Es reicht! Es reicht wirklich!

Ein unterschiedliches Gesangstempo für ein und dasselbe Lied konnte ich selbst in ein und derselben Wallfahrtskirche dann feststellen, wenn eine Sängerin im Volk insbesondere meist in des Messe um 9:30 anwesend war und diese besonders laut und langsam mitsang. Diese Sängerin konnte einen Volksgesang derart mit ihrem langsamen Singtempo dominieren, dass man es fast nicht für möglich gehalten hätte.

Bei der weiteren Messe in dieser Wallfahrtskirche um 11:00 Uhr wurde wesentlich schneller gesungen. Dies jetzt nur als Beispiel dafür, dass auch einzelne Leute im Volk maßgeblich die Geschwindigkeit des Volksgesanges beeinflussen können.

Johannes
 
... als Beispiel dafür, dass auch einzelne Leute im Volk maßgeblich die Geschwindigkeit des Volksgesanges beeinflussen können.

Wenn es die Orgel trotz aller organistischen Kunst nicht schafft, die Geschwindigkeit des Volksgesanges maßgeblich zu beeinflussen, dann muß es wirklich an der Orgel liegen. (Mitunter liegt es nur am fehlenden Registerknopf "Altarmikro ab".)
 
Habe vor Kurzem das erst mal eine Gemeinde begleitet. Um es mir leichter zu machen hat mein Orgel Lehrer mir von schräg hinten den Choral ins Ohr gesungen. Das hat mich fast wieder so zum Lachen gebracht.....das ich am Ende auch raus kam....:lol::lol::lol:
 
Habe vor Kurzem das erst mal eine Gemeinde begleitet. Um es mir leichter zu machen hat mein Orgel Lehrer mir von schräg hinten den Choral ins Ohr gesungen. Das hat mich fast wieder so zum Lachen gebracht.....das ich am Ende auch raus kam....:lol::lol::lol:

Hahaha, das kenn ich!
Ich darf/muss auch 1-2x im Monat beim Orgellehrer im Gottesdienst spielen und beim 2. Gottesdienst hat er sich so in der Strophe vertan, dass ich vor lachen auch drauskam
 
... und sie preisenden Gott und die himmlischen Haarscheren :-D
 
...es spielet der Hirte auf seiner Schalljuli...
 
Vor ein paar Tagen bekam ich einen Anruf mit der Frage, ob ich demnächst bei uns im Dorf die Vorabendmesse an der Orgel begleiten könne.
Die Lieder gäbe es dann am Freitag per E-Mail. Also, einen Tag vorher. ;-)
Mich stört das ja nicht, aber einem Anfänger sollte man das nicht unbedingt zumuten. In der Nachbargemeinde gibt es den Liedplan immer schon für den kompletten Monat. Da liegt die Herausforderung für die anders-konfessionellen Organisten eher darin, dass der Pfarrer die Gottesdienstordnung schon mal spontan ändert. :lol:
 
Es wäre doch einfach mal an den Bistümern, jemanden einzustellen, der einen auch für die Werktage verbindlichen Liedplan veröffentlicht. Sie spielen bitte nächsten Samstagabend? Standardliedplan oder 3Tage vorher per Mail.
 
Letzten Sonntag: Organistin hat die Lieder nicht vorab bekommen und wusste erst 9:45h, welche Leider um 10h angesagt sind. Vertretungs-MC hatte die Liste an eine Person vom Sekretariat geschickt mit der Bitte um Weiterleitung; Person hatte allerdings Urlaub ...

Grüße
Häretiker
 
Sowas ändert sich erst, wenn man dann ebenso "spontan" den Dienst verweigert. Trauen sich die Organisten das nicht? Oder ist Gott dagegen?
 

Es wäre doch einfach mal an den Bistümern, jemanden einzustellen, der einen auch für die Werktage verbindlichen Liedplan veröffentlicht. Sie spielen bitte nächsten Samstagabend? Standardliedplan oder 3Tage vorher per Mail.

Gibt es doch fast auf jeder Bistumsseite. Das sind halt Vorschläge, die nicht verbindlich sind. Wer will das auch kontrollieren? Das wird sich wohl in einer Kirche, die nicht einmal die Vorschriften des Heiligen Vaters ernst nimmt kaum jemand sagen lassen.

Es ist halt eine Frage von Vernunft. Wenn ein Pfarrer weiß, hier habe ich es mit einem Anfänger zu tun, tut er sich und der Gemeinde einen Gefallen, entweder die Lieder vorher zu verschicken oder in der Sakristei zu fragen, was o.k. ist. Alternativ: Man sucht als Organist selbst aus. Ich komme eigentlich immer mit einem Vorschlag zur Messe. Das bewahrt einen natürlich nicht vor Änderungsvorschlägen.

Es gibt natürlich auch die andere Seite: Wenn ich als Organist meinen Job bezahlt bekomme, dann muss ich auch etwas anbieten. Ich weiß, dass das am Anfang hart ist. Bei mir ist das schon ein passr Jahre her, aber ich erinnere mich genau an das erste Jahr, in dem ich mindestens 5 Messen pro Woche gespielt habe und schnell ganz viele neue Lieder lernen musste. Aber das kann dann eine Gemeinde schon erwarten, dass ein bezahlter Organist die Standards eben spielen kann.
 
