Welche Hardware für den bestmöglichen Klang?


...reflektiert hohe Frequenzen. Mit etwas Pech geht da viel Hörgenuss verloren weil verschiedene reflektierte Frequenzteile sich verschieden stark auslöschen oder verstärken (noch eine Betondecke dazu und man hat "Hallo Echo, Hallo Otto" für hohe Frequenzen - es klirrt mehrfach nach). Genau so etwas behandeln Einmesssysteme (oder durch bauliche Maßnahmen abgestimmte Räume).
Bass-Raummoden sind sowieso eine eigene Wissenschaft - Basswellen bei 100 Hz haben schon 3,4 Meter Wellenlänge...man kann sich leicht vorstellen, was da im Raum passieren kann, wenn man die Lautsprecher mal einen halben Meter nach links oder rechts verschiebt.
 
Es gibt online verschiedene Raumakustikrechner, in die man seinen Raum eingeben kann, um verschiedene Kennzahlen zu seinem Raum zu bekommen. U.a. Nachhallzeit und verschiedene Raummoden. Da sieht man dann schon, wo man die Boxen oder seine Ohren nicht unbedingt hinstellen sollte.
 
Mich schreckt an dem Teil ab, dass es aktiv gekühlt ist.
Hatte jahrelang einen Reciever (5x 100W-Stufen) mit zwei dicken fetten Lüftern. Ich glaube die Dinger liefen nie; auf jeden Fall habe ich die nie gehört. Die springen doch eh erst an, wenn die Wände wackeln. Dann isses auch egal. :-D

Ups, wenn das mal nicht genug Anschlüsse sind
Sind doch nur 6 Eingänge?
DAB-Tuner aber kein WLAN; manche Designs sind echt komisch.
 
Die Raumgröße (15,7 qm) kam mir gestern Abend auch in den Sinn und der Gedanke, ob man dort überhaupt den Unterschied zwischen High End oder guten Geräten hören würde – vermutlich nicht.

Lautsprecher müssen zum Raum passen und es gibt genug kleine Lautsprecher, die sich in deinem Raum besser anhören als in einem 30 qm Raum, sowie große LS, die tatsächlich nicht in deinen Raum passen.

Es kommt auch nicht nur auf den Preis an. In der gleichen Preisklasse hören sich Hifi-Geräte durchaus unterschiedlich an. Das muss nicht besser oder schlechter sein, sondern ist oft auch Geschmacksache, ob der Klang mehr neutral, analytisch oder auf bestimmte Weise einfärbend rüberkommen soll, um z. B. Stimmen seidig weich klingen zu lassen. Tendenziell ist es aber tatsächlich so, dass ein höherer Preis auch zu besseren Komponenten führt; wenn man den Unterschied nicht hört, kann man sich den Mehrpreis natürlich sparen.

Um ein passendes Setup zu erhalten, sollten die einzelnen Bausteine zueinander passen. Wie oben schon beschrieben wurde, ist ein Besuch im Hifi-Laden hier sehr zu empfehlen, weil die entsprechende Erfahrung haben. Suche dir aber einen aus, der nicht nur auf Stereo-Betrieb spezialisiert ist, sondern auch Heimkino hat.

Viele Grüße
BP
 
Irgendein Boden muss rein ins Haus und Teppich sollte es keinesfalls sein. In meinem Hall-Thema wurde doch Parkett empfohlen.

