Zu Hause ausführen und schriftlich darlegen sind aber auch wieder zwei verschiedene Vorgänge, auf deren Weg vieles verlorengehen kann. Das eine wird u.a. motorisch, über das Körpergefühl, die Bewegung, die Augen etc. erinnert, das andere rein über die sprachliche Beschreibung. Die ist in der Musik bekanntermaßen auch nicht die geeignetste Art, sich auszutauschen.
 

Hier sieht man:



Armmuskeln-Anatomie-1.jpg

In den Fingern sind keine Muskeln, in der Handfläche schon. Wenn ich es richtig weiß und richtig sehe, sind die allerdings nicht primär für die Fingerbewegung zuständig - diese Muskeln sitzen im Unterarm. @thinman kann das sicher bestätigen oder korrigieren, bzw. genauer erklären.
 
Hallole
ich werde in Zukunft ein wenig vorsichtiger sein mit den Formulierungen :schweigen:Aber ich finde das ernsthaft schwierig in Worten zu beschreiben was man sieht hört und spürt. ist aber vielleicht auch tatsächlich der Tatsache geschuldet Anfänger zu sein. Da man ja viel neues aufnimmt..

Fakt ist aber und davon rücke ich nicht ab:

Aus der Sicht eines Anfängers wie mir und im Vergleich zu dem anderen KL ist der Unterricht um Welten besser. Vielleicht sehe ich das mit eurer Erfahrung in einigen Jahren anders. Nach der ersten Stunde ist das mein Eindruck. Mal sehen wie es sich entwickelt. SInd ja noch drei Probestunden.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.

Grüße
Steven
 
Fakt ist aber und davon rücke ich nicht ab:

Aus der Sicht eines Anfängers wie mir und im Vergleich zu dem anderen KL ist der Unterricht um Welten besser. Vielleicht sehe ich das mit eurer Erfahrung in einigen Jahren anders. Nach der ersten Stunde ist das mein Eindruck. Mal sehen wie es sich entwickelt. SInd ja noch drei Probestunden.
Ich finde auch, lass dich jetzt nicht verrückt machen. Wenn das vielleicht auch nicht die Klavierlehrerin für alle Zeiten ist, denke ich, dass du bei ihr viel lernen kannst. Ich habe bei einer russischen Klavierlehrerin auch etwas übertriebene Fingerbewegungen gelernt, aber mein Gott, jetzt muss ich manchmal darauf achtgeben, näher an den Tasten zu spielen bzw. mit mehr Tastenkontakt, und es läuft...

lg marcus
 
Nehme alles zurück! Hatte das wohl mit den Sehnen verwechselt.

Aber durch meinen Schwachsinn oben wird wenigstens jedem klar, dass Fingerkraft Bullshit ist! :musik:
Wenn man von "Fingerkraft" redet, heißt das doch nicht, dass die Muskeln, die die Kraft erzeugen, um Finger z. B. zu beugen, notwendigerweise an den Fingern positioniert sein müssten. :idee: Bei der Beißkraft vermutet man die Muskeln ja auch nicht auf der Zahnoberfläche. :schweigen:

Ob, wieviel und wozu man mit den Fingern Kraft ausüben muss, ist eine andere Frage. Ein Ruderer, Kletterer, Motocross-Fahrer, Masseur etc. braucht für seine Tätigkeit in den Unterarmen natürlich in gewissem Maße trainierte Muskeln, um nach Übertragung über Sehnen und Gelenke in den Fingern genug Beugekraft zu entwickeln.
 
Wenn man von "Fingerkraft" redet, heißt das doch nicht, dass die Muskeln, die die Kraft erzeugen, um Finger z. B. zu beugen, notwendigerweise an den Fingern positioniert sein müssten. :idee: Bei der Beißkraft vermutet man die Muskeln ja auch nicht auf der Zahnoberfläche. :schweigen:

Ob, wieviel und wozu man mit den Fingern Kraft ausüben muss, ist eine andere Frage. Ein Ruderer, Kletterer, Motocross-Fahrer, Masseur etc. braucht für seine Tätigkeit in den Unterarmen natürlich in gewissem Maße trainierte Muskeln, um nach Übertragung über Sehnen und Gelenke in den Fingern genug Beugekraft zu entwickeln.

Auch ein Masseur wäre schön dumm, und nicht lange aktiv im Beruf, wenn er die Kraft aus den Fingern holen würde ...
 
Selbstverständlich wird das suggeriert. Ich wackel ja auch nicht mit den Zehen, wenn ich Bauchmuskeltraining machen will.
Wie soll es den jemand formulieren, der irrtümlich(!) annimmt, im 5. Finger zu wenig Kraft aufbringen zu können?! Jedenfalls liegt der Grund, warum er diese Kraft nicht braucht, nicht in der Tatsache, dass am 5. Finger keine Muskeln lokalisiert sind, sondern darin, dass nur wenig Kraft erforderlich ist, um den Impuls aus zentraler Stelle über den Finger auf die Taste zu bringen. Darum ist der Begriff Fingerkraft in diesem Zusammenhang unproblematisch, egal, was er zur Lokalisierung der betreffenden Muskeln suggerieren mag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ganz abgesehen von der Ausgangsthematik:

Ich habe jetzt schon mehrfach hier gelesen, dass "die Russen" angeblich so viel Wert auf "Einzelfingerstärkung" legten. Ich habe genau das Gegenteil erzählt bekommen, nämlich dass "die Russen" bei der Ausbildung besonders viel Wert auf die Geschmeidigkeit der Armbewegungen bei ultralockerem Handgelenk legten. Was stimmt denn nu? Oder kann man "die Russen" dann doch nicht alle in einen Topf werfen? ;-)
 

Ähnliche Themen


Zurück
Top Bottom