Sowas ändert sich erst, wenn man dann ebenso "spontan" den Dienst verweigert. Trauen sich die Organisten das nicht? Oder ist Gott dagegen?

Warum sollte ich das tun, wenn ich mit dem Arrangement klar komme?
Als Anfängerin hätte ich mich auch mit Vorlaufzeit nicht getraut, konfessionsfremd zu spielen und eine solche Anfrage abgelehnt, aber Anfängerin bin ich nicht mehr. Sonst hätte man mich nicht gefragt.
Hätte ich gesagt, ich möchte die Lieder eine Woche vorher oder ich suche sie selbst aus, wäre das vermutlich auch gegangen.

Ich habe jedenfalls in fremden Gemeinden keinen "Erziehungsauftrag".
 
Was ich an der ganzen Sache grundsätzlich nicht verstehe, ist die Tatsache, das Zelebranten mitunter auf Liedern bestehen, die ein Aushilfsorganist, ein Schüler, ein Neuorganist, etc. nicht beherrscht, weil er es nicht hat einstudieren können (da er das eben noch muss). Viel wichtiger als der theologische Gehalt bestimmter Strofen ( den die meisten Leute ja eh nicht mitbekommen...), ist doch, dass der Gottesdienst ein Gesamtkunstwerk ist, das nicht durch Absturz des Organisten gestört werden sollte. Ein guter Gottesdienst verdient doch nun wirklich auch ein makelloses Orgelspiel. Ich würde mich als Zelebrant auf den Standpunkt stellen, dass der Organist/die Organistin das spielen soll, was vorbereitet ist, oder was er /sie am besten kann. Was ist daran eigentlich so unendlich schwer?
 
Es geht nicht um dich, sondern um die Organisten, die ihrem Pfaffen zu Recht schon mitgeteilt haben, daß es so nicht geht, aber weiterhin schlicht übergangen werden. Dem Pfaffen wird ja auch nicht das Thema seiner Predigt um 9:45 Uhr mitgeteilt, während er seine Kutte anlegt und vom Meßwein nascht. Es geht hier schlicht um Macht - neben Geld das Lieblingsthema der Kirche. Und wenn ich nicht mitspiele, hat der Andere auch keine Macht mehr über mich.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe mal spontan an der Kirchentür zugesagt, im Gottesdienst die Orgel zu spielen. Der Organist war wohl kurzfristig erkrankt und es konnte so schnell kein Ersatz gefunden werden, und da die Küsterin mich gut kannte, fragte sie mich, ob ich nicht einspringen würde.
Habe ich gemacht.
Hätte ich nein gesagt, hätte die Gemeinde halt ohne Begleitung gesungen.

Wer solche Situationen in seiner Heimatgemeinde regelmäßig hat und nichts dagegen tut, ist möglicherweise zu bedauern.
 
Was ich an der ganzen Sache grundsätzlich nicht verstehe, ist die Tatsache, das Zelebranten mitunter auf Liedern bestehen, die ein Aushilfsorganist, ein Schüler, ein Neuorganist, etc. nicht beherrscht, weil er es nicht hat einstudieren können (da er das eben noch muss). Viel wichtiger als der theologische Gehalt bestimmter Strofen ( den die meisten Leute ja eh nicht mitbekommen...), ist doch, dass der Gottesdienst ein Gesamtkunstwerk ist, das nicht durch Absturz des Organisten gestört werden sollte. Ein guter Gottesdienst verdient doch nun wirklich auch ein makelloses Orgelspiel. Ich würde mich als Zelebrant auf den Standpunkt stellen, dass der Organist/die Organistin das spielen soll, was vorbereitet ist, oder was er /sie am besten kann. Was ist daran eigentlich so unendlich schwer?

Eigentlich nichts, sollte man meinen. Ich habe zumindest auf katholischer Seite (da bin ich häufiger unterwegs) genügend Pfarrer erlebt, denen einfache Sachverhalte nicht klar zu machen sind. Soll man bei Akademikern gar nicht glauben. Aber vermutlich werden die in den Priesterseminaren seltsam sozialisiert und ihnen wird eingeimpft, sie sein etwas Besseres und müssten gegen den Rest der Welt und die schrecklichen Versuchungen kämpfen. Dabei gelingt dann ersteres besser als letzteres. Dann geht es nur um Macht, und wenn es die Macht ist, in einem anständig gemachten Liedplan doch noch 3 Lieder zu ändern. Ich befürchte, mit diesen weltfremden Persönlichkeiten schießt sich die Kirche leider endgültig ab.
 
Bei dieser Gelegenheit werde ich das hoffentlich erfahren.
Wenn der Organist spielt, der das Hauptberuflich macht, dann erfährt er die geplanten Lieder am Anfang der Messe über den Anschlag der Nummern aus dem "Gotteslob". Das meiste spielt er auswendig. Wenn etwas selten Verlangtes dabei ist, dann nutzt er die Zeit zwischen den Liedern um die Noten aufzuschlagen und anzusehen. Das reicht ihm anscheinend als Vorbereitung.
 

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