Parkett hilft nicht gegen Hall. Große, glatte, harte Flächen so wie Glas, Beton oder Laminat reflektieren Schall.
Normales Parkett reflektiert ganz genauso den Schall, besonders hohe Frequenzen. Das nennt man indirekten Schall bzw. dann der wahrgenommene Nachhall mit allen negativen Einflüssen auf lineare Frequenzgänge wegen verschiedener Auslöschungen/Verstärkungen.
Das sagt doch schon die Anschauung. Lass gedanklich eine Glasmurmel auf verschiedene Böden fallen oder Stöckelschuhe drüberlaufen - Parkett hallt sehr effektiv im hohen Frequenzbereich. Trittschalldämmungen oder geklebte Parketts können das nur etwas abmildern. Was Parkett natürlich ebenfalls gut macht ist die Schallisolierung der unten Räume, es wirft ja den Schall oben zurück. Evtl. war das gemeint?
Solange es keine weiteren Reflektionsflächen gibt im Raum, kann mans noch gut in den Griff bekommen, ansonsten schaukelt sich das gern hoch. Wenn unserer Hund bellt klingelt das in manchen Raumbereichen extrem nach, wo viel Betonfläche und Parkettfläche parallel gegenüberstehen.
Ein Flügel strahlt großflächig ab und ist vermutlich deshalb nicht ganz so extrem anfällig wie Punktschallquellen gegen Reflektionseffekte.
 

In meiner Flügelwohnung liegt Laminat und wenn man mit der Zunge schnalzt (also ein peitschenähnliches Geräusch erzeugt - es gab mal ein Lied mit diesen Tönen, habe den Namen vergessen*) ist deutlicher Hall zu hören.

Ein Flügel strahlt großflächig ab und ist vermutlich deshalb nicht ganz so extrem anfällig wie Punktschallquellen gegen Reflektionseffekte.

In diesem Haus kam für mich nur Parkett infrage, Teppich finde ich grauenhaft. Im Küchen- und Essbereich habe ich mich - weil dieser Bodenbelag widerstandsfähiger ist - schweren Herzens für Fliesen entschieden (die wie Parkett aussehen). Der Bösendorfer wird großflächig in den Luftraum Richtung Galerie abstrahlen, der Bechstein Richtung Erker (Balkendecke, aber vier Fenstertüren).

Et kütt wie et kütt und ich bin neugierig, ob der Hall mich stören wird, oder - wie ich vermute - angenehm dezent bleiben wird. Das muss man halt durch Verschieben der Flügel ausprobieren.

Vorigen Herbst habe ich mit einem Pianisten gesprochen, der ein ähnliches Stommel Haus hat. Er ist begeistert von der Akustik seines F278 auf Parkettboden und veranstaltet des öfteren Hauskonzerte mit Violine. Auch hier soll der Klang "berauschend" sein, wie er gesagt hat.

* Na sowas: Während ich hier schreibe ist mir der Titel des Stücks eingefallen: Popkorn.
 
Eine Dachschräge, insbesondere wenn sie nur auf einer Seite ist und damit die Stereo-Symmetrie stört, ist ziemlich problematisch für einen guten Klang.

Dann werde ich meinen TV-Sessel am Kniestock aufstellen und die Anlage an der gegenüberliegenden Wand.

Dies würde bedeuten, dass ich unter der Dachschräge (sichtbare Sparren) säße und die Geräte an der gegenüber liegenden Wand aufgestellt würden. Diese ist 4,2 m vom Kniestock entfernt, die Wand wird 3,30 m hoch sein. Diese Wand besteht aus Massivholzfachwerk mit Fermacellbeplankung (Wandstärke 15 cm) und Lehmputz oder Vliestapete mit Lasurtechnik. Die Lautsprecher würden also Richtung Dachschräge abstrahlen.

Sehe ich es richtig, dass dies klanglich besser wäre als alles um 180° zu drehen (also vor der hohen Wand mit Blick zum Kniestock (1,17 cm) zu sitzen, dort Platz zu verschenken und den „Output“ der Lautsprecher auf die 3,3 m hohe Wand auftreffen zu lassen? Abgesehen davon ist es sicherlich nicht so toll, in den sich immer mehr verengenen Raum zu schauen.
 
Ich versuche, Elektrosmog weitgehend zu vermeiden. Herumliegende Kabel stören mich aber tatsächlich, seit ich vor vielen Jahren auf frisch verlegtem Laminat über ein Kabel derart ausgerutscht bin, dass der Sturz filmreif war (und die Landung mir erhebliche Schulterprobleme eingebrockt hat). Ich habe einige Zeit nach einem Kopfhörer gesucht, der einem keine Blumenkohlohren macht und bin fündig geworden (das Kabel im Hintergrund hat nichts damit zu tun, es ist ein HDMI-Kabel mit dem ich iPad und TV verbinden kann).

Kopfhoerer.jpg
 
Sehe ich es richtig, dass dies klanglich besser wäre als alles um 180° zu drehen (also vor der hohen Wand mit Blick zum Kniestock (1,17 cm) zu sitzen, dort Platz zu verschenken und den „Output“ der Lautsprecher auf die 3,3 m hohe Wand auftreffen zu lassen?
Offenbar bist Du bereit, Dein Wohnzimmer in gewissen Grenzen auch auf die Musikanlage hin zu gestalten. Diesen Luxus hat ja kaum jemand, insofern: Neid!

Für eine gute räumliche Wiedergabe ist es u. a. wichtig, dass Du am Hörplatz möglichst wenig "frühe Reflexionen" hast. Reflexionen entstehen ja an allen Wänden und überlagern sich (zeitlich verzögert) mit dem ursprünglichen Schallereignis. "Frühe" Reflexionen sind dadurch gekennzeichnet, dass die zeitliche Verzögerung sehr gering ist. Für das Ohr "verschmiert" das Schallereignis und ist räumlich nicht mehr (so gut) zuordenbar (*). "Späte" Reflexionen sind zeitlich stärker verschoben und Ohr/Hirn können die Reflexion als solche erkennen und ausblenden.

Um frühe Reflexionen an der Wand hinter dem Hörplatz zu vermeiden, müsstest Du, so glaube ich mich zu erinnern, mindestens 80 cm vor der Wand sitzen. Worauf ich hier wortreich hinauswill: Wenn Du vor der Schräge sitzt, sind die Reflexionen von hinten evtl. gar kein Problem, weil sie eben nicht direkt zurück nach vorne abgestrahlt werden. Allerdings könnten sich unter der Dachschräge andere, für mich nicht vorhersehbare Schallphänomene einstellen (etwa frühe Reflexionen von oben). Wenn Du hingegen die Lautsprecher vor die Schräge stellst, müsstest Du von der Wand idealerweise einen Abstand einhalten. Meist will man aber das Sofa direkt vor die Wand stellen, was klanglich aber eher ungünstig ist.

Ich glaube, wenn Du einen Sessel fluffig (also nicht zu dicht) vor die Schräge stellst, ist es am besten. Auch optisch, vermutlich.

Und jetzt schreib ich auch noch was zu Stereo vs. Surround: Weil man meist sein Sofa vor einer Wand stehen hat, werden die Rear-Lautsprecher eines Surroundsystems meist irgendwie hinters Sofa gezwängt und stehen viel zu dicht am Ohr. Die Einmesssystem gleichen zwar die hierdurch entstehenden Laufzeitdifferenzen aus, trotzdem sind die Lautsprecher nicht wirklich "rear", und es gibt jede Menge Reflexionen. Ein Surroundsystem ordentlich aufzustellen ist in normalen Wohnräumen noch schwieriger als ein Stereosystem. Ich jedenfalls hab lieber ein ordentlich aufgestelltes Stereosystem als ein suboptimal eingestelltes Surroundsystem.

Hängt aber alles von den Hörgewohnheiten ab.


(*) Dazu muss man vielleicht noch anmerken, dass die rechts-links-Ortung eines Schallereignisses nicht über Lautstärkeunterschiede (Balance-Regler), sondern primär über Laufzeitverschiebungen zwischen linkem und rechtem Ohr erfolgt.
 
Offenbar bist Du bereit, Dein Wohnzimmer in gewissen Grenzen auch auf die Musikanlage hin zu gestalten.

Das wäre ein recht kleines Wohnzimmer, dieses Zimmer ist nur für AV und zum "chillen" und iPad* lesen oder "Musica Piano" hören vorgesehen. Und weil mein Arbeitsbereich auf der Galerie ist kann ich mich schnell mal auf dem TV-Sessel entspannen, wenn Muskeln und Faszien mich zu sehr ärgern. Der Wohnbereich mit den Flügeln wird im OG sein.

Für eine gute räumliche Wiedergabe ist es u. a. wichtig, dass Du am Hörplatz möglichst wenig "frühe Reflexionen" hast. Reflexionen entstehen ja an allen Wänden und überlagern sich (zeitlich verzögert) mit dem ursprünglichen Schallereignis.

Reflexionen an den Wänden....

Wenn die AV-Anlage so wie in #57 beschrieben stehen wird, dann liegt rechts die Außenwand mit waagerechten Blockbohlen (keine Stämme) und links eine Wand aus Massivholzfachwerk (wie die vor mir liegende). Ob Putz oder Vliestapete, diese Wände werden ziemlich glatt sein. Ich gedenke außer dem Phonoschrank keine Möbel in dieses Zimmer zu stellen.

Um frühe Reflexionen an der Wand hinter dem Hörplatz zu vermeiden, müsstest Du, so glaube ich mich zu erinnern, mindestens 80 cm vor der Wand sitzen.

Den Sessel ein Stück vor dem Kniestock stehen zu haben dürfte auch für mein Haupt sinnvoll sein. Denn ich habe keine Lust mir am Dachsparren einen Scheitel zu ziehen.
:-D

@Peter, bevor Du jetzt wieder schreibst, dass mein Leben kompliziert ist:
;-)

Ich muss jetzt darüber nachdenken, denn die dem Drempel gegenüberliegende Wand ist eine ganz besondere und daher muss ich rechtzeitig wissen, wo die Kabel verlegt werden. Das ist auch für mein HDMI-Kabel wichtig, welches iPad und TV verbinden wird. Damit ich darüber (ungewollt) keinen Salto schlagen kann wird es in einem ausreichend dimensionierten (damit das Kabel bei Beschädigung gewechselt werden kann) Leerohr verlegt.

*iPad im Ständer, Marlene auf Sessel, Laminatbrett auf Oberschenkeln, iPad-Ständer aufs Laminatbrett. So kann man super bequem lesen.
:-)
 
@Marlene, ich finde toll, wie Du Dir um alles Gedanken machst und wie Du uns einbeziehst. Aber irgendwie bist Du schon ein ziemlicher Control Freak, kann das sein!?

Wie wirst Du damit umgehen, wenn Du dann doch lieber woanders sitzt, als geplant? Oder wenn – ich übertreibe mal – Dir ein dritter Flügel zufliegt? Ich hatte für unsere Wohnung während der Bauphase auch ein ziemlich präzises Nutzungskonzept. Es ist nun aber doch an einigen Stellen ganz anders gekommen ...
 
Das wäre ein recht kleines Wohnzimmer, dieses Zimmer ist nur für AV und zum "chillen" und iPad* lesen oder "Musica Piano" hören vorgesehen.
Interessehalber: Wie klein ist denn Dein Medienzimmer, und ist es wirklich ein (geschlossenes) Zimmer? Du sprachst ja von einer Galerie?

Die Probleme, die eine Asymmetrie des Zimmers dem Stereoklang bereitet, werden ja immer kleiner, je weiter die Asymmetrien von der Hörachse weg sind.
 
Wie wirst Du damit umgehen, wenn Du dann doch lieber woanders sitzt, als geplant? Oder wenn – ich übertreibe mal – Dir ein dritter Flügel zufliegt? Ich hatte für unsere Wohnung während der Bauphase auch ein ziemlich präzises Nutzungskonzept. Es ist nun aber doch an einigen Stellen ganz anders gekommen ...
Wieder nachdenken und neue Lösungen finden, vermute ich mal.:-)
 